Scythe – Das Vermächtnis der Ältesten [Buch]

Scythe 3 Das Vermächtnis der Ältesten - Neal Shusterman

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Neal Shusterman

Teile der Serie:

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Rowan hatte früh gelernt, dass man bei niemandem darauf vertrauen konnte, dass er sich treu blieb. Ideale verblassten, Tugenden trübten sich, und selbst der Königsweg hatte schlecht beleuchtete Nebenstraßen.

Scythe Goddard hat sich zum Herrscher über das Scythetum aufgeschwungen und den Rat der Scythe und alle potenziellen Rivalen und die Stadt der Scythe vernichtet, meint er zumindest.

Seine Bewegung der neuen Ordnung scheint zumindest in Nordamerika unangefochten zu sein und die Schuld schiebt er wie üblich in die Schuhe von anderen Personen.

Shusterman spielt in der Geschichte mit den Zeiten. Teilweise werden in dem Buch Ereignisse beschrieben, die parallel zum zweiten Band passiert sind. Nach meinem Verständnis wird die Handlung dabei aber recht unübersichtlich und die Zeitangaben sind auch nicht durchgängig konsistent.

Wie auch in den Vorgängern wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt und immer wieder von Briefen, Memos oder Mails unterbrochen.

Die verschiedenen Fäden aus den Vorgängerbänden werden im letzten Band recht geschickt zusammengeführt.

Leider schmeißt Shusterman die Regeln und stimmige Handlung ab und an über Bord, wenn es der Steigerung der Spannung dient.

Seltsam, dass man nicht bemerkte, was einem fehlte, bis man es fand.

Der Glaube bzw. Religion und ganz besondere Fanatismus wird kritisch hinterfragt, ohne dabei direkt auf Religionen unserer Welt einzugehen.

In diesem Band geht es auch viel um politische Ränkespiele und Macht um der Macht willen und der Versuchung in Grenzenloser Macht aufzugehen.

Fazit:

Es gab ein Problem, wenn man sich aufmachte, die Welt zu verändern: Man war niemals der Einzige. Bei einem endlosen Tauziehen mit mächtigen Gegnern – die nicht nur in die entgegengesetzte, sondern einfach in alle Richtungen zogen – konnte man sich vielleicht ab und zu vorwärtsbewegen, manchmal musste man aber auch ein paar Schritte zur Seite machen.

Der letzte Teil der Serie ist der spannendste (für eine höhere Wertung reicht es aber trotzdem nicht). Die diversen losen Fäden werden geschickt verknüpft.

Emotional spricht mich auch der letzte Teil nicht an und die Charaktere sind mir nicht ans Herz gewachsen.

Es werden zum Teil recht interessante ethische und gesellschaftskritische Fragestellungen angesprochen. Insofern bietet die Scythe Reihe recht gute Unterhaltung und diverse Denkanstöße. Einige Punkte sind nicht stimmig (siehe Spoiler) aber das ist bei den selbst gesteckten Rahmenbedingungen wohl unvermeidlich, wenn die Spannung nicht gänzlich verloren gehen soll.

Das Ende ist eine Geschmacksfrage un Shusterman lässt sich sogar offen weitere Bände anzuschließen.

