Montagsfrage: Magst du lieber dicke oder dünne Bücher, oder ist es dir egal? Warum?

Bei der Montagsfrage wird von Buchfresserchen jeden Montag eine Frage gestellt, die auf dem eigenen Blog zu beantworten ist. Diese Frage muss innerhalb einer Woche beantwortet werden.  An dieser Aktion nehmen diverse Blogs teil.

Zur Frage:

Das lässt sich recht einfach beantworten. Das hier ist primär ein Buchserienblog. Ich mag ganz klar Geschichten, die einen umfangreichen Hintergrund aufbauen, bei denen man sie mit den Charakteren anfreunden, mit ihnen leiden und sich mit ihnen Freuen kann. Charaktere bei denen man hofft möglichst lange an ihrem Leben (ja zugegeben, fiktivem Leben) teilhaben und teilnehmen zu können.

Das geht bei längeren Geschichten einfach besser. Die einzelnen Bücher sollten aber nicht zu dick sein, zumindest nicht, wenn man sie in Papierform liest. Bei grob 800 Seiten sollte meiner Meinung nach Schluss sein. Ansonsten wird das Papier sehr dünn oder die Schrift sehr klein.

Wie geht euch das? Lieber dicke oder dünne Bücher oder ist das eigentlich egal geht es vielleicht eher um den Gesamtumfang einer Geschichte?

Neues zu Hause für den Blog und Technikkram

Lahmender Blog

Wie ihr vielleicht gemerkt hat, hat sich am Lesestatus bei mir nichts geändert seit grob einer Woche. Ich hatte ja in der Montagsfrage bereits angedeutet, dass ich mir aus Performanzgründen gerade neue Hostingvarianten für den Blog teste. Der Blog liegt – neben weiteren Webseiten von mir (primär privater Kram wie Urlaubsbilder / Backup / Spielerei) – auf einem VPS (Virtual Private Server). Das ist ein virtueller Server. Der Unterschied zu einem dedizierten Server ist, dass auf der Hardware mehrere virtuelle Server laufen, die sich aber gegenüber dem Anwender so darstellen, als wenn sie komplett separiert wären. Das ist für den Hostinganbieter flexibler und kostengünstiger. Ein VPS kann man quasi genauso frei benutzen wie seinen Rechner zu Hause. D.h. man kann auf dem Rechner sehr viel frei einstellen.

Der Vorteil gegenüber einem reinen Bloghosting ist, dass man damit sehr viel mehr machen kann. Man kann beliebige Inhalte installieren, von Webmailern, Mailservern, Cloud Speichern, Backuplösungen, Teamspeak Servern usw. ist so ziemlich alles möglich.

Der Nachteil ist, dass man das auch immer einrichten muss. Obwohl ich Informatiker bin (beruflich beschäftige ich mich aber nicht mit Webhosting, PHP, HTML, Linux und co), ist es immer eine Abwägungssache wie viel Flexibilität man möchte und welche Zeit bzw. welchen Aufwand man dafür investieren will. Ist einem der zusätzliche Arbeitsaufwand den zusätzlichen Nutzen wert. Bisher habe ich immer einen Windows Server mit Plesk als Basis genutzt. Das ist relativ intuitiv und die meisten arbeiten mit Windows ja auch zu Hause, insofern geht damit auch auf einem Server die Arbeit recht gut von der Hand. Der Nachteil sowohl von Plesk als auch von  Windows ist, dass beide Herstellerunternehmen Lizenzgebühren kassieren. Das treibt die Kosten eines VPS mit guter Leistung sehr schnell in die Höhe. Speziell bei besserer Hardware werden die Lizenzkosten für die Software sehr hoch.

Da mein Server, obwohl er eigentlich ansonsten noch recht schnell war, besonders in Bezug auf den Blog doch recht arg gelahmt hat, habe ich mir angeschaut welche Alternativen ich habe.

Neues zu Hause auf Windows Basis

Der alte Server (Hosteurope) hatte 2 Kerne, 4GB RAM, Windows Server 2008 + Plesk als Ausgangsbasis.

Zwecks Vergleiches habe ich zwei neue Varianten getestet:

  • Windows Server 2016 (Strato) – 4 Kerne, 4GB RAM – mit 500GB SSD/HDD Kombination und Plesk 20€ pro Monat (fehlende Komfortfunktionen, da bessere Hardware und somit aus Kostengründen schlechtere Plesk Lizenz)
  • Windows Server 2012 (Hosteurope) – 2 Kerne, 4GB RAM – mit 150GB SSD und Plesk für 15€ pro Monat (maximale Komfortfunktionen)

Testen heißt in dem Fall, dass man alle Inhalte vom alten Server auf den neuen verschieben muss. Das ist also nicht mal so eben gemacht, mit Plesk geht das aber recht einfach, weil es dafür Assistenten anbietet. Grob kann man sagen, dass man pro Server einen Tag dafür braucht je nachdem was man noch zusätzlich einstellen muss (einiges muss nach dem Umzug manuell nachgearbeitet werden, weil Plesk es entweder nicht oder mit falschen Einstellungen umzieht).

Im Ergebnis waren beide Server etwas schneller als der alte aber wirklich viel auch nicht. Je nach Tagesform mal mehr mal weniger. Die Geschwindigkeit hängt durch die diversen Addons bei Plesk eben nicht nur von dem eigenen Server ab, sondern auch von den diversen anderen auf die man mit den Addons Daten abholt (z.B. Lovelybooks, WordPress.com usw).

Da ich von dem Ergebnis nicht so richtig begeistert war habe ich mir gedacht, wenn du eh mal dabei bist, kannst du auch mal ins kalte Wasser springen. Die Idee: Versuch doch einfach mal ein VPS mit einem Linux Betriebssystem und ohne Plesk aufzusetzen. Das ist quasi der Sprung von maximalem Komfort beim Hosting zu 0,0 Komfort und dafür aber auch 0,0 Lizenzgebühren. Aus genau dem Grund bin ich bisher auch immer vor einem Linux Server zurückgeschreckt und wie sich gezeigt hat, nicht ohne Grund, doch dazu weiter unten mehr. 😉

Erste Gehversuche mit Linux

Zum Vergleich die Daten des Linux Servers:

  • 4 Kerne mit Linux (Contabo), 13GB RAM, 1TB SSD/HDD Kombination für 12€ pro Monat  (Webmin und Lamp)

Man sieht recht deutlich – es liegen Welten zwischen der Preisleistung.

Mein erster Ansatz war nur den Server für Backups zu benutzen. Man denkt als Privatmensch nicht so darüber nach aber man hat heute recht viele Daten Urlaubsbilder, Videos, Kennwörter was auch immer, für die man maximal (wenn überhaupt) ein lokales Backup hat. Bei einem Brand oder Diebstahl ist man seine Daten im Zweifelsfall los und sie sind teilweise für immer verloren. Daher habe ich schon eine weile HiDrive von Strato im Einsatz um meine Daten dort abzulegen. Leider ist die Lösung aber nicht besonders schnell und flexibel was die Backupoptionen angeht (ohne Zusatzprotokollpaket geht es nur mit der HiDrive Software) oder ansonsten wieder teuer (mit Zusatzpaket).

