Wochenrückblick – PCT Woche 12 – Sierras 2

Leselaunen / Wochenrückblick

Die Aktion „Leselaunen“ ist ein wöchentlicher Bericht und Austausch unter Buchbloggern über das aktuell gelesene Buch, die Lesemotivation und andere Kleinigkeiten im Leben eines Buchbloggers. Der Leselaunen Bericht erscheint wöchentlich am Sonntag um 20:00 und jeder darf jederzeit mitmachen und seinen Link dann bei Trallafittibooks verlinken. Einfach einen Leselaunen-Beitrag schreiben, verlinken, andere Teilnehmer besuchen/kommentieren und genießen!

Da ich unten ggf. einige Markennamen erwähne, kennzeichne ich den Beitrag hiermit als Werbung.

Da ich ab Mitte April den Pacific Crest Trail (PCT) wandere (so lange nicht noch irgendwas dazwischen kommt – auf Holz klopf), habe ich mich entschlossen Wöchentlichen Post temporär anzupassen. Es geht hier also in näherer Zukunft kaum oder wenig um Bücher, sondern um Wandern und Reisen. Zudem werde ich mich aufgrund der Zeitverschiebung zu den USA und dem unregelmäßig verfügbaren Internet wohl auch nicht so genau an die Postzeiten halten.

Aktuelles Buch:

Throne of Glass 2

Momentane Lesestimmung:

Die Reise geht vor, somit richte ich mich nach zeitlicher Verfügbarkeit.

Zitat der Woche:

entfällt

Und sonst so:

Sonntag – Tag 74 / 13 – Lone Pine – 11.08.2019

Da die Busse nur an Wochentagen fahren nutze ich den heutigen Tag für die weitere Planung und besuche das Filmmuseum in Lone Pine.

Mir war nicht bewusst wie viele Filme in der Region gedreht wurden. Western sind ja sehr naheliegend aber hättet ihr an Star Trek (mehrere), Star Wars, Iron Man gedacht?

Erkannt? Django Unchained

Die Szene mit der Waffenpräsentation findet direkt vor dem Panorama der Sierras statt. Ich weiß noch, dass ich im Film bei dem Hintergrund nur WOW gedacht habe. Den Anzug hat Stark in der Szene getragen.


Montag – Tag 75 / 14 – Lone Pine, Mammoth Lakes (Bus) – 12.08.2019

Beim Bus stehen morgens über 10 Hiker, die sich über das Wochenende angesammelt haben. Die Ziele sind verschieden. Von Bishop, Mammoth, Reno und anderen Orten ist alles dabei.

Man fährt zu einem guten Teil an den Sierras vorbei. Wie müssen sich damals die Siedler gefühlt haben, als sie auf diese 3000m (über dem daneben liegenden Land) hohe Barriere gestoßen sind.

Während der Fahrt wird es immer grüner, was wohl auch an der steigenden Höhe liegt. In Mammoth Lakes sind die Temperaturen deutlich angenehmer.

Der Ort ist eine Mischung aus Ski- und Fahrradtourismus. Es gibt an jeder Ecke Bikes und E-Bikes.

Es gibt ein Village was eine Mischung von Geschäften, Restaurants und Veranstaltungsmeile ist. Sehr touristisch hier.

Heute hoffe ich auf Neuigkeiten zu meiner Bounce Box bzw. Es stellt sich die Frage welchen Fliegenschiss die Postmitarbeiter in Mammoth Lakes quer sitzen hatten. Die Adresse auf den Paketen ist korrekt und das Hotel steht neben dem Postamt. Keine Ahnung wo deren Problem liegt.

Wie sich nach der Antwort vom Motel 6 rausstellt, nehmen die nur Pakete an, wenn man vorher eine Reservierung hat. Das macht für ein Hotel einen gewissen Sinn aber niemals, wenn man Pakete von Hikern annimmt.

Die Pakete kommen naturgemäß viel eher als die Reservierung erfolgt. Vor allem wenn man sich dann als Hotel noch besonders hervorhebt, in dem man sich explizit in eine Liste aufnehmen lässt für Resupply von Hikern. Das ist also der worst case. Die Pakete sind nun lost in translation.

Ich habe meine Buchung im Hotel gleich mal zum Dank storniert. Da zahle ich lieber woanders 50$ mehr, als das ich so ein Hotel unterstütze. Erst mit unlauteren Methoden um Hikerbuchungen buhlen und dann den gleichen Service wie jedes Hotel bieten geht überhaupt nicht.

Das lokale Postamt fühlt sich nicht zuständig. Die Postmasterin ist zickig und sagt mir, dass sie bereits alles gelöscht hat und durch die Blume, dass sie das eh nicht interessiert und nicht ihr Problem ist. Da schreibt man dick PCT Hiker + erwartete Ankunftszeit auf die Pakete und es klappt überall, nur in diesem Postamt nicht. Schönen Dank auch!

Das eine Internationale Adresse ohne Zollformular nicht funktionieren kann, war ihr auch vorher klar aber ist ja nicht ihr Problem.

Der Status ist seit Tagen in Transfer. Das ist bei USPS der Status für “sieht gut aus aber es passiert nichts mehr”, wenn er mal mehrere Tage andauert.

Wenn ich noch mal ins Postamt will kostet mich das einen ganzen Tag Aufenthalt in Mammoth, weil dann alle anderen Aktivitäten unmöglich sind, wegen der bescheuerten Öffnungszeiten des Postamtes. Ob jetzt noch was rauskommt ist ungewiss. Ich hatte nicht den Eindruck, als wenn sie sich wirklich darum kümmert.

Da ich heute sonst nichts zu berichten habe: Die Preispolitik in den Supermärkten hier ist oft spannend. Eine Flasche 2,49$, drei 5$ oder 8 für 10$, 16 für 13$ und 32 für 20$. Also immer mehr kaufen als man braucht, weil es ja billiger ist.

So ruhig wie das heutige Hotel war übrigens noch keins auf der Tour. Mein Zimmer liegt direkt Richtung Wald (Dafür gibt es auch gleich den Hinweis, dass man kein Essen rumliegen lassen soll, weil einen ansonsten ggf. die Bären im Hotelzimmer besuchen kommen).

Dienstag – Tag 76 / 15 – Red‘s Meadow (JMT 151,1 / PCT 906,6), JMT 165,7 – 13.08.2019

Heute wandere ich ein Stück des John Muir Trails. Der PCT und JMT sind auf dem relativ kurzen JMT weitgehend Deckungsgleich (der JMT hat natürlich nur einen Bruchteil der Länge des PCT). An einigen Stellen splitten sich die Trails aber auf und dann ist der JMT teilweise schöner.

Dummerweise bin ich mit den ersten Shuttle erst um 8:00 in Red’s Meadow und noch dümmer ich besichtige den Lower und Upper Rainbow Fall. Das hätte ich wohl gestern machen sollen, auch wenn es 8$ mehr gekostet hätte.

Somit komme ich heute nicht ansatzweise so weit wie gedacht und habe morgen über 21 Meilen und 2500 Fuß vor mir. Das wird eine ganz schön knappe Sache bis 18:50. So war das nicht geplant.

Heute gab es viele Seen und Bäche. Dementsprechend gab es auch ordentlich Moskitos.

Der Anstieg war mit 1438 Höhenmetern aber auch nicht ganz ohne. Offenbar bin ich trotz mehrtägigem Hotelaufenthalt noch nicht maximal erholt.

Mittwoch – Tag 77 / 16 – JMT 165,7, Tuolumne Meadows (JMT 187,3 / PCT 942,5) – 14.08.2019

Heute ging es um 5:15 los mit dem Hiken. Da die Sonne erst kurz nach 6 aufgeht müsste ich mit Licht hiken. Ich finde das nach wie vor seltsam. Für mich verfehlt das Hiken damit seinen Sinn.

Die Anstiege bekomme ich weitgehend bis 10:00 weg. Das Absteigen dauert aber auch noch eine ganze Weile.

Morgens erlebe ich eine neue Dimension von Moskito Hell. Wenn man kurz am Fluss anhält um Wasser aufzunehmen und mit jedem Schlag auf Schulter oder Arm 3-6 Moskitos erschlägt ist meine Toleranzgrenze eindeutig überschritten. Wenn das in Oregon dauerhaft so aussieht, dann kann das keine Landschaft der Welt aufwiegen.

Mal sehen wie viele Treffer die Viecher gelandet haben. Abends bemerke ich 10-15 Stiche. Ich habe im Gegenzug mindestens 20 Moskitos gekillt. Sagen wir unentschieden.

Stehen bleiben war heute in der ersten Tageshälfte nicht drin. Dann wurde man aufgefressen.

Morgens ist das Wandern ziemlich abwechslungsreich. Nachmittags ziehen sich die Meilen, weil das Valley von vorne bis hinten gleich aussieht.

Heute habe ich eine kurze Diskussion mit anderen PCT Hikern, die nicht nachvollziehen können, dass Ich nicht mehr den dringenden Bedarf verspüre jede PCT Meile zu laufen. “Es ist doch alles schön und man muss alles sehen” – Nö, nicht wirklich. 😉 Vielleicht macht genau das den echten Thru-Hiker aus? Für einen “erfolgreichen” Thru-Hike sind die beiden aber auch zu weit hinten auf dem Trail.

Ich komme um ca. 17:00 am Tuolumne Store an (puh, geschafft). Der erste Yosemite Bus kommt um kurz vor 18:00. Ich hatte den zweiten um kurz vor 19:00 gebucht. Der erste Fahrer hat keine Lust mich mitzunehmen (angeblich ist der Bus voll), andere Leute ohne Reservierung nimmt er aber mit. Das ist aber nicht so dramatisch. Ob ich hier esse oder in Mammoth ist mir egal.

Panorama

Donnerstag – Tag 78 / 17 – Mammoth Lakes – 15.08.2019

Am Sonntag starte ich für zwei Wochen eine mutmaßlich recht erholsame Wandertour, die in Salt Lake City beginnt und unter anderem Wanderungen in Yellowstone und dem Grand Canyon enthält.

