Wochenrückblick – PCT Woche 15 – Sacramento, Chester, Old Station, Portland

Leselaunen / Wochenrückblick

Die Aktion „Leselaunen“ ist ein wöchentlicher Bericht und Austausch unter Buchbloggern über das aktuell gelesene Buch, die Lesemotivation und andere Kleinigkeiten im Leben eines Buchbloggers. Der Leselaunen Bericht erscheint wöchentlich am Sonntag um 20:00 und jeder darf jederzeit mitmachen und seinen Link dann bei Trallafittibooks verlinken. Einfach einen Leselaunen-Beitrag schreiben, verlinken, andere Teilnehmer besuchen/kommentieren und genießen!

Da ich unten ggf. einige Markennamen erwähne, kennzeichne ich den Beitrag hiermit als Werbung.

Da ich ab Mitte April den Pacific Crest Trail (PCT) wandere (so lange nicht noch irgendwas dazwischen kommt – auf Holz klopf), habe ich mich entschlossen Wöchentlichen Post temporär anzupassen. Es geht hier also in näherer Zukunft kaum oder wenig um Bücher, sondern um Wandern und Reisen. Zudem werde ich mich aufgrund der Zeitverschiebung zu den USA und dem unregelmäßig verfügbaren Internet wohl auch nicht so genau an die Postzeiten halten.

Aktuelles Buch:

Throne of Glass 5

Momentane Lesestimmung:

Die Reise geht vor, somit richte ich mich nach zeitlicher Verfügbarkeit.

Zitat der Woche:

entfällt

Und sonst so:

Sonntag – Tag 95 / 34 – Sacramento – 01.09.2019

Orangenbaum

Das Frühstück ist – wie bereits am Vortag vermutet ziemlich bescheiden.

Morgens schaue ich mir das California State Capitol an. Die Vorderseite ist leider von einem Baugerüst verschandelt.

Innen sind die beiden Kammern zu besichtigen und die verschiedenen County’s  Stellen sich vor. Recht gewöhnungsbedürftig ist das Gemälde von Arni als Gouverneur. Der Besuch lohnt sich aber eher nicht.

Das Railroadmuseum ist nur interessant, wenn man derartige Museen nicht schon gesehen hat.

Die Altstadt von Sacramento ist ganz schön. Ob die Gebäude wirklich alt sind, sei aber dahingestellt.

Das Fort mag geschichtlich interessant für Kalifornien sein, als Museum ist es wenig interessant.

Sacramento ist recht grün (viele Bäume), relativ dreckig, es gibt viele Obdachlose und ziemlich verteilt. Eine Innenstadt gibt es nicht wirklich. An diversen Stellen sieht man wirklich alte Häuser.

Nach etwas über 6 Stunden habe ich alles gesehen was mich interessiert und ca. 20km die Stadt erkundet. Mit 37°C ist es eh zu warm.

Montag – Tag 96 / 35 – Sacramento, Red Bluff – 02.09.2019

Bei dem Lyft Ride zum Greyhound erzählt mir der Fahrer, dass die Häuser in Sacramento immer teurer werden, weil die Leute sich kein Haus in San Francisco mehr leisten können zieht es sie nach Sacramento. Das Haus des Fahrers ist 450.000 wert.

Die Fahrt mit dem Greyhound verläuft problemlos. Aber ohne Auto ist selbst das schwierig. In Sacramento ist die Greyhoundstation 2km vom Zentrum weg, in Red Bluff 4km. In Red Bluff gibt es bei über 15000 Einwohnern keine Lyft und Uber Fahrer. Das heißt entlang der Straße laufen.

Das Postamt hat natürlich zu aber von USPS hatte ich auch nichts anders erwartet.

Viele Geschäfte haben auf und die Bauarbeiter arbeiten auch regulär. Typisch USA. Jeder öffnet und schließt nach Lust und Laune.

Ob es den von mir benötigten Bus noch gibt weiß ich nicht. Der letzte Plan ist von 2018 und an der Haltestelle steht nichts. Zur Abfahrtzeit warte ich vergeblich. Ob es den Bus nicht mehr gibt oder es am Feiertag liegt, weiß ich nicht.

Von daher könnte es zum Problem werden nach Chester zu kommen. Ich beschließe ein Motel zu nehmen, dass mit knapp über 60$ zu den günstigsten bisher gehört. Morgen bringe ich dann alles zu Post was ich aktuell nicht benötige (ich hatte einige Dinge für die Rundreise gekauft und Microspikes benötige ich jetzt definitiv nicht mehr) und dann muss ich schauen wie ich nach Chester komme.

Die Temperatur ist mit 37°C auch hier extrem hoch. Die Hitzewelle hat die USA fest im Griff.

Ansonsten kaufe ich gegenüber vom Hotel eine 7$ Pizza mit 12“. Die liegt in dem Laden schon bereit. Das hatte ich in einem Pizzaladen auch noch nicht. Es gibt aber offenbar regionale Unterschiede. Während es in einigen Regionen Peperonipizza nur auf Wunsch gibt, ist das hier offenbar Standard.

Dienstag – Tag 97 / 36 – Red Bluff, 1331,3, 1344,9 – 03.09.2019

Der Halfmile Point. Normalerweise grund zu feiern oder für manche auch abzubrechen. Mir bedeutet er nichts, da ich aufgrund der Pause und des Teilstrücke keinen durchgängigen Hike gemacht habe. Die Meilenangabe erfüllen einen ab dem Moment nicht mehr mit Stolz, sobald man nicht jede Meile selbst gelaufen ist, so ging es mir zumindest.

Wie ich heute erfahre gibt es den Bus nach Chester zwar theoretisch noch aber mangels Busfahrer faktisch nicht.

Ich gehe nach USPS um >2kg in die nächste Stadt zu schicken. Gegen 9:15 bin ich zurück im Motel und versuche gut 30 Minuten eine Lyft oder Uber Ride zu bekommen. Dann habe ich Glück. Jemand ist per Uber von Redding nach Red Bluff gefahren. Am Trail warten auch Leute. Somit hat der Fahrer ziemliches Glück, weil er eine Anschlussfahrt hat und die wartenden, weil der Hith Hike an dieser Stelle wohl eher schwer gewesen wäre.

Der Fahrer erzählt mir, dass er gerade seine dritte Wohnung abbezahlt und sobald das erledigt ist will er mit Frau und Kind um die Welt reisen. Er geht davon aus, dass die Mieten, Aktien, Rente reichen. Ich schätze hinauf nicht älter als 40. so ganz schlecht geht es den US-Amerikanern wohl nicht.

Um 11:15 bin ich am Trail. Es ist trotz der größeren Höhe viel zu warm.

Heute habe ich schon wieder Magenprobleme (das lag also nicht an der Höhe) und meine Füße schmerzen auch ziemlich. Ich beschließe meine PCT Wanderung zu beenden.

Selbst heute sehe ich einen Schneebedeckten Berg und das Anfang September und bei den Temperaturen.

Die Landschaft ist der dichteste Wald bisher auf dem PCT aber ansonsten nicht besonders. Zumindest liefert der Wald viel Schatten.

Mir begegnen heute 10 Hiker, alle Südwärts (da die deutlich später starten als die Hiker Richtung norden sind die aktuell noch nordwärts wandernden Hiker also die Nachzügler oder holen Trailteile nach, die sie vorher ausgelassen haben).

Das Abendessen muss ich im Zelt zu mir nehmen, da ich von Wespen und noch was größerem belagert werde. Die Größe und Lautstärke passt eher zu Hornissen. Zumindest wird mein Zelt Dauerbelagert.

Ich hoffe mit dem Essensgeruch damit locke ich keinen Bären zum Zelt. Ich kann schon froh sein, wenn das Flugviehzeug morgen weg ist. Das verzieht sich aber zum Glück sobald es dunkel ist.

Mittwoch – Tag 98 / 37 – 1344,9, 1367,2 – 04.09.2019

Um 3:00 höre ich einen Hubschrauber, der sich nach einer Zeit wieder verzieht. Keine Ahnung was der mitten in der Nacht macht. Heute stehe ich erst um 5:30 auf, weil die Tage deutlich kürzer werden und es viel später hell wird.

Da meine “Insektenfreunde” noch vor Sonnenaufgang wieder um das Zelt schwirren packe ich schnell zusammen. Um 6:30 geht es los. Heute muss ich es bis an die Nordgrenze des Lassen Parks schaffen, weil im Park Bärenkanister oder Boxen benötigt werden. Faktisch interessiert das aber offenbar eh niemanden und Ranger sind auch keine da.

Bis Mittags ist die Landschaft recht abwechslungsreich und wenn ich nicht gerade in Yellowstone gewesen wäre, dann hätte ich den Weg mit dem Geysir und dem vulkanisch aktiven See sicher spannender gefunden.