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Wenn die Passagiere in 11.000 Metern aus dem Flugzeug katapultiert worden wären, dann hätten auch Ambudrohnen nichts mehr retten können. Zurecht wurde angemerkt, dass sie gefroren wären und beim Aufschlag aus 11.000 Metern höhe wären die in Einzelteile zerschmettert worden.
  • Das Verteidungssystem ist sinnlos. Die Schiffe sinken, Flugzeuge stürzen ab aber alle überleben? Wozu soll das gut sein? Um den Ort zu schützen und zo hoffen, dass nie jemand den Ort verlassen kann?
  • Die Zeitschienen passen bei den verschiedenen Handlungssträngen überhaupt nicht zusammen. Faraday ist 6 Wochen nach den Ereignissen von Band drei auf der Insel angekommen. Die Handlung wird parallel zu einer Handlung erzählt, die 3 Jahre nach den Ereignissen stattfindet. Zusätzlich hatte ich den Eindruck, dass die Sprünge in den einzelnen Zeitschinen nicht Konform zu den Ereignissen der anderen sind.
  • Der Schutzstatus von Gruppen, wie er im Buch beschrieben wird ist Quatsch: Akademiker, Landbevölkerung, Attraktiv – das kann alles durch eine Person abgedeckt werden und somit wäre auch nach der neuen Definition jeder geschützt
  • Wir befinden uns in einer Hightechzukunft und dort wird von surrenden Kameras gesprochen? Nett aber unrealistisch.
  • Der Thunderhead wird als unfehlbar und allwissend dargestellt und kann in körperlicher Form sogar Emotionen, Gefühle haben, trifft Entscheidungen und steuert die Welt und er ist nicht in der Lage ohne die Menschliche Ingenieure Fortschritte in der Forschung zu erzielen?
  • Wenn nur 30 Personen an Bord der Raumschiffe sind, die Reise über 1600 Jahre dauert, dann kann man es sich wohl kaum leisten, dass viele Menschen eines natürlichen Todes sterben. Der Nachwuchs bei einer derart kleinen Gruppe ist genetisch auch nicht gerade vielfältig. Mir ist eh nicht klar, warum überhaupt jemand bei der Ankunft leben muss. Ob vor Ort alle belebt werden oder einige sollte egal sein.
  • Wieso sind die Waffen an Goddards Schiff, die gleichen die wir vor 20-30 Jahren schon hatten?! Davon abgesehen sind Sidewinder für fliegende Objekte und nicht für Bodenziele, Mavericks sind für Bodenziele. Es gibt auch kein Flugzeug, dass ansatzweise 42 davon tragen könnte, schon gar nicht, wenn es nebenbei noch diverse Personen trägt.
  • Wieso hat der so weise Thunderhead keine Abwehrgeschütze errichtet oder noch einfacher früher den Start angesetzt, da doch schon deutlich vorher klar war, dass der Angriff kommt (spätestens als der Sender am Schiff positioniert wurde).
  • Die Rechenkapazität hat nichts damit zu tun, ob ein Computer seine Programmierung überwinden kann.

[Einklappen]

Leselaunen Ehrlich

Leselaunen

Die Aktion „Leselaunen“ ist ein wöchentlicher Bericht und Austausch unter Buchbloggern über das aktuell gelesene Buch, die Lesemotivation und andere Kleinigkeiten im Leben eines Buchbloggers. Der Leselaunen Bericht erscheint wöchentlich am Sonntag um 20:00 und jeder darf jederzeit mitmachen und seinen Link dann bei Trallafittibooks verlinken. Einfach einen Leselaunen-Beitrag schreiben, verlinken, andere Teilnehmer besuchen/kommentieren und genießen!

Da ich unten ggf. einige Markennamen erwähne, kennzeichne ich den Beitrag hiermit als Werbung.

Aktuelles Buch:

Scythe Das Vermächtnis der Ältesten - Neal Shusterman

Ich habe mit dem finalen Scythe Band Das Vermächtnis der Ältesten begonnen. Ich nutze die Gelegenheit zum Reihen abschließen, sobald die finalen Bände erscheinen. Im Januar sollte es noch die Izara Reihe werden. Somit sind dann wieder zwei erledigt.

Da ich Scythe noch nicht so weit bin, warte ich mit der Einschätzung bis nächste Woche.

Aktuelle Lesestimmung:

Shadows A Lux Prequel - Jennifer L. Armentrout

Eigentlich gut aber ich bin nicht viel dazu gekommen. Ich habe allerdings Shadows – A Lux Prequel beendet. Aktuell gibt es das nur in Englisch aber es soll wohl bis Mitte des Jahres übersetzt werden.

Zitat der Woche:

sobald Fleisch unter freiem Himmel zubereitet wurde, verwandelte sich offenbar jeder Mann in einen ehrgeizigen Koch. – Naliri Saga, Kira Gembri und Lena König

Und sonst so?

Letzte Woche war ich recht fleißig was die Blog Posts angeht. Die Beiträge waren die Rezension von Shadows (siehe oben), der Jahresrückblick, das vierte Lesequartal, ein Kommentar zu zwei Hikingstöcken im Vergleich.

Freitag war ich zum dritten Mal bei den Ehrlich Brothers (natürlich jeweils eine andere Show und über mehrere Jahre verteilt) in diesem Fall hieße die Show Dream & Fly und obwohl ich die Show bzgl. der Tricks in Summe gut fand, war ich auch etwas enttäuscht. Warum?