Somit habe ich heute einen Fülltag. Da ich wieder in der Yosemite Reichweite liege und beim letzten Besuch wegen der Halfdome Lotterie zu wenig Zeit für das letzte Stück zu dem Upper Falls hatte, wollte ich das ursprünglich nachholen. Weiterhin wäre dann auch noch ein wenig Zeit für das Besucherzentrum / Museum gewesen.

Den Rest habe ich beim letzten Besuch abgearbeitet.

Da ich aber mal wieder das USPS Problem habe, schaue ich im Postamt vorbei. Total verrückt, wenn man sich überlegt was das unkooperative Verhalten des Postamtes / Hotels für Folgekosten verursacht. Wie bereits erwähnt ist dies das einzige mir bekannte Postamt entlang des PCT was sich so verhält. Das Hotel ist natürlich noch schlimmer.

Wie ich per Mail informiert wurde ist das Paket angeblich auf dem Weg zurück nach Deutschland. Das halte ich für totalen Quatsch.

Edit 29.08.2020 nach dem Hike: Es stimmte wirklich. Wie auch immer das durch den Zoll gegangen ist und die Laufzeit war auch absolut abenteuerlich.

Edit Ende

Ich habe weder für internationalen Versand bezahlt, noch gibt es eine Zollerklärung. Das würde auch keinen Sinn machen, weil ich die Sachen bereits versteuert habe. Man kommt sich vor wie in Schilda. Nur Idioten. Die Box samt Inhalt kann ich wohl abschreiben.

Ich habe schon überlegt was alles drin war. Aktuell unersetzlich sind Dinge wie die Zahnpasta (Meridol Minituben), Minituben Sonnencreme mit sehr hohem Schutzfaktor >50 oder die Super Soft Zahnbürsten. Die Klamotten (Shirts, Schuhe, Socken, Hose) und der Eimer zur Aufbewahrung fehlen nun natürlich für die Rundreise.

Ansonsten ist der finanzielle Verlust recht derb. Der dürfte gut bei 1500€ liegen, wenn man alles summiert. Ich hatte ein einfaches Notebook in der BounceBox, einen Rasierer (den kann ich mir jetzt auch neu kaufen mit US Stecker) und diverse Ersatzteile für ultraleicht Hiking Gear, was auch nicht gerade günstig ist. Selbst Bargeld war enthalten.

Edit 29.08.2020 nach dem Hike: Was lernen wir daraus. Das NB braucht man nicht. Der Rest der in der Box war ist überwiegend sinnvoll gewesen.

Edit Ende

Alles was ich mir jetzt kaufe, muss ich natürlich wieder per Paket vorschicken, wenn ich noch mal auf den Trail gehe. Total sinnvoll das Ganze…

USPS schreibt mir ich könne ja den Empfänger in Deutschland kontaktieren und die Pakete zurück schicken lassen (sehr witzig, wenn ich der Empfänger bin und gerade in den USA, oder?).

Mal abgesehen davon, dass die addierte Laufzeit wohl ca. 6 Wochen beträgt (3 Wochen hin, 3 Wochen zurück) ist drei mal Mehrwertsteuer bezahlen (bzw. 2x Zoll) auch nicht gerade sinnvoll.

Mal außen vor lassend, dass das auch irgendwer beim Zoll in Deutschland abholen müsste und da ich gerade in den USA bin ist das eher schwierig. Fakt ist: Sowohl Hotel als auch Postamt bekommen einen Preis für miserablen Service. Das hilft mir aber auch nicht.

Theoretisch müsste der deutsche Zoll die Pakete zurückschicken in die USA oder alternativ zerstören. Je nachdem was USPS vorgibt.

Ich glaube die Geschichte aber nicht wirklich. Welches Unternehmen verschickt denn international, wenn niemand dafür bezahlt und keine Zollerklärungen vorliegt?!

Ich vermute, dass die Pakete noch immer irgendwo rumstehen oder sie sich jemand unter den Nagel gerissen hat.

Wie ich bei USPS schon festgestellt habe, erreicht man eh nicht viel. Offiziell suchen die noch immer die BounceBox, die nie in Mojave eingegangen ist (lt. Tracking) aber ausgescant wurde.

Somit war ich heute damit beschäftigt mir einige Klamotten zu kaufen, da ich zum Hiken nur ein kurzes und ein langes Shirt dabei habe. Für eine Rundreise etwas mau…

Freitag – Tag 79 / 18 – Mammoth Lakes, Reno, Salt Lake City (Bus, Bahn) – 16.08.2019

Das ist eine lange Tour. Erst geht es nach Reno (ca. 4 Stunden Bus) und von dort ab 16:00 bis nachts um 3:00 mit dem Zug nach Salt Lake City. Der Zug nennt sich California Zephyr.

Beim Warten auf den Bus treffe ich ein junges Pärchen aus Italien. Die beiden wollen über Reno nach San Francisco.

Die besten Unterhaltungen hat man immer dann, wenn man nicht damit rechnet.

In Reno beschließe zum ich als Lückenfüller das Automuseum zu besuchen. Neben den beiden Technikmuseen in Sinsheim und Speyer ist das bisher das beste Automuseum, dass ich besucht habe.

Speziell die frühe Epoche ist extrem gut vertreten und die Autos wurden nicht einfach nur hingestellt, sonder das ganze Ambiente von Kinoplakaten, Zapfsäulen, Schildern usw. wurde stimmig eingerichtet. Perfekt!

Die Autos sind optisch fast alle in einem überragenden Zustand. Insofern ist das Museum eine absolute Empfehlung, wenn man mal in Reno ist. Wer jetzt übrigens denkt ich hätte alle tollen Autos fotografiert liegt falsch. Es waren über 200.

Interessant ist übrigens immer wieder wer früher Autos gebaut hat – vom Traktorhersteller zum Sportwagen (Ferrari), vom Nähmaschinenhersteller zum Autobauer oder vom Autobauer zum Hersteller für Rasenmähermotoren (Brigs &  Stratton).

Was man auch immer wieder sieht ist, dass das Konzept von Elektroautos schon 100 Jahre alt ist.

Der Käfer fehlt übrigens in keinem US Automuseum.

Die Fahrkartenkontrolle erfolgt dieses Mal vor dem Einsteigen im Zug. Wenn man selbst so eine Pappkarte hat, die man an den Sitz klebt reist man extrem günstig. 😉

Wofür man vorher den Sitzplatz reserviert (beim Kauf der Karte gibt man oben oder unten an) entzieht sich mir (es wurden eh alle in die obere Etage geschickt).

Der Zephyr ist eine tolle Variante die amerikanische Landschaft und Weite zu erleben. Da kann keine Bus- oder Autofahrt mithalten. Mit ca. 70$ ist das sogar günstig.

Für das Abendessen muss man eine Zeit reservieren. Das Essen ist mit 33$ für das Gebotene etwas teuer aber wo bekommt man schon so ein Panorama mit Essen kombiniert. Das Personal ist super freundlich.

Wenn man einen Schlafwagen bucht ist das Essen übrigens enthalten. Der Spaß kostet 100$ mehr und man hat eine Kabine mit 2 Betten.

Spaßeshalber zähle ich heute die Anzahl der Wagons bei der Güterzügen und komme auf über 150.

Ja, das ist Echtgold, war wohl recht teuer in der Versicherung, so 1000$ pro Monat!

Samstag – Tag 80 / 19 – Salt Lake City – 17.08.2019

Der Tag heute ist etwas heftig, da ich in der Nacht kein Hotelzimmer hatte.

Durch die Zeitzonenstellung liege ich aktuell nur noch 8 Stunden hinter der deutschen Zeit.

Nachts um halb vier in einem fremden Land durch eine fremde Stadt zu laufen fühlt sich schon Strange an. Aber ich bin angekommen ohne überfallen zu werden.

Google liegt übrigens auch öfter mal falsch. Der Mc Donalds hat nur am drive Inn rund um die Uhr auf und auch bei Busverbindungen stimmen die Infos teilweise nicht.

Ich schlage mir die Zeit bis zum Sonnenaufgang (der hier übrigens eine Stunde später stattfindet bei gleicher Sonnenuntergangszeit) teilweise im lokalen Dennys um die Ohren. Da ist nachts um 4 erstaunlich viel los. Aber offenbar hat sonst auch alles zu.

Dabei habe ich auch die bisher schlechteste Erfahrung mit Kundenservice in einer Restaurantkette. Obwohl der Laden nicht mal halb voll ist schmeißt mich die Bedienung mit den Worten “ich soll doch bitte bezahlen und nach Hause gehen” raus, obwohl ich nach dem Essen noch eine Cola bestellt habe. Am Nebentisch sitzen welche, die noch länger da sind als ich. Aber man kann ja auch mal kein Trinkgeld geben. Der Laden sieht mich zumindest nie wieder.

Um halb Sechs mache ich mich zum Hotel auf und der Typ an der Rezeption ist maximal verpeilt. Erst grüßt er mich und verschwindet dann für 5 Minuten nachdem er vorher rumstand und dann will er mir unbedingt meine Amazon Pakete aushändigen, die er aber nicht finden kann (die Info, dass Pakete da sind ist aber im Computer) und er will mir die Pakete unbedingt aushändigen bevor ich ein Zimmer habe. Als er die Pakete nicht findet meint er, dass sie wohl heute kommen. Wenn sie wissen, dass es 5 sind, dann werden sie wohl da sein und nicht heute erst kommen, oder?! Nach dem Verlust der Bouncebox musste ich diverse Dinge nachkaufen. Das ging jetzt alles an das Hotel. Da Amazon gerne einzelne Pakete schickt, sind es nun ein paar mehr geworden.

Später kommt er dann noch mal zu mir und teilt mir mit, dass er 4 von 5 Paketen gefunden hat. So langsam wird es bedenklich aber ich wimmle ihn wieder ab und teile ihm mit, dass ich die erst benötigen, wenn ich ein Zimmer habe. Irgendwie scheint das für ihn nicht so richtig eingängig zu sein.

Aber sowas muss man ja nicht nach einer Nacht ohne Schlaf vor 6 Uhr diskutieren.