Nachmittags wird es dann dank abgebranntem Wald superlangweilig. Glücklicherweise zieht sich der Himmel etwas zu, sonst wäre der Abschnitt extrem heiß. Dafür kommt in der Kombination dunkler Himmel und tote Bäume ziemliche Endzeitstimmung auf.

Mein Highlight ist heute die Drakesbad Guest Ranch, wo ich um 9:15 eintreffe. Das ist 45 Minuten nach dem Ende der Frühstückszeit. Ich darf mich kostenlos an den Resten bedienen und bekomme eine der besten Fühstücksbuffets bisher in den Staaten. Kalter Orangensaft, Kälte Milch, Gebratener Speck, Rührei, Waffeln mit Geschmack (die aus den Automaten sind geschmacksneutral). Ich gebe 10$ Trinkgeld und mache mich wieder auf die Socken.

Heute begegnen mir rund 20 Hiker, die alle südwärts wandern.

Donnerstag – Tag 99 / 38 – 1367,2, 1377,5 Old Station, Burney – 05.09.2019

Heute gehe ich um 6:45 los. Die Strecke ist vergleichbar langweilig wie gestern. Es stehen wieder ein paar Bäume mehr. Das Feuer hat lt. einheimischen vor 6 oder 7 Jahren gewütet.

In Old Station ist eine Höhle, die durch einen Lavafluss geformt wurde. Die Höhle ist abgesehen vom Eingangsbereich stockdunkel. Aber als PCT-Hiker hat man ja eine Stirnlampe dabei. In der Höhle beträgt die Temperatur 5°C. Als Kontrast zu 25° im Schatten (und ich hatte vorher keinen Schatten) schon recht krass.

In Old Station besuche ich das Café und stelle fest, dass es nicht so doll ist, wie die Bewertungen der anderen Hiker suggerieren. Die Cinamon Roll ist ok, der Burger Mittelklasse und der Milchshake auch.

Ich entschließe mich dazu den Hike in Old Station abzubrechen. Landschaftlich ist es aktuell wenig interessant und die 30 Meilen extra würden dafür sorgen, dass ich über das Wochenende in Burney fest hänge.

Stattdessen möchte ich eine Crater Lake Tour buchen, die nur am Wochenende stattfindet.

Mit dem Lokaltaxi geht es für 25$ nach Burney.

Wie ich beim Versuch der Buchung der Crater Lake Tour feststelle, steht der Veranstalter aber nicht zu seinem Wort. Statt den beworbenen 139$ werden 259$ verlangt. Erst ab 6 Leuten gilt der Preis von  139$. Das Risiko liegt bei den Teilnehmern.

Weiterhin gibt es einen Veranstalter, der von Klamath Falls startet. Der zu dorthin geht aber um 3:00 nachts ab Redding und dann abends wieder ab 22:00 in Klamath.

Die Alternative ist zwei Wochen zu Wandern ohne ressuply (in der Mitte per Paket). So wirklich Lust habe ich dazu nicht mehr. Die Luft ist nach den Sierras etwas raus. Noch besser kann es eigentlich nicht werden.

Bzgl. meiner Mutter erfahre ich auch erst Montag genaueres. Ggf. steht bei ihr noch eine kurzfristige OP an. Bis zum 29.10 könnte ich theoretisch noch mal zurück, wenn sie ins Krankenhaus muss.

Das Alternativprogramm ist Crater Lake, Portland, Seattle und anschließend eine Bustour New York > Orlando. Die Tour reizt mich nicht ganz so stark aber Zeit habe ich ja noch etwas und einen richtigen Urlaub würde ich für die Tour nicht opfern wollen.

Zumal mich die Mücken auch in den letzten zwei Tagen wieder gut erwischt haben. Ich gehe davon aus, dass das in Oregon nicht besser wird.

Das ist evtl. schwierig zu verstehen, wenn man die Landschaftsbilder sieht. Irgendwann hat man halt die Kombination von schlechtem Essen, manchmal wenig abwechlungsreicher Landschaft und Randbedingungen wie Mücken, Beschwerden usw. satt. Zumal man sich nach einigen Wochen an der Landschaft auch satt sieht, so schnell ändert sie sich beim Wandern nicht, auch wenn der PCT extrem abwechslungsreich ist.

Wenn man die Bilder sieht denkt man immer alles Top aber für die paar Bilder pro Tag läuft man eben auch 11 Stunden. Ich will mich überhaupt nicht beschweren, dafür gibt es keinen Grund, das ist lediglich der Versuch zu vermitteln was einem auf dem Weg so durch den Kopf geht (das geht jedem so, aber einige ziehen es halt trotzdem durch).

Edit 29.08.2020 Das ist wahrscheinlich der Unterschied zwischen einem Thru Hiker und einem der den Trail beendet. Ich hatte wirklich viele Probleme, die teilweise sicher dem zu kleinen Rucksack, anfangs ungünstigen Socken und Schuhen geschuldet waren und im Nachgang sicherlich etwas weniger dramatisch wirken, als sie vor Ort waren. Somit war es aus gesundheitlichen Gründensinnvoll abzubrechen. D.h. einige werden körperlich sicher besser mit dem Trail zurecht gekommen sein als ich aber wie Barney Mann geschrieben hat: “Man muss wirklich in Kanada ankommen wollen”. Es gibt Leute für die ist der Abbruch vom Trail keine Option, so lange sie nicht im Hubschrauber runter geholt werden. Diesen Willen braucht es wohl um den ganzen Trail zu laufen. Im Nachgang war die Motivation schöne Landschaft zu wenig um den Trail zu wandern. In einem low Slow year mit einem continious Hike und ohne Unfall meiner Mutter hätte es noch mal anders ausgesehen aber zumindest die Trailbedingungen kann sich niemand aussuchen. Mit der heutigen Erfahrung wären einige Probleme deutlich geringer gewesen.

Edit Ende

Der PCT ist für mich immer noch DER Wanderweg und ich bereue auch kein bisschen, dass ich Teile davon gewandert bin aber ich muss halt nicht jedes Stück davon in einem Jahr gesehen haben.

Die Supermärkte in den USA arbeiten oft mit Clubkarten. Nur wenn man Mitglied ist bekommt man bestimmte Nachlässe. In Burney bekommt man den Nachlass als PCTler. Das find ich cool. Nicht wegen den paar gesparten $, sondern weil es zeigt, dass man willkommen ist. Das steht zwar entlang des Trails auf vielen Schildern (Hiker freundlich oder Hiker willkommen), aber man merkt davon oft nichts. Nicht mal in der Angebotspalette.

Da USPS mich bzgl. Der Bouncebox seit Wochen hängen lässt versuche ich es in dem Postamt in dem ich das Paket abgesendet habe. Der Mitarbeiter checkt mal wieder den Status und sagt mir, dass ich mich per Onlineformular (missing mail) melden soll. Als ich ihm mitteile, dass ich das vor zwei Wochen getan habe (ohne Antwort) ist er ratlos.

Er hat das Paket nicht und das Verteilcenter kann ich nicht angeblich nicht kontaktieren. Ich soll geduldig sein …

Ich suche mir die Nummer vom Verteilcenter selber raus aber um kurz nach 16:00 ist ein Band dran, dass ich außerhalb der Öffnungszeiten anrufe, obwohl die angeblich bis 17:00 offen haben.

Cool ist auch, dass mir alle USPS Mitarbeiter erzählen, dass die Adresse falsch war, weil irgendwer das in deren System eingetragen hat. So nach dem Motto “Sie sind ja selber Schuld, dass es weg ist”. Die Adresse war aber nicht falsch. Die Annahme wurde verweigert, weil sich das Management im Hotel geändert hat.

Auch spannend ist, dass ein Paket als “hat das Verteilcenter verlassen” eingetragen wurde. Das andere hat den letzten Scan noch immer in Mammoth Lakes. Lt. Status hat es das Post Office dort also nie verlassen.

Sorry, aber USPS ist der Saftladen schlechthin.

Freitag – Tag 100 / 39 – Burney, Redding – 06.09.2019

Beim Frühstück versuchen sich die Hotels irgendwie gegenseitig zu unterbieten. Ein Continental breakfast bei dem es nicht mal Toast gibt hatte ich noch nie.

Ansonsten erfahre ich heute, dass das Shuttle von Klamath Falls nach Crater Lake vor ein paar Tagen (Labor Day) den Betrieb eingestellt hat. Es gibt also überhaupt keine Möglichkeit mehr nach Crater Lake oder von dort wieder weg zu kommen. Da sieht man mal wie wichtig in einigen Regionen ein Auto ist. Da ich meinen Führerschein dieses Mal nicht mitgenommen habe, fällt die Option Mietwagen auch weg.