Bedenken sollte man in dem Kontext auch wo man seine Daten ablegt. Für mich kommt es nicht in Frage meine Daten im Ausland zu parken. Dafür hat man über Edward Snowden einfach zu viel über die Machenschaften von NSA und amerikanischen Unternehmen bzw. deren Freunden (wie auch z.B. Großbritannien) erfahren. Wer garantiert mir denn, dass die Regierungen in den Ländern nicht mal wechseln und die Daten plötzlich zur Waffe werden?

Aller Anfang ist schwer, besonders mit Linux

Zuerst steht man dann auch als Informatiker ein weniger wie der “Ochs vorm Berg”. Das fängt schon damit an, dass man bestimmte Sachen lieber lassen sollte. Beispielsweise das PW von dem Root Nutzer ändern (vergleichbar mit dem Administrator Account bei Windows. Zwei Neuinstallationen später und einen Tag ärmer waren also schon mal die grundsätzlichen don’ts angekommen.

Danach habe ich dann schmerzlich gelernt, dass scheinbar simple Anforderungen (Remote Desktop Zugriff) bei Linux je nah Variante diverse Zusatztools benötigen, die aber teilweise nicht mit jeder Linux Version funktionieren. Auch das hat gut einen Tag gekostet – bei Windows wäre dafür überhaupt nichts erforderlich gewesen.

Natürlich habe ich schon mit Linux gearbeitet (hauptsächlich im Studium) aber einen Server aufsetzen, der zig verschiedene Bestandteile hat (Mailserver, WebDAV, Samba, RSYNC Backup Client, Teamspeak, FTP, SFTP, SSH Server, Remote Desktopzugriff, Wine, …) ist halt keine Sache die man so mal eben macht. Speziell dann nicht, wenn man weder flüssig “Linux spricht”, noch Webmin kennt und Apache bisher primär nur über Plesk bedient hat.

Dazu kommt, dass ich zu Linux immer schon eine Hassliebe gepflegt habe. Ich bin immer wieder erstaunt wie einfach manche Sachen mit ein paar Befehlen auf der Kommandozeile gehen. Als Windows Benutzer klappt einem da manchmal vor blankem Neid die Kinnlade runter. Andersrum sind aber oft simple Sachen auch dermaßen kompliziert gelöst, dass man Stunden benötigt um rauszubekommen wo es mal wieder klemmt.

Sie ist es mir in der letzten Woche gegangen. Erste Erfolge hatte ich relativ schnell aber im Detail hatte ich so viele Probleme, die immer Stunden gedauert haben, bis ich sie im Griff hatte. Das liegt natürlich an mangelnder Erfahrung mit der Umgebung aber oft sind die Fehlermeldungen, die man geliefert bekommt auch absolut nichtssagend oder es fehlen Einstellungen, die eigentlich schon im Auslieferungszustand gesetzt sein könnten (oft hat man das Gefühl, dass die Entwickler einen Einfach ärgern wollen).

“Wenn du mein Werkzeug benutzen willst, dann lies gefälligst ALLE Guides. Sonst könnte ja jeder kommen! Und die Konfiguration habe ich im Standard so verdreht eingestellt, dass überhaupt nichts funktioniert! So, und nun viel Spaß damit”

Dazu kommt dann halt, dass man genaue Beschreibungen zu irgendwelchen Fehlern erst nach der Suche in irgendwelchen Logs findet, sie aber nicht einheitlich zentral abgelegt sind, sondern mal hier mal da. Teilweise benötigt man auch Befehle auf Kommandozeile um das Problem zu analysieren. I.d.R. sind die automatisch sichtbaren Fehlermeldungen vollkommen unbrauchbar. Der vorteil ist aber das man sehr viele Informationen im Netz findet aber leider auch viele falsche.

Erste Fortschritte

Ohne zu sehr ins Detail zu gehen nur ein paar Beispiele für die diversen Probleme: Der Mailserver besteht bei Linux (zumindest in diesem Beispiel) nicht auf einer Komponente, sondern aus zwei. Allein das muss man erst mal verinnerlichen. Einem Auslieferungsteil (POP3 / IMAP Mailserver – in diesem Fall Dovecot) und einem Zustellteil, der die Mails verschickt (in diesem Fall Postfix).  Letzteren benötigt man in WordPress, um Mails verschicken zu können.

Jetzt könnte man mal als erste Fragen wieso die Komponenten nicht beide vorinstalliert sind bei einem VPS-Server. Dem ist nicht so. Wenn man sie dann installiert hat, dann drängen sich nach diversen Tests und Recherche im Internet einige Erkenntnisse auf. In der Grundeinstellung funktioniert so ziemlich nichts (kein SSL – klar das kann nicht voreingestellt sein, keine Benutzeranmeldung über SMTP, die beiden kommunizieren nicht miteinander usw.)

Allein das Thema der Einstellungen der beiden Mailserver hat mich locker einen Tag gekostet, eher mehr bis es komplett so lief wie ich mir das vorgestellt habe. Es gibt halt für jedes Tools zig Einstellmöglichkeiten und man muss auch erst mal drauf kommen, dass ein SMTP Server im Standard keine Benutzeranmeldung unterstützt.

So ging es dann quasi bei jeder Komponente auf dem Server. Das einzige was auf Anhieb lief war SSH und SFTP (da war ich schon erschrocken und dachte “Das kann doch überhaupt nicht sein, du hast doch noch nichts eingestellt und das geht einfach so?!”). Ein paar Beispiele die mich auch längere Zeit gekostet haben (der FTP Server im Standard so konfiguriert, dass er überhaupt nicht gestartet ist – falsche Konfiguration, der Apache war so falsch einstellt, dass er überhaupt keine Indexdatei also index.php und index.html geöffnet hat). Auch das falsche SSL Zertifikat hat er zuerst ausgeliefert (ich habe aktuell zwei Homepages auf dem Linux Server).

Neues (vorübergehendes oder dauerhaftes?) zu Hause für den Buchblog

Mit dem Apachen stand ich also längere Zeit auf Kriegsfuß und so richtig gute Freunde sind wir nach wie vor nicht. Moment? Zwei Homepages? Das war doch überhaupt nicht geplant?! Richtig aber nachdem ich das ganze Backupthema soweit am Laufen hatte dachte ich mir probier doch einfach mal aus wie sich der Buchblog auf dem Linux Server so macht.