Heute erlebe ich gleich mehrere Kulturschocks. In Utah scheinen die Uhren anders zu gehen. Zuerst gerate ich unfreiwillig in einen Halbmarathon, bei dem 90% der Leute gehen und zwar so langsam, dass man auf dem PCT mit Rucksack und Steigung schneller ist. Viele telefonieren nebenbei, machen Selfies oder fahren mit der S-Bahn! Einige brechen diesen immens anstrengenden Lauf nach 30 Minuten ab. Aber die Ausrüstung ist top. 😉

Weiterhin gibt es offenbar ein Gesetz, dass Fußgänger dazu verdonnert sich zum Affen zu machen. An Zebrastreifen muss man mit einer Fahne schwingen vor oder beim rüber gehen (das war nicht eindeutig). Da ich keinen Fußgänger sehe, der mit gutem Beispiel voran geht, finde ich auch nie so genau raus wie das eigentlich gedacht ist.

Blöd nur, wenn es die Fahne nur an einer Seite gibt (vielleicht soll man sie doch nicht zur anderen Seite mitnehmen?). Dann muss man wohl so lange warten bis jemand auf der anderen Seite vorbeikommt und einem ein Fähnchen vorbei bringt. Da die Ammis lauffaul sind, kann das aber ziemlich lange dauern.

In die Kirche geht man hier maximal gestylt mit Anzug und Krawatte. Die Mode ist bei Anzügen offenbar auch radikal anders. Es geht offenbar um sehen und gesehen werden und man trifft sich um die Kirche.

Viel zu sehen oder zu tun gibt es nicht in Salt Lake City. Es gibt mehrere Kirchen und ein paar alte Gebäude und Grünflächen in Salt Lake City. Das die eine Olympiastadt war erkennt man kaum.

Das einzig besondere ist das IMAX 3D. Allerdings wird das Potenzial mit den gezeigten Filmen nicht wirklich ausgeschöpft. Evtl. schaue ich mir morgen einen Film – Apollo 11 – an. Heute schlafe ich dabei vermutlich ein.

Im Innenstadtbereich gibt es weder öffentliche Toiletten, Tankstellen, Supermärkte, noch viele Essgelegenheiten. Da sind teilweise die Kleinstädte entlang des PCT besser ausgestattet oder ich bin recht erfolgreich an allem vorbei gelaufen.

Ich besuche das Pioniermuseum, was seinen Namen meiner Meinung nach nicht zurecht trägt. Es handelt sich angeblich um die weltgrößte Sammlung zu einem Thema. Der Großteil der Sammlung sind Stoffteile oder Bilder von Pionieren. Ansonsten gibt es diverse Möbelstücke zu sehen. Erklärende Texte gibt es fast keine. Aber es war immerhin kostenlos.

Abends hole ich mir noch eine Pizza, die aber zu den schlechteren gehört (viel zu viel Käse und zu wenig Tomatensauce).

Meine Pakete bekomme ich alle aber Amazon hat ein Teil falsch geliefert. Angeblich kann ich das beim 2km entfernten Lebensmittelladen ohne Label (ich hab ja keinen Drucker dabei) abgeben.

Ich stelle heute mal wieder fest wie viele Leute vor Ampeln stehen und sich darüber aufregen, dass die Ampel nicht grün wird, obwohl sie nicht gedrückt haben. Ich finde es ja normalerweise unnötig an der Ampel den Knopf zu drücken, wenn dort schon jemand steht, weil ich das jedem zutraue aber ich ändere gerade meine Taktik. Heute waren welche so ignorant und meinten, die Ampel wäre nun von selbst grün geworden, als ich direkt hinter deren Rücken den Knopf gedrückt habe. Das Drücken wird sogar mit einem Geräusch bestätigt. Klar gibt es Ampeln, bei denen das Drücken überflüssig ist, es gibt aber eben auch welche, die ohne Drücken für Fußgänger nie grün werden, gerade an großen Kreuzungen mit vielen Spuren und wenigen Fußgängern kommt das vor. Da sollte man sich vielleicht nicht nur aufregen, sondern mal kurz darüber nachdenken warum die Ampel nicht grün wird.

Manche Leute sind unglaublich ignorant. 😉

Vor einer der Kirchen findet heute eine Demo gegen Waffen statt. Es sind gut 100 Leute anwesend.

Den Sonntag findet ihr aufgrund der Zeitverschiebung im nächsten Rückblick.

Weitere Leselaunen

Neuzugänge und Birkenstockliebe bei Trallafittibooks ∗ Mein Wochenrückblick bei angeltearz liest ∗ Gib mir jetzt mein Diadem! bei Lieschen liest ∗ Verpasste Manga-Neuerscheinungen bei Andersleser ∗ Kinderbücher, Liebesromane, Vampire usw. bei cbee talks about books ∗ Leselaunen bei Taya’s Crazy World ∗ Das Positive im Blick behalten bei Hundertmorgenwald ∗ Sagaliebe & Podcasterfahrung bei Letterheart ∗ Comeback bei glimrende ∗

Wochenrückblick – PCT Woche 11 – Sierras 1

Leselaunen / Wochenrückblick

Die Aktion „Leselaunen“ ist ein wöchentlicher Bericht und Austausch unter Buchbloggern über das aktuell gelesene Buch, die Lesemotivation und andere Kleinigkeiten im Leben eines Buchbloggers. Der Leselaunen Bericht erscheint wöchentlich am Sonntag um 20:00 und jeder darf jederzeit mitmachen und seinen Link dann bei Trallafittibooks verlinken. Einfach einen Leselaunen-Beitrag schreiben, verlinken, andere Teilnehmer besuchen/kommentieren und genießen!

Da ich unten ggf. einige Markennamen erwähne, kennzeichne ich den Beitrag hiermit als Werbung.

Da ich ab Mitte April den Pacific Crest Trail (PCT) wandere (so lange nicht noch irgendwas dazwischen kommt – auf Holz klopf), habe ich mich entschlossen Wöchentlichen Post temporär anzupassen. Es geht hier also in näherer Zukunft kaum oder wenig um Bücher, sondern um Wandern und Reisen. Zudem werde ich mich aufgrund der Zeitverschiebung zu den USA und dem unregelmäßig verfügbaren Internet wohl auch nicht so genau an die Postzeiten halten.

Aktuelles Buch:

Throne of Glass 1

Throne of Glass 1 Die erwählte - Sarah J. Maas

Momentane Lesestimmung:

Die Reise geht vor, somit richte ich mich nach zeitlicher Verfügbarkeit.

Zitat der Woche:

entfällt

Und sonst so:

Sonntag – Tag 67 / 6 – Start in die Sierras – Kennedy Meadows Campground 704,6, 725,1 – 04.08.2019

In Kennedy Meadows hatte ich eine interessante Unterhaltung mit einem Hiker. Er wurde von einem ehemaligen Studienkollegen begleitet, der Amerikaner ist. Die beiden haben aber in Deutschland Maschinenbau studiert. Beide sind um die 50. Der US-Amerikaner arbeitet nicht mehr und hat angeblich 4 Millionen auf dem Konto (Amerikaner reden über sowas offener als wir in Deutschland) und der andere verdient (bzw. bekommt – den Begriff verdient finde ich Kontext Gehalt vollkommen unangebracht, weil er impliziert, dass Bezahlung gerecht ist) als Ingenieur angeblich um die 130.000€ im Jahr.

Wichtig – meint der Amerikaner – sind Aktienoptionen und das Informatiker dringend gesucht werden in den USA. Ich solle doch mal über den Schritt nachdenken.

Schon krass aber wenn ich mir so überlege was manche Sachbearbeiter sich in den USA leisten können (ich denke dabei an jemanden der US Tochter des Unternehmens für das ich arbeite, der z.B. in der LA Gegend ein großes Boot, ein recht großes Haus usw. hatte), kann ich mir schon vorstellen, dass die Geschichte stimmt.

Die Idee hat schon was mit 50 zu machen worauf man Lust hat weitgehend ohne Zwänge, weil man finanziell unabhängig ist.

Zumindest konnte man sich super mit ihm unterhalten über quasi alles. Uns wären die Gesprächsthemen glaube ich lange nicht ausgegangen. Dummerweise wollte ich am nächsten Morgen früh weiter Hiken. Wenn es in Kennedy Meadows ein Hotel gegeben hätte, dann wäre ich wohl eine Nacht dort geblieben.

Ich habe mich somit nach dem Essen zum Kennedy Meadows Campingplatz fahren lassen, damit ich morgens um 6:00 direkt auf den PCT gehen kann.

Wie ich später erfahren habe, hat die Truppe noch bis 11 Bierchen und diverse Mixgetränke beseitigt. Dementsprechend ging es dann am Folgetag deutlich später los als bei mir.

Der Campingplatz war die erste moskitoverseuchte Ecke. Ich bin schnell ins Zelt und mit den Moskitobegleiterin in den Nahkampf übergegangen (ich habe die erste Runde gewonnen aber macht euch nichts vor, auf lange Sicht gewinnen immer die Moskitos, die Überzahl ist überwältigend).

Der Campingplatz war relativ voll. Es sind locker bis 23:00 (die Leute waren vorher überwiegend in Grumpy Bear) noch Camper angekommen. Somit war es eher unruhig in der Nacht.

Die Landschaft ist heute genial. Ich bin gespannt wie es weiter geht. Nachdem ich die ersten drei Hiketage kaum was Zu Essen runter bekommen habe, habe ich heute öfter Hunger. Jetzt ist nur das Kontinent begrenzt.

Man sieht in den High Sierras aber überall noch Schnee. Das zum Thema es ist kein Schnee mehr da.

Meine Füße schmerzen Mittags rum heftig aber noch halten sie sich noch. Abends geht es wieder besser.

Heute treffe ich auch wieder diverse Hiker (ok, es ist auch Sonntag und am Wochenende trifft man immer mehr Dayhiker).

Es ging heute auf 10600 Fuß und da wird die Luft schon merklich dünner. Der erste Anstieg ging noch aber dann ging es bzgl. des Anstiegs pro Meter deutlich aus meiner Komfortzone heraus.

Ich Campe ungefähr in der Höhe um mich zu akklimatisieren.

Abends überfallen mich beim Zeltaufbau wieder die Moskitos. Die mögen offenbar Schatten, Wärme und Windstille. Jetzt tummeln sich mindestens 10 vor dem Fliegengitter des Zeltes. Es folgt mir auch immer mindestens eine ins Zelt. Sauviecher.