Die Ehrlichs sind in den letzten Jahren sehr erfolgreich gewesen und spielen in “kleineren” Hallen nicht mehr. Wir somit nun nur noch über Hallen vom Schlage einer Arena in Köln oder Oberhausen. Die Begründung dafür ist, dass die Show insgesamt (meiner Meinung nach primär die vorgelagerte Bühne) zu groß für die kleinen Hallen ist.

Die neue Bühne ist aber das größte Manko der Show. Größer ist halt nicht immer besser.

Die Bühne hat einen Laufsteg, der weit ins Publikum reicht. Die kleinen Tricks führen die Ehrlichs nah am Publikum durch. Das machen sie aber immer woanders. D.h. man kann auch weiter hinten das Glück haben, dass sie einen Trick direkt vor der Nase ausführen.

Die Teuren Plätze sind also im Prinzip veräppeln des Publikums, denn man schaut eh die halbe Zeit auf die Leinwände und hat wenig davon direkt vor der Bühne zu sitzen. Premium ist nur der Preis.

Dream and Fly - Ehrlich Brothers

Aber selbst auf den besten Plätzen sitzt man von der Hauptbühne extrem weit weg. Das bedeutet, dass man alle großen Tricks auf den Bildschirmen besser sieht als wenn man direkt zur Bühne schaut. Das war früher viel besser.

Somit stellt sich mir die Frage warum nicht gleich im Fernsehen schauen? Das ist viel günstiger und man sieht mehr.

Die Extras bei den Golden Tickets (teuerste Variante) kann man auch vergessen. Früher gab es eine Pre Show und davor sind die beiden selbst zum Publikum gekommen (das ist aber schon ein paar Jahre her). Mittlerweile bekommt man ein paar Merchandisingteile, die quasi zu 50% auch nur Werbung sind, statt interessanter Infos.

Ansonsten waren die Umbauzeiten zwischen den großen Tricks ziemlich lang. Das können andere wie zum Beispiel Hans Klok besser. Der agiert dafür reichlich arrogant, das ist bei den Ehrlichs nicht so.

Die letzte Show in einer kleineren Halle mit Standardbühne war zumindest deutlich besser und näher dran.

Für mich heißt das vorerst, dass ich mir die beiden eher im Fernsehen anschaue, als live. Das ist viel günstiger und bequemer.

Der Japan Urlaub ist nun gebucht. Demnächst besuche ich also die Japaner.

Mein Packet aus den USA mit dem Ersatzbedarf für den nächsten Hike ist auch angekommen. Jetzt habe ich den Rucksack eine Nummer höher. Ich bin aber noch nicht dazu gekommen ihn mit Gewicht zu testen. Ich hoffe das passt nun besser von den Einstellmöglichkeiten und ist jetzt nicht das Gegenteil (also so groß, dass ich kein Gewicht mehr auf die Schultern bekomme). Mal sehen.

Ich habe ein wenig am Blog gebastelt. Hauptsächlich in der Form, dass ich einige Links eingefügt und aufgefrischt und ein paar ältere Texte angepasst habe.

Ein wenig unfreiwillig am Server gebastelt habe ich auch noch. Desto komplexer es wird, desto länger sucht man an den Details. Jetzt klemmt das Backup aus irgendwelchen Gründen. Danach muss ich jetzt noch suchen.

Zum Lesen bin ich nicht so viel gekommen.

Weitere Leselaunen:

Der erste Wochenrückblick in 2020 bei AndersleserLeselaunen bei Taya’s Crazy WorldAuf ins neue Jahr bei Letterheart ∗ Neues Jahr! bei Tiefseezeilen

2. Lesequartal 2019

Im November das zweite Lesequartal?! Ja, aufgrund meiner USA Tour bin ich etwas spät dran aber besser Spät als nie, oder?

Kurz zu meinen Wertungen:

>= 4 Sterne – sehr gute Bücher und auch mehrfach lesenswert

3 oder 3,5 Interessant zu lesen aber mir reicht es die Bücher einmal gelesen zu haben.

Meine Highlights in absteigender Reihenfolge:


Izara – Julia Dippel

Izara Das ewige Feuer - Julia Dippel Izara Stille Wasser - Julia Dippel Izara Sturmluft - Julia Dippel

Wow, was für ein Start für eine “neue” Autorin. Die Elemente sind alle bekannt aber die Mischung ist wirklich gut gelungen. Hoffentlich geht es so weiter! Etwas Harry Potter, etwas Matrix und gut verquirlt. Ein Teil fehlt noch, insofern bin ich gespannt und hoffe das Beste.