Gestern Abend habe ich dann den ersten Versuch der Umstellung gewagt und bin an zwei Themen gescheitert (falsche Permalinks von WordPress und falsches SSL Zertifikat. Da lief die Seite also 2 Stunden nicht rund und irgendwann kurz nach 2 nachts habe ich dann zwar ein Problem gelöst aber das zweite nicht. Da habe ich dann erst mal aufgegeben und heute Morgen weiter gemacht.

Auch der Umzug des Blogs war im Detail also schwieriger als gedacht aber einige Tage später läuft nun scheinbar alles. Bis auf ein paar Kleinigkeiten bin ich mit dem Server nun zufrieden. Aber auf einem Linux Server hat man aufgrund der Unmenge an Möglichkeiten immer was zu tun.

Vorerst werde ich den Windows Server noch als Backup bzw. Ersatzlösung behalten. Das neue zu Hause befindet sich also quasi im Betastadium. 🙂

Ich weiß auch nicht so genau wie sich die Performanz des Blogs verhält, wenn ich größere Backups auf der Linux Maschiene mache aber eigentlich sollten genügend Reserven vorhanden sein.

Und was bringt’s so?

Der Blog ist nun deutlich schneller. als vorher. Das ist sowohl beim Seitenaufbau als auch bei der Bedienung von WordPress beim schreiben von Blogs oder beim Konfigurieren und Installieren von Plugins spürbar. Weiterhin ist der Server auch noch günstiger als die vorherige Variante.

Die Bedienung ist aber viel komplexer als vorher. Manche Sachen, die vorher ein Klick waren sind jetzt mit stundenlangem Suchen und Probieren verbunden. Das Optimum stellt also wohl ein Linux Server mit Plesk dar. Beim nächsten Mal dann. 😉

Fazit:

Ist bin jetzt einige gefühlte graue Haare reicher, total übernächtigt und habe eine Woche Lebenszeit verbrannt. Dafür habe ich jetzt aber einen Backupserver mit diversen Funktionen, der sich mit viel teureren Alternativen messen kann + ein neues ziemlich performantes zu Hause für den Blog und ich habe eine Menge gelernt. Bei Linux ist es oft die eine Zeile, der eine Befehl die den Unterschied ausmachen. Dummerweise weiß man das immer erst, nachdem man x Stunden auf die Suche danach verschwendet hat. Wobei das im Leben natürlich oft so ist, nachher ist man immer schlauer. 😉

Morgen hoffe ich dann mal wieder zum Lesen zu kommen, wenn sich nicht wieder neue Themen abzeichnen. Wie war das so schon? Mal eben einen Server aufsetzen. Mal eben ist eben nie mal eben.

 

 

Montagsfrage: Welche Bücher sind aktuell die Top 5 auf eurer Leseliste?

Bei der Montagsfrage wird von Buchfresserchen jeden Montag eine Frage gestellt, die auf dem eigenen Blog zu beantworten ist. Diese Frage muss innerhalb einer Woche beantwortet werden.  An dieser Aktion nehmen diverse Blogs teil.

Zur Frage:

Ja, ich und der Stapel ungelesener Bücher. Euch wird sicher aufgefallen sein, dass ich weder eine Liste mit Büchern auf meinem Blog habe, die ich im aktuellen Monat lesen möchte, noch einen SuB oder vergleichbares (todo Listen habe auf der Arbeit genug).

Ich mache das immer recht spontan. Diesen Monat werde ich wohl nicht so viel zum lesen kommen, weil ich gerade drüber nachdenke mit meinem VPS (Virtual Private Server) auf eine neue Hardware umzuziehen. Mal sehen – ich teste noch, ob es sich lohnt. WordPress mit Addons ist halt relativ langsam. Da ändert ein schneller Server auch nicht so viel dran. Aktuell sieht es zwar aus, als wenn ein neuer Server etwas schneller wäre aber nicht viel. Aber darum geht’s hier ja nicht, sorry. 😉

Da ich auf meinem Buch primär Buchreihen bearbeite nehme ich mir einfach die Freiheit 5 Buchserien zu nennen:

1. Call it magic Reihe
2. SoulSystems Reihe (erledigt – letzter Teil noch nicht verfügbar)
3. Nebelring Reihe (erledigt)
4. Das Reich der sieben Höfe Reihe
5. Nebelsphäre Lübeck Reihe (erledigt)

So, dass sind doch schon wieder gut 15 Bücher auf der todo Liste. Hmpf, jetzt hab ich doch eine gemacht, ich wollte doch eigentlich nicht. 🙂

Ich entscheide aber wirklich spontan nach Leselaune. Ich höre mit einer Serie auf und dann schau ich in das erste Buch einer Serie rein und lese die dann in der Regel am Stück.

Wie ist das bei euch? Plant ihr voraus? Legt ihr euch fest oder schaut ihr auch wie eure Laune gerade ist und worauf ihr Lust habt?

Sublevel [Serie]

Sublevel 1 Zwischen Liebe & Leid - Sandra Hörger  Sublevel 2 Zwischen Reue & Revolte - Sandra Hörger  Sublevel 3 - Zwischen Ehre & Exil - Sandra Hörger

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Sandra Hörger

Teile der Serie:

  • Sublevel 1 – Zwischen Liebe und Leid (331 Seiten)
  • Sublevel 2 – Zwischen Reue und Revolte (361 Seiten)
  • Sublevel 3 – Zwischen Ehre und Exil (365 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Buch 1:

Themis steht vor mir. »Heute keine Fehler, Rise!«, warnt sie mich. Schon mal was davon gehört, dass das Gehirn Negationen nicht verarbeiten kann? ›Heute Fehler‹ ist alles, was bei mir hängen bleibt. Ich werde Fehler machen. Ich bin direkt darauf programmiert.

Die Menschen Leben in einer art Kastensystem auf einer Raumstation. Corvin lebt im Toplevel und ist der jüngste Kommandant der Geschichte. Er lebt im Luxus aber unter einem sehr strengen und machtgierigen Vater, dem Präsidenten der Station Lucius.

Rise (der Name in der Buchserie Programm – fand ich etwas sehr offensichtlich) lebt im Sublevel – der untersten Stufe. Sie ist aber Hoffnungsträgerin. Hoffnungsträger dürfen in einem höheren Level in die Schule gehen, wenn die Verwandtschaft das bezahlt. Sobald sie die Schule beendet hat, wird sie sich einen Job suchen und dann alle Versorgen müssen, die heute für sie bezahlen.

Ich habe dennoch keine Gelegenheit durchzuatmen. Bereits der erste Gang – die warme Vorspeise – wird mir zum Verhängnis. Geräucherte Forelle, am Tisch filetiert. Statt eines Augenschmauses liefere ich ein Gemetzel ab, eine Anhäufung von Fischfragmenten, gespickt mit Gräten. Das Filetiermesser zittert in meiner Hand.