Der heutige Tag war Megaanstrengend mit 1600 Höhenmetern aber hat auch sehr viel Spaß gemacht. Ich hoffe die Leistung kann ich drei Tage halten, denn bei meinem neu erwachten Hunger wird das Essen sonst knapp.

Es ist immer wieder interessant wie gut man auf so einer Etappe die Blumen den verschieden Höhenstufen zuordnen kann. Biologie in der Praxis.

Die letzten Nächte habe ich den Schlafsack einfach als Decke benutzt (da man ihn aufzippen kann geht das ziemlich gut). Das ist diese Nacht auf 3000m aber wohl zu kalt. Ich schlafe aber deutlich besser bei der Deckenvariante als bei der Schlafsackvariante, weil die Variante als Decke weniger einschränkt (deswegen haben die meisten Hiker wohl auch keinen Schlafsack mehr, sondern Quilts).

Panorama 1

Panorama 2

Panorama 3

Montag – Tag 68 / 7 – 725,1, 747,9 – 05.08.2019

Wie sich in der Nacht zeigt, lag ich bzgl. dem Schlafsack falsch. Die Variante als Decke reicht völlig.

Bzgl. der Landschaft ist der heutige Tag nicht so spannend. Es gibt primär Wald zu sehen – also wie am Vortag, nur das davon kaum etwas abgestorben / verbrannt ist. Eigentlich ganz schön aber auf Dauer kaum fotogeeignet. Wer will schon immer wieder Waldbilder sehen? Somit genieße ich den Wald, mache aber schon weniger Fotos. 😉

Ich versuche mich mit einem längeren Hike in eine gute Position für den Folgetag zu erreichen (Bergauf am besten morgens, wenn es noch kühl ist). Das klappt auch aber Abends ist dann schlagartig Schluss. Ich baue das Zelt auf und kaum bin ich drin, wird mir übel. Das Abendessen liegt noch nicht lange zurück und ich lasse es mir spontan noch mal durch den Kopf gehen. Überanstrengung, Höhenkrankheit (ich war ja vorher auch schon so hoch) oder Infekt?

Glücklicherweise ist ein ZIP Lock Beutel zur Hand, sonst wäre alles im Zelt gelandet. Das sind ja tolle Voraussetzungen für den härtesten Teil des PCT. Wie nun weiter? Auszeit in Lone Pine oder weiter? Ich entschließe mich für weiter, nachdem es ab nächsten Morgen wieder besser ist.

Ich treffe den ganzen Tag niemanden.

Über den Sierras herrscht reger Flugverkehr. Das hatte ich so auf dem PCT nirgends. Es handelt sich offenbar überwiegend um Kampfflugzeuge, die in dem Bereich üben. So stellt man sich Nationalparks auch nicht unbedingt vor.

Dienstag – Tag 69 / 8 – 747,9, 765,2 – 06.08.2019

Morgens fühle ich mich ganz gut. Ich beschließe nicht den Trailexit Lone Pine (technisch korrekt Cottonwood Pass) zu benutzen, sondern den Weg Richtung Mount Whitney fortzusetzen.

Edit 29.08.2020 nach dem Hike: Der Lone Pine Exit ist ganz schön anstrengend, wenn man da wieder in den Trail rein muss. Aber das wird vermutlich bei anderen Trail Exits in der Sierra vergleichbar sein. Wo man runterklettert muss man halt später auch wieder hoch. 😉

Edit Ende

Heute ist die Landschaft wieder abwechslungsreicher. Das Essen macht mir tagsüber Probleme. Ich muss mich mehrfach fast übergeben. Somit bricht die Leistung etwas ein.

Heute treffe ich zig Leute, was aber primär daran liegt, dass Touristentouren mit Pferd oder Guide angeboten werden, die nicht lange dauern (d.h. man sieht die Konvois mehrfach am Tag). Man kann aber offenbar den ganzen John Muir Trail auf dem Pferd buchen, wenn die Geschichten stimmen, die andere Hiker erzählen (Mount Whitney fällt schon mal raus, da gibt es keine Pferdetouren).

Da meine Leistung einbricht, treffe ich zwei Hiker wieder, die ich in Kennedy Meadows kennengelernt habe und die mit den Nachwehen des unterhaltsamen Abends zu kämpfen hatten.

Interessant ist was die beiden Essen. Die können währen des Hikes die Portionen für zwei Leute vertilgen und noch diverse Sachen hinzufügen (+kleine Nudelpackung + kleine Packung Thunfisch). Das würde ich nicht schaffen und selbst wenn, würde es beim Hiken nicht drin bleiben. Anschließend hiken sie mit voller Leistung weiter. Da kann man schon etwas neidisch werden. Die machen mehr Pausen als ich und sind trotzdem noch deutlich schneller bei vollem Essensinput (beide sind PCT erfahren, also keine Sonntagswanderer aber ich habe ja auch schon ein paar Meilen auf dem PCT gelaufen).

Was die beiden so locker können ist nötig um den Kalorieninput und Output in der Wage zu halten.

Heute sehe ich so viele Pferdespuren, dass ich mich frage warum ich überhaupt zu Fuß gehe. Zusätzlich sehe ich auch andere Spuren, die für mich nicht gerade nach Pferd aussehen aber auch dem PCT folgen. Ich überlege, ob es Bärenspuren sind aber warum sollten die den PCT folgen. Vermutlich halte ich ein harmloses Nutztier für einen Bären, nach Pferd oder Esel sehen die Spuren aber nicht aus.

Panorama 1

Panorama 2

Mittwoch – Tag 70 / 9 – 765,2, Mount Whitney, 767,2 – 07.08.2019

Ich befinde mich nicht am optimalen Startpunkt für Whitney und stehe zum ersten Mal um 3:00 auf und Hike mit Stirnlampe. Wie sich später am Tag noch zeigt war die Uhrzeit zwar gut für die benötigen Meilen aber viel besser wäre es gewesen, wenn ich auch in der Startposition mit minimaler Entfernung zum Whitney gewesen wäre.

Im Notfall kann man das mal machen aber ich käme im Traum nicht darauf mit Taschenlampe Whitney zu besteigen. In der frühen Hikingsaison geht es nicht anders, weil die Sonne den Schnee weich macht und es dann zu gefährlich wird. Mich würde da mit Schnee kein Mensch hochbekommen.

Anschließend geht es den Mount Whitney hoch.

Die Impressionen sind umwerfend. Ich gehe so weit, dass ich landschaftlich noch nie etwas so schönes gesehen habe. Auch das Wetter und Licht sind top.

Bis rund 13400 Fuß läuft es ganz gut, dann streikt mein Magen wieder. Bis 13700 Fuß, also rund 1 Meile vor den Summit komme ich, dann muss ich wegen meinem Magen abbrechen. Auf den Weg nach unten muss ich mich wieder übergeben, obwohl ich kaum was im Magen habe.

Ist das die Höhenkrankheit? Nachvollziehbar wäre es nicht. Warum soll die mal bei 12000 (erstes erbrechen an den Vortagen) und mal bei 13700 Fuß zuschlagen? Die Akklimatisierungsphase sollte auch lang genug gewesen sein. Ich habe schon immer Probleme gehabt während Leistungssport Essen zu konsumieren. Das wird wohl hier der gleiche Effekt sein. Allerdings ist Übelkeit und Appetitlosigkeit auch ein Effekt von Höhenkrankheit. Es kann also beides sein.

Da der PCT Hochleistungssport ist, kommen daher möglicherweise meine Probleme. Ein Übriges tut mit Sicherheit der Beckengurt, der auf auf den Magen drückt.

Da aber nachmittags bei Mount Whitney ein ziemlich heftiges spontanes Unwetter aufzieht (Hagel – was sonst? + heftiges Gewitter) war das aber evtl. auch ganz gut, dass ich abgebrochen habe. Es wurmt natürlich ziemlich, wenn nur grob eine Meile fehlt.

Zu der Jahreszeit sind derartige Gewitter aber wohl ziemlich normal gegen Nachmittag. Somit hat man wieder den Effekt, dass man sich für ein notwendiges  Übel entscheiden muss. Ein Whitney Climb erfolgt im Prinzip immer unter Zeitdruck, wenn man nicht nur den Whitney erklettern will und ein Mehrtagespermit hat.

Die Varianten für den Whitney Climb sind:

  1. Man kommt vom PCT, das ist für PCTler die einzige Option, die erlaubt ist (dann darf man nach Crabtree Meadows nicht mehr campen). Somit muss man den Whitney von dort aus an einem Tag erklimmen. Dafür benötigt man aber die optimale Position auf dem Trail oder man muss sehr früh los und die Tagesstrecke wird noch länger, so wie bei mir (im Winter ist es so, dass man selbst mit optimaler Position sehr früh starten muss (einige Hiker starten z.B. Mitternacht ihren Aufstieg), weil sonst der Schnee zu weich wird durch die Sonne.
  2. Man kommt über das Whitney Portal, das ist ein Killerhike der zwar “nur” 22 Meilen lang ist aber viele Höhenmeter beinhaltet (wenn man von Lone Pine startet ist man definitiv nicht akklimatisiert, nicht mal ansatzweise) und man kann sich vorher nicht richtig akklimatisieren, wenn  man nicht noch vorher andere Berge besteigt (das mindeste ist ein Tag am Portal Trailhead campen, das ist aber auch eher zu wenig, weil noch nicht sehr hoch). Der Permit für das Portal ist extrem schwer zu bekommen – es gibt Eintagespermits, die einen unter hohen Zeitdruck setzen, weil man nicht im Whitney Bereich campen darf. Alternativ gibt es Mehrtagespermits, die noch schlechter zu bekommen sind als die Eintagespermits (die Chance liegt wohl bei ca. 30% ein Permit an einem bestimmten Tag zu bekommen, wenn man flexibel ist, liegen die Chancen höher, als jemand der einen Flug gebucht hat, ist man aber in der Regel nicht sehr flexibel und die Ergebnisse der Permit Lotterie gibt es spät, wenn man dann erst den Flug bucht ist der i.d.R. deutlich teurer).