Wenn ich in Crater Lake eine Ausstiegsoption mit öffentlichen Verkehrsmitteln gehabt hätte, dann wäre ich mindestens 5 Tage weiter gelaufen. Je nach Situation vor Ort wäre ich dann zu Fuß weitere 5 Tage aus dem Nationalparkbereich raus gewandert oder hätte dort einen Cut gemacht.

Somit fällt nun die finale Entscheidung gegen das Weiterwandern auf dem PCT. Denn 10 Tage Wandern ohne Essenssupport in der Mitte (nur per Paket, was ich nicht auf den Weg gebracht habe und somit vermutlich auch nicht mehr rechtzeitig ankommt), ist mir aktuell zu viel.

Beim USPS Zentrum in Bakersfield versuche ich es auch wieder um 9:40. Lt. Band ist gerade geschlossen. Das Band kommt offenbar unabhängig der Öffnungszeiten immer zum Einsatz.  Ich schreibe meine Bounce Box und die Regenjacke ab, entweder die kommen noch in Deutschland an oder nicht. In meiner Macht liegt es nicht.

Ich fahre also heute nach Redding und so wie es aussieht morgen nach Portland und an Crater Lake vorbei (leider, Crater Lake hätte ich sehr gerne gesehen, genauso wie die Bridge of Gods).

Edit 29.08.2020 Das gilt nach wie vor. Diesen Teil vom PCT würde ich gerne irgendwann ansehen. Im Covid jahr wird einem mal so richtig klar welches Privileg es war letztes Jahr quer durch die USA reisen zu dürfen, auch wenn mein PCT Hike ganz anders gelaufen ist als ursprünglich geplant / erhofft.

Edit Ende

Aus dem Bus steigt eine Person aus und nach Redding fahren wir zu zweit. Bei einem Preis von 5$ ein ziemliches Verlustgeschäft (lt. Stellengesuch bekommt man als Busfahrer ca. 23$ die Stunde). Bisher waren alle Busse in denen ich unterwegs war ziemlich gut gefüllt und definitiv rentabel. Der Busfahrer fährt wie der letzte Henker und muss an den Stationen jeweils warten, weil er zu früh ist. Dafür nutzt er die Zeit um auf seinem Handy zu surfen.

In Redding schaue ich mir den Turtle Bay Exploration Park an. Aufgrund der Jahreszeit und Trockenheit macht der Park aber gerade nicht viel her. Bei dem Museum erkenne ich kein Konzept (chaotische Sammlung von diversen Dingen) und somit bin ich nicht bereit den Eintrittspreis zu bezahlen.

Der ganze Komplex von Hotel, Brücke Museum, Straßen und Parkanlagen scheint von einem Großinvestor errichtet worden zu sein. Zumindest wirkt die Webseite und der Baustil so.

Den Nachmittag nutze ich um die zwei Tage Portland bzw. die Zeit in Seattle zu planen, so denn nichts dazwischen kommt.

In New York hat sich seit dem letzten Besuch nicht wirklich viel getan abseits des World Trade Center One und der Gedenkstätte für 9/11 von daher wird mein Programm dort überschaubar.

Samstag – Tag 101 / 40 – Redding, Portland – 07.09.2019

Heute geht es um 6:20 nach Portland.

Es fühlt sich komisch an wie schnell ich jetzt seitwärts des PCT reise. An der Südseite von Oregon Kreuze ich Ihn sogar. So einfach bricht man einen PCT Hike gedanklich nicht ab. Ich denke die Verbundenheit werde ich für den Rest meines Lebens haben.

Die Landschaft in Oregon ist zumindest entlang des Highways ziemlich ausgetrocknet.

Der Wetterbericht für Portland und Seattle verspricht in den nächsten Tagen aber Regen. Da ich von Portland bereits zwei Ausflüge gebucht habe, hoffe ich das die nicht im Dauerregen enden.

Aktuell scheint ganz Oregon Wolkenverhangen zu sein. Desto weiter wir nach Norden reisen, desto schlimmer wird es. Ab Eugene wird es zusätzlich noch nebelig.

Ansonsten ist es schön mal wieder Laubbäume zu sehen nach den ganzen Nadelgewächsen am PCT.

Der Greyhound mit dem ich gerade unterwegs bin fährt übrigens von LA nach Seattle in rund 27h.

Als ich im Motel ankomme bewundere ich den Rezeptionsbereich von ca. 3m² und auf einem halben Meter Regalfläche mit vielleicht 30 cm Tiefe gibt es morgen Frühstück. Ich glaube das wird ein ganz neuer Level. Ein Hauch von nichts!

Da das Wetter eh bescheiden ist gehe ich nur noch in den Supermarkt. Die Biosupermärkte haben in den USA ein tolles Sortiment aber sind gefühlt auch doppelt so teuer. Ich gönne mir heute mal eine Obstschale zum Abendessen. Erdbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren, Himbeeren.

Mittlerweile hatte ich das Gefühl, dass ich in den Supermärkten halbwegs den Überblick habe, bis ich heute versucht habe Milch zu kaufen. Was hätten sie denn gerne? Soja Milch, halb und halb (was auch immer die andere Hälfte ist), viel Protein, extra Vitamine, 2% Fett, 1% Fett, kein Fett, mit Schoko, mit Nuss (die Liste mit Zusatzgeschmack lässt sich fast endlos fortsetzen), für Kaffee, ultrachocherhitzt. Der Bereich für die Milch und zwar ohne andere Milchprodukte war mehr als 10m breit. Nein, ich will  ganz normale Milch! Nicht optimiert oder kastriert.

Ich habe bestimmt 5 Minuten gesucht bis ich Milch gefunden habe, die von Kühen stammt und einen normalen Fettanteil hat. Irgendwelche Vitamine sind auch drin aber näher an normal habe ich nicht gefunden.

Ansonsten standen 2 Security Typen mit schusssicherer Weste am Ausgang. Bei mir sorgt das nicht für ein Gefühl von Sicherheit, wenn das nötig ist und die stehen ja fast überall rum, auch bei vielen Fastfoodläden.

Den Sonntag findet ihr aufgrund der Zeitverschiebung im nächsten Rückblick.

Weitere Leselaunen

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Wochenrückblick – USA Woche 14 – Monument Valley, Grand Canyon

Leselaunen / Wochenrückblick

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Da ich ab Mitte April den Pacific Crest Trail (PCT) wandere (so lange nicht noch irgendwas dazwischen kommt – auf Holz klopf), habe ich mich entschlossen Wöchentlichen Post temporär anzupassen. Es geht hier also in näherer Zukunft kaum oder wenig um Bücher, sondern um Wandern und Reisen. Zudem werde ich mich aufgrund der Zeitverschiebung zu den USA und dem unregelmäßig verfügbaren Internet wohl auch nicht so genau an die Postzeiten halten.

Aktuelles Buch:

Throne of Glass 4

Momentane Lesestimmung:

Die Reise geht vor, somit richte ich mich nach zeitlicher Verfügbarkeit.

Zitat der Woche:

entfällt

Und sonst so:

Sonntag – Tag 88 / 27 – Snowmass, Cortez – 25.08.2019

Der heutige Tag war unerwartet gut. Wir sind heute über einen der schönsten Straßenabschnitte der Welt gefahren (meine Meinung). Es ging von Snowmass nach Silverton.

Es ist unglaublich wie sich in den USA die extreme abwechseln. Von grüner Landschaft in den Bergen zur Wüste und zurück zum Rocky Mountain Panorama aus dem Lehrbuch.

Anschließend sind wir mit der Schmalspurbahn von Silverton nach Durango gefahren. Bei der Strecke und der Western tauglichen Lok fühlt man sich wirklich in der Zeit zurückversetzt. Wo lauern die Indianer oder Zugräuber?

Panorama

Montag – Tag 89 / 28 – Mesa Verde – 26.08.2019

Heute schauen wir uns den Mesa Verde Nationalpark an. Neben einer kleinen Rangerführung, mit einigen Klettereinlagen, die viele Teilnehmer an ihr Limit treibt, machen wir noch eine 5km Wanderung. Heute schwächeln einige ganz erheblich.

Wenn man eine Wandertour Bucht und in der Tagesbeschreibung werden 300 Höhenmeter bei 10km Weg angegeben, kann man sich nicht über zu anstrengendes Wandern beschweren, wenn man gerade mal 6km läuft.

Dienstag – Tag 90 / 29 – Cortez, Page – 27.08.2019

Heute gab es um 4:00 Nachts einen unerwarteten Weckservice. Irgend ein Bekloppter hat an diversen Türen Radau gemacht. Das ist der Nachteil bei einem Motel.

Morgens besuchen wir eine Mormonen Mission, bei der die Hindernisse für die ersten Siedler sehr deutlich werden. Die Siedler haben sich mit einer recht kleinen Gruppe einen Weg für Planwagen durch den Grand Canyon angelegt. Die Mormonen haben ein Freilichtmuseum angelegt, in dem man die Häuser (eins Original) und Planwagen (auch ein Original) ansehen kann. Die weiteren Häuser wurden rekonstruiert.

