The Expanse [Serie]

The Expanse 1 Leviathan Erwacht - Jamey Corey  The Expanse 2 Calibans Krieg - James Corey  The Expanse 3 Abaddons Tor - Jamey Corey  The Expanse 4 Cibola Brennt - Jamey Corey The Expanse 5 Nemesis Spiele - Jamey Corey  The Expanse 6 Babylons Asche - James Corey  The Expanse 7 Persepolis erhebt sich - James Corey  The Expanse 8 Tiamats Zorn - Jamey Corey The Expanse 9 Leviathan fällt - Jamey Corey

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

James Corey

Teile der Serie:

  • The Expanse 1 – Leviathan Erwacht (672 Seiten)
  • The Expanse 2 – Calibans Krieg (672 Seiten)
  • The Expanse 3 – Abaddons Tor (640 Seiten)
  • The Expanse 4 – Cibola brennt (656 Seiten)
  • The Expanse 5 – Nemesis Spiele (608 Seiten)
  • The Expanse 6 – Babylons Asche (624 Seiten)
  • The Expanse 7 – Persepolis erhebt sich (640 Seiten)
  • The Expanse 8 – Tiamats Zorn (608 Seiten)
  • The Expanse 9 – Leviathan fällt (624 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Band 1:

»Was für eine halbherzige Apokalypse veranstalten die da?«, fragte Amos. »Lassen Sie ihnen Zeit. Es ist ja ihr erster Versuch.«

Für alle, denen die Geschichte aus der Streaming-Serie noch nicht bekannt ist: Wir befinden uns in der fernen Zukunft. Die Menschheit hat sich in das Weltall ausgebreitet. Es gibt grob drei Fraktionen. Die Erde, die viel zu viele Menschen beherbergt und deren Umwelt stark geschädigt ist. Den Mars, der zwar technisch sehr gut ausgestattet ist, bei dem aber noch kein Terraforming gelungen ist und alles dazwischen, die sogenannten Gürtler, die eher einen minderwertigen Status haben aber die Drecksarbeit für Erde und Mars erledigen.

Wenn man es richtig betrachtete, waren die Menschen immer noch neugierige Affen. Sie mussten immer noch in allem, was sie fanden, mit einem Stock herumstochern, um herauszufinden, wozu es gut war.

In dieser Welt bekommt ein heruntergekommener Cop einen Auftrag, der ihn nicht mehr loslässt. Er und einige andere werden in Geschehnisse verwickelt, die alles auf den Kopf stellen und zum Krieg führen können.

Da ich kurz vor dem Buchstart alle Folgen von Expanse gesehen habe, drängt sich natürlich sofort der Vergleich zur Serie auf.

Der Schreibstil im Buch ist oft etwas anstrengend. Es kommt öfter vor, dass ich Sätze mehrfach gelesen habe, weil die Vergleiche oft nicht gewohnt oder passend sind. Somit habe ich mir öfter die Frage gestellt, was mir die Autoren (Pseudonym, es sind zwei Autoren) sagen wollen. Etwas Feinschliff hätte diesbezüglich geholfen. Es mag auch sein, dass die Übersetzung nicht überragend ist.

»Der Mann war fähig, bei einem Besuch Gottes und dreißig leicht bekleideter Engel, auf dem der Allmächtige verkündet, Sex sei schließlich doch eine gute Sache, den Eindruck zu erwecken, er fände das alles ein wenig deprimierend.«

Die Serienmacher kann ich nur loben. Ich finde die Serie noch einen Touch besser als das Buch. So simpel ist es aber in Summe dann doch nicht, das Buch ist an manchen Stellen auch einfach anders.

Davon ab ist die Serie aber zumindest in der ersten Staffel erstaunlich nah am Buch. Es gibt immer wieder Schlüsselszenen, die man erkennt. Es ist aber nicht so, dass sich die Serie vollständig am Buch ausrichtet. Die Änderungen sind oft subtil aber durchaus zahlreich. Ich hatte aber trotz der Menge der Änderungen selten den Eindruck, dass sie den Kern der Geschichte berühren. Gegen Ende gibt es dann schon eine Änderung, die ziemlich gravierend sein könnte.

Ich glaube sowieso nicht, dass man einen Krieg wirklich verstehen kann. Es ist ein Wahnsinn, der uns im Blut liegt. Manchmal greift er um sich, manchmal hört er von selbst wieder auf.« »Das klingt mehr nach einer Krankheit.«

An einigen Stellen ist die Anzahl der Charaktere in der Serie verringert, das heißt statt zwei Personen wurde ggf. nur eine besetzt, die dann die aber trotzdem die Handlungen von beiden erfüllt. Manchmal wurden auch Personen hinzugefügt, die im Buch als Geister aus der Vergangenheit erwähnt werden, aber in der Serie schlecht visualisierbar gewesen wären. Das macht durchaus Sinn, weil es die Erzählung deutlich vereinfacht.

In der Serie spielen die leitenden Akteure von Mars und Erde von Anfang an eine wichtige Rolle, im Buch bekommt man anfangs nur die Konsequenzen von deren Entscheidungen mit. Ein Aspekt, der im Buch ausgeprägter ist, als in der Serie ist die Frage der Ethik. Was ist richtig und was falsch? Wie viele Opfer kann oder darf man bringen um ein Ziel zu erreichen?

Witzigerweise ist der Einstieg etwas zäh (das hatte ich an der Serie bereits kritisiert), das haben Serie und Buch also gemeinsam. Die technischen Hintergründe sind oft reichlich mau durchdacht und erklärt. Diesbezüglich sollte man also eine gewisse Toleranz vorweisen.

3.5 out of 5 stars 3,5/5

Band 2:

Wenn man wirklich etwas erreichen will, ist man doch immer auf sich selbst gestellt.

Das Protomolekül wurde bewusst auf Eros ausgesetzt und hat die Menschen auf der Station in etwas anderes umgewandelt. Als Eros zerstört werden sollte ist es geflohen und Eros wurde bei einem Sturz auf die Venus vernichtet. Aber auf der Venus entsteht etwas Neues.

Fred hat eine Probe vom Protomolekül.

Nur dass sich die Beobachter vorkamen wie eine Gruppe Eidechsen, die den World Cup verfolgte. Höflich ausgedrückt wusste niemand, was er da eigentlich beobachtete.

Im zweiten Teil kann man zusammenfassend nicht mehr nur von vielen kleinen Abweichungen im Vergleich zur Serie reden. Nach meinem Gefühl verfolgt die Serie zwar den Haupthandlungsstrang des Buches und die Essenz wird vermittelt aber die Verfilmung entwickelt zunehmend einen eigenen Charakter.

Da es hier um das Buch geht, stellt sich somit die Frage was besser ist? Das lässt sich aus meiner Sicht nicht beantworten. Avasarala wirkt im Buch für meinen Geschmack deutlich anders als die Umsetzung in der Serie. In der Serie würde ich die im Buch dargestellte Variante vermutlich weniger überzeugend finden. Für eine Politikerin ist ihr Sprachgebrauch schon arg derbe.

»Oh, bitte. Sie haben für die AAP gearbeitet. Das ist keine Regierung, sondern ein Rugby-Gedränge mit einer eigenen Währung.

Bei den Handlungssträngen versucht die Serie einerseits Dinge zu versimplifizieren, baut aber manchmal auch zusätzliche Elemente ein oder ändert zeitliche Abfolgen.

Wenn sich das weiter so fortsetzt, sollten sich die Details von Buch und Serie mehr und mehr voneinander entfernen. Ich bin gespannt.