5 out of 5 stars 5/5


Scythe – Neal Shusterman

Scythe Hüter des Todes - Neal Shusterman Scythe Der Zorn der Gerechten - Neal Shusterman

Serie in der es darum geht der Überbevölkerung mit einer Art Todesboten zu bekämpfen. Diese Boten werden nicht kontrolliert und quasi über dem Rechtssystem. Allerdings sind viele korrupt. Die Idee finde ich gut, die Umsetzung hätte besser sein können.

4 out of 5 stars 4/5


Red Rising – Pierce Brown

Teil 4 – Die Serie erschöpft sich langsam etwas. Es geht um den zweiten Zyklus, der ein gutes Stück nach der Haupthandlung spielt. Die Elemente bleiben die gleichen. Gewalt, Krieg, Verrat und politisches Ränkeschmieden.

4 out of 5 stars 4/5


H.O.M.E. – Eva Siegmund

H.O.M.E. Das Erwachen - Eva Siegmund  H.O.M.E. Die Mission - Eva Siegmund

Abwechslungsreiche Dystopie, bei der man nie so genau weiß was real ist und was nicht.

4 out of 5 stars 4/5


Pro und Contra – Sabine Schulter

Pro und Contra Mein Licht in deiner Dunkelheit - Sabine Schulter

Dystopie um eine Welt in der die Stromerzeugung nur noch durch wenige Menschen erfolgen kann. Sobald die Fähigkeit entdeckt wird, werden sie vom Staat als Sklaven genutzt. Aber zwei Personen wollen ihr Schicksal nicht akzeptieren.

4 out of 5 stars 4/5


Naliri Saga – Kira Gembri & Lena König

Naliri Saga Wie Regen in der Wüste - Kira Gembri & Lena König Naliri Saga Das Leuchten des Meeres - Kira Gembri & Lena König Naliri Saga Wie Blut im Sand - Kira Gembri und Lena König

Serie um die Erlebnisse einer Frau bei einem Wüstenvolk. Mir ist die Serie insgesamt zu gewöhnlich und wenig spannend. Die durchschnittliche Wertung bei Amazon ist aber deutlich höher als meine.

3.5 out of 5 stars 3,5/5


 

Scythe [Serie]

 Scythe Hüter des Todes - Neal Shusterman Scythe Zorn der Gerechten - Neal Shusterman Scythe Das Vermächtnis der Ältesten - Neal Shusterman

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Neal Shusterman

Teile der Serie:

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Buch 1:

»Die Menschen glauben, was sie glauben wollen«, sagte Rowan mit einer Autorität, die Citra verriet, dass er die Wahrheit des Satzes am eigenen Leib erfahren hatte.

In einer Welt in der Menschen beliebig alt werden und Krankheiten keine Bedrohung sind bedarf es den Scythe, um die Anzahl der Menschen zu limitieren. Die Scythe haben die Aufgabe Menschen zum Wohle aller zu töten.

Rowan und Citra zeigen Gewissen und Mut, daher wählt sie Scythe als Lehrlinge aus. Beide sind sich nicht sicher, ob sie wirklich zu einem Scythe werden wollen.

In jeder Nachlese steckte eine Lektion, und die heutige war eine, die sie nicht so bald vergessen würde. Die Heiligkeit des Gesetzes … und die Weisheit zu wissen, wann es gebrochen werden musste.

Die Scythe stehen in einer angeblich perfekten Welt, die von einer künstlichen Intelligenz gelenkt wird, über dem Gesetz.

Die politischen Ränkespiele finden nun nur noch bei dem Scythe statt, sind dort aber umso fataler. Machtmissbrauch, Korruption stellen bei einem Teil der Scythe die Tagesordnung dar.

Buch 2:

Im zweiten Teil ist Citra ein Scythe. Der Scythe Rat hatte eigentlich vorgesehen, dass Citra den abgewiesenen Anwärter (Rowan) tötet. Das hat did aber mit einem Trick umgangen. Rowan muss somit im Untergrund weiterleben und mit seiner Hinrichtung rechnen, sobald er entdeckt wird.