Als nächstes ging es zum Monument Valley. Der Besucherbereich hat sich zu meinem letzten Besuch vor ca. 20 Jahren vollständig verändert. Es ist jetzt deutlich kommerzieller. Im Gegensatz dazu steht, dass man die Preise für die Tour frei verhandeln kann.

Es gibt eine 1,5 Stunden Tour und eine 2,5 Stunden Tour. Der Normalpreis ist 60$ für die 1,5 Stunden Tour. Wir zahlen 40$ pro Person und bekommen eine 2h Tour mit den Highlights der 2,5 Stunden Tour.

Der letzte Programmpunkt heute ist der Antilope Canyon.

Mittwoch – Tag 91 / 30 – Page, Grand Canyon – 28.08.2019

Heute ging es zuerst zum Glen Canyon Damm, danach zum Horseshoe und in der Folge zum Grand Canyon South Rim. Am Grand Canyon hat sich das Wetter gegen Nachmittag verschlechtert.

Panorama

Donnerstag – Tag 92 / 31 – Grand Canyon – 29.08.2019

Heute haben wir den Tag Freizeit Verfügung, den wir beliebig nutzen können. Es geht um 7:45 am Hotel los, da es erst um 7:00 Frühstück gibt.

Am Parkeingang stehen wir auch noch mal locker 15 Minuten, weil wir ein superegoistische Paar vor uns haben, dass den Ranger belegt hat. Keine Ahnung was so lange gedauert hat. In der Nebenspur sind in der Zeit locker 30 Autos abgefertigt worden.

Aufgrund der Kombination spätes Frühstück + Lange anfahrt ist der Tag zum Wandern leider mehr oder weniger ruiniert. Etwas traurig, da der Tourguide am Vortag noch was davon erzählt hat, dass wir viel eher hinfahren und er ggf. mitwandern. Da außer mir die Wanderung keiner in Betracht zieht, gewinnt hier aber die Mehrheit.

Ich laufe heute den South Kaibab Trail. Am Trailhead befinden sich amerikanische Hirsche (Elk). Eigentlich ist die Zeit zum Wandern schon zu spät, weil es schön warm ist und man ja zuerst runter läuft.

Leider spricht mich auch noch ein Ranger an und will mich belehren. Die Idee ist gut aber aufgrund der PCT Erfahrung sind die Bedingungen (Hitze, starke Höhenunterschiede und kein Wasser) für mich nichts ungewohntes. Ich lasse mich also brav 10 Minuten belehren und starte in den Trail.

Da ich auf die Frage wo ich hin möchte “mal sehen” antworte gibt es auch die extralange Belehrung. Ich hatte mir natürlich vorher die drei möglichen Optionen angeschaut und wollte nach Uhrzeit / Tagesform entscheiden. Ich treffe auf dem Trail aber auch wieder Leute, die nicht wissen was sie machen, trotz Ranger.

Einige Infos halte ich aber für zweifelhaft. Der Ranger empfiehlt zum Beispiel salzhaltige Nahrung (Chips) zwecks Ausgleichs wegen dem Schwitzen. Ich schaue in der Regel, dass ich die Belastung auf einem Level halte, wo mir nicht so warm ist, dass ich übermäßig Schwitze und bisher hatte ich nie zusätzlichen Salzbedarf.

Ich wandere bis zum Tippoff Point. Dort angekommen bin ich mir aufgrund der hohen Temperatur (ca. 40°C im Schatten) und der Zeitangaben auf der Karte (6-9h Roundtrip bzw. 2 Tage für den nächsten Wegpunkt) unschlüssig, ob ich weiter wandern soll.

Ich entschließe mich für den Aufstieg und bin nach etwas mehr als 6h wieder oben (Ab- und Aufstieg). Dumm gelaufen, da hätte ich auf zum Colorado runter laufen können (insgesamt hätte das wohl nur zwei Stunden länger gedauert). Manchmal wird in den Nationalparks einfach zu viel Theater gemacht bzw. man weiß nie für wen die Zeitangaben gelten. Im Grand Canyon gelten die Zeitangaben eher für weniger fitte Leute. Wenn man etwas früher lost läuft kann man sogar über den zweiten Weg wieder aufsteigen.

Etwas problematisch ist beim Grand Canyon, das die Besucherbusse nur bis zu einer bestimmten Uhrzeit fahren. Wer bis dahin nicht da ist, kann am Canyon übernachten. Das darf man aber nicht so ohne weiteres, zumal man dann natürlich auch ein Zelt dabei haben muss. Wie üblich ist es nicht so einfach einen Zeltplatz zu bekommen. Die Buchung muss mehrere Monate im voraus erfolgen. Ein Lodge Zimmer im Canyon muss mindestens ein Jahr vorher gebucht werden.

Den Ranger treffe ich und er ist schwer beeindruckt von meinem Hike (holy shit), obwohl es sicher Leute gibt, die deutlich schneller sind als ich. Ich war zwar auf dem PCT immer mal weider bei den schnellsten dabei aber jeweils abhängig von der Tagesform und Hochleistungssportler war ich noch nie. 😉

Ich habe aufgrund der hohen Temperaturen diverse Schattenpausen eingelegt (Schatten gibt es übrigens lt. Karte und Ranger auch nicht – das ist aber Quatsch – auf dem PCT war es teilweise viel schlimmer, zumal man nach einer Weile wirklich kreativ wird, wenn es um die Nutzung von dem vorhandenen Schatten geht. Man nutzt dann Gelegenheiten, die man früher ignoriert hätte.) Ansonsten zeigt sich das übliche Bild in den Nationalparks. Nach ein paar Kilometern laufen nimmt die Anzahl der Besucher dramatisch ab.

Das ist ein Segen wenn man sich etwas Zeit nimmt in den Parks. Wenn man nur ein paar Stunden da ist, dann bekommt man nur Massentourismus. Wenn man ein oder zwei Tage Zeit hat und ggf. auch bereit ist im Zelt zu schlafen geht sehr viel mehr.

Anschließend schaue ich mir im Visitorcenter noch zwei Informationsfilme an und fahre zurück zum Hotel.

Ich treffe auch noch drei Frauen aus Singapore, mit denen ich ins Gespräch komme und die neugierig auf meinem Blog sind.

Panorama 1

Panorama 2

Freitag – Tag 93 / 32 – Grand Canyon, Las Vegas – 30.08.2019

Heute geht es über einen kurzen Abschnitt der Route 66 nach Vegas. Abends besuche ich die Cirque du Soleil Beatles Show – ich bin zwar kein Fan aber die Tophits kann man sich ganz gut anhören. Die Beatles Show ist ok, aber die Michael Jackson Show hat mich deutlich mehr angesprochen.

Es ist wieder mal verrückt was ich in weniger als zwei Wochen erlebt habe und welche Kontraste die USA bieten.

Aktuell ist es in Vegas sogar noch heißer, als bei meinem letzten Besuch und ich hätte auch nicht erwartet so schnell wieder hier zu sein. Aber morgen Nachmittag geht es ja schon wieder weiter.

Einige Mitreisende sind zum ersten Mal in Vegas und nach kurzer Erkundung damit fertig. So unterschiedlich sind die Geschmäcker. Einige Tage kann man sich  in Vegas schon beschäftigen, finde ich.

Samstag – Tag 94 / 33 – Las Vegas, Sacramento 31.08.2019

Heute steht der Flug von Vegas nach Sacramento an. Es handelt sich also um einen Transfertag.

Ansonsten habe ich heute erfahren, dass die OP bei meiner Mutter erfolglos war bzw., dass die Situation jetzt sogar schlechter ist. Genaueres erfährt sie nächste oder übernächste Woche. Somit steht wieder die Frage im Raum, ob ich kurzfristig zu Hause benötigt werde.

Edit nach dem Urlaub 29.08.2020: Die Info war zum Glück falsch aufgrund einer falschen Diagnose.

Edit

Weiterhin ist Montag Labor Day. Somit stellt sich die Frage, ob meine Planung bzgl, Bus und Post funktioniert. Falls nicht komme ich ggf. nicht vor Mittwoch Abend am PCT an oder / und habe auch noch zu viel Gewicht / Volumen dabei.

Aktuell gehe ich davon aus, dass weder der Bus fährt, noch die Post offen hat.

Heute ist also ein Tag den man so nicht braucht.

Abgesehen davon, dass wir im Flieger tiefgekühlt werden klappt der Flug nach Sacramento problemlos. Obwohl überall Autos an den Straßen stehen wirkt Sacramento verlassen (viele sind wohl wegen dem Labor Day raus aus der Stadt).

Die Leute, die noch da sind sind überwiegend ziemlich schräg. Ich beschließe abends keine Erkundung mehr zu starten.