Gewöhnungsbedürftig fand ich am Beginn des zweiten Teil, dass so viele neue Charaktere hinzu kommen. Da somit ständig die Sicht wechselt, kommt man sich partiell vor wie bei dem Herr der Ringe. Da kann es durchaus mal ein paar Kapitel dauern, bis der Handlungsstrang fortgesetzt wird, der zuletzt verfolgt wurde.

4 out of 5 stars 4/5

Band 3:

Heldentum ist ein Etikett, das die meisten Leute für Dinge bekommen, die sie nie tun würden, wenn sie gründlich nachgedacht hätten.«

Das Protomolekül hat sich von der Venus erhoben und den Ring erschaffen. Doch was ist der Ring? Was ist der Sinn davon? Holden hat sich mit der Tochter von Mao eine sehr mächtige Feindin geschaffen, die bereits ist alles zu tun um an ihm Rache zu nehmen.

In diesem Band entfernt sich die Serie noch deutlicher von den Büchern. Am stärksten trifft das auf Drummer zu. Die gibt es in den Büchern (zumindest bis Teil 3) nicht, dafür aber mehrere Charaktere, die sie ersetzt. Auch die anderen Charaktere wie z.B. Ashford sind in den Büchern deutlich anders dargestellt, als in der Serie. Selbst Führungshierarchien sind in der Serie anders dargestellt als im Buch. Die Serienversion gefällt mir an der Stelle tatsächlich besser.

Wäre er der XO gewesen, dann hätte er den Operationsplan als empfohlene Vorgehensweise bezeichnet und nur hineingesehen, wenn er einen Anlass zum Lachen gesucht hätte.

Später weicht die Story schon so stark ab, dass man das was noch zur Serie passt sehr kurz zusammenfassen kann. Insofern war ich überrascht wie nahe die Serienmacher bei den ersten beiden Staffeln am Buch geblieben sind und fand die Umsetzung in der Serie oft sogar besser.

Im dritten Teil kann man das so pauschal nicht mehr sagen. Es werden schlicht unterschiedliche Geschichten erzählt. Die im Buch ist im dritten Teil komplexer. In der Serie beschränken sich die Macher auf weniger Charaktere.

4 out of 5 stars 4/5

Band 4:

»Sie meinen, ich soll den Eindruck erwecken, Sie täten etwas, während Sie sich überlegen, was Sie tun können«, erwiderte Holden. »Wie übel sieht es denn derzeit aus?«

Die Menschen haben – wie immer – nichts aus der Vergangenheit gelernt und es geht wie immer um Besitzansprüche und darum sich untereinander zu bekämpfen. Wie sich zeigt ist das aber sehr unklug auf einer Welt, in der alles feindlich und tödlich sein kann und auf der es von Alien Überresten nur so wimmelt. Dazu kommt, dass jede Hilfe mindestens Monate bis Jahre entfernt ist.

Holden und seine Crew sollen die neutralen Vermittler zwischen den verschiedenen Parteien sein.

Beinahe tat es ihm leid, dass er ihre Aufmerksamkeit wieder auf die kleine und irgendwie sehr menschliche Notwendigkeit von Gewalttaten lenken musste.

Der vierte Teil lässt sich am ehesten losgelöst einzeln lesen. Der erste bis dritte Teil hängen ziemlich eng zusammen und bilden fast eine zusammenhängende Geschichte. Im vierten Teil geht es um den ersten besiedelten Planeten, nachdem im dritten Teil die Tore zu mehr als tausend Welten geöffnet wurde.

Ich habe das Buch recht flüssig durchgelesen. Wie auch bei alle Vorgängerteilen fehlt mir etwas die Spannung. Allerdings mag es auch hier wieder daran liegen, dass ich die Serie vorher gesehen habe. Die Geschichte in der Serie richtet sich grob an der Handlung des vierten Bandes aus, in den Details gibt es viele Abweichungen. Es gibt im Buch mehr Charaktere und im Buch kommen einige auch mal ein oder zwei Bücher überhaupt nicht vor. In der Serie hat man sich diesbezüglich um deutlich mehr Kontinuität bemüht.

4 out of 5 stars 4/5

Band 5:

Das Wichtigste an der Zivilisation ist, dass die Leute zivilisiert bleiben. Wenn man das eine beseitigt, kann man sich auf das andere nicht mehr verlassen.«

Die Handlung dreht sich darum, dass eine extreme Fraktion der AAP einen systemweiten Angriff plant und dann auch durchführt. Da sich die Haupthandlung um die Aliens in Band 4 kein Stück weiter bewegt hat, gibt es aber eine neue Ausgangssituation. Es geht wieder um das menschliche klein, klein sich genseitig ohne Rücksicht auf Verluste zu übertrumpfen und bekämpfen. Das zieht sich bisher durch die ganze Reihe durch.

Du weißt, dass du eine wirklich interessante Frage aufgeworfen hast, wenn niemand will, dass du die Antwort findest.

Wie auch den vierten Teil, kann man Teil 5 ohne Probleme einzeln lesen. Ja im Hintergrund schwingt die Aliengeschichte noch irgendwo mit aber es ist kein roter Faden zu erkennen. Da die Crew sich in Teil 5 in alle Himmelsrichtungen verstreut, kommt es einem auch eher vor, als wenn man einzelne Geschichten liest, die irgendwo / irgendwann wieder zusammenführen.

»Alles klar, Chrissie.« »Hören Sie auf, mich so zu nennen, verdammt. Ich bin die kommissarische Generalsekretärin der Vereinten Nationen und nicht ihre Lieblingsstripperin.«

Die Terroristenstory und Motivation ist ganz schön dünn. Es wird argumentiert, dass die Gürtler nun nicht mehr gebracht werden und ihnen durch die vielen neuen Welten die Grundlage entzogen wird, weil sie dort nicht Leben können. Das Gegenteil wäre der Fall . Die ganzen Welten müssten verbunden werden und es würden Rohstoffe transportiert. Im Gegenteil könnten sie das sogar dazu nutzen zu mehr Macht zu kommen (die Einschätzung bestätigt sich auch in den Folgebänden, insofern sind teil 5 und 6 relativ sinnlos).

Der Band liest sich aber abseits der o.g. Wiederholungen des immer wieder gleichen Themas recht unterhaltsam. Das liegt daran, dass die verstreuten Besatzungsmitglieder der Rosinante eine Geschichte verbindet, die erst nicht zusammen zu hängen scheint, dann aber doch auf einen gemeinsamen Punkt hinausläuft.

4 out of 5 stars 4/5

Band 6:

»Ich habe dreißig Schiffe, die dafür sorgen, dass Sie eine nukleare Einäscherung bekommen, die man in vier Jahren noch auf Proxima Centauri beobachten kann. Sie wissen schon. Falls dort jemand wohnt.«

Marco hat das Sonnensystem mit seinen Angriffen auf die Erde ins Chaos gestürzt. Der Verrat von Duarte hat den Mars schwer getroffen. Ist überhaupt noch jemand in der Lage sich gegen Marcos kleine Armee zur Wehr zu setzen?

Den sechsten Teil fand ich am schwächsten. Das klein, klein der verschiedenen Fraktionen, dass sich durch die ganze Serie zieht ist ziemlich dumm. Um die Aliens geht es bestenfalls noch am Rande und offenbar haben die Autoren es sich zur Aufgabe gemacht, möglichst alle Charaktere aus den vorherigen Bänden in ein Buch zu quetschen. Die Perspektiven wechseln ständig.

Über weite Teile kommt der sechste Teil relativ langweilig daher, lediglich am Ende kommt etwas Spannung auf. Die Handlung dreht sich primär darum das Chaos vom vorherigen Teil wieder zu bereinigen, soweit das möglich ist.