»Der Zweck heiligt nicht immer die Mittel, meine Liebe«, sagte sie. »Manchmal aber schon. Weisheit bedeutet, den Unterschied zu kennen.«

Im zweiten Buch geht es noch viel mehr um politische Ränkespiele. Angeblich tote sind  plötzlich wieder lebendig (mit sehr weit hergeholten Begründungen).

Ansonsten ist die Geschichte etwas Abwechslungsreicher als im ersten Teil.

Buch 3:

Rowan hatte früh gelernt, dass man bei niemandem darauf vertrauen konnte, dass er sich treu blieb. Ideale verblassten, Tugenden trübten sich, und selbst der Königsweg hatte schlecht beleuchtete Nebenstraßen.

Scythe Goddard hat sich zum Herrscher über das Scythetum aufgeschwungen und den Rat der Scythe und alle potenziellen Rivalen und die Stadt der Scythe vernichtet, meint er zumindest.

Seine Bewegung der neuen Ordnung scheint zumindest in Nordamerika unangefochten zu sein und die Schuld schiebt er wie üblich in die Schuhe von anderen Personen.

Shusterman spielt in der Geschichte mit den Zeiten. Teilweise werden in dem Buch Ereignisse beschrieben, die parallel zum zweiten Band passiert sind. Nach meinem Verständnis wird die Handlung dabei aber recht unübersichtlich und die Zeitangaben sind auch nicht durchgängig konsistent.

Rowan hatte früh gelernt, dass man bei niemandem darauf vertrauen konnte, dass er sich treu blieb. Ideale verblassten, Tugenden trübten sich, und selbst der Königsweg hatte schlecht beleuchtete Nebenstraßen.

Wie auch in den Vorgängern wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt und immer wieder von Briefen, Memos oder Mails unterbrochen.

Die verschiedenen Fäden aus den Vorgängerbänden werden im letzten Band recht geschickt zusammengeführt.

Leider schmeißt Shusterman die Regeln und stimmige Handlung ab und an über Bord, wenn es der Steigerung der Spannung dient.

Seltsam, dass man nicht bemerkte, was einem fehlte, bis man es fand.

Der Glaube bzw. Religion und ganz besondere Fanatismus wird kritisch hinterfragt, ohne dabei direkt auf Religionen unserer Welt einzugehen.

In diesem Band geht es auch viel um politische Ränkespiele und Macht um der Macht willen und der Versuchung in grenzenloser Macht aufzugehen.

Fazit:

Es gab ein Problem, wenn man sich aufmachte, die Welt zu verändern: Man war niemals der Einzige. Bei einem endlosen Tauziehen mit mächtigen Gegnern – die nicht nur in die entgegengesetzte, sondern einfach in alle Richtungen zogen – konnte man sich vielleicht ab und zu vorwärtsbewegen, manchmal musste man aber auch ein paar Schritte zur Seite machen.

Ich kann die Lobgesänge aus vielen Blogs zu dem Autor und der Scythe Serie nicht so ganz nachvollziehen. Ich finde die Geschichte gut aber nicht besonders herausragend. Die Idee der Überbevölkerung aufzugreifen ist interessant aber ansonsten ist die Serie nicht herausragend.

Es werden allerdings viele Fragestellungen aufgegriffen und Denkanstöße gegeben. Das bezieht sich auf ethische Fragestellungen, Überbevölkerung, Religion, Macht und Machtmissbrauch usw.

Wer also Unterhaltung sucht, bei der man zu Nachdenken angeregt wird, der ist bei der Serie gut aufgehoben.

Die Charaktere sind mir allerdings allesamt nicht ans Herz gewachsen.