Da ihre Familie nicht alleine in der Lage war das nötige Geld aufzutreiben musste sie sich verloben. Zwangsverlobung nennt sich das. Später wird sie ihn zwangsheiraten. Da Rise an Produktivität verliert, wenn sie schwanger wird ist diese Möglichkeit für sie ausgeschlossen. Wenn ihre Unterstützter genügend Geld hätten, wäre sie schon längst sterilisiert worden, um das zu verhindern. Das sie über 20 Leute versorgen muss, ist für Kinder kein Platz in ihrem Leben.

In einem Monat wird es eine Mission geben um die Rückkehr der Bewohner von der Raumstation zur Erde zu ermöglichen. Ein Vorabteam wird einem Schiff losgeschickt, die die erneute Besiedlung vorbereiten soll. Der junge Kommandant der Mission sucht eine Frau die ihn begleitet und nicht nur wegen ihrem Stand und um das politische Spiel zu beeinflussen ausgewählt wurde, sondern auch die notwendigen Fähigkeiten besitzt und zu ihm passt.

»Fair? Es ist verdammt noch mal vieles nicht fair. Es ist nicht fair, dass ihr von Müll lebt, im Dreck, ohne Licht, ohne sauberes Wasser oder richtige Nahrungsmittel. Es ist nicht fair, dass bei euch schon kleine Kinder bis zum Umfallen schuften müssen. Und es ist ganz sicher nicht fair, dass du wie ein Stück Ware verkauft wirst und dass dich ein Mann bespringen wird, der dich anekelt! Fata, Rise! Wenn du zwei Wochen lang mit jemandem zusammen sein kannst, der dir genügend schöne Erinnerungen für ein ganzes beschissenes Leben schenkt, dann ergreif die Chance!«

Rise schwärmt schon lange für Corvin, den sie nur von Bildern bzw. aus dem Fernsehen kennt. Doch er wird für sie immer erreichbar sein oder ist die Suche nach ihrer Begleiterin ihre Chance. Aber was passiert mit allen, die sich auf sie verlassen, wenn sie auf diese Mission geht, kann sie niemanden unterstützen.

Es kommt zu einem Anschlag auf das Schiff, dass für die Mission genutzt werden soll. Gibt es eine Gruppe aus den Subleveln, die sich zum Ziel gemacht hat auf die unhaltbaren Umstände in den unteren Leveln hinzuweisen oder stecken andere Gruppierungen und Motive dahinter?

Das Buch fängt eher deprimierend an und es wird hinreichend veranschaulicht wie hoffnungslos das Leben im Sublevel ist. Rise ist im ersten teil des Buches etwas apathisch. Rise hat die Hoffnung längst aufgegeben – sie erlaubt sich keine Hoffnung, weil sie Angst hat enttäuscht zu werden. Ihr ganzes Leben ist vorherbestimmt, sie muss lediglich funktionieren (zumindest sagt sie sich das in Gedanken immer). Trotzdem malt sie sich in ihren Träumen das Drittel des Buches lang aus wie toll es wohl wäre mit Corvin zusammen zu sein. Danach werden die Ereignisse dann zum Glück spannender.

Mein Verstand klinkt sich aus. Er rast zum Vertikaltransporter, zu dem Essay, der fertig geschrieben werden muss, und zu dem mir vorbestimmten geordneten und geregelten Leben. Leider lässt er bei seiner überstürzten Flucht meinen Körper zurück. Irgendein anderer Teil meines Bewusstseins übernimmt die Steuerung meiner Beine.

Der Anfang fühlt sich an an wie schon mal gelesen. Dystopie im Standardmodus. Die Sprache im Sublevel ist englisch in deutscher Lautschrift auch nicht so richtig kreativ. Und die Geschichte erinnert stark an Aschenputtel mit Herzblatt / Bachelor – wie auch immer die Partnerwahlsendungen alle heißen – vermischt.

Aber ab gut der Hälfte des Buches hat mich die Autorin. Ja, es ist immer noch Aschenputtel (witzigerweise ist in Buch 3 übrigens ein direkter Bezug zu dem Märchen) aber ab der Hälfte des Buches funktioniert es für mich besser besser. Die Szenen zwischen Corvin und Rise sind interessant. Die Fernsehshows bei denen es um die Partnerwahl geht sind es nicht. Am Anfang konnte ich mit Rise nicht viel anfangen aber nach einer Zeit wird klarer wie sie tickt und das Sie sich selbst quasi komplett zurückgenommen hat. Dann macht sie etwas sehr gefährliches, was sie sich bisher verboten hat. Sie lässt Hoffnung in sich aufkeimen.

Am Ende unterscheiden sich Corvin und Rise in einem Punkt nicht. Beide tragen eine große Last der Verantwortung und beide haben nur wenig Chancen dieser Last zu entkommen.

Buch 2:

»Zieh das an.« Das letzte Mal, als jemand diesen Satz zu mir sagte und mir dabei ein schönes Kleid hinwarf, war ich sechs Jahre alt. Es war der Tag, an dem meine Eltern mich an Agris Familie verkauften.

Trotz aller Hindernisse haben Corvin und Rise zueinander gefunden aber hat ihre Beziehung eine Zukunft? Der Präsident (Corvins Vater) ist gegen eine Beziehung die nicht standesgemäß ist und ihm keine politischen Vorteile bringt. Rise kommt aus dem Sublevel. Vollkommen egal welche Leistungen sie vollbringt. In den Augen des Präsidenten ist sie nicht mehr als Dreck. Der Präsident bietet Corvin und Rise einen “Deal” an. Corvin heiratet die ihm zugedachte Partnerin und spielt offiziell den treuen Ehemann. Rise darf ihn auf dem Flug zur Erde begleiten aber treffen dürfen sie sich nur insgeheim.

Fröhlich erzählt sie weiter Baby-Anekdoten, während mein Verstand noch an dem Namen festhängt. Uprise. Der Aufstand. Sie werden ihn Rise abkürzen. Es fühlt sich an, als wäre Ersatz für mich auf die Welt gekommen. Ein guter Gedanke. Befreiend.

Doch vielleicht war dieser Deal der Anfang vom Ende seiner Herrschaft. Der Widerstand wird stärker und stärker und mit seiner Tat hat der Präsident nun auch Rise den nötigen Ansporn geliefert erneut Kontakt zum Widerstand aufzunehmen mit der Art wie er mit seinem eigenen Sohn umgeht und mit allem was er den Leuten im Sublevel angetan hat.

Rise erfährt auch durch den Kontakt zum Widerstand von immer schlimmeren Machenschaften der Regierung und des Militärapparates. Doch das ist ein gefährliches Spiel. Wenn Rise erwischt wird oder einen Fehler begeht, den der Präsident nutzen kann, bedeutet das vielleicht ihren Tod.

Die festliche Gala, mit der die Jungfernfahrt der SPES im Anschluss gefeiert wird, lässt mich die Theorie zeitlicher Relativität neu überdenken. Während die anderen Gäste sich ein paar Stunden lang köstlich amüsieren, scheinen für mich Tage zu vergehen. Erstaunlich, dass das lustlos angebissene Omega-3-Häppchen in meinen Fingern noch nicht angefangen hat zu schimmeln.