3.5 out of 5 stars 3,5/5

Band 7:

»Das ist der Vorzug des hohen Alters«, fuhr Avasarala fort. »Wenn man lange genug lebt, kann man zusehen, wie alles, wofür man gearbeitet hat, irrelevant wird.«

Seit dem sechsten Band sind viele Jahre Vergangen. Duarte hat die Zeit genutzt und in der selbst gewählten Welt und mit den Proben des Protomoleküls eine Militärdiktator aufgebaut, die technologisch überlegen ist. Da die Menschen in der alten Welt in den beiden Vorbänden durch Marcos Terroranschläge immense Verluste an Ressourcen erlitten haben, sind sie aber nicht in der Position und darauf vorbereitet es mit Duarte aufzunehmen. Zumal der sich für seine Flucht eine Welt ausgesucht hat, in der es eine alte Raumschiffwert der Aliens gibt und somit sind seine Schiffe technisch überlegen.

Die Vorgehensweise Ihres Reichs wirkt viel integrer, wenn Sie bestimmen, wo die Geschichtsschreibung beginnt und welche Teile nicht zählen.

Die Crew der Rosinante und ist deutlich gealtert und die Rosinante stellt mittlerweile nicht mehr das neue gefährliche Kampfschiff dar, sondern lediglich ein altes Schiff. Holden und Naomi haben genug und wollen aussteigen. Gerade als sie den Gedanken in die Tat umsetzen wollen, greift Duarte die alte Welt an.

Kaum ist der größenwahnsinnige Terrorist getötet, steht der größenwahnsinnige Diktator auf der Matte und es gibt mal wieder Krieg.

Nichts beschädigte die Moral so stark wie das Gefühl, es gebe keine Möglichkeit, etwas Herausragendes zu leisten.

Diesbezüglich ist die Expanse Serie leider ziemlich vorhersehbar. Gefühlt hat die Serie mit den ersten drei Teilen ihren Höhepunkt erreicht. Wer etwas weiter in die Zukunft schaut, stellt fest, dass sich Teil 7 – 9 um den Kampf gegen Duarte drehen. Zum Glück gewinnt die Alienhintergrundgeschichte aber wieder an Bedeutung. Die Autoren hätten aber etwas kreativer sein können bei der Grundlage, die sie sich in den ersten drei Teilen selbst aufgebaut haben.

Wie schon im letzten Teil, sind die alten Hauptdarsteller eher zu Nebendarstellern geworden. Die Hauptcharaktere in Band 7 sind Drummer und Bobbie. Aber man sollte das nicht überbewerten. Naomi, Holden und co erlebt man nun einfach eher aus Bobbies Sicht.

Was auch ganz interessant ist, dass die Crew der Rosinante nun Gürtler Taktiken anwenden muss. Sie wird plötzlich zu Guerillataktiken gezwungen. Insgesamt ist Teil 7 recht unterhaltsam uns spannend.

4 out of 5 stars 4/5

Band 8:

Sie hatte Zugang zu allem, was die Zensoren genehmigt hatten – ihr Vater war sehr großzügig, was ihren Zugriff auf Literatur und Filme betraf –, und sie neigte zu Geschichten über Mädchen, die allein in Schlössern, Palästen oder Tempeln lebten.

Vorab: Zum Kaufzeitpunkt war das eBook teurer als der Print. Hallo? Geht’s noch? Ein gedrucktes Buch ist zwei € günstiger als ein eBook? Das sollte man auf Prinzip schon nicht kaufen!

Duartes Sieg war beispiellos. Er hat die vereinigte Flotte von Erde und Transportgewerkschaft im Solsystem mit nur einem Kampfschiff geschlagen und nutzt nun ein paar Zerstörer um das gesamte System zu kontrollieren. Holden sitzt bei Duarte im Gefängnis. Wer weiß was er mit ihm anstellt und die Crew der Rosinante sitzt auf einer der Koloniewelten fest und ist dort gefangen.

Kriege endeten nicht, wenn eine Seite geschlagen war. Sie endeten, wenn die Feinde sich versöhnt hatten.

Der Band liest sich wieder etwas zäher und fühlt sich teilweise auch wie der klassische Zwischenband an.

Ziemlich interessant ist, dass die ganze Gruppe um Holden alt geworden ist. Es gibt wenige Buchserien, bei denen das ganze Leben der Protagonisten betrachtet wird.

Geschichten, die man in den Büchern selbst miterlebt hat, werden zu Legenden. Mit zunehmendem Alter klammert man sich mehr an Erinnerungen und trauert seiner Jugend nach und scheinbar unsterbliche Reiche erleben böse Überraschungen. Das Alienhintergrundthema schwingt in Band 8 wieder mehr mit und wird wohl im letzten Teil noch wichtiger werden.

Wie auch schon im siebten Teil muss man sich auf Verluste einstellen.

4 out of 5 stars 4/5

Band 9:

»Komisch. Du sagtest vorhin, die Sache mit dem menschlichen Schutzschild sei dir unbehaglich.« »Inzwischen bin ich von unbehaglich zu zornig übergegangen.«

Der letzte Band von The Expanse liegt schon eine Weile zurück. Zur Erinnerung: Das laconische Reich hat mit Duarte seinen Führer verloren. Die Erde und der Mars haben sich ergeben. Es gibt wieder einen Untergrund. Im Prinzip ist die Ausgangslage was das angeht nicht viel anders als beim Start der Serie.

Trotzdem ist das laconische Reich noch stark genug die Kontrolle auszuüben. Doch Duarte löst sich auf und existiert weiter aber was ist er und zu was ist er fähig?

»Wir sollten zuerst die existenzielle Bedrohung ausschalten. Dann können wir unter zivilisierten Umständen damit fortfahren, uns gegenseitig zu töten.«

Der erste Teil des letzten Bandes schwächelt an diversen Stellen, weil die Autoren (James Corey ist ein Pseudonym für zwei Autoren) relativ unkreativ konstruierte Situationen schaffen, die wenig glaubwürdig sind. Nach einer Weile bekommen sie aber die Kurve und verpassen der Serie einen würdigen Abschluss.

Den Autoren ist es gelungen einen spannenden Band zu schreiben. Im Detail ist die Geschichte dabei oft nicht stimmig aber das war auch in den Vorgängern schon so. Trotzdem ist der Band aus meiner Sicht genau das was man von der Expanse Serie erwartet und es geht auch wieder mehr um die Aliens und die Alientechnologie. Das ist zwischendurch leider arg untergegangen.

»Wir sind bereit«, sagte Elvi. »Das ist übertrieben«, widersprach Fayez. »Wir haben einen willkürlich bestimmten Zustand von ›Leck mich doch, wir versuchen es jetzt einfach mal‹ erreicht und tun so, als wären wir bereit.«

Eine Meisterleistung ist, dass sich der letzte Band wie eine Hommage an die ganze Serie anfühlt und trotzdem eine spannende Geschichte beinhaltet. Das gelingt in dieser Form sehr selten. Der ganze Band fühlt sich nostalgisch an und trotzdem wird die Story voran getrieben.

Das Ende der Serie ist für die Charaktere durchwachsen aber ganz ein positives Ende für die Hauptcharaktere wäre auch überraschend gewesen bei der Bedrohungslage. Etwas willkürlich erscheint mir am Ende wer im Finale stirbt, denn es gab vorher genügend vergleichbare Situationen, bei denen der Kern der ursprünglichen Truppe intakt geblieben ist.