Das Motel ist ziemlich abgewrackt. Der Hammer ist, dass das Zimmer mit Frühstück angegeben ist. Es gibt gerade mal zwei Tische und 6 Stühle im Check In Bereich bei über 45 Zimmern. Ich erwarte einen neuen Frühstückstiefpunkt.

Den Sonntag findet ihr aufgrund der Zeitverschiebung im nächsten Rückblick.

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Wochenrückblick – USA Woche 13 – Yellowstone

Leselaunen / Wochenrückblick

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Da ich ab Mitte April den Pacific Crest Trail (PCT) wandere (so lange nicht noch irgendwas dazwischen kommt – auf Holz klopf), habe ich mich entschlossen Wöchentlichen Post temporär anzupassen. Es geht hier also in näherer Zukunft kaum oder wenig um Bücher, sondern um Wandern und Reisen. Zudem werde ich mich aufgrund der Zeitverschiebung zu den USA und dem unregelmäßig verfügbaren Internet wohl auch nicht so genau an die Postzeiten halten.

Aktuelles Buch:

Throne of Glass 3

Momentane Lesestimmung:

Die Reise geht vor, somit richte ich mich nach zeitlicher Verfügbarkeit.

Zitat der Woche:

entfällt

Und sonst so:

Sonntag – Tag 81 / 20 – Salt Lake City – 18.08.2019

Das Hotel weiß noch immer nichts von einer Buchung. Ich rufe heute erneut beim Veranstalter an und man teilt mir mit, dass ich in Vorleistung gehen soll.

Ich bin mal gespannt, ob hier morgen überhaupt ein Tourguide auftaucht. So langsam habe ich gewisse Zweifel.

Ansonsten verbringe ich den Tag heute damit mal wieder Suchaufträge bei USPS auszufüllen, zu lesen und mit einem Besuch im IMAX 3D das zum Planetarium gehört.

Dort schaue ich mir Apollo 11 an (einige Aufnahmen – primär die von der Erde aus – haben eine erstaunlich gute Qualität). Ist schon Wahnsinn wie viel Power so eine Saturn 5 hatte.

Da ich morgens auch noch die falsch gelieferten Socken von Amazon loswerden will, muss ich rund 4,5km laufen. Amazon hat eine Supermarktkette übernommen. Ist schon etwas strange wenn im Supermarkt an Obst Prime Deal dran steht.

Der Vorteil für mich ist, dass ich weder Labels benötige, noch eine Verpackung.

Somit lerne ich auch die Außenbereiche von Salt Lake City kennen. Die gefallen mir besser. Ohne Bewässerung geht hier aber nichts. Wie erbärmlich der Garten ohne Bewässerung aussieht erkennt man an einigen leerstehenden Häusern.

Es gibt aber extrem viele Obdachlose in Salt Lake City. Das ist immer der unschöne Teil von großen Städten.

Nach einigem hin und herfinde ich abends auf Rückfrage in zweiten Hotel abends raus, dass ich entgegen der Bestätigung von dertour eine Reservierung im ursprünglich in der Reisebeschreibung angegebenen Hotel hatte und nicht in dem alternativ von dertour genannten. Ziemlich armselig, dass die beiden Agenturen das in zwei Tagen nicht selber klären konnten. D.h. ich gehe davon aus, dass die Tour morgen im anderen Hotel startet.

Jetzt darf ich dertour wegen der Kostenerstattung hinterher rennen. Sehr nervig. So ein Chaos hatte ich auch noch nie bei einer Rundreise.

Montag – Tag 82 / 21 – Salt Lake City, Rexburg – 19.08.2019

Gut, dass ich gestern selber die Initiative ergriffen habe. Beide Reiseveranstalter haben sich auch heute zu keiner Antwort herabgelassen.

Die Reisegruppe besteht aus 7 Leuten und wir sind in einem Mercedes Sprinter unterwegs.

Heute haben wir mit einer kleinen Tour in Salt Lake City begonnen, bei dem uns ein Mormone den Hinweis gegeben hat, dass man in deren Verwaltungsgebäude einen guten Überblick über die Stadt hat.

Anschließend sind wir fast den ganzen Tag über Farmland gefahren, bevor wir uns den Tetons genähert haben.

Obwohl ich gerade erst am eigenen Leib gespürt habe wie anstrengend die Besteigung ist bekomme ich beim Anblick der Tetons schon wieder Wanderlust. Die Kette ist übrigens nur unwesentlich niedriger als der Mount Whitney.

Panorama

Dienstag – Tag 83 / 22 – Yellowstone – 20.08.2019

Heute kann ich zu meiner Staatenliste noch Montana hinzufügen.

Morgens schauen wir uns Geysire an und Nachmittags sehen wir Wasserfälle, Täler und Hügel.

Von der Tierwelt zeigt sich auch schon einiges: Bisonherden, Antilopen, Waipitis (Mann sind die groß).

Der Fluch bei einer geführten Tour ist natürlich wieder, dass man nicht überall anhalten kann, wo man selber Fotos machen will. Ich denke aber für Yosemite ist die Variante besser.

Hier fehlen allerdings noch die besten Fotos von heute, da die nicht mit dem Handy entstanden sind.

Erster Widerstand regt sich bereits heute sind wir etwas mehr als 8km in ca. 2h gelaufen. Allerdings war ein Teil der Strecke auch ziemlich sinnlos, weil es kein konkretes Ziel gab und wir dann einfach umgedreht haben.

Viele Wege waren heute gesperrt. Der Reiseleiter hat sich aber offenbar vorher nicht informiert welche Wege offen oder geschlossen waren. Somit hatte ich den Eindruck, dass die Wanderung heute eher zufällig ausgewählt war.

Insgesamt machte der Tourguide gestern schon mal einen recht unvorbereiteten Eindruck. Ohne Navi ist er ziemlich aufgeschmissen, obwohl er die Tour angeblich regelmäßig macht. Wenn man nur zwei Autobahnen zur Auswahl hat auf der ganzen Strecke, könnte man die Nummer kennen.

Mal schauen wie es weiter geht. Der beste Teil kam heute nach der Wanderung auf dem Weg zum Hotel, weil entlang der Straße sehr viele Tiere zu sehen waren.

Mittwoch – Tag 84 / 23 – Yellowstone – 21.08.2019

Heute sind wird mehrere Stellen im Nationalpark angefahren und hatten diverse Kurztouren.

Neben den Tieren, die wie gestern schon gesehen haben, Gabe es heute diverse weitere Geysire zusehen.

Wolf und Grizzly haben sich auch gezeigt, sind aber aktuell nur mit guten Ferngläsern sichtbar, weil sie nicht an die Straßen rangekommen sind.

Der Yellowstone Nationalpark ist aktuell extrem gut besucht. Bei den Tierbeobachtungen kommt man sich ein wenig wie bei einer Safari vor.

Donnerstag – Tag 85 / 24 – Yellowstone, Pinedale – 22.08.2019

 

Der heutige Tag war nicht mehr so spektakulär. Es gibt auch weniger Fotos heute, weil es fast den ganzen Tag bedeckt ist.

Wir haben allerdings noch Elche gesehen.

Den Yellowstone haben wir heute verlassen.

Ansonsten gab es eine kleine Wanderung im Teton Park.

Freitag – Tag 86 / 25 – Pinedale, Snowmass Aspen – 23.08.2019

Heute haben wir einen reinen Fahrtag. Dabei wird die Weite der USA recht deutlich. Wir fahren durch flaches Land und später durch Hügel bis wir in der Bergregion Snowmass Aspen ankommen.

Teilweise komme ich mir heute vor wie Australien. Die Dimensionen sind gewaltig und wie in Australien trifft man teilweise für 20 Minuten auf keinen Gegenverkehr.

Wir fahren heute sogar teilweise auf nicht asphaltierten Strecken.

Samstag – Tag 87 / 26 – Maroon Bells / Aspen – 24.08.2019

Heute hat der Tag mit einer kleinen Wanderung in den Maroon Bells begonnen.

Anschließend haben wir einige Zeit in Aspen verbracht, wo ich mit der Gondelbahn in das Skigebiet gefahren bin.

Nur zur Groborientierung. Ein Haus mit 100 Quadratmetern kostet mehr als 5 Mio US Dollar, ein Haus für 20 Mio ist in Aspen aber auch kein Problem.

Es ist schon ein anderes Gefühl, wenn man einen Berg erarbeitet hat, oder wenn man einfach mal mit der Gondel hochfährt.

Den Sonntag findet ihr aufgrund der Zeitverschiebung im nächsten Rückblick.

Panorama

Den Sonntag findet ihr aufgrund der Zeitverschiebung in der Folgewoche.