Abseits von diesen Problemen wird klar, dass die Station auf der alle Leben nicht mehr im besten Zustand ist und langfristig zerstört werden wird. Die Mission zur Erde ist also dauerhaft die einzige Überlebenschance auch wenn keiner weiß was sie dort erwartet. Irgendwer versucht den Kommandanten der Mission und den Liebhaber von Rise (Corvin) zu töten. Aber warum?

Man soll vorsichtig sein was man sich wünscht. Im ersten Buch passiert im ersten Drittel nicht viel und erst aber der Hälfte wird es zunehmend spannend.

Im zweiten Buch geht es direkt voll zur Sache – im Gegensatz zum ersten Buch greift hier auch nicht mehr die Aussage wie Aschenputtel. Das was in diesem Buch passiert ist nicht vorhersehbar.

Mein mentaler Status wechselt von gefühlt todmüde zu zombiemäßig emotionslos. Ich röchle etwas, das hoffentlich als Abschiedsgruß durchgeht, und schlurfe mit schweren Beinen in meine ›Kabine‹.

Rise verändert sich relativ schnell und deutlich. Seitdem sie sich erlaubt hat Hoffnung zu entwickeln ist sie nicht mehr bereit die unfairen Bedingungen zu akzeptieren. Ich finde den Wechsel von desillusioniert und devot zu aufmüpfig, selbstbewusst und rebellisch etwas schnell. Allerdings hat Rise auch das erste Mal im Leben etwas für das es sich zu kämpfen lohnt.

Neben dem Beschluss sich der Rebellion anzuschließen kommt Rise auch zu dem Schluss, dass sie nicht damit leben kann, wenn Corvin die Ehe mit einer Frau aufgezwungen wird, die er nicht liebt und beschließt etwas dagegen zu unternehmen. Diese Motivation wandelt sich nach den Anschlägen auf Corvin schnell dazu, dass sie die Hintergründe aufklären will.

Für die Liebe gibt es keine Materie. Und ohne Materie gibt es keinen Tod. Wer zu hundert Prozent Liebe ist, bewegt sich frei in Zeit und Raum. Er wandelt zwischen den Dimensionen. Unbegrenzt und frei.

In dem zweiten Buch passiert deutlich mehr als im ersten und ich das zweite Buch deutlich besser. Nichts ist wie es auf den ersten Blick scheint. Faktisch ist die Motivation der Charaktere teilweise aber ziemlich dünn (vor allem die der Terroristen). Es gibt ziemlich große Lücken in der Logik und wenn man die berücksichtigt, dann hätte die Geschichte ab dem Ende des zweiten Buches ganz anders ausgesehen.

Buch 3:

Wenn unsere Prinzipalin die Anstrengung auf sich nimmt, meinen Fahrer und den Handlanger ihres Mannes zu spielen, unterliegt meine Befreiung der höchsten Geheimhaltungsstufe. Oder Lucius gehen allmählich die verlässlichen Henkersknechte aus. Letzteres vermutlich.

Nachdem die Terroristen um Castor einen Anschlag auf Corvin durchgeführt haben und dieser dabei verstümmelt wurde, wurde vom Präsidenten alles so dargestellt, als wenn Rise die Tat begangen hat. Das einzige Raumschiff, dass die Menschheit noch retten konnte, weil die Raumstation auf der alle Leben dem Untergang geweiht ist, wurde auf Geheiß des Präsidenten beschossen, nachdem dieser erfahren hat, dass es von Terroristen gesteuert wird. Das Schiff treibt nun stark beschädigt im All. Das es Überlebende gibt ist unwahrscheinlich. Offiziell wurde das Schiff bei einem terroristischen Anschlag beschädigt.

»Wer dich kennt, Rise, weiß, dass du zu allem fähig bist, wenn du von etwas wirklich überzeugt bist. Wenn dein Wille, deine Überzeugung und deine Leidenschaft Hand in Hand gehen, kannst du Welten aus den Angeln heben, gleichgültig, wie viele atmende Wesen auf diesen Welten leben.« »Ich könnte keine Unschuldigen verletzen.« »Du könntest alles tun, wenn es sein müsste, Laienhart.« Laienhart? Löwenherz?

Rise wurde anders als in den Medien dargestellt nicht hingerichtet. Stattdessen wird an ihr ein medizinischer Eingriff vorgenommen, durch den es möglich wird ihre Gedanken zu überwachen. Angeblich lässt man sie am leben, weil man nicht weiß in welchem Zustand Corvin wieder aufwacht und ob man ihre Hilfe benötigt. Nach einigen Tagen oder Wochen, in denen sie allein in einer Zelle festgehalten wird, erfolgt ihre Verbannung in den untersten Sublevel. Dorthin wo Schwerverbrecher landen. Rise ist ganz unten, sogar noch weiter unten als im Sublevel, den sie bisher kannte. Tiefer geht es nicht mehr.

Ein Arzt rettet sie und entfernt das Implantat aber was nützt das? Es zeigt sich recht schnell, dass der Arzt es nur für Geld getan hat. Wer zieht im Hintergrund die Fäden? Lebt Corvin noch und wird sie Kontakt zu ihm aufnehmen können? Und selbst wenn Corvin noch lebt – was wird das nützen. Sie ist eine offiziell hingerichtete Schwerverbrecherin. Offiziell existiert sie nicht mehr. Sie kann den Aufzug zwischen den Ebenen nicht benutzen und hat auch sonst kaum noch Möglichkeiten.

»Die Schicksalsgöttinnen sind ein Haufen zahnloser alter Weiber, die aus unseren Lebensfäden Socken und Topflappen stricken! Setz dich ruhig brav zu ihnen und halte ihnen die Wollknäuel. Ich suche meinen eigenen Weg.«

Der Präsident ist nach wie vor im Amt und spinnt seine Intrigen und es es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Station auseinanderfällt.

Oder besteht doch noch Hoffnung?

Ich finde das verhalten von Rise und auch von Corvin in diesem Buch anfangs nicht ganz nachvollziehbar. Der Dramatik dient es (ich will jetzt nicht zu viel Verraten aber die große Liebe steht sehr in Frage). Gut ok, zugegeben für beide sind die Bedingungen alles andere als gut. Das Corvin seinem Vater irgendwas glaubt, nachdem was er vorher getan hat, ist sehr unwahrscheinlich (das Geständnis ist vollkommen wertlos, das weiß er selbst). Aber da sich die Ereignisse über Monate hinziehen und man speziell von Corvin nur sehr wenig erfährt, kann man sich auch nicht wirklich in die Situation versetzen.