Wer ein Ende erwartet, bei dem man noch erfährt wie es den verbliebenen Charakteren weiterhin geht, liegt falsch. Auch wenn sich die Autoren einen halbwegs langen Abgang gönnen, ist im diesem Band per Gongschlag mit dem Abschluss der Haupthandlung Ende.

4.5 out of 5 stars 4,5/5

Fazit:

Wären die Menschen fähig gewesen, mit dem zufrieden zu sein, was sie hatten, dann würden sie immer noch auf Bäumen hocken und einander die Flöhe aus dem Fell klauben.

Die Buchserie ist meiner Meinung nach nicht ganz so glanzvoll wie die Streaming-Serie. Das soll nicht heißen, dass sie schlecht ist aber den Serienautoren muss man auch bescheinigen, dass sie sehr viel richtig gemacht haben. Sie haben das Maximum aus den Büchern rausgeholt (Zumindest bis Staffel 5). Die Bücher haben stellenweise schon ihre Längen. Wenn es um die Technik geht hatte ich oft den Eindruck, dass die Strategie der Autoren wie folgt lautet: Wenn du sie nicht überzeugen kannst, dann verwirre die Leser. Oft kann man diesbezüglich nur den Kopf schütteln.

»Glauben Sie, Holden führt etwas im Schilde? Sind Sie dem Mann mal begegnet? Er hat noch nie im Leben irgendetwas heimlich getan.«

Gerade am Anfang der Serie sind die Sätze und Formulierungen oft so konfus, dass man sich fragt, ob die Autoren oder der Übersetzer irgendwas durcheinander gewürfelt haben. Ich habe oft Sätze oder Passagen mehrfach gelesen.

Die Stärke der Serie ist die Alienhintergrundgeschichte, die sehr langsam erzählt wird, und gerade in Band 5 und 6 fast komplett in den Hintergrund gerät. Die zweite Stärke der Serie sind die Charaktere. Die Truppe um Holden ist immer wieder im Fluss (mal kommt jemand temporär dazu oder geht weg) aber trotz der immer neuen Charaktere (auch um die Truppe herum) bleibt die Kerngruppe gleich.

Im letzten Teil besinnst sich die Serie wieder auf ihre Stärken und bekommt ein würdiges Ende. Aber kein durchweg positives.

Bewertung:

4 out of 5 stars  4/5

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Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Wieso sollte Miller mehr als 24 Stunden benötigen um Julie auf Eros zu finden? Zumal vorher davon die Rede ist, dass er nur noch für 15 Minuten Sauerstoff hat? Er findet dann per Zufall immer wieder Flaschen, wenn er gerade welche benötigt.
  • Wow, Holden gibt die Probe an Fred und nicht Naomi, wie in der Serie? Da bin ich ja mal gespannt, wie sich das auf die weitere Geschichte auswirkt. Update: Wie sich später zeigt eher wenig, lediglich die Spannungen und Vorwürfe fallen weg.
  • Erst wird ständig der Totmannschalter der Bombe erwähnt und dann lässt er den Karren mit der Bombe zurück, ohne das auch nur ein Wort darüber verloren wird. Und als er dann bei Jolie ist, hat er die Bombe doch dabei.
  • Ein Techniker vom Militär bekommt es nicht auf die Reihe die passende Dekomprimierung für Videos gemäß dem Anzugmodell zu benutzen? Reichlich unglaubwürdig.
  • Bei der Sprengung des Anzugs, der mit Zombie Soße bedeckt war, wäre die Wahrscheinlichkeit, dass irgendjemand davon infiziert wird extrem hoch gewesen.
  • Woher sollte Melba wissen, dass ihre Schwester eine der ersten Infizierten war?
  • Die Marsianer steuern den Torpedo der AAP? Mal abgesehen davon, dass das an sich schon relativ unwahrscheinlich ist, dass die Steuerung einfach mal eben so an den Feind übergeben werden kann, hätten die Marsianer nur mir der Kurzstreckenverteidigung feuern müssen und die Rosinante wäre Asche gewesen. Welchen Grund haben sie gehabt das nicht zu tun, nachdem die Rosinante angeblich einen Zerstörer vernichtet hat und in direkter Nahkampfdistanz war? Die ganze Szene liest sich absolut unrealistisch.
  • Was hätte Melba denn gemacht, wenn während ihrer Reinigungsaktion jemand an ihre Tür geklopft hätte zwecks Verabschiedung? Ansonsten ist es recht unglaubwürdig, dass auf den seltsamen Gestank niemand aufmerksam wird, der verteilt sich doch zwangsläufig über die Lüftungsanlage.
  • Die Rosinante kann einfach so fremde Raumanzüge fernsteuern? An der Sicherheit sollte man ggf. noch arbeiten.
  • Wieso kann Elvi Miller hören / sehen? Der Löst sich sonst immer sofort in Luft auf, wenn jemand anwesend ist.
  • Teil 5: Geht das nur mir so oder ist die Erklärung am Anfang reichlich dünn? Vor 16 Tagen sind Objekte extrem beschleunigt wurden (150 Sekundenkilometer), die nicht steuerbar sind und nun mit Ziellasern in gesteuert werden?! Das ganze passt rein zufällig sekundengenau und die Angreifer haben auch die Ruhe weg. Die Stellen die Ziellaser genau so auf, dass sie so gerade vorher die Ziele erfassen können (also ein paar Sekunden vorher). Zu dem Zeitpunkt hätte man bei derartigen Geschwindigkeiten selbst mit Steuerungen nichts mehr ändern können. Die Beschreibung ist vollkommen realitätsfern.
  • In Teil 5 taucht Drummer übrigens noch auf. In der Serie ist sie ein interessanter Mischmasch von drei Charakteren aus den Büchern.
  • Die Darstellung mit den Raketen, die mehrere Stunden fliegen ist realitätsfremd. Luft Luft Raketen beschleunigen teilweise auch die mehrfache Geschwindigkeit von Flugzeugen. Die können nur so klein sein, weil sie eben nicht auf Immense Reichweite, sondern auf extreme Geschwindigkeiten ausgelegt sind. Das sorgt dafür, dass das Ziel schnell getroffen wird und nicht ausweichen kann. Ich wüsste nicht, warum das im Weltraum anders laufen sollte.
  • Zu fuß läuft man keine 30km an Tag durch ein Gebiet, das von einer Katastrophe heimgesucht wurde und teilweise ohne Wege, selbst wenn man gut in Form ist und gute Ausrüstung hat sind 30km am Tag schon eine Herausforderung. Mal ganz abgesehen davon, dass Peaches wohl kaum in guter Verfassung ist.
  • Wieso sollte ein Hubschrauber von einer privaten Firma Raketen abwehren können, wenn die meisten Bürger nicht mal Waffen haben?
  • Wieso können die Schiffe von der „Freien Raummarine“ bei der Verfolgung überhaupt so genau aufgespürt werden. Es sind doch angeblich Tarnschiffe, die man quasi nicht über Sensoren erkennen kann. Die Razorback ist sogar nur ein Spaßschiff (die hat keine guten Sensoren). Wie soll die eine militärische Tarnung umgehen können? Auch später sind die Schiffe plötzlich alle sichtbar.
  • Wenn Naomi mit der Gangstertruppe zu Marco geflogen ist, dürfte es sie doch kaum überraschen wie die Ausstattung des Schiffes ist, dass sie vorher schon kannte? Oder warum stellt sie plötzlich fest, dass es ein „schlechtes Geschenk war“?
  • Wie kommt man auf die Idee jemanden der quasi einem Navy Seal oder einem Marine entspricht zum Kommandeur zu ernennen? Dafür wäre Alex oder Holden aufgrund ihres Hintergrundes besser geeignet als eine Fußtruppe.
  • Die Entnahme biologischer Ressourcen aus dem Leichnam der Erde – was für ein Schwachsinn. Wovon wollen de Gürtler denn Leben, wenn die geklauten Vorräte zur Ende gehen. Die Erde wäre wohl noch immer eine der besten Quellen. Später ergibt sich die Erkenntnis dann auch bei den Gürtlern, zumindest bei einigen.
  • Die Kampfbeschreibung in Teil 6 zwischen der Rosinante und den Verfolgern liest sich sehr unrealistisch. Erst ist von rund einer Stunde für die Torpedos die Rede, gleichzeitig sind die Geschosse aber so viel schneller, dass die Schiffe kaum Zeit haben sie mit Nahkampfkanonen abzuschießen. Trotzdem sind die Gegner bei der Ankunft der Torpedos schon in einer Reichweite, dass sie schon fast Nahkampfkanonen gegen das andere Schiff einsetzen können. Auch die Beschreibung, dass man die Torpedos mit mehreren Manövern einfach mit den Schubdüsen ausschalten kann macht höchstens sinn, wenn die Torpedos nicht viel schneller als die Schiffe sind. Das passt also hinten und vorne nicht zusammen. Warum die Rosinante erst zurückschießt, wenn die anderen Torpedos schon da sind, ergibt auch keinen Sinn. Die Rosinante müsste viel größere Trefferchancen mit den Torpedos haben, da die Verfolger mit vollem Schub auf die Rosinante zufliegen. Dementsprechend haben die Gegner viel weniger Zeit die Torpedos abzuwehren (die Geschwindigkeit des Torpedos und die Anfluggeschwindigkeit der Gegner addiert sich). Weiterhin passen die beiden Kampfbeschreibungen (zwei Kapitel) nicht vollständig zusammen.
  • Wie soll ein Schiff durch einen Torpedo lediglich eine Steuerdüse verlieren? Entweder der Torpedo schlägt ein und explodiert oder nicht.
  • Aha, die Gürtler vertragen keine hohen G Kräfte aber ein dauerhafter Bremsschub von 8G ist ok?
  • Wo ist das zweite angreifend Schiff abgeblieben?
  • Das viele Schiffe gleichzeitig durch die Ringe fliegen müssen, damit sie verschwinden ergibt mit den vorherigen Informationen keinen Sinn, denn insgesamt sind es nicht viele Schiffe, die verschwunden sind. Somit wären es zwei oder drei größere Konvois gewesen und deren Abwesenheit wäre schon viel früher aufgefallen. Oder ist es nur relevant, dass mehr oder weniger gleichzeitig durch mehrere Ringe Schiffe fliegen? Warum verschwindet das Frachtschiff nicht?
  • Erst ist die Argumentation, dass die Gürtler nicht auf den neuen Welten leben können und am Ende wird behauptet, dass es die Lösung für die Gürtler ist, dass sie auf den neuen Welten Leben. Somit sind Buch 5 und 6 komplett sinnfrei.
  • Es muss keiner mehr hin und her fliegen, weil wir auf den neuen Planeten nichts brauchen aber für die Verkehrsreglung bei den Toren brauchen wir alle Gürtler? Dass ergibt keinen Sinn. Davon abgesehen würden Erde und Mars das nach dem Krieg nicht zulassen, weil die Gürtler als Belohnung die mächtigste Position bekommen. Aber das ist genau das war ich mir sofort von Anfang an gedacht habe: Natürlich wird Transportwesen zwischen den Welten gebraucht, so wie es hier verkauft wird, ergibt es aber keinen Sinn. Das war ein offensichtlicher Gedanke und von Anfang an klar. Selbst Holden argumentiert aber über weite Strecken, dass die Gürtler und Transportwesen nicht mehr benötigt werden. Das entspricht nicht seiner Intelligenz.
  • Klar, der Herr Oberdiktator lässt sich zuerst mit experimentellen Mitteln behandeln. Da kann ja auch nichts schief gehen. Nebenan im Labor kotzen sich die Infizierten die Seele aus dem Leib und sterben dann …
  • Die zweite Option hätte Holden auch vorher schon mit Drummer aushandeln können. Es ist ja nicht so, dass er sich das nicht schon vorher hätte überlegen können, dass ihm die ursprüngliche Anweisung nicht gefällt.
  • Dass Hamster und Dinosaurier gleichzeitig existiert haben, ist mir neu …
  • Wieso wissen „alle“ schon bescheid, kaum nachdem die Rosinante abgehoben hat? Die Verhandlung war nicht öffentlich und die Übertragung auch nicht.
  • Klar, der Gouverneur ist zufällig Techniker und trickst ein Militärschiff aus, bei dem alle Zugänge biometrische Zugangskontrolle gesichert sind. Sehr glaubwürdig. Zumindest wurde das in den Vorgängerbänden so dargestellt. Es ergibt überhaupt keinen Sinn, warum nur die Lebenserhaltung auf einem Militärschiff so geschützt wäre. Sowohl der Maschinenraum (der ist in den Vorbänden immer als wichtigster Teil des Schiffes dargestellt worden), als auch Steuerung und Waffensysteme wären geschützt.
  • Wieso kann der Gouverneur das Luftgemisch ändern, die restlichen Mitglieder der Crew aber nicht? Sie könnten das gleiche Spiel andersrum spielen.
  • Klar, wenn man den „Sensor neu verdrahtet“ merkt man es nicht, wenn eine Tür aufgeschnitten wird …
  • Nachdem der Gouverneur Techniker ist, ist er natürlich auch noch ein besserer Kämpfer als Bobbie, das macht total Sinn!
  • Mehrere hundert Schiffe Flotte auf der neuen Welt? Wie viel von der Marsbevölkerung sind denn auf die Neue Welt umgesiedelt. Das waren doch nur ein Teil der Militärschiffe und wieso ist später die Angriffsflotte gegen die Laconier so klein?
  • Richtig, Frieden muss man natürlich immer erst mit einem Krieg einleiten, wenn es vorher schon Frieden gab. Erste Regel, immer beachten! Aus der Geschichte lernen und so.
  • Offenbar braucht man für das Fliegen von Raumschiffen kein Kapitänspatent? Ansonsten könnte Bobbie wohl kaum einfach die Rolle übernehmen.
  • Duartes Leute waren seit Jahrzehnten in ihrem eigenen System, konnten nicht durch die Tore fliegen aber wissen trotzdem bereits von allen Veränderungen wie z.B. der Transportgewerkschaft? Woher? Die Aussage, dass die Funkverbindungen durch Laconias Tor gedrungen sind, ergibt keinen Sinn, denn dann würde es auch andersrum funktionieren und man bräuchte auch keine Relaisstation. Mein Gefühl ist, dass man die Relaisstationen immer dann braucht, wenn es den Autoren gerade in den Kram passt.
  • Wie soll Sing durch einen Wiederruf der Versetzung schwach aussehen bezogen auf die Gürtler, die wissen nicht mal davon.
  • Randnotiz: Selbst wenn die Codes nicht geändert werden, ist der Anschlussraum und das Schiff beschädigt. Es muss also erst mal wieder eine Kommunikation eingerichtet werden. Insofern können eh nur alte Daten ausgewertet werden. Später sind es auch die alten Daten die helfen und nicht die neuen.
  • Wieso war der Repeater erst ewig unentdeckt und dann wird er direkt nach dem Aktivieren ausgeschaltet? Es hat sich nichts geändert. Die Gegner konnten vorher und nachher gleich gut das Gerät orten oder auch nicht. Es ist kein Schiff in der Nähe.