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Das System der „Nachlese“ ist nicht logisch. Einige Menschen leben 4 Lebensspannen, andere werden am Ende ihrer Schulausbildung nachgelesen. Irgendwelche Statistiken zu bedienen, wie früher zu einem willkürlichen Zeitpunkt die Todesraten waren macht wenig Sinn.
  • Wie können Jungscythe an den Massenhinrichtungen Teilnehmen, wenn sie für jedes Opfer eine Genehmigung benötigen?
  • Die Arbeitsweise des Thundhead ist nicht logisch. Eine Suchoption nach Ort und Zeitpunkt wäre genauso verfügbar wie über die inhaltliche Verknüpfung
  • Das Konstrukt, dass Navigationsdaten alle 60 Minuten abgelegt werden Imitat unglaubwürdig in einer von einer zentralen Intelligenz gesteuerten Welt. Selbst mit heutiger Technik könnte man ein Auto von dem man einen in etwa Standtort kennt relativ schnell aufspüren, wenn einem z.B. Hubschrauber zur Verfügung stehen.
  • Heute ist es bereits üblich, dass an jeder Ecke Kameras hängen. An einem Bahnhof in der Zukunft wird es nicht anders sein. Zumal später erwähnt wird, dass sogar Privathäuser von innen überwacht werden. Citras Flucht ist also sehr unwahrscheinlich.
  • Die Publicars können angeblich ohne Netzverbindung nicht fahren aber wenn Scythe einsteigen geht es doch?
  • Der Thunderhead benutzt den Ausspruch “Gott sei dank”. Das würde eine künstliche Intelligenz wohl kaum machen. Es wäre sogar ziemlich fatal, wenn eine KI glaubt (dabei ist es wohl relativ egal an welchen Gott und welche Religion die Basis ist).
  • Ich wage zu bezweifeln, dass es das Problem der hohen Geburtenraten in der dargestellten Gesellschaft geben würde.
  • Wenn die Passagiere in 11.000 Metern aus dem Flugzeug katapultiert worden wären, dann hätten auch Ambudrohnen nichts mehr retten können. Zurecht wurde angemerkt, dass sie gefroren wären und beim Aufschlag aus 11.000 Metern höhe wären die in Einzelteile zerschmettert worden.
  • Das Verteidungssystem ist sinnlos. Die Schiffe sinken, Flugzeuge stürzen ab aber alle überleben? Wozu soll das gut sein? Um den Ort zu schützen und zo hoffen, dass nie jemand den Ort verlassen kann?
  • Die Zeitschienen passen bei den verschiedenen Handlungssträngen überhaupt nicht zusammen. Faraday ist 6 Wochen nach den Ereignissen von Band drei auf der Insel angekommen. Die Handlung wird parallel zu einer Handlung erzählt, die 3 Jahre nach den Ereignissen stattfindet. Zusätzlich hatte ich den Eindruck, dass die Sprünge in den einzelnen Zeitschinen nicht Konform zu den Ereignissen der anderen sind.
  • Der Schutzstatus von Gruppen, wie er im Buch beschrieben wird ist Quatsch: Akademiker, Landbevölkerung, Attraktiv – das kann alles durch eine Person abgedeckt werden und somit wäre auch nach der neuen Definition jeder geschützt
  • Wir befinden uns in einer Hightechzukunft und dort wird von surrenden Kameras gesprochen? Nett aber unrealistisch.
  • Der Thunderhead wird als unfehlbar und allwissend dargestellt und kann in körperlicher Form sogar Emotionen, Gefühle haben, trifft Entscheidungen und steuert die Welt und er ist nicht in der Lage ohne die Menschliche Ingenieure Fortschritte in der Forschung zu erzielen?
  • Wenn nur 30 Personen an Bord der Raumschiffe sind, die Reise über 1600 Jahre dauert, dann kann man es sich wohl kaum leisten, dass viele Menschen eines natürlichen Todes sterben. Der Nachwuchs bei einer derart kleinen Gruppe ist genetisch auch nicht gerade vielfältig. Mir ist eh nicht klar, warum überhaupt jemand bei der Ankunft leben muss. Ob vor Ort alle belebt werden oder einige sollte egal sein.
  • Wieso sind die Waffen an Goddards Schiff, die gleichen die wir vor 20-30 Jahren schon hatten?! Davon abgesehen sind Sidewinder für fliegende Objekte und nicht für Bodenziele, Mavericks sind für Bodenziele. Es gibt auch kein Flugzeug, dass ansatzweise 42 davon tragen könnte, schon gar nicht, wenn es nebenbei noch diverse Personen trägt.
  • Wieso hat der so weise Thunderhead keine Abwehrgeschütze errichtet oder noch einfacher früher den Start angesetzt, da doch schon deutlich vorher klar war, dass der Angriff kommt (spätestens als der Sender am Schiff positioniert wurde).
  • Die Rechenkapazität hat nichts damit zu tun, ob ein Computer seine Programmierung überwinden kann.

[Einklappen]
1 2