Höhenkrankheit vermeidet man durch langsame Aufstiege, genügend Trinken und Essen und genug Schlaf. Einer der ersten Effekte von Höhenkrankheit ist Appetitlosigkeit und Kopfschmerzen.

Ihr seht das Problem? Die Permitsysteme / begrenzter Urlaub / Kosten (Verpflegung, Hotels) sorgen dafür, dass man möglichst schnell aufsteigen will oder muss. Die Gesundheit gebietet das genaue Gegenteil. 4500m ist gefühlt noch nicht so hoch und einige Leute haben mit der Höhenkrankheit keine Probleme aber die sportlich gute Verfassung hilft nicht um sie zu vermeiden. Es kann sogar der gegenteilige Effekt eintreten. Desto schneller man aufsteigt, desto höher ist die Gefahr von Höhenkrankheit.

Jetzt kombiniert man die Gewitter + Regen oder Schnee und Eis (je nach Jahreszeit wobei man selbst im Sommer noch Schnee und Eis hat, wie man auf den Fotos sieht) schon hat man eine deutlich höhere Gefahr wegzurutschen und ziemlich tief und wahrscheinlich tödlich zu fallen mit dem Zeitdruck durch Permit oder sonstige Restriktionen und schon hat man eine sehr gefährliche Kombination.

Ich will auch nicht überdramatisieren. Das Empfinden ist sehr unterschiedlich. Ich habe auch Pfadfinder gesehen, die vielleicht 15 Jahre alt waren, die den Whitney hoch geflitzt sind, als wenn es überhaupt nichts wäre (in dem Alter hat man auch ein ganz anderes Risikoempfinden als mit zunehmendem Alter, nämlich quasi keins). Wobei auch da der Eindruck täuschen kann, ich habe sie den Weg runterkommen gesehen. Somit gehe ich davon aus, dass sie oben waren aber wer weiß.

Die Pfadfinder hatten nicht mal einen Rucksack oder irgendeine Ausrüstung dabei (nur eine kleine Wasserflasche mit nicht mal 1l Inhalt), als wenn sie einen gemütlichen Spaziergang gemacht hätten. Es gibt somit keine universellen Empfehlungen, was für den einen eine Nahtoderfahrung ist (ja, Drama), ist für andere ein normale Wanderung. In dem Fall hat es aber eben nicht nur mit Kondition zu tun, die kann sogar nachteilig sein ohne Akklimatisierung, wenn man seine volle Leistung ausspielt.

Ansonsten kann man auch Medikamente gegen Höhenkrankheit nehmen (Diamox, das hat aber netterweise die gleichen Nebeneffekte, die Höhenkrankheit als Haupteffekte hat). Ob das sinnvoll ist oder nicht sei dahingestellt. Fakt ist, man muss das Medikament vorher besorgt haben und ggf. auch schon vorher die Einnahme beginnen. Ob es mehr Vor- oder Nachteile hat, sei dahingestellt.

Am linken Fuß bildet sich schon wieder eine Blase in etwa dort wo sich die letzte Riesenblase auch gebildet hat. Warum auch immer das immer am linken Fuß passiert. Das kleine Unwetter heute war halt auch nicht vorteilhaft.

Ich möchte nicht wissen wie ich in den letzten Tagen an meinen Reserven gezerrt haben, denn gegessen habe ich kaum was.

In den letzten Tagen sind mir zwei paar Socken kaputt gegangen, die Schuhe sind nach Whitney auch schon wieder Schrott (drittes Paar) und Magentabletten habe ich nun auch keine mehr. Die befinden sich in der Bouncebox in Mammoth Lakes (Edit nach dem Hike – die Box war schon wieder auf dem Weg nach Deutschland wegen der Kooperation von neuem Hotelmanagement in Mammoth und einer Sperrigen Postbürokratin).

Man kann sagen, dass die Sierras (das Bisschen was ich davon gesehen habe) für mich die bisher größte physische Herausforderung aber auch unglaublich schön waren. Primär wird das an der Etappenlänge in Kombination mit der Höhe und den Steigungen liegen.

Ich treffe heute bei meinem Abstieg Allan der 70 Jahre alt ist und den Mount Whitney schon 16 mal bestiegen hat (unter anderem). Das ist also als Gegenstück zu meinen Problemen. 😉 Allen steigt mit dem aufziehenden Gewitter auf und will an der Junktion zum Gipfel / Whitney Portal sein Zelt aufstellen (wer den Bereich kennt, weiß dass dort kaum Platz ist – ich wäre nie auf die Idee gekommen dort mein Zelt aufzustellen. Dort stehen relativ viele Rucksäcke rum und die Leute machen Pause / unterhalten sich um dann das technisch schwierigste Stück des Weges anzugehen. Höhenmeter muss man von dort nicht mehr viele überwiden.

Heute sind zum ersten Mal von einem Ranger die Permits kontrolliert worden oder sagen wir sie hat zumindest danach gefragt, ob man welche hat. Eine richtige Kontrolle wäre anders gelaufen. Ich zeige mein Permit auf dem Handy (was eigentlich nicht erlaubt ist, die Rangerin ist aber gnädig, weil ich gerade den Rucksack wieder gepackt habe – die beiden Hikerbekanntschaften aus Kennedy Meadows wühlen geschäftig in ihren Taschen und zeigen kein Permit – ich bin mir nicht mal sicher, ob sie überhaupt eins haben – die Rangerin verliert aber bereits das Interesse als ich das Permit auf dem Handy gezeigt habe und teilt uns mit, dass die Kontrollen um Yosemite schärfer sind.

Wie ich nachher feststelle geben die Bilder leider nicht ansatzweise den Eindruck wieder, den man hat, wenn man den Berg besteigt.

Panorama 1

Panorama 2

Panorama 3

Donnerstag – Tag 71 / 10 – 767,2, 750,8 (ja, wirklich rückwärts) – 08.08.2019

Morgens schlafe ich etwas länger als gewöhnlich und grüble noch mal, ob ich zum Forrester Pass (höchster Punkt des PCT) wandern soll und verwerfe die Idee, da mir das Risiko aufgrund meiner Brechreizanfälle bzw. der Entkräftung mangels hinreichender Essensaufnahme zu hoch ist. Wie sich heute zeigt war die Entscheidung goldrichtig, wenn sie sich auch nicht so anfühlt.

Ich schaffe heute gerade mal knappe 17 Meilen und 1000 Höhenmeter. Für den Forrester Pass wäre mehr erforderlich gewesen. Das erreichte heute liegt deutlich unter meinen Möglichkeiten. Zurück laufen ist natürlich auch nicht gerade motivationsfördernd. Das ist so das schlimmste für einen PCT Hiker was einem passieren kann vor Infektionen durch verschmutztes Wasser oder Unfällen.

Ich treffe nie so viele Leute wie heute, da viele Leute den Weg als Einstieg in den John Muir Trail nutzen, der teilweise analog zum PCT verläuft bzw. über große Teile der Sierras sind beide identisch.

Dabei ergeben sich einige interessante Gespräche.

Weiterhin treffe ich einen PCT Hiker, der mir davon abrät diesen Monat schon nach Oregon zu Reisen wegen zu vieler Mücken. Er hat wohl einige Jahre in der Region gelebt.

Heute geht auch das dritte paar Socken kaputt. Ich habe zwar einen Nageklipser aber keine Pfeile dabei. Noch ein Punkt für die todo Liste.

Ich bin gespannt, ob es mir morgen gelingt von dem Lonepine Trailhead wegzukommen. Dafür muss ich vier Meilen wandern und auf Verwandte von Hikern hoffen, die Hiker dorthin bringen.

Hier scheint es in der Nacht verdammt kalt zu werden. Somit ist früh aufstehen wohl nicht so empfehlenswert. Ich hoffe ich erwische eine Fahrt nach Lone Pine.

Heute kommen meine neuen wasserdichten Alpin-Handschuhe zum Einsatz und das Zelt Einpacken bei knapp über 0° ist damit viel angenehmer. Man kann sogar den feuchten Dreck vom Zelt abwischen, ohne das die Hände abfrieren.

Die Busse zur nächsten Stadt fahren nur Mo – Fr aber aktuell benötige ich eh erstmal Erholung.

Ob und zu welchem Preis ein Hotelzimmer zu bekommen ist steht auch in den Sternen.

Freitag – Tag 72 / 11 – 750,8, Cottonwood Pass, Lone Pine – 09.08.2019

Morgens ist es sehr kalt am Chicken Spring Lake. Die Temperatur ist im Hochsommer nahe am Gefrierpunkt.

Telefon Empfang gibt es am Trailhead nicht also versuche ich mich per Anhalter.

Es hält eine Spaziergängerin mit Hund an, die ich vorher nett gegrüßt habe. Vermutlich hält sie genau aus dem Grund. Es ist ansonsten relativ wenig los am Trailhead (es ist halt Freitag und nicht Wochenende). Normalerweise macht sie die Fahrten gegen Geld (und zwar nicht wenig, der Preis ist mehr als das doppelte von Lyft und Uber – aber ohne Konkurrenz in der Region, d.h. man wird ordentlich abgezockt als Tourist …)

Gewartet habe ich ca. 30 Minuten, bis mich jemand mitgenommen hat.

Unglaublich wie einfach so ein Abstieg ist. Da geht man mal eben ein paar Tausend Fuß runter. Vorgestern noch auf 13700 Fuß und heute 4000 Fuß. Knapp 6000 davon heute mit dem Auto.

Der Perspektivwechsel ist interessant. Die Sierras mal von unten sehen bzw. jetzt kann ich teilweise erst einordnen was ich aus >=12000 Fuß überhaupt gesehen habe.

Als ich ankomme gehe ich erstmal nach McDonalds um nach einer Unterkunft zu suchen (Wifi + Sitzgelegenheit).

Ich bestelle mir einen Deluxe Burger with Cheese + Pommes und zwei große Coke und nix passiert. Mir wird selbst von Mc Donalds Essen nicht schlecht, während in den Bergen mehrere Tage Probleme hatte. 2 Stunden später habe ich wieder Hunger. Das soll einer verstehen. Keine Ahnung warum mir das Essen auf dem Trail so immense Probleme bereitet. Doch die Höhenkrankheit aber wieso dann schon so tief? Vermutlich verkrafte ich die Anstrengung + Essen wirklich nicht.