Gegen die Explosion in meinem Inneren ist das, was Sean und ich teilen, nur ein virtuelles Tischfeuerwerk. Eine Wunderkerze, umspielt von leiser Musik, verglichen mit der intergalaktischen Pyroshow eines epochalen Live-Rockkonzerts. Mit wummernden Bässen im Magen habe ich das Gefühl, die Welt aus den Angeln heben zu können.

Rise mittlerweile sehr selbstbewusst, mutig und taff (oder tough) geworden und sie hat eine Menge erlebt. Sie und auch die anderen Charakter müssen teilweise harte und einschneidende Entscheidungen treffen. Das Gefühlspektrum wird in diesem Buch vollständig bedient.

In diesem Buch passiert eine Menge und es ist sehr spannend, allerdings anfangs ganz anders als ich erwartet habe.

In dem Buch ist er einem Autor (bzw. in dem Fall Autorin) zum ersten Mal gelungen mich davon zu überzeugen, dass man mehrere Personen gleichzeitig lieben kann, ohne das es wie Verrat und Unentschlossenheit wirkt. Der Letzte Teil mag hier und da etwas kitschig sei aber ich steh vermutlich darauf. Das ist für mich eine glatte 5 Sterne Bewertung.

Fazit:

Eine Welt ohne mich ist eine Welt ohne Farben, ohne Geräusche und ohne Geschmack. Eine Welt ohne Sinne, die keinen Sinn macht. Ich bin sprachlos. Niemals hätte ich gedacht, dass die poetischste Liebeserklärung, die ich je erhalten habe, nicht von einem meiner eloquenten, studierten Freunde, sondern von meinem Ex – einem ehemals nach Fisch und Ziege stinkenden Müllsortierer – kommen würde.

Das ist eine Serie, die es einem am Anfang nicht ganz einfach macht. Das erste Buch ist im ersten Drittel relativ langweilig. Rise hat sich mit ihrem Schicksal abgefunden und schwärmt insgeheim für Corvin (das nervt nach einer Zeit etwas). Ab der ersten Hälfte des Buches wird es spannender, auch wenn Geschichte zwischen Corvin und Rise anfangs stark an Aschenputtel erinnert.

Im zweiten Buch nimmt die Handlung richtig Fahrt auf aber die Motivation der Handlungen von den Terroristen ist äußerst dünn. Faktisch schaden sie sich selbst und der verbliebenen Menschheit nur und das, obwohl sie viel bessere Handlungsoptionen gehabt hätten. Das was sie tun ist vollkommen hirnlos. Da darauf wesentliche Teile der Handlung basieren, ist das nicht von Vorteil. Das zweite Buch ist aber abseits der schwachen Logik bei den Handlungen der Terroristen durchweg spanend und liest sich gut. Zugegeben, in der Realität ist das Handeln von Terroristen ja auch nicht immer gerade logisch.

Für Idiotien wie diese liebe ich ihn. Er sieht uns als Menschen, als denkende Wesen mit eigenen Rechten und einer achtbaren Eigenentwicklung. Das tun die anderen Oberlevler nicht. Sie wären nie auf den irrigen Gedanken gekommen, unser Slang könnte für eine Programmierung genutzt werden. Wenn der Stall voller Schafe ist, schreibt der Viehzüchter trotzdem nicht Mäh! auf die Tür. Genervt hackt Corvin die lateinische Version des Öffnungsbefehls in die virtuelle Tastatur. APERIARIS.

Im dritten Buch werden neue Charaktere eingeführt sie haben schwere Entscheidungen zu treffen. Die Distanz zwischen Corvin und Rise scheint nicht überbrückbar zu sein. Nach allem was passiert ist, haben alle Betroffenen große seelische Verletzungen.

Sowohl im zweiten als auch im dritten Buch durchlebt man als Leser eine Achterbahn der Emotionen. Die Bücher steigern sich von von Buch zu Buch.

Das Ende ist – wie es bei Dystopie oft der Fall ist – nicht durchweg gut. Die Chancen stehen schlecht, und die Wahrscheinlichkeit, dass irgendjemand die folgenden Jahre überlebt ist gering (so lässt es sich kurz zusammenfassen ohne zu viel zu verraten). Aber es gibt noch etwas Hoffnung, die sich im doppelten Sinne, durch die ganze Serie zieht. Und das Ende ist im Vergleich zu manch anderen Dystopien noch relativ gut.

Insgesamt eine wirklich lesenswerte Serie mit einem grandiosen letzten Teil.

Bewertung:

Aufgrund der aus meiner Sicht stark steigenden Qualität der Bücher vergebe ich hier Einzelnoten zusätzlich zur Seriennote (Buch 1: 3,5/5, Buch 2: 4/5, Buch 3: 5/5). Die Serie ist ziemlich scharf an der nächsthöheren Einstufung vorbeigeschrammt.

4 out of 5 stars 4/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Bezüglich der Liebesgeschichte einige zum Beispiel die LuxBiss oder Nebelsphäre Kiel Reihe, bezüglich des Settings in Kombination mit der Liebesgeschichte am ehesten Die Tribute von Panem oder Starship