  • “Zappelnd wie zwei Fische im Netz” und mindestens einer von beiden ist tot? Der sollte eigentlich nicht mehr zappeln. Was ist mit dem anderen. Der ist brav und spielt mit? Davon abgesehen sind das militärische Rüstungen der neusten Generation. Die gehen von einer Explosion kaputt, die lediglich ein kleines Loch in den Rumpf der Station reißt?
  • Die schneiden einfach so den Zerstörer auf und hüpfen rein. Zwischen den Hüllen ist so viel Platz, dass man sich dort gemütlich aufhalten kann? Und es gibt keinen Alarm?
  • Tja, und mal wieder ist ein Kriegsschiff wieder nicht gegen fremden Zugriff geschützt, wenn die Autoren es brauchen können. Warum sollte das bei der Storm auch der Fall sein?! Später werden dann zwar Zugriffskontrollen erwähnt aber offenbar nur bei den nicht kritischen Systemen.
  • Es hört sich sich wenig Sinnvoll an den Waffenbestand der Gathering Storm zu prüfen, wenn man eh keinen Nachschub bekommt und somit offenbar auch noch nicht damit geschossen hat
  •  Die Kampfbeschreibung mit der Gathering Storm ergibt wenig Sinn: Zwei Torpedos werden auf die Storm abgeschossen, wenden und anschließend holt die Gathering Storm sie ein? Wie lahm sollen die Torpedos denn sein. Vorher wird von superschnellen geschossen geredet und dann kann man sie mit einem Schiff abhängen? Ziemlicher Quatsch. Das ist das gleiche Spiel, was die Autoren die ganze Serie über machen. Rahmenbedingungen werden nach Lust und Laune geändert, wie sie den Autoren gerade in den Kram passen.
  • Einen großen Frachter mit einem kleinen Enterboot verlangsamen dass nur mit “Enterhaken” verbunden ist. Was soll ich sagen, setzen 6 …
  • Toller Plan – man steht nicht auf der Mannschaftsliste und hofft bitte was? Das der Chefingenieur einen ohne Absprache als Lehrling ausgibt? Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass sie ohne Plan auffliegt?
  • Wie und warum ist die Falcon durch einen Ring geflogen, obwohl sie eigentlich rumstand? Alle anderen Schiffe wurden zerstört.
  • Bobbie fliegt 100km mal eben mit einer Motorrüstung?! Das hört sich nicht realistisch an. Das würde ewig dauern.
  • Wenn man heute schon Deep Fakes herstellen kann, die kaum noch zu unterscheiden sind, währe es mit dem Technikstand aus der Expanse Reihe wohl das kleinste Problem Duarte glaubhaft in einem Video darzustellen.
  • Anhand der Flugbahnen könnte man die Ziele auf dem Planeten vorausberechnen. D.h. es würde wohl kaum Tage dauern die Geschosse abzuwehren. Problematischer als die Flugbahn wären die Einschläge eher wegen anderen Effekten (Erdbeben usw.)
  • Wenn die Rosinante voll besetzt war, hätten die 3 zusätzlichen Leute keine Druckliegen gehabt und somit wäre eine schnelle Flucht unmöglich (von dem Hund reden wir mal nicht, auf den trifft da erst recht zu)
  • Wie sollte die Whirlwind auch in 8 Stunden bei Trejo nachfragen, ob sie die Rosinante wirklich nicht abschießen soll. Nach 3 Tagen! kommen dann ein paar Torpedos, die eh sinnlos sind, weil sie locker abgewehrt werden können. Das ergibt keinen Sinn. Sie hätten entweder so viele schicken können, dass der Rosinante die Nahkampfmunition ausgeht (das hätte man sogar ziemlich genau berechnen können) oder keine.
  • Ich würde unterstellen, dass Jim nicht so blöd ist, dass er Teresa dort unterbringt, wo der Feind zuerst nach ihr suchen würde. Das ist also wenig glaubwürdig.
  • Wieso kommt keiner auf die Idee, dass es auch für Teresa ein Problem sein könnte, wenn es sich wirklich um ein Laconisches Schiff handelt, weil sie dann direkt wieder Gefangene, Geisel oder Mittel zum Zweck ist?
  • Es brachte Nachteile mit sich das Kind zu töten? Ja z.B. den, dass die ganze Mission dann vollkommen sinnlos war?
  • Wenn Teresa so wertvoll ist, macht es weder Sinn ihr Leben zu riskieren, noch mit Torpedos auf die Rosinante zu schießen. Das passiert aber mehrfach.
  • In dem Fall rächt es sich, dass Jim nicht noch mal mit der Handfeuerwaffe oder auf das Schiff geschossen hat. Aber beides war nie seine Art.
  • Wie glaubwürdig kann eine Allianz mit Trejo oder den Laconiern sein? Es ist doch quasi garantiert, dass es eine Falle ist.
  • Dass Tanaka sich damit tröstet, dass ihr Einsatz fehlgeschlagen ist, weil sie das Mädchen beschützen wollte ist totaler Quatsch. Sie hat das viel weniger Versucht als Holden. Genauso Quatsch ist es, dass sie den Kampf überhaupt gesucht hat. Sie hätte Teresa einfach einsammeln können, nachdem die Rosinante abgeflogen ist. Das wäre schlau gewesen.
  • Mit einer Motorrüstungen sind die Zerstörungen immer verehrend gewesen. Da fängt man sich nicht “einen Schuss” ein, wie Tanaka das darstellt und das weiß sie ganz genau.
  • Angeblich wurde doch alles wichtige bereits auf die Storm gebracht. Wieso gibt es auf der Station trotzdem einen Riesen Lagerraum der gefüllt ist?
  • Wie hat sich die Rosinante Crew aus dem gesperrten Raum befreit, wenn Jillian sie nicht freigelassen hat? (und das konnte sie nicht, da sie ja nur eine Sprechfunkverbindung hatte)
  • Wer soll den auf der Storm sein? Es ist unglaubwürdig, dass die Crew auf der Storm ist. Die Crew wäre wohl mit allen anderen im Stützpunkt gewesen und hätten wohl kaum in aller Ruhe zur Storm gehen können während des Angriffs und mit etwas taktischem Wissen hätte die Tanaka das auch verhindert.
  • Wie kann man so bescheuert sein? Jillian hat 3 Leibwächter, während die Besucherin eine Motorrüstung hat (die drei Leibwächter haben sie ja keine Sekunde gehalten). Gleichzeitig hätte Jullian lt. eigener Aussagen selbst Motorrüstungen gehabt (was man aus den Vorbänden auch weiß). Ergo wäre es wohl als erfahrene Kämpferin das absolut mindeste gewesen selber ein paar Leute in eine Motorrüstung zu stecken. Die ganze Aktion schreit nach einem billigen Versuch des Autors Spannung zu schaffen. In der Realität wäre das so nie passiert mit den Akteuren.
  • Es wäre doch so einfach für Laconia immer ein Schiff in dem Ringraum zu haben. Somit kann ihnen niemand entkommen und sie wissen immer wer in welches System fliegt. Warum haben sie das also nicht längst so gemacht (vor allem war es in der Vergangenheit auch so? Das wirkt nach einem ziemlich simplen Trick der Autoren, um die Handlung im letzten Band überhaupt möglich zu machen ohne sich eine Begründung dafür zu überlegen.
  • Die Ausgangslage ist interessant: Was macht man, wenn ein Größenwahnsinniger mit Alientechnologie modifizierter Mensch – der nun was auch immer ist – potenziell die einzige Rettung der Menschheit ist, die Menschheit aber nicht mehr das sein wird was sie ist, wenn er seine Ideen umsetzt.
  • Stimmig sind die Gedankengänge von den Laconiern nicht: Duarte ist geflüchtet und kein Mensch weiß, was er ist und ob er noch klar denken kann. Dazu kommt die Führungshörigkeit der Laconier, denn Duarte ist der oberste Anführer der Laconier – somit dürften sie gegen seinen Willen nicht vorgehen. Einerseits respektieren sie seine Entscheidung nicht, belegen ihn mit Begriffen wie Hundesohn und wollen seine Tochter nutzen, um ihn zu erpressen, andererseits haben sie gesehen was Personen passiert, die seine Tochter bedrohen und das war noch vor seiner letzten Verwandlung. Es ist relativ naheliegend, dass Duarte weder erpresst werden kann, noch seine physische Position (so es die überhaupt noch gibt), eine Rolle spielt. Somit ergeben die Handlungen wenig Sinn.
  • Wenn Laconia Kit mit seinem Vater in Verbindung gebracht hätte, währe das ggf. schon bei der ersten Befragung passiert. Zu dem Zeitpunkt hätte ich mir an seiner Stelle deutlich mehr Sorgen gemacht.
  • Duarte “zurück zu holen” macht für Laconia keinen Sinn. Es kann funktionieren was Duarte macht, dann hält er die Außerirdischen Fern. Auf den eigentlich gefährlichen Teil (die Menschen existieren nicht mehr als Individuen) geht Trejo nicht ein, weil er dessen Wichtigkeit ggf. nicht verstanden hat.
  • Trotz der Vereinbarung wäre es für den Untergrund schlau nach wie vor im Untergrund zu bleiben, sonst haben sie keinerlei Optionen, wenn Trejo es sich plötzlich anders überlegt
  • Mehrere hundert km Leitungen? Wie viel Gewicht und Volumen soll das sein? Und das verteilt man in ein paar Stunden?
  • Das man zwei Schiffe, die nur durch eine Brücke verbunden sind im Kampf bei extremen G Kräften und mit Steuerungslatenzen + Toleranzen aller Systeme so steuern kann, dass Verbindung bestehen bleibt, ist vollkommen unrealistisch. Da hilft auch Science Ficton nicht weiter. Das ist eher Magie oder reine Fantasie.
  • Wenn die Wesen eigentlich die Ringstation hassen, dann haben sie mit ihren Handlungen reichlich wenig erreicht, denn die Anlage ist trotzt offenbar all ihren Versuchen sie zu zerstören.
  • Wenn man sich das recht überlegt sind Naomi und Amos vermutlich mittellos, denn die Rosinante besitzt nun Alex. Ob Geld noch vorhanden ist und noch einen Wert hat ist offen, wenn alle Systeme getrennt sind. Insofern hat Naomi ihm ein großes Geschenk gemacht.
  • Wieso sollte Alex in der Lage sein das Schiff zu reparieren, das hat er noch nie gemacht.
  • Das Amos am Ende der einzig verbleibende ist, hätte ich auch nicht erwartet und ich wage zu bezweifeln, dass er abseits von Kampfeisätzen einen guten Führer abgibt.
  • Was unbeantwortet bleibt ist die Frage warum die außerirdischen Wesen überhaupt Probleme hatten den Bereich der Ringe anzugreifen und zu infiltrieren. Sie haben das doch schon mal gemacht bei den Erbauern. Bis Duarte sich in die zentrale Station begeben hat, gab es niemanden der das Eindringen der Außerirdischen Macht verhindert hat. Es kann natürlich sein, dass der Angriff auf die Erbauer simpler war, da sie mit einem kollektiven Bewusstsein verbunden waren. Wenn ich mich recht erinnere wurde in den Vorbänden auch eher von einem schlafenden Wesen berichtet, dass sich regt und nicht von einer ganzen Zivilisation. Da habe ich sehr den Eindruck, dass die Autoren vor dem letzten Band auch nicht so genau wussten wie es zu Ende gehen soll bzw. was die außerirdische Macht überhaupt sein soll.
  • Theoretisch könnte Jim nun unendlich lange existieren, nur ist er nicht mehr so richtig Jim Holden, da er zum Teil zur Station werden wird. Sterben wird er vermutlich nicht können und die Station wird unendlich lange weiter bestehen.
  • Das das Ringtor seine Position verlässt ergibt keinen Sinn, denn bei der ersten Abschaltung ist das auch nicht passiert. Die Tore sind alle an Ort und Stelle geblieben. Sie waren nur inaktiv.
  • Am Ende wird es so dargestellt, als wenn es quasi sicher ist, dass das Deaktivieren der Ringtore auch die Angriffe der Alien stoppt. Das ist es  aber keineswegs. Jim kann die Menschen nicht mehr schützen mangels der  Tore und das vollständige Verschwinden der Alien deutet nicht unbedingt darauf hin, dass die Angriffe direkt gestoppt haben, nachdem die Tore inkativ waren. Zumal die Aliens ja die Tore offenbar selbst ausgeschaltet haben.
  • Wo wie haben diese Wasserwesen gelebt? Keine ihrer Einrichtungen deutet auf einen entsprechenden Lebensraum hin oder wurde dieser Teil der Evolution bei den Träumen übersprungen?