Die Temperatur in Lone Pine liegt bei rund 33°C. Das ist eine heftiger Unterschied zu den nahezu 0° oben am See.

Die Hotelsituation in der ganzen Region ist Katastrophal. In Lone Pine sind die Hotels noch mit am günstigsten. Die “Absteige” (kein gutes Motel) in der ich nun bin nimmt für 3 Tage 400$. Angebot und Nachfrage…

Sogar das Hostel ist voll.

Wenn man dann noch die Essenskosten für drei Tage summiert, machen andere dafür eine Woche all Inklusive Urlaub in einer deutlich besseren Anlage.

Selbst die 16” Pizza kostet hier 30$. Dafür habe ich andernorts weniger als die Hälfte bezahlt.

Vor Montag fährt aber kein Bus nach Norden und ich will mich erst ein wenig entspannen, bevor es weiter geht.

Denn vollkommen ausgepowert bin ich aktuell definitiv.

Schuhe und Socken sind bei Amazon offenbar aus. Ich werde es mal in den lokalen Läden versuchen aber meine Schuhgröße ist i.d.R. nicht zu bekommen. Wenn ihr große Füße habt verabschiedet euch von der Idee, dass ihr in den Trailtowns Nachschub gekommt. Amazon ist da in der Regel die Rettung aber das ist immer zeitproblematisch und ab einem bestimmten Zeitpunkt in der Saison sind z.B. die Altras in der Regel ausverkauft und warten kann man während des Hikes nicht.

Wie ich feststelle sind die Geschäfte wenigstens ein wenig auf Hiker ausgelegt. Es gibt zumindest an mehreren Stellen gefriergetrocknete Gerichte.

Bei Schuhen ist es dann schon wieder vorbei.

Damit mir die Socken nicht ständig kaputt gehen habe ich mir eine Minipfeile gegönnt. Bei über 40.000 Schritten pro Tag reicht offenbar sehr wenig aus, damit die Zehensocken kaputt gehen.

Den Rest des Tages verbringe ich mit Einkaufen für eine kurze Etappe von Red’s Meadow nach Tuolumne Meadow.

Samstag – Tag 73 / 12 – Lone Pine – 10.08.2019

Lone Pine ist eine der schöneren Städte entlang des PCT, auch wenn mal wieder ein Highway mittendurch führt.

Heute mache ich mir Gedanken wie ich weiter mache. Nachdem ich gestern wieder halbwegs sauber war (9 Tage Trail hinterlassen recht deutliche Spuren), habe ich die Gesundheitsbestandsaufnahme gemacht.

Drei Blasen an den Füßen. Zwei davon potenziell problematisch. Wie das endet, wenn man es ignoriert, weiß ich ja schon.

Ansonsten ein paar Blasen an den Händen, leichter Sonnenbrand hier und da.

Es macht aber aktuell wenig Sinn in den High Sierras mit zig Flussquerungen weiter zu machen, wenn ich nicht wieder so eine Riesenblase riskieren möchte.

Somit werde ich Montag nach Mammoth Lakes fahren und von dort weiter Richtung Norden wandern.

Heute habe ich kurz geprüft wo meine Bounce Box ist und das Postamt in Mammoth Lakes hat sich wohl selbst übertroffen. Obwohl die Adresse korrekt ist (ich hatte schon das Motel 6 direkt neben dem Postamt angegeben, weil das Postamt für bescheidenen Service bekannt ist – siehe USPS Mammoth Lakes bei Google), wurde das Paket zurückgeschickt.

Da ich aber keine Adresse in den USA habe, steht auf der Box als Absender die deutsche Adresse. Dahin wurde das Paket also bestimmt nicht geschickt (das wäre ja viel teurer). Aktuell vermute ich, dass die Box zurück nach Ridgecrest geschickt wird oder einfach zurück zur Verteilstelle in Bakersfield, die damit natürlich nichts anfangen kann. Gemessen an den Preisen  ist USPS einfach unglaublich schlecht.

Edit 29.08.2020 nach dem Hike: Wie man sich täuschen kann. Das Paket wurde wirklich nach Deutschland geschickt und kam dort Monate später an. Wie auch immer das überhaupt funktioniert hat, denn es gab keine Information für den Deutschen zoll, noch wurden adäquate Frachtkosten gezahlt aber USPS ist immer wieder für Überraschungen gut. Man kann USPS auch versuchen über Mail / Telefon zu kontaktieren. In die laufenden Prozesse kann dort offenbar niemand eingreifen und meistens wissen die auch nicht wo die Pakete sind.

Edit Ende

Den Sonntag findet ihr aufgrund der Zeitverschiebung im nächsten Rückblick.

Weitere Leselaunen

Hello I’m a Nerd bei Trallafittibooks ∗ Mein Wochenrückblick bei angeltearz liest 5 Gründe, warum ihr alle… bei glimrende ∗ Die Sache mit der Hitze und Produktivitätbei Lieschen liest Die Stadt, in der es mich nicht gibt bei AndersleserLeselaunen bei cbee talks about books ∗ Leselaunen bei Taya’s Crazy World ∗ Bücher über Bücherbei Hundertmorgenwald ∗ Geburtstagsmonat und Urlaubsfeeling bei Frau Frühlingsbuchwunderland ∗ Let’s try this again bei RikeRandom Urlaubs- und Lesefieber bei Letterheart

Wochenrückblick – PCT Woche 10 – Ridgecrest bis Kennedy Meadows

Leselaunen / Wochenrückblick

Die Aktion „Leselaunen“ ist ein wöchentlicher Bericht und Austausch unter Buchbloggern über das aktuell gelesene Buch, die Lesemotivation und andere Kleinigkeiten im Leben eines Buchbloggers. Der Leselaunen Bericht erscheint wöchentlich am Sonntag um 20:00 und jeder darf jederzeit mitmachen und seinen Link dann bei Trallafittibooks verlinken. Einfach einen Leselaunen-Beitrag schreiben, verlinken, andere Teilnehmer besuchen/kommentieren und genießen!

Da ich unten ggf. einige Markennamen erwähne, kennzeichne ich den Beitrag hiermit als Werbung.

Da ich ab Mitte April den Pacific Crest Trail (PCT) wandere (so lange nicht noch irgendwas dazwischen kommt – auf Holz klopf), habe ich mich entschlossen Wöchentlichen Post temporär anzupassen. Es geht hier also in näherer Zukunft kaum oder wenig um Bücher, sondern um Wandern und Reisen. Zudem werde ich mich aufgrund der Zeitverschiebung zu den USA und dem unregelmäßig verfügbaren Internet wohl auch nicht so genau an die Postzeiten halten.

Aktuelles Buch:

Dark Elements 4 – Glühende Gefühle

Momentane Lesestimmung:

Die Reise geht vor, somit richte ich mich nach zeitlicher Verfügbarkeit.

Zitat der Woche:

entfällt

Und sonst so:

Dienstag – Tag 62 / 1 – Abreise aus Deutschland und Reise bis Ridgecrest – 30.07.2019

Morgens um 8 geht es mit der Bahn zum Flughafen. Abgesehen davon, dass die Bahn den ICE spontan umgedreht hat und der ICE lt. Anzeige wegen Löscharbeiten entlang der Strecke 10 Minuten später in Frankfurt ankommt, verläuft die Anreise zum Flughafen ohne Zwischenfälle.

Von Frankfurt geht es per Nonstopflug nach LA. am Checkin hat die Dame, die den Wartebereich bewacht hat gezeigt wie Freundlichkeit nicht geht. Neuerdings muss man bei Lufthansa den Boardingpass schon haben um einchecken zu können. D.h. entweder checkt man von zu Hause ein oder am Automaten vor Ort.

Anschließend muss man dann trotzdem noch in die klassische Warteschlange, um das Gepäck los zu werden.

Die Zollfragen habe ich dieses Mal doppelt beantwortet – in Papierform im Flieger und dann vor Ort noch mal am Automaten.

Der Beamte für die Einreise hat in meinen Pass gleich wieder ein halbes Jahr gestempelt. Scheinbar steht der Stempel im Standard auf 180 Tage.

Beim Anflug auf LA habe ich die Sierras gesehen und sie waren mächtig beeindruckend.

Es ist aber schon bizarr wie gut man die Schneesituation aus dem Flieger einschätzen kann. Man müsste nur noch wissen welcher Gipfel z.B. der Whitney ist (von Oben ist das nicht so offensichtlich was man da für Berge sieht). Jeden Tag fliegen dort zig Flugzeuge vorbei und die PCT Wanderer hecheln nach jedem Informationshappen zum Schneelevel.

Vom Flughafen ging es per Lyft Ride nach Ridgecrest (man muss je nach Tageszeit schauen, ob Uber oder Lyft günstiger ist). Die Lyft und Über Fahrer sind oft Asiaten, die ein paar Jahre in den USA sind. Leider sprechen die oft so schlecht englisch, dass keine sinnvolle Unterhaltung möglich ist.

Falls euch der Name vertraut vorkommt, liegt das daran, dass es das Zentrum des Erdbebens vor rund einem Monat war.

Die Hitze abends in Ridgecrest ist der Hammer. Tagsüber sind es knappe 40°C und Nacht noch über 20°C. Da schwitzt man schon beim Nichtstun.

Am Walker Pass erwarten mich immerhin 35°C.

Meine Stimmung ist heute gemischt. Einerseits freue sich ich mich noch mehr vom Trail zu sehen, andererseits habe ich nach wie vor leichte Fußschmerzen und ich habe schon eine Ahnung wie heftig der nächste Abschnitt wird.

Mittwoch – Tag 63 / 2 – Ridgecrest Shopping und ab zum Pacific Crest Trail / Walker Pass 652,1, 664,8 – 31.07.2019

Die letzte Nacht war nicht sehr schlafintensiv. Die 9 Stunden Zeitumstellung bemerkt man halt.

Ich stehe zwischendurch in der Nacht auf und packe die Bouncebox und den Rucksack.

Morgens steht noch etwas Shopping im Supermarkt an um die Nahrung zu vervollständigen bzw. Smart Water Bottles zu erwerben und noch mal was zu Essen.