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Eine derart zentral gesteuerte Gesellschaft würde sich kaum so viel Kritik im Fernsehen erlauben. Vor allem nicht wenn es einen Herrscher gibt, der so viel Macht hat. D.h. ein kritischer Moderator wäre nie in diese Position gekommen und würde dort auch nicht belassen, wenn er sich kritisch äußert.
  • Ist ja gut und schön, dass vor dem Apartment von Rise „Sicherheitspersonal“ postiert wird, damit die Reporter nicht zu ihr gelangen. Das bringt aber wenig, wenn jeder weiß wo sie arbeitet, wann sie anfängt und welchen weg sie dorthin nehmen muss.
  • Warum muss die Verlobte die sexuellen Erwartungen des Zwangspartners erfüllen?! Das mag ja für die Geschichte Sinn ergeben, um das ganze noch abstoßender zu machen aber wenn es lediglich darum geht, dass mehr Leute für die Ausbildung zahlen, damit die Schulbildung eines Hoffnungsträgers erfüllt wird, ist der sexuelle Zwang total überflüssig. Im Gegenteil können ja auch dabei Krankheiten übertragen werden. Kinder können ja eh keine erzeugt werden, wenn die Hoffnungsträger zwangsweise sterilisiert werden. Zumal die Hoffnungsträger doch eh im oberen Level arbeiten. Insofern dürften sich die Hoffnungsträger und die Zwangsvermählten eh nicht mehr sehen, wenn die Schule beendet ist. Zumindest so lange nicht bis sie so viel Geld erwirtschaftet haben, dass der Aufstieg möglich wird.
  • Wo und wie werden die Hoffnungsträger denn Konditioniert, wenn sie unterricht mit den anderen Schülern zusammen haben? Oder muss man das als indirekte Konditionierung per Lebensumstand verstehen?
  • Die Schriftzeichen in der SPES (Schiff chinesicher Herkunft) sind doch keinerlei Beweis dafür, dass der Angriff andersrum verlaufen ist. Das beweist lediglich, dass die SPES nicht von SPHAERA erbaut, sondern übernommen wurde. Auch der weitere Verlauf den Rise herleitet ist nur eine Annahme. Zugegeben eine plausible aber Beweise hat sie weiterhin keine. Eine große Lücke hat der Tathergang übrigens: Die Brückencrew auf der TIANLONG hätte alle Zeit der Welt gehabt einen Notruf bzw. eine Warnung zur ASIA zu senden. Ob diese sich hätte verteidigen können ist natürlich eine andere Frage. Aber da die ASIA angeblich technisch überlegen war, ist die Wahrscheinlichkeit zumindest vorhanden.
  • Die Aussage „wir töten nur im Notfall“ von Castor ist lächerlich. Er ist ein typischer Terrorist und keinen Deut besser als die Leute die er bekämpft. Er nimmt billigend den Tod von Rise und Corvin in kauf ohne sie überhaupt gefragt zu haben, ob sie sich seiner Sache anschließen. Vorher sind die dieses Risiko aber offenbar mehrfach eingegangen, sonst hätten sie nie genug Leute zusamen bekommen. Dazu kommt noch, dass über Rise sogar der optimale Zugang zu Corvin besteht. Selbst wenn er sich nicht überzeugen ließe, dann könnten sie ihn mit Rise erpressen, was viel sinnvoller ist als ihn zu verletzen oder umzubringen. Somit ist es vollkommen egal, ob Castor selbst den Abzug betätigt oder die Tötung weiter delegiert. Im Falle von Rise nimmt er es ja sogar selbst in die Hand. Davon mal abgesehen: Ist es besser jemanden zum Krüppel zu machen als ihn umzubringen? In meinen Augen nicht. Da braucht man sich keinen Illusionen hinzugeben.
  • Wieso soll es aus politischer Sicht einen so großen Unterschied machen wo die SPES landet? Wichtig ist eher wo die Schiffe sind mit denen man zur Station zurückkehren kann, falls man weitere Überlebende retten will (offenbar sind die Stationen selbst nicht in der Lage zur Erde zurückzukehren). Somit ist die Argumentation mit dem Austausch der Besatzung wenig sinnvoll. Das bringt nichts. Es hätte viel mehr gebracht die Regierung der SPHAERA zu stürzen. Wer auf dem Schiff ist das zur Erde fliegt und wo es landet ist für die Gesamtsituation somit vollkommen unerheblich. Zumal vorher auch schon die Argumentation benutzt wird, dass die SPHAERA eh nicht lange genug halten wird, um zur Erde und zurück zu fliegen (mal hypothetisch davon ausgehend, dass die auf der Erde vorhandenen Schiffe überhaupt noch flugfähig sind – was wohl auch nicht sehr wahrscheinlich ist). Somit gefährdet die ganze Sabotageaktion im nur die Chance, dass überhaupt irgendjemand überlebt, weil man eh nicht davon ausgehen kann, dass von er Erde ausgehend eine Rettungsmission gestartet wird. Mal ganz von den offensichtlichen Problemen abgesehen, dass die Erde noch immer verseucht sein kann von chemischen Kampfstoffen und das evtl. noch vorhandene Lebewesen auf der Erde evtl. feindlich agieren. Wie sich dann später zeigt haben die Leute um Castor sich sogar selbst sabotiert, weil Rise überlebt hat und ihre Enttarnung zu ihrem eigenen Abschuss geführt hat.
  • Selbst aus Sicht des Präsidenten ergibt es wenig Sinn auf die SPES zu feuern. Was hat er denn zu verlieren? Ohne die SPES ist die Chance in etwas gleich 0 zur Erde zu kommen.
  • Castor benutzt den Porko im Namen von Rise mit der ID von Corvin. In Anbetracht dessen, dass der Porko sogar direkt an das Gehirn verbunden ist, wäre das wohl kaum möglich.
  • Das Corvin seinem Vater glaubt, ob mit Geständnis oder ohne ist nicht nachvollziehbar. Er weiß genau, dass er nur Lügen von seinem Vater hört und er jedes Mittel hat um Rise zu Geständnissen zu bringen.
  • Die Rettungsaktion verstehe ich nicht so ganz: Der Präsident lässt Rise ein Gerät einsetzen um ihre Gedanken zu überwachen (das macht zur Überwachung in einer Gefängniszelle wenig Sinn und nur dort befindet sie sich). Dann wird sie von einem Mitglied der Regierung abgeholt und auf den Sublevel gebracht und soll dort von irgendwem abgeholt werden. Wozu? Sollte sie dort getötet werden? Falls ja, macht das Gerät zur Gedankenüberwachung wenig Sinn.
  • Das Rise sich direkt auf ihren „Retter“ einlässt (der sie allerdings nur des Geldes wegen gerettet hat), obwohl sie Corvin angeblich liebt finde ich seltsam. Gut zugegeben, die Chancen stehen sehr schlecht, dass sie Corvin je wieder sieht. Dann bestätigt sich ihr Eindruck, nachdem sie Corvin getroffen hat und sie lässt sich auf Sean ein. Corvin macht im Prinzip das gleiche aber er kann zumindest davon ausgehen, dass Rise tot ist (wobei sich schon die Frage stellt, warum ein Raumanzug verschwendet wurde, wenn wirklich Rise in dem Anzug war)
  • Woher hat Rise ein Kleid, als sie als „Matratzenvertretung“ einspringt?
  • Die Beschreibung in Buch 3 ist nicht ganz nachvollziehbar: In der Biosphäre ist ein See mit einer Insel in der Mitte. Auf dieser Insel befindet sich Rise. Um den See befindet sich ein Wald. Danach heißt es auf der anderen Seite des Sees ist der Bunker. Wie kommt Rise dahin? Andere Seite impliziert für mich nicht auf der Mittelinsel. Das passt auch zur Beschreibung im ersten oder zweiten Buch, nachdem Corvin mit einem Gleiter über den See fliegt um zum Bunker zu kommen. Schwimmen kann Rise nicht. Von einem Boot ist nicht die Rede.
  • Die Argumentation gegenüber dem Senat warum die Sublevelschläusen geöffnet werden sollten um die Bevölkerung los zu werden hinkt gewaltig, Dabei würden immense Mengen von Sauerstoff ins all geschleudert und sehr viele Ressource in Form von Menschen verschwendet (da die normalerweise verbrannt werden, fehlen sie dafür). Da ist die Argumentation einer aufkeimenden Revolution viel stärker.
  • Das Corvin die Verantwortung allein übernimmt ist totaler quatisch. Für eine Revolution hat nie eine Person die Verantwortung. Davon ganz abgesehen – wenn er nichts getan hätte – hätte er sich am Massenmord mitschuldig gemacht. Nach einem Putsch kann man wohl kaum innerhalb von 24 Stunden mehrere Gerichtsverfahren sinnvoll durchführen, wenn wirklich ein Rechtssystem angestrebt wird, das den Namen verdient. Jemanden aufgrund einer Wahrscheinlichkeit per Strafrecht zu verurteilen ist nicht akzeptabel. Militärisch wäre das als Kommandant sicher sein Ende, bei einer 11% Wahrscheinlichkeit. In Anbetracht der Tatsache, dass er später 90% Erfolgsquote hatte kann ich aber nicht nachvollziehen, dass er nicht trotzdem Kommandant der SPES sein sollte. Es ist meiner Meinung nach eine äußerst zweifelhafte Vorgehensweise und Rechtsauffassung jemanden gleich in der Todeszelle festzusetzen, bevor er überhaupt eine Verhandlung hat. Bevor man über Corvins Taten überhaupt richten kann, hätte man wohl genug zu tun das aufzuarbeiten was der Präsident über Jahre angerichtet hat. Stattdessen wird der ex Präsident ohne Aufbereitung seiner Taten mal eben per Kriegsgericht zum Tode verurteilt – super Leistung! Ein Showprozess spricht nicht unbedingt für das Rechtssystem. Derartiges steht immer unter dem Stern politischer Beeinflussung. Die ganze Art der Abwicklung erinnert sehr an die Vorgängerregierung.
  • Vor dem Aspekt der ansteckenden Krankheiten gegen die nur die obersten Level geimpft sind, wäre es mit Sicherheit keine gute Idee den Vertikaltransporter kurzfristig freizugeben. Das hätte man so schnell nicht machen können ohne totales Chaos und Plünderungen zu provozieren.
  • Wieso soll ein Mediziner plötzlich die Fähigkeit haben ein Raumschiff zu kommandieren (Sean soll statt Corvin Kommandant werden)?!
  • Was sollen Lokalregierungen bringen? Es gibt eine Station auf der alle leben. Spätestens mit Freigabe des VT würde eine totale Vermischung enstehen.