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Dark Elements – Glühende Gefühle [Buch]

Dark Elements Glühende Gefühle - Jennifer Armentrout

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Jennifer L. Armentrout

Teile der Serie:

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

»Er hat dich verletzt. Dafür hat er bekommen, was er verdient hat.« Wow. Zayne war ein bisschen rachsüchtig. Irgendwie gefiel mir das.

Die Geschichte beginnt zeitlich etwas nach den ersten drei Büchern. Nun stehen Zayne und Trinity im Mittelpunkt der Handlung.

Trinity hat außergewöhnliche Fähigkeiten, ihre Herkunft und Hintergrund sind anfangs unklar.

Armentrout typisch funkt es zwischen Zayne und Trinity bereits bei der ersten Begegnung aber sie streiten sich auch gleich.

»Also spar dir den Bullshit, dass ihr gute Hexen seid, die Bäume verehren, verehren, Händchen halten und Kumbaya singen.«

Das hört sich nach 08/15 Standard an? So einfach ist es nicht. Armentrout gelingt es sehr geschickt die Beziehung zwischen beiden und gleichzeitig die Handlung voran zu treiben. Der unklare Hintergrund von Trinity steigert die Spannung zusätzlich.

Für Fans der ersten Teile ist dieses Buch eh Pflichtprogramm, weil eine ganze Reihe alter Bekannter vorkommen.

Es kommt übrigens zu einigen unerwarteten Wendungen in der Handlung.

»Ich weiß, was du willst.« Fest drückte er mich an sich. »Du willst gewollt werden, und daran ist überhaupt nichts verkehrt, Trin. Überhaupt nichts.«

Armentrout thematisiert in dem Buch ihre Augenerkrankung. Ich finde es erstaunlich, dass sie so viel schreibt, obwohl offenbar absehbar ist, dass sie erblindet.

Fazit

Für mich einer der besten oder der beste Band der Reihe.

Ich bin sehr gespannt auf den nächsten Teil.

Bewertung:

4.5 out of 5 stars 4,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

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Wochenrückblick – PCT Woche 12 – Sierras 2

Leselaunen / Wochenrückblick

Die Aktion „Leselaunen“ ist ein wöchentlicher Bericht und Austausch unter Buchbloggern über das aktuell gelesene Buch, die Lesemotivation und andere Kleinigkeiten im Leben eines Buchbloggers. Der Leselaunen Bericht erscheint wöchentlich am Sonntag um 20:00 und jeder darf jederzeit mitmachen und seinen Link dann bei Trallafittibooks verlinken. Einfach einen Leselaunen-Beitrag schreiben, verlinken, andere Teilnehmer besuchen/kommentieren und genießen!

Da ich unten ggf. einige Markennamen erwähne, kennzeichne ich den Beitrag hiermit als Werbung.

Da ich ab Mitte April den Pacific Crest Trail (PCT) wandere (so lange nicht noch irgendwas dazwischen kommt – auf Holz klopf), habe ich mich entschlossen Wöchentlichen Post temporär anzupassen. Es geht hier also in näherer Zukunft kaum oder wenig um Bücher, sondern um Wandern und Reisen. Zudem werde ich mich aufgrund der Zeitverschiebung zu den USA und dem unregelmäßig verfügbaren Internet wohl auch nicht so genau an die Postzeiten halten.

Aktuelles Buch:

Throne of Glass 2

Momentane Lesestimmung:

Die Reise geht vor, somit richte ich mich nach zeitlicher Verfügbarkeit.

Zitat der Woche:

entfällt

Und sonst so:

Sonntag – Tag 74 / 13 – Lone Pine – 11.08.2019

Da die Busse nur an Wochentagen fahren nutze ich den heutigen Tag für die weitere Planung und besuche das Filmmuseum in Lone Pine.

Mir war nicht bewusst wie viele Filme in der Region gedreht wurden. Western sind ja sehr naheliegend aber hättet ihr an Star Trek (mehrere), Star Wars, Iron Man gedacht?

Erkannt? Django Unchained

Die Szene mit der Waffenpräsentation findet direkt vor dem Panorama der Sierras statt. Ich weiß noch, dass ich im Film bei dem Hintergrund nur WOW gedacht habe. Den Anzug hat Stark in der Szene getragen.


Montag – Tag 75 / 14 – Lone Pine, Mammoth Lakes (Bus) – 12.08.2019

Beim Bus stehen morgens über 10 Hiker, die sich über das Wochenende angesammelt haben. Die Ziele sind verschieden. Von Bishop, Mammoth, Reno und anderen Orten ist alles dabei.

Man fährt zu einem guten Teil an den Sierras vorbei. Wie müssen sich damals die Siedler gefühlt haben, als sie auf diese 3000m (über dem daneben liegenden Land) hohe Barriere gestoßen sind.

Während der Fahrt wird es immer grüner, was wohl auch an der steigenden Höhe liegt. In Mammoth Lakes sind die Temperaturen deutlich angenehmer.

Der Ort ist eine Mischung aus Ski- und Fahrradtourismus. Es gibt an jeder Ecke Bikes und E-Bikes.

Es gibt ein Village was eine Mischung von Geschäften, Restaurants und Veranstaltungsmeile ist. Sehr touristisch hier.

Heute hoffe ich auf Neuigkeiten zu meiner Bounce Box bzw. Es stellt sich die Frage welchen Fliegenschiss die Postmitarbeiter in Mammoth Lakes quer sitzen hatten. Die Adresse auf den Paketen ist korrekt und das Hotel steht neben dem Postamt. Keine Ahnung wo deren Problem liegt.

Wie sich nach der Antwort vom Motel 6 rausstellt, nehmen die nur Pakete an, wenn man vorher eine Reservierung hat. Das macht für ein Hotel einen gewissen Sinn aber niemals, wenn man Pakete von Hikern annimmt.

Die Pakete kommen naturgemäß viel eher als die Reservierung erfolgt. Vor allem wenn man sich dann als Hotel noch besonders hervorhebt, in dem man sich explizit in eine Liste aufnehmen lässt für Resupply von Hikern. Das ist also der worst case. Die Pakete sind nun lost in translation.

Ich habe meine Buchung im Hotel gleich mal zum Dank storniert. Da zahle ich lieber woanders 50$ mehr, als das ich so ein Hotel unterstütze. Erst mit unlauteren Methoden um Hikerbuchungen buhlen und dann den gleichen Service wie jedes Hotel bieten geht überhaupt nicht.

Das lokale Postamt fühlt sich nicht zuständig. Die Postmasterin ist zickig und sagt mir, dass sie bereits alles gelöscht hat und durch die Blume, dass sie das eh nicht interessiert und nicht ihr Problem ist. Da schreibt man dick PCT Hiker + erwartete Ankunftszeit auf die Pakete und es klappt überall, nur in diesem Postamt nicht. Schönen Dank auch!

Das eine Internationale Adresse ohne Zollformular nicht funktionieren kann, war ihr auch vorher klar aber ist ja nicht ihr Problem.

Der Status ist seit Tagen in Transfer. Das ist bei USPS der Status für “sieht gut aus aber es passiert nichts mehr”, wenn er mal mehrere Tage andauert.

Wenn ich noch mal ins Postamt will kostet mich das einen ganzen Tag Aufenthalt in Mammoth, weil dann alle anderen Aktivitäten unmöglich sind, wegen der bescheuerten Öffnungszeiten des Postamtes. Ob jetzt noch was rauskommt ist ungewiss. Ich hatte nicht den Eindruck, als wenn sie sich wirklich darum kümmert.

Da ich heute sonst nichts zu berichten habe: Die Preispolitik in den Supermärkten hier ist oft spannend. Eine Flasche 2,49$, drei 5$ oder 8 für 10$, 16 für 13$ und 32 für 20$. Also immer mehr kaufen als man braucht, weil es ja billiger ist.

So ruhig wie das heutige Hotel war übrigens noch keins auf der Tour. Mein Zimmer liegt direkt Richtung Wald (Dafür gibt es auch gleich den Hinweis, dass man kein Essen rumliegen lassen soll, weil einen ansonsten ggf. die Bären im Hotelzimmer besuchen kommen).

Dienstag – Tag 76 / 15 – Red‘s Meadow (JMT 151,1 / PCT 906,6), JMT 165,7 – 13.08.2019

Heute wandere ich ein Stück des John Muir Trails. Der PCT und JMT sind auf dem relativ kurzen JMT weitgehend Deckungsgleich (der JMT hat natürlich nur einen Bruchteil der Länge des PCT). An einigen Stellen splitten sich die Trails aber auf und dann ist der JMT teilweise schöner.

Dummerweise bin ich mit den ersten Shuttle erst um 8:00 in Red’s Meadow und noch dümmer ich besichtige den Lower und Upper Rainbow Fall. Das hätte ich wohl gestern machen sollen, auch wenn es 8$ mehr gekostet hätte.