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The Crown of Gilded Bones – Blood and Ash Series 3 [Buch]

The Crown of Guilded Bones From Blood and Ash 3 - Jennifer L. Armentrout

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Jennifer L. Armentrout

Teile der Serie:

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

He shoved his fist into the man’s back and jerked his arm back sharply, pulling out something white and smeared with blood and tissue. His spine. Dear gods, it was the man’s spine. Kieran’s eyes met mine. “He’s a little angry.”

Penellaphe hatte gehofft von den Eltern von Casteel, die König und Königin sind gut aufgenommen zu werden aber nach dem Angriff auf Sie scheint das Gegenteil der Fall zu sein.

Durch den Angriff entdeckt sie, dass offenbar ungeahnte Kräfte in ihr schlummern aber was bedeutet das für sie und Casteel?

Besonders der zweite Teil der Serie hat mir sehr gut gefallen, im dritten Buch lässt Armentrout aber wieder etwas nach.

Während sie im zweiten Teil gegen Ende einen Recht bösen Cliffhanger eingebaut hatte, ist der dritte Teil was das angeht eher noch schlimmer.

“I…I tried to eat Kieran.” “He won’t hold it against you.” “I tried to eat Kieran while I was naked.” “That’s probably why he won’t hold it against you.”

Dementsprechend hat das Buch einen interessanten Spannungsbogen. Der erste Teil des Buches ist sehr spannend, der Mittelteil zieht sich etwas und gegen Ende wird es wieder spannend aber das ist eigentlich nur die Einleitung in Teil vier.

Im Gegensatz zu den ersten beiden Teilen ist der Sexanteil im dritten Buch (eher Armentrout typisch) wieder etwas größer aber trotzdem ist die Serie im vergleich zu anderen Serien von ihr etwas erwachsener.

Ich bin gespannt wie es weiter geht, auch wenn die Geschichte im dritten Teil schon einige Untiefen hat (siehe unten).

Klasse sind an der Geschichte die Charaktere und teilweise auch der Humor.

Fazit:

“But just in case, if anyone comes in here, stab first and ask questions later. You should be familiar with that mentality.”

Der dritte Band kann für meinen Geschmack nicht ganz mit dem zweiten mithalten. Wer es nicht mag, ziemlich böse Cliffhanger zu erleben sollte direkt auf Teil vier warten. Insofern liest sich der dritte band gerade in der Mitte wie ein Zwischenband.

Ich finde die Geschichte und die Charaktere nach wie vor toll aber in diesem Band gibt es auch einige Unstimmigkeiten. Mal sehen, ob die im vierten Teil aufgelöst werden.