Die Bouncebox kann ich erst um 10:00 zur Post bringen, weil das Postamt vorher nicht öffnet.

Um kurz vor 11 nutze ich einen Lyft Ride zum PCT (der Bus fährt nur an 3 Tagen in der Woche und wäre heute um erst um 14:30 abgefahren).

Ich habe eine Vorahnung, das die nächsten Tage bei dem Wetter heftig werden. Heute Morgen um 9:00 war es schon heftig.

Um 11 am Trail denke ich erst ach geht ja, mir wird aber schnell klar, dass das nur der erste Eindruck war.

Erst an 16:00 wird es etwas angenehmer.

Die Landschaft ist in der ersten Tageshälfte ziemlich Wüsten artig. Ich bin etwas enttäuscht.

Leider habe ich schon wieder Fußschmerzen. Ohne Schmerzmittel geht nichts. Mal schauen wie sich das entwickelt. Wegen dem Hüftgürtel bekomme ich heute auch Probleme mit der Magensäure.

Eine Klapperschlangen begrüßt mich aber das ist auch die Einzige. Ich sehe nicht einen Hiker. Die große Traube ist wohl vor einem Monat durch. So ist es etwas gespenstisch.

Aktuell ist offenbar Terrorfliegen und Heuschreckenzeit. Die Fliegen versuchen in alle Öffnungen zu kommen (Nase, Mund, Ohren, Augen).

Die Insect shield Klamotten und auch das einsprühen der Klamotten wirkt zumindest nicht gegen Fliegen. Ich wage zu bezweifeln, dass es dann gegen Moskitos hilft.

Ich erwische einen der schönsten Schlafplätze, die ich bisher am PCT hatte. Gerade, keine Ameisen, ruhig und ein toller Sternenhimmel. Da es jetzt nachts wärmer ist schaue ich mir das zum ersten Mal auf dem PCT an. Aber auch hier so sind die Städte noch zu nah. Die Milchstraße sieht man nur andeutungsweise.

Die Kamera ist leider zu Schlecht um ein gutes Bild vom Sternenhimmel zu machen

Der Trail war heute stellenweise sehr ausgewaschen und es gibt diverse Bereiche mit lockerem Geröll, das durch das Erbeben vor ca. einem Monat entstanden ist.

Nach der langen Pause mache ich nun auch wieder mehr Fotos als zuletzt am Teil. Nach mehreren Wochen Wüste hatte ich das Gefühl alles gesehen zu haben und fand nur noch weniges fotowürdig. Somit hat die Pause zumindest auch positive Effekte.

Donnerstag – Tag 64 / 3 – 664,8, 683,1 – 01.08.2019

Bis 10 war der Tag ganz nett, dann hieß es durchbeißen wegen der Hitze.

Abends komme ich an eine fast trockene Wasserquelle. Wenn die Wasserquellen nur alle 20 oder 25 Meilen kommen ist das bei dem Wetter schnell tödlich, wenn eine trocken ist.

Lange kann man diesen Abschnitt dieses Jahr nicht mehr wandern mangels Wasser (so lange es nicht regnet und das ist im Sommer eher selten in der Region).

Heute laufe ich durch hunderte Spinnenfäden die Quer über den Trail gespannt sind. Das ist der Nachteil, wenn man alleine unterwegs ist. Man sammelt alle selber ein. 😉

Ich sehe heute übrigens wieder keinen anderen Hiker.

Trotz eher durschnittlichem Anstieg (1100m) benötige ich für die heutige Etappe einen Rekordwert von 14 Stunden trotz eher mäßiger Meilenleistung. Die Hitze schafft mich. Zugegeben es hat seine Gründe, warum man diesen Teil des PCT normalerweise mindestens einen Monat früher wandert.

Ich mache aber besonders Mittags (also quasi von 11:00 bis 16:00) auch öfter mal eine Pause, wenn ich ein schattiges Plätzen finde oder mir die Aussicht gefällt.

Da ich die 2650 Meilen nicht mehr vor Augen habe sind die Restriktionen Essen und Wasser.

Die nächste verlässliche Wasserquelle kommt in 15 Meilen (bei den Temperaturen sind das minimal 5 Liter) und davor sind 1500 Fuß Anstieg zu bewältigen. Das wird wieder hart morgen.

Freitag – Tag 65 / 4 – 683,1, 699 – 02.08.2019

Panorama

In der Nacht ist es relativ frisch. Im Zelt so um die 15°C, außerhalb noch kühler.

Nach dem langen Tag gestern, schellt der Wecker um 4:30. ich gönne mir noch 15 Minuten und da ich auch noch Wasser Zapfe, komme ich erst 6:25 los.

Den Anstieg auf 8000 Fuß lege ich bis ca. 9:00 zurück. Zum Glück. Selbst um 9:00 ist es schon heiß.

Die Landschaft ist heute sehr abwechslungsreich – erst Wald, dann beim Abstieg durch ein ehemaliges Brandgebiet viele Blumen aber so gut wie kein Baum und anschließend eine relativ grüne Ebene.

Ich sehe heute so viele Kolibris wie noch nie auf dem Trail. Fotos muss ich Schuldig bleiben. Die sind kleinen Vögel etwas unstetig. Aber genau solche Erlebnisse machen den Trail aus. Wenn man dann sogar noch komplett alleine auf dem Trail ist. Hammer!

Zusätzlich erhasche ich einen Blick auf die High Sierras, in denen – Überraschung – noch immer Schnee liegt. Bei den Anblick weiß man sofort wieder warum man sich die Strapazen antut.

Auch wenn es am Anfang nicht so aussah war die Etappe das perfekte Bindeglied zwischen Wüste und den Sierras.

Meine Essensprobleme bleiben. Bei der Hitze habe ich kaum Hunger. Die komischen Muffins (extrem feucht) schmecken auch eher wie Kleister bei der Wärme.

Die gefriergetrockneten Fertiggerichte esse ich meist abends. Wirklich gut schmecken wenige und die bekommt man dann auch nur selten.

Apropos Essen: In Kennedy Meadows gibt es nur was bis 19:00 – ich hoffe das stimmt jetzt auch noch. Aktuell kommen auf dem PCT offenbar so gut wie keine Hiker mehr.

Somit gibt es heute noch mal Tütenfutter, weil ich für eine Ankunft um 19:00 zu spät dran bin.

Samstag – Tag 66 / 5 – 699, 700,4, Kennedy Meadows – 03.08.2019

Ich bin etwas erstaunt als ich in Kennedy Meadows ankomme. Der Weg ist vom PCT nicht ausgeschildert. Ohne Hikernavi wäre ich dran vorbei gelaufen.

Das Tal ist ziemlich schön und hier wollen wohl hauptsächlich Leute, die abseits von fast allen sein wollen. Erstaunlich finde ich immer die Stacheldrahtbarrieren, wenn der PCT an Privatgrundstück vorbeiläuft. Man könnte meinen die Hiker hätten alle nichts besseres zu tun als auf Privatgrundstücke zu laufen.

Wie ich später feststelle fühlen sich hier offenbar alle wie Cowboys im Wilden Westen. Das geht bei den Hüten los, setzt sich bei den Hemden, Jeans, Gürtelschnallen uns Schuhen fort.

Dazu dann große Karren mit Allradantrieb, weil die Straßen hier teilweise dirt roads sind. This is America.

Grumpy Bears ist wirklich eine Oase und eine der besseren Traillocations zum abhängen. Irgendwie gemütlich. Der Burger und die Pommes sind zwar eher Mittelklasse aber das Frühstück ist gut.

Nebenan ist Tripple Crown Outfitters. Bzgl. haltbarem Essen sind die ziemlich gut ausgestattet. Frische Sachen gibt es wenige.

Heute sind 4 Hiker neben mir in Kennedy Meadows. Alle sind den Abschnitt, den ich gerade gelaufen bin nicht gelaufen. Da war ich wohl wirklich alleine unterwegs.

Aktuell kommen im Schnitt 5 Hiker pro Tag hier vorbei. Das werden deutlich mehr, wenn die Leute, die den Trail nördlich der Sierras fortgesetzt haben zurückkommen bzw. die Wanderer ankommen, die südwärts wandern.

In der Zeit als ich den Hike unter anderem wegen zu viel Schnee in und nördlich der Sierras abgebrochen habe, hatten sich hier lt. Facebookgruppe um die 200 Hiker angesammelt (lt. Den locals waren es eher 80). Das will ich mir nicht wirklich vorstellen, wenn die alle TCO belagern.

Edit 29.08.2020 Da sieht man übrigens mal wieder wie viel Müll in den lokalen Medien geschrieben wird. Das heißt nicht von anderen einschüchtern lassen und selber die Situation vor Ort checken. Wenn die Zahl 80 wirklich stimmt sind deutlich mehr Leute durch die Sierras gezogen als es ersichtlich war oder aber sind an anderen Stellen des Trails gelaufen. Da hilft einfach eine gesunde Portion Optimismus. Wenn so viele Leute irgendwie von Kennedy Meadows wegkommen, dann gibt es für einen selbst auch irgendwelche Möglichkeiten.

Edit Ende

Heute habe ich meinen bärensicheren Kanister bekommen (Wild Ideas Expedition). Mann ist das Teil groß und sperrig. Dazu verformt es den Rucksack, weil es nun das härteste Teil ist. Oben quer kann man das Ding nicht wirklich befestigen, weil es zu glatt ist und irgendwann abrutschen würde. Allein eine plötzliche Gewichtsverlagerung durch rutschen wäre übel.

Der Eimer bringt mein gesamtes Packkonzept durcheinander und ist ganz schön sperrig. In den Sierras ist der aber vorgeschrieben. Ehrlich gesagt fühle ich mich auch wohler, wenn die Hauptattraktion für Bären nicht im Zelt ist –  so lange die noch nicht Mensch probiert haben. Ich werde das Ding aber sicher noch verfluchen.

Ich bin aber recht erstaunt über das Gesamtgewicht des Rucksacks mit Essen für 8 Tage und Wasser (3l) rund 15kg. Gefühlt ist das Ding immer zu schwer! Bequem ist er bei dem Gewicht nicht wirklich (ich habe immer zu viel Gewicht auf den Schultern). Ich bin auch nach wie vor der Meinung, dass ich die größere Variante des Rucksacks bräuchte aber mangels Kundenservice von ZPacks konnte ich den nicht rechtzeitig bekommen. Somit hoffe ich es funktioniert so.