Somit komme ich heute nicht ansatzweise so weit wie gedacht und habe morgen über 21 Meilen und 2500 Fuß vor mir. Das wird eine ganz schön knappe Sache bis 18:50. So war das nicht geplant.

Heute gab es viele Seen und Bäche. Dementsprechend gab es auch ordentlich Moskitos.

Der Anstieg war mit 1438 Höhenmetern aber auch nicht ganz ohne. Offenbar bin ich trotz mehrtägigem Hotelaufenthalt noch nicht maximal erholt.

Mittwoch – Tag 77 / 16 – JMT 165,7, Tuolumne Meadows (JMT 187,3 / PCT 942,5) – 14.08.2019

Heute ging es um 5:15 los mit dem Hiken. Da die Sonne erst kurz nach 6 aufgeht müsste ich mit Licht hiken. Ich finde das nach wie vor seltsam. Für mich verfehlt das Hiken damit seinen Sinn.

Die Anstiege bekomme ich weitgehend bis 10:00 weg. Das Absteigen dauert aber auch noch eine ganze Weile.

Morgens erlebe ich eine neue Dimension von Moskito Hell. Wenn man kurz am Fluss anhält um Wasser aufzunehmen und mit jedem Schlag auf Schulter oder Arm 3-6 Moskitos erschlägt ist meine Toleranzgrenze eindeutig überschritten. Wenn das in Oregon dauerhaft so aussieht, dann kann das keine Landschaft der Welt aufwiegen.

Mal sehen wie viele Treffer die Viecher gelandet haben. Abends bemerke ich 10-15 Stiche. Ich habe im Gegenzug mindestens 20 Moskitos gekillt. Sagen wir unentschieden.

Stehen bleiben war heute in der ersten Tageshälfte nicht drin. Dann wurde man aufgefressen.

Morgens ist das Wandern ziemlich abwechslungsreich. Nachmittags ziehen sich die Meilen, weil das Valley von vorne bis hinten gleich aussieht.

Heute habe ich eine kurze Diskussion mit anderen PCT Hikern, die nicht nachvollziehen können, dass Ich nicht mehr den dringenden Bedarf verspüre jede PCT Meile zu laufen. “Es ist doch alles schön und man muss alles sehen” – Nö, nicht wirklich. 😉 Vielleicht macht genau das den echten Thru-Hiker aus? Für einen “erfolgreichen” Thru-Hike sind die beiden aber auch zu weit hinten auf dem Trail.

Ich komme um ca. 17:00 am Tuolumne Store an (puh, geschafft). Der erste Yosemite Bus kommt um kurz vor 18:00. Ich hatte den zweiten um kurz vor 19:00 gebucht. Der erste Fahrer hat keine Lust mich mitzunehmen (angeblich ist der Bus voll), andere Leute ohne Reservierung nimmt er aber mit. Das ist aber nicht so dramatisch. Ob ich hier esse oder in Mammoth ist mir egal.

Panorama

Donnerstag – Tag 78 / 17 – Mammoth Lakes – 15.08.2019

Am Sonntag starte ich für zwei Wochen eine mutmaßlich recht erholsame Wandertour, die in Salt Lake City beginnt und unter anderem Wanderungen in Yellowstone und dem Grand Canyon enthält.

Somit habe ich heute einen Fülltag. Da ich wieder in der Yosemite Reichweite liege und beim letzten Besuch wegen der Halfdome Lotterie zu wenig Zeit für das letzte Stück zu dem Upper Falls hatte, wollte ich das ursprünglich nachholen. Weiterhin wäre dann auch noch ein wenig Zeit für das Besucherzentrum / Museum gewesen.

Den Rest habe ich beim letzten Besuch abgearbeitet.

Da ich aber mal wieder das USPS Problem habe, schaue ich im Postamt vorbei. Total verrückt, wenn man sich überlegt was das unkooperative Verhalten des Postamtes / Hotels für Folgekosten verursacht. Wie bereits erwähnt ist dies das einzige mir bekannte Postamt entlang des PCT was sich so verhält. Das Hotel ist natürlich noch schlimmer.

Wie ich per Mail informiert wurde ist das Paket angeblich auf dem Weg zurück nach Deutschland. Das halte ich für totalen Quatsch.

Edit 29.08.2020 nach dem Hike: Es stimmte wirklich. Wie auch immer das durch den Zoll gegangen ist und die Laufzeit war auch absolut abenteuerlich.

Edit Ende

Ich habe weder für internationalen Versand bezahlt, noch gibt es eine Zollerklärung. Das würde auch keinen Sinn machen, weil ich die Sachen bereits versteuert habe. Man kommt sich vor wie in Schilda. Nur Idioten. Die Box samt Inhalt kann ich wohl abschreiben.

Ich habe schon überlegt was alles drin war. Aktuell unersetzlich sind Dinge wie die Zahnpasta (Meridol Minituben), Minituben Sonnencreme mit sehr hohem Schutzfaktor >50 oder die Super Soft Zahnbürsten. Die Klamotten (Shirts, Schuhe, Socken, Hose) und der Eimer zur Aufbewahrung fehlen nun natürlich für die Rundreise.

Ansonsten ist der finanzielle Verlust recht derb. Der dürfte gut bei 1500€ liegen, wenn man alles summiert. Ich hatte ein einfaches Notebook in der BounceBox, einen Rasierer (den kann ich mir jetzt auch neu kaufen mit US Stecker) und diverse Ersatzteile für ultraleicht Hiking Gear, was auch nicht gerade günstig ist. Selbst Bargeld war enthalten.

Edit 29.08.2020 nach dem Hike: Was lernen wir daraus. Das NB braucht man nicht. Der Rest der in der Box war ist überwiegend sinnvoll gewesen.

Edit Ende

Alles was ich mir jetzt kaufe, muss ich natürlich wieder per Paket vorschicken, wenn ich noch mal auf den Trail gehe. Total sinnvoll das Ganze…

USPS schreibt mir ich könne ja den Empfänger in Deutschland kontaktieren und die Pakete zurück schicken lassen (sehr witzig, wenn ich der Empfänger bin und gerade in den USA, oder?).

Mal abgesehen davon, dass die addierte Laufzeit wohl ca. 6 Wochen beträgt (3 Wochen hin, 3 Wochen zurück) ist drei mal Mehrwertsteuer bezahlen (bzw. 2x Zoll) auch nicht gerade sinnvoll.

Mal außen vor lassend, dass das auch irgendwer beim Zoll in Deutschland abholen müsste und da ich gerade in den USA bin ist das eher schwierig. Fakt ist: Sowohl Hotel als auch Postamt bekommen einen Preis für miserablen Service. Das hilft mir aber auch nicht.

Theoretisch müsste der deutsche Zoll die Pakete zurückschicken in die USA oder alternativ zerstören. Je nachdem was USPS vorgibt.

Ich glaube die Geschichte aber nicht wirklich. Welches Unternehmen verschickt denn international, wenn niemand dafür bezahlt und keine Zollerklärungen vorliegt?!

Ich vermute, dass die Pakete noch immer irgendwo rumstehen oder sie sich jemand unter den Nagel gerissen hat.

Wie ich bei USPS schon festgestellt habe, erreicht man eh nicht viel. Offiziell suchen die noch immer die BounceBox, die nie in Mojave eingegangen ist (lt. Tracking) aber ausgescant wurde.

Somit war ich heute damit beschäftigt mir einige Klamotten zu kaufen, da ich zum Hiken nur ein kurzes und ein langes Shirt dabei habe. Für eine Rundreise etwas mau…

Freitag – Tag 79 / 18 – Mammoth Lakes, Reno, Salt Lake City (Bus, Bahn) – 16.08.2019

Das ist eine lange Tour. Erst geht es nach Reno (ca. 4 Stunden Bus) und von dort ab 16:00 bis nachts um 3:00 mit dem Zug nach Salt Lake City. Der Zug nennt sich California Zephyr.

Beim Warten auf den Bus treffe ich ein junges Pärchen aus Italien. Die beiden wollen über Reno nach San Francisco.

Die besten Unterhaltungen hat man immer dann, wenn man nicht damit rechnet.

In Reno beschließe zum ich als Lückenfüller das Automuseum zu besuchen. Neben den beiden Technikmuseen in Sinsheim und Speyer ist das bisher das beste Automuseum, dass ich besucht habe.

Speziell die frühe Epoche ist extrem gut vertreten und die Autos wurden nicht einfach nur hingestellt, sonder das ganze Ambiente von Kinoplakaten, Zapfsäulen, Schildern usw. wurde stimmig eingerichtet. Perfekt!

Die Autos sind optisch fast alle in einem überragenden Zustand. Insofern ist das Museum eine absolute Empfehlung, wenn man mal in Reno ist. Wer jetzt übrigens denkt ich hätte alle tollen Autos fotografiert liegt falsch. Es waren über 200.