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Montagsfrage: Wie viel Raum nimmt das Lesen in deinem Leben/Alltag ein?

Bei der Montagsfrage wird von Buchfresserchen jeden Montag eine Frage gestellt, die auf dem eigenen Blog zu beantworten ist. Diese Frage muss innerhalb einer Woche beantwortet werden.  An dieser Aktion nehmen diverse Blogs teil.

Heute bin ich mal etwas eher dran mit der Montagsfrage, da ich mir etwas Überstundenabbau gönne aber ein wenig habe ich heute auch schon aus dem Homeoffice gearbeitet.

Zur Frage:

Es stellt sich die Frage was alles unter lesen fällt und was nicht. 😉

Phasen in denen ich überhaupt nicht lese gibt es nicht. Im letzten halben Jahr (seitdem sich die Idee mit dem Buchblog manifestiert hat bzw. auch schon etwas davor) lese ich sehr viele Unterhaltungsbücher. Seitdem komme ich allerdings auch zu nix mehr (die abonnierten ungelesenen Zeitschriften sammeln sich und Fernsehen schaue ich seitdem quasi auch nicht mehr). Im letzten Sommer hatte ich eine starke Heimwerkerphase in denen ich Möbel gebaut und alles mögliche geschliffen und gestrichen oder repariert habe.

In der Zeit davor (also in den letzten Jahren) habe ich recht viele Fachbücher zum Job gelesen und einige Zertifizierungen gemacht – jedes Jahr zwei bis drei Fachbücher (was zugegebenermaßen überschaubar ist + Lernen für die Zertifizierungen). Ansonsten lese ich eigentlich immer Zeitschriften (c’t, Gamestar, Video, Hörzu, ADAC usw) was alles so regelmäßig im Abo kommt. Die bleiben aktuell aber – wie gesagt – liegen, weil ich vollständig mit dem Buchblog und dem Lesen von Unterhaltungsbüchern ausgelastet bin.

Starke Unterhaltungsbuchlesephasen hatte ich aber schon immer. Ich neige dazu Dinge extrem zu betreiben. Vermutlich bin ich einfach zu ehrgeizig und übertrage das in alle Bereiche. Ich hatte Phasen in denen sehr viel Onlinespiele gespielt habe. Ich bin immer erstaunt, dass es Leute schaffen das z.B. fix zwei Stunden am Tag zu machen und dann einfach aufzuhören. Diese Spiele sind alle so gehalten, dass es ständig neue Aufgaben und Belohnungen gibt und man eben am besten weiter kommt, wenn man viel Zeit am Stück investiert Man hat immer die Karotte vor der Nase und erreicht sie selten richtig. Wenn man es dann doch schafft, dann gibt es i.d.R. schnell eine neue.

Ich bin vermutlich viel zu viel geprägt von unserer Leistungsgesellschaft um dafür nicht empfänglich zu sein. Mir ist es nie genug etwas einfach nur ein bisschen zu machen, sondern wenn ich etwas mache, dann will ich es richtig machen. Bei Spielen heißt das, dass ich vorne bei den Erfolgreichen dabei sein möchte. Bei Büchern bedeutet es, dass ich es nicht mag, wenn ich nur ein Kapitel am Tag lesen kann, weil man dann gerade bei komplexen Buchserien die Details vom Anfang schon nicht mehr weiß (z.B. die ganzen Details und Randbemerkungen in der HP Serie). Ich bin viel zu pingelig um diesbezüglich 5 gerade sein zu lassen. Bei einem Buch heißt das, dass ich alle Hinweise und Details nachvollziehe und ich will es dann immer genau wissen (entweder weiß ich noch was vorher im Detail erwähnt wurde, oder ich schlage es nach auch wenn ich dafür suchen muss). Das hört sich jetzt evtl. pedantisch an. Daher tendiere ich auch sehr stark dazu logische Fehler zu finden, weil ich das nicht abstellen kann (und auch nicht will). Aber keine Angst. Ich richte keine Stifte auf dem Schreibtisch aus oder so. Auf meinem Schreibtisch herrscht totales Chaos und das muss so, sonst findet man ja nichts mehr!

Ich kann aber auch ganz gut zwischen den extremen Wechseln. Im Studium hatte ich auch Phasen wo ich drei Wochen nur gespielt habe, in zwei Wochen die ganze Harry Potter Serie gelesen oder eben 3, 4 oder 5 Wochen nur gelernt habe (gut zugegeben, letzteres war deutlich härter als Bücher lesen oder spielen).

Ich bin recht bekloppt was das angeht. 😉 Muss das Informatikergen sein – 0 oder 1 – dazwischen gibt es nicht viel.

Ok, geht das auch in kurz?

Das ist ganz unterschiedlich – mal lese ich sehr viel und mal auch phasenweise nicht. Aber irgendwas lese ich fast immer.

Wie ist es bei euch? Seid ihr Vollzeitlesenerd, lest ihr nur Teilzeit oder lest ihr als Freelancer (mal mehr mal weniger)? 😉

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