Die Eisaxt braucht man angeblich nicht mehr aber 250g die einem das Leben retten können sind es evtl. wert mitgenommen zu werden. Gekauft habe ich das Ding ja eh schon. Ich hoffe ich bereue es nicht. Gewicht ist Gift und der Bärenkanister wiegt mit Essen genug.

Ich entschließe mich abends an den Trail zurückzukehren, damit ich früh starten kann. Morgens ist aktuell die beste Zeit zum hiken bei der Hitze. Ich bin mal gespannt wie meine Klamotten in ein paar Tagen aussehen. Mein Shirt ist durch das ausgeschwitzte Salz schon etwas steif und sieht nicht so toll aus. Evtl. muss ich mal eine Flusswäsche testen.

Den Sonntag findet ihr aufgrund der Zeitverschiebung im nächsten Rückblick. Den gibt es aber evtl. zeitversetzt. Die nächste Etappe wird ggf. etwas länger, wenn es gut läuft.

Weitere Leselaunen

Werbetrommel & Nicht-Wochenende bei Trallafittibooks ∗ Mein Wochenrückblick bei angeltearz liest Lesestoff für den Urlaub bei LetterheartTheater, Theater bei glimrende ∗ Birthdaygirl & Gottfried Benn bei Lieschen liest Zeit für Legenden – Ich lese Greg! bei AndersleserMeine Woche und ich bei Grumpelchens LeseweltLeselaunen bei cbee talks about books ∗ Leselaunen bei Taya’s Crazy World ∗ Kurz und knapp bei Hundertmorgenwald ∗ Romeo und Julia und der Kokosnussbecher bei Wissenstagebuch ∗

Zwei nach Shanghai [Buch]

Zwei nach Shanghai - Paul Hoepner, Hansen Hoepner

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Paul Hoepner, Hansen Hoepner

Titel:

  • Zwei nach Shanghai – 13600 Kilometer mit dem Fahrrad von Deutschland nach China (273 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Hansen muss so gut wie überhaupt nicht geschlafen haben, stattdessen bekam ich nachmittags eine ziemlich ausführliche E-Mail, in der er eine etwa 13000 Kilometer lange Route in 150 Etappen eingeteilt hatte. Spätestens da wusste ich: Mein Bruder meinte es bitterernst.

Paul und Hansen sind Zwillingsbrüder und entschließen sich mit dem Fahrrad nach Shanghai zu fahren.

Das Buch beginnt direkt mit einer Gefahrensituation. Nachdem ich nun selbst auf dem Pacific Crest Trail unterwegs war, kann ich das etwas besser nachvollziehen.

Im stillen Kämmerlein liest (trocken, warm, sicher) sich die Situation weit witziger / angenehmer, als sie in der Realität war. Das lässt sich einem Leser oder Zuhörer nur schwer vermitteln. Solche Situationen ergeben sich aber zwangsläufig auf einer Derartigen Reise.

Als sie uns fragen, woher wir kommen und wohin wir wollen, und wir wahrheitsgemäß antworten, dass wir auf dem Weg nach China sind, schauen sie uns halb belustigt, halb fassungslos an. »Die sind doch bekloppt«, ruft der eine dem anderen zu, das kann ich verstehen, auch wenn ich kein Wort Lettisch spreche.

Die Zwillingsbrüder sind vom Typ her sehr verschieden (bisher, dachte ich immer, dass das Gegenteil der Fall ist), sind sich aber trotzdem sehr nah aber es fliegen auch oft genug die Fetzen. Das Buch ist abwechselnd von beiden Perspektiven geschrieben.

Das Buch pickt sich diverse Situationen aus der Vorbereitung und der Reise heraus und lässt aber auch größere Teile aus. Insgesamt hatte ich aber das Gefühl einen ganz guten Überblick zu bekommen. Das Buch gibt realistisch wieder, dass eine derartige Tour einerseits ein Traum aber eben auch oft beinhart ist.

Die Reise beginnt in Deutschland und geht über Polen, Litauen, Lettland, Russland, Kasachstan, Kirgisistan nach China.

Es gibt die Aussteiger, dazu würde ich auch Nils zählen, es gibt die Leute, die ganz besonders von ihrem Fahrzeug begeistert sind und es an seine Grenzen bringen möchten, wie André, es gibt die Sinnsuchenden, wie Gilles und Lucie, es gibt die Extremsportler, die Abenteurer, die Kulturinteressierten und diejenigen, die für eine Zeit den Kopf freibekommen möchten.

Wie heißt es so schön? Wenn einer eine reise tut, dann kann er was erzählen. Bei den beiden ist auch einiges an Glück dabei. Von versehentlichen fast Grenzübertritten bis zum Entkommen von gewaltbereiten und betrunkenen Verfolgern ist alles dabei.

Man sieht auch, dass so eine Reise – die auf Bildern und vor dem geistigen Auge ganz toll aussieht, eben nicht nur toll ist und man irgendwann einfach die Nase voll hat. Das kenne ich so auch von meiner PCT Tour.

Wie so oft in derartigen Reiseberichten menschelt es sehr. Manchmal hilft es einfach mit den Leuten zu reden und Probleme lassen sich aus der Welt schaffen. Ob es verlorene Pässe oder andere Dinge sind, auch wenn es eigentlich nicht gehen sollte.

Fazit:

Paul strampelt wütend neben mir her und senkt den Kopf wie ein angriffslustiger angriffslustiger Stier: »Verdammt, ich hab einfach die Schnauze voll von dem Ganzen. Fahren, essen, schlafen, fahren, schwitzen, und immer die gleichen doofen Fragen.

Sehr interessante Reiselektüre und absolut empfehlenswert auch wenn eine derartige Reise sicherlich nicht jedermanns Sache ist.

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

  • Zwei um die Welt in 80 Tagen ohne Geld
Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

[Einklappen]

Montagsfrage: Können Bücher bei euch das Blut in den Adern gefrieren lassen?

Bei der Montagsfrage wird von lauter-und-leise jeden Montag eine Frage gestellt, die auf dem eigenen Blog zu beantworten ist. Diese Frage muss innerhalb einer Woche beantwortet werden.  An dieser Aktion nehmen diverse Blogs teil.

Die Montagsfrage ist umgezogen und hat nun endlich ein neues zu Hause. Bisher war die Montagsfrage bei Buchfresserchen angesiedelt und nun bei lauter-und-leise.

Morgen geht es wieder zurück in die USA. Leichte Fußprobleme habe ich noch immer aber ich hoffe, dass es auf dem Trail funktioniert bzw. nicht schlimmer wird. Meine Mutter ist nun auch wieder fitter (die hatte eine OP kurz nach meiner Rückkehr aus den USA) und der Schnee ist nun auch weitgehend aus den Bergen verschwunden. Ich habe auch wieder ein wenig Gewicht zugelegt.

Falls ich merke, dass es mit dem Hiken auf dem PCT nicht funktioniert werde ich wohl zwei Rundreisen machen (so denn noch Plätze frei sind). Das war zwar eigentlich nicht geplant aber ich habe dieses Jahr mal die Zeit etwas derartiges zu tun, also sollte ich sie nutzen, auch wenn das Jahr finanziell recht desaströs ist. Aber das war ja zu erwarten, auch wenn das Wandern des PCT wohl etwas günstiger gewesen wäre. Aber so ist das ja im Leben häufig. Hat man Geld, hat man keine Zeit und andersrum.

Ansonsten sind jetzt die hohen Schneemengen weg und die Flüsse wohl wieder etwas passierbarer. Dafür gibt es aktuell sehr hohe Temperaturen und Moskitoschwärme. Ich habe meine Klamotten schon mal eingesprüht und nehme auch was für die Haut mit aber das hilft alles nur begrenzte Zeit. Ich hoffe, dass die Moskitos in der näheren Zukunft abnehmen.

Ein Monat Trail ist aber in jedem Fall geplant. Die beiden Rundreisen (die erste wäre eine Wanderreise – 5-20km pro Tag aber alles optional und die Zweite eine klassische Bustour).

Diese Woche habe ich auch wieder zwei Bücher gelesen, nachdem ich in den letzten Wochen eher aufgestaute Zeitschriften gelesen oder Serien / Filme geschaut habe.

Zur Frage:

Aber können Bücher bei euch Gänsehaut auslösen oder seid ihr emotional so weit vom Lesestoff entfernt, dass Grusel, Spannung – oder tiefes Mitgefühl außen vor bleiben?

Ich beziehe mich ganz generell auf Emotionen, da ich keine Gruselbücher lese und somit eher Spannung oder Mitgefühl bzw. Mitleiden oder Mitfreuen in Frage kommt. Natürlich lösen Bücher das aus. Das ist für mich die Königsdisziplin beim Schreiben von Büchern. Die von mir mit 4,5 oder 5 Sternen bewerteten Bücher müssen mich auch emotional ansprechen, wenn es nicht gerade Sachbücher sind.

Ich will ja gerade in eine Welt eintauchen und mit den Charakteren mitfühlen. Das ist für mich ein wesentlicher Aspekt beim Lesen. Das gelingt umso besser, desto durchgängiger ich ein Buch lesen kann (wenn ich zum Beispiel nur alle paar Tage ein paar Seiten lese funktioniert das eher schlecht).

Beispiele von Büchern denen das gelungen ist gibt es viele das reicht von Harry Potter über die Lux, Wicked, Elementar, die Geschichte von Sin und Miriam, Azur, Mederia, Nebelsphäre Kiel, Die Firma usw.

Ob es immer an den Büchern liegt oder manchmal an der eigenen Stimmung weiß ich nicht. Wichtig ist eine gewisse Verbundenheit zu den Charakteren. Dazu kommen dann spannende oder Situationen oder Situationen in denen Charaktere “unangenehme” oder “tolle” Situationen durchleben.

Wie geht es euch? Bewegen euch Bücher emotional oder schaltet ihr das ab, weil das Buch (i.d.R.) nur reine Fiktion ist?

1 7 8 9 10 11 25