Interessant ist übrigens immer wieder wer früher Autos gebaut hat – vom Traktorhersteller zum Sportwagen (Ferrari), vom Nähmaschinenhersteller zum Autobauer oder vom Autobauer zum Hersteller für Rasenmähermotoren (Brigs &  Stratton).

Was man auch immer wieder sieht ist, dass das Konzept von Elektroautos schon 100 Jahre alt ist.

Der Käfer fehlt übrigens in keinem US Automuseum.

Die Fahrkartenkontrolle erfolgt dieses Mal vor dem Einsteigen im Zug. Wenn man selbst so eine Pappkarte hat, die man an den Sitz klebt reist man extrem günstig. 😉

Wofür man vorher den Sitzplatz reserviert (beim Kauf der Karte gibt man oben oder unten an) entzieht sich mir (es wurden eh alle in die obere Etage geschickt).

Der Zephyr ist eine tolle Variante die amerikanische Landschaft und Weite zu erleben. Da kann keine Bus- oder Autofahrt mithalten. Mit ca. 70$ ist das sogar günstig.

Für das Abendessen muss man eine Zeit reservieren. Das Essen ist mit 33$ für das Gebotene etwas teuer aber wo bekommt man schon so ein Panorama mit Essen kombiniert. Das Personal ist super freundlich.

Wenn man einen Schlafwagen bucht ist das Essen übrigens enthalten. Der Spaß kostet 100$ mehr und man hat eine Kabine mit 2 Betten.

Spaßeshalber zähle ich heute die Anzahl der Wagons bei der Güterzügen und komme auf über 150.

Ja, das ist Echtgold, war wohl recht teuer in der Versicherung, so 1000$ pro Monat!

Samstag – Tag 80 / 19 – Salt Lake City – 17.08.2019

Der Tag heute ist etwas heftig, da ich in der Nacht kein Hotelzimmer hatte.

Durch die Zeitzonenstellung liege ich aktuell nur noch 8 Stunden hinter der deutschen Zeit.

Nachts um halb vier in einem fremden Land durch eine fremde Stadt zu laufen fühlt sich schon Strange an. Aber ich bin angekommen ohne überfallen zu werden.

Google liegt übrigens auch öfter mal falsch. Der Mc Donalds hat nur am drive Inn rund um die Uhr auf und auch bei Busverbindungen stimmen die Infos teilweise nicht.

Ich schlage mir die Zeit bis zum Sonnenaufgang (der hier übrigens eine Stunde später stattfindet bei gleicher Sonnenuntergangszeit) teilweise im lokalen Dennys um die Ohren. Da ist nachts um 4 erstaunlich viel los. Aber offenbar hat sonst auch alles zu.

Dabei habe ich auch die bisher schlechteste Erfahrung mit Kundenservice in einer Restaurantkette. Obwohl der Laden nicht mal halb voll ist schmeißt mich die Bedienung mit den Worten “ich soll doch bitte bezahlen und nach Hause gehen” raus, obwohl ich nach dem Essen noch eine Cola bestellt habe. Am Nebentisch sitzen welche, die noch länger da sind als ich. Aber man kann ja auch mal kein Trinkgeld geben. Der Laden sieht mich zumindest nie wieder.

Um halb Sechs mache ich mich zum Hotel auf und der Typ an der Rezeption ist maximal verpeilt. Erst grüßt er mich und verschwindet dann für 5 Minuten nachdem er vorher rumstand und dann will er mir unbedingt meine Amazon Pakete aushändigen, die er aber nicht finden kann (die Info, dass Pakete da sind ist aber im Computer) und er will mir die Pakete unbedingt aushändigen bevor ich ein Zimmer habe. Als er die Pakete nicht findet meint er, dass sie wohl heute kommen. Wenn sie wissen, dass es 5 sind, dann werden sie wohl da sein und nicht heute erst kommen, oder?! Nach dem Verlust der Bouncebox musste ich diverse Dinge nachkaufen. Das ging jetzt alles an das Hotel. Da Amazon gerne einzelne Pakete schickt, sind es nun ein paar mehr geworden.

Später kommt er dann noch mal zu mir und teilt mir mit, dass er 4 von 5 Paketen gefunden hat. So langsam wird es bedenklich aber ich wimmle ihn wieder ab und teile ihm mit, dass ich die erst benötigen, wenn ich ein Zimmer habe. Irgendwie scheint das für ihn nicht so richtig eingängig zu sein.

Aber sowas muss man ja nicht nach einer Nacht ohne Schlaf vor 6 Uhr diskutieren.

Heute erlebe ich gleich mehrere Kulturschocks. In Utah scheinen die Uhren anders zu gehen. Zuerst gerate ich unfreiwillig in einen Halbmarathon, bei dem 90% der Leute gehen und zwar so langsam, dass man auf dem PCT mit Rucksack und Steigung schneller ist. Viele telefonieren nebenbei, machen Selfies oder fahren mit der S-Bahn! Einige brechen diesen immens anstrengenden Lauf nach 30 Minuten ab. Aber die Ausrüstung ist top. 😉

Weiterhin gibt es offenbar ein Gesetz, dass Fußgänger dazu verdonnert sich zum Affen zu machen. An Zebrastreifen muss man mit einer Fahne schwingen vor oder beim rüber gehen (das war nicht eindeutig). Da ich keinen Fußgänger sehe, der mit gutem Beispiel voran geht, finde ich auch nie so genau raus wie das eigentlich gedacht ist.

Blöd nur, wenn es die Fahne nur an einer Seite gibt (vielleicht soll man sie doch nicht zur anderen Seite mitnehmen?). Dann muss man wohl so lange warten bis jemand auf der anderen Seite vorbeikommt und einem ein Fähnchen vorbei bringt. Da die Ammis lauffaul sind, kann das aber ziemlich lange dauern.

In die Kirche geht man hier maximal gestylt mit Anzug und Krawatte. Die Mode ist bei Anzügen offenbar auch radikal anders. Es geht offenbar um sehen und gesehen werden und man trifft sich um die Kirche.

Viel zu sehen oder zu tun gibt es nicht in Salt Lake City. Es gibt mehrere Kirchen und ein paar alte Gebäude und Grünflächen in Salt Lake City. Das die eine Olympiastadt war erkennt man kaum.

Das einzig besondere ist das IMAX 3D. Allerdings wird das Potenzial mit den gezeigten Filmen nicht wirklich ausgeschöpft. Evtl. schaue ich mir morgen einen Film – Apollo 11 – an. Heute schlafe ich dabei vermutlich ein.

Im Innenstadtbereich gibt es weder öffentliche Toiletten, Tankstellen, Supermärkte, noch viele Essgelegenheiten. Da sind teilweise die Kleinstädte entlang des PCT besser ausgestattet oder ich bin recht erfolgreich an allem vorbei gelaufen.

Ich besuche das Pioniermuseum, was seinen Namen meiner Meinung nach nicht zurecht trägt. Es handelt sich angeblich um die weltgrößte Sammlung zu einem Thema. Der Großteil der Sammlung sind Stoffteile oder Bilder von Pionieren. Ansonsten gibt es diverse Möbelstücke zu sehen. Erklärende Texte gibt es fast keine. Aber es war immerhin kostenlos.

Abends hole ich mir noch eine Pizza, die aber zu den schlechteren gehört (viel zu viel Käse und zu wenig Tomatensauce).

Meine Pakete bekomme ich alle aber Amazon hat ein Teil falsch geliefert. Angeblich kann ich das beim 2km entfernten Lebensmittelladen ohne Label (ich hab ja keinen Drucker dabei) abgeben.

Ich stelle heute mal wieder fest wie viele Leute vor Ampeln stehen und sich darüber aufregen, dass die Ampel nicht grün wird, obwohl sie nicht gedrückt haben. Ich finde es ja normalerweise unnötig an der Ampel den Knopf zu drücken, wenn dort schon jemand steht, weil ich das jedem zutraue aber ich ändere gerade meine Taktik. Heute waren welche so ignorant und meinten, die Ampel wäre nun von selbst grün geworden, als ich direkt hinter deren Rücken den Knopf gedrückt habe. Das Drücken wird sogar mit einem Geräusch bestätigt. Klar gibt es Ampeln, bei denen das Drücken überflüssig ist, es gibt aber eben auch welche, die ohne Drücken für Fußgänger nie grün werden, gerade an großen Kreuzungen mit vielen Spuren und wenigen Fußgängern kommt das vor. Da sollte man sich vielleicht nicht nur aufregen, sondern mal kurz darüber nachdenken warum die Ampel nicht grün wird.

Manche Leute sind unglaublich ignorant. 😉

Vor einer der Kirchen findet heute eine Demo gegen Waffen statt. Es sind gut 100 Leute anwesend.

Den Sonntag findet ihr aufgrund der Zeitverschiebung im nächsten Rückblick.

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