Bewertung:

4.5 out of 5 stars 4,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Die Plan von Alistair ergibt keinen Sinn: Der Verrat von Alistair ist offensichtlich… Casteel ist nicht blöd, der würde die Geschichte von Alistair nicht glauben. Wie will Alistair Castell verkaufen, dass Penellaphe zwar durch ihn entführt wurde aber sie dann angeblich verschwunden ist und er keine Schuld trägt. Außerdem: Es ist überhaupt nicht klar, ob Pen aufgehalten werden kann von den Ascended. Schutz des Landes ist also das Letze seiner Motive.
  • Das das Essen mit Betäubungsmittel versetzt ist war sehr naheliegend.
  • Die Geschichte hat aber einige deutliche Lücken. Götter verlieren angeblich ihre Kraft, wenn sie ihr eigenes Land verlassen. Davon merkt man bei der Queen der Vampire aber nichts (gut, man weiß nicht so genau was sie ist, sagen wir sie behält ihre Kraft). Selbst wenn sie zwischendurch vergiftet wurde (also weniger kräftig war), hätte sie später selbst ohne Armee ihre größte Feindin töten können. Warum macht Sie das nicht einfach. Das altruistische Gerede, dass sie die Menschen schützen will ist ja augenscheinlich quatsch, wie man es bei ihrem eigenen Volk sieht.
  • Was passiert nach der übermittelten “Nachricht” wohl mit Casteel? Als Antwort könnte die Queen irgendwelche Körperteile zurückschicken.
  • Wenn die Revenants so schnell sind, ist es erstaunlich, dass einer nur rumsteht, wenn sein König getötet wird. Kieran ist in dem Fall schneller. In einer anderen Szene war der Revenant aber deutlich schneller als ein Wolf.
  • Warum soll man mit dem Blut eines Königsanwärters Revenenants erschaffen können? Das Blut ist nicht anders als von jedem anderen.

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Quit like a Millionaire [Buch]

Quit Like a Millionaire No Gimmicks, Luck or Trust Fund Required - Kristy Shen, Bryce Leung

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Kristy Shen, Bryce Leung

Titel:

  • Quit Like a Millionaire – No Gimmicks, Luch or Trust Fund Required (322 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Education also helps you become more curious and self-sufficient and teaches you how to trade short-term pain for long-term gain. People who drop out of high school die, on average, a decade earlier than their peers who have a bachelor’s degree.

In dem Buch erzählt Kristy ihre Geschichte. Laut eigenen Aussagen ist sie in ärmsten Verhältnissen aufgewachsen und mit 31 hat sie eine Million auf dem Konto und braucht nicht mehr arbeiten. Das erstaunliche dabei? Sie hat kein Unternehmen gegründet, reiche Eltern (ganz im Gegenteil) oder Lotto gespielt, sie hat es mit einer normalen Arbeit als Angestellte aber einen überdurchschnittlichen Gehalt geschafft.

Es geht um den Fire Gedanken – Financial Independence Retire Early – und das ist offenbar wörtlich gemeint. Mit 31 in “Rente” gehen und zwar selbst erarbeitet hört sich reichlich verlockend an, oder?

Turns out, if people were given a high chance (like 100 percent) of winning, when they did, an fMRI showed no additional activity in the nucleus accumbens’s dopaminergic receptors. Conversely, if they had a low chance of winning (like 25 percent) and they did, the fMRI showed a spike of activity in those same dopaminergic receptors.

Nicht um am Strand zu liegen und Cocktails zu schlürfen – dass dürfte sehr schnell seinen Reiz verlieren aber man kann sein Leben frei von finanziellen Zwängen gestalten und einfach das machen was man möchte. Wolltet ihr schon immer ein Buch schreiben? Das fällt wohl einfacher, wenn man nicht davon leben muss.

Das Buch gibt einem von Anfang an mit “ihr könnt das schaffen, aber die meisten werden es nicht schaffen”. Da die Autorin studiert hat und es bis in den High Tech Sektor von Kanada geschafft hat, ist die erste Voraussetzung ein IQ, den nicht jeder mitbringt.

Sie selbst behauptet zwar nicht überdurchschnittlich gut in der Schule gewesen zu sein aber sie ist immerhin in ein Land mit anderer Sprache und Kultur ausgewandert und hat dort an einer Eliteuni studiert, so ganz übel kann sie also nicht gewesen sein. Was sie aber wirklich auszeichnet ist der unbedingte Wille zur Sparsamkeit und ihre Zielstrebigkeit. Sie hat mit ihrem Mann für 40.000$ pro Jahr in Toronto gelebt (nur zum Verhältnis – der Wechselkurs liegt in der Regel bei grob 1:2, also 2 kanadische Dollar entsprechen grob einem €). Das würde bei uns ca. 20.000-25.000€ (etwas mehr) für einen zwei Personenhaushalt entsprechen – in einer Großstadt.

Possessions give you an initial burst of dopamine that fades as your nucleus accumbens acclimatizes, causing you to continuously chase that high. People who spend on experiences get way more bang for their buck.

Gleichzeitig lag das kombinierte Einstiegsgehalt bei 125.000$ nach Steuern.

Selbst unter identischen Bedingungen hat nicht nur ihr Wille und Zielstrebigkeit diesen Weg eröffnet, sondern auch Glück (auch wenn sie das Gegenteil behauptet). Beispiel: Dass sie aus China nach Kanada gekommen ist, war keineswegs ihre Leistung, sondern die ihres Vaters, der in Kanada seine Promotion gemacht hat.

Das wäre wohl auch nicht ohne eine Förderung möglich gewesen, wenn die Familie so arm war. Das heißt realistisch betrachtet reden wir hier keineswegs von einem Aufstieg aus der Unterklasse zur Oberklasse, sondern mehr oder weniger von einem Akademikerhaushalt zu einem Unistudium. Das soll keineswegs die Leistung schmälern aber die Arbeiterfamilie in China zu Top Verdiener Story stimmt nur bedingt. Damit will ich ihre Leistung keineswegs schmälern, nur etwas relativieren.

Possessions give you an initial burst of dopamine that fades as your nucleus accumbens acclimatizes, causing you to continuously chase that high. People who spend on experiences get way more bang for their buck.

Der wirklich relevante Wechsel war der von China nach Kanada. Kanada hat auch vergleichsweise gute Sozialstandards (zumindest im Vergleich zu den USA).

Mit dieser Kritik bin ich aber lt. dem Vorwort schon nein Sager. Lt. dem Kredo muss man an sich glauben und es machen und jeder kann es. Es werden aber viele nie die Ziele erreichen, die das Buch vorschlägt. Das erkennt man auch weiter hinten im Buch. Selbst mit hohem Sparanteil wird es mit einem kleinen Gehalt ungleich schwieriger die Ziele zeitnah zu erreichen. Es geht, aber halt viel langsamer.

Despite having been a loyal employee for six years and getting promoted twice, I had to submit weekly reports with detailed examples to prove why I shouldn’t immediately be fired, too.

Das Buch huldigt einerseits dem finanziellen Besitz als Möglichkeit all die Dinge zu machen, die man machen möchte und unabhängig zu sein aber eben nur als Mittel zum Zweck und nicht um sich darüber Befriedigung zu verschaffen.

Dabei soll das Buch ein universeller Ratgeber sein, wie man möglichst schnell Geld macht. Als Leser bekommt man im Vorwort das Gefühl vermittelt, dass man quasi mit dem Buch übereinstimmen muss, was man sonst einen eher kleinen Horizont hat. Klugscheißermodus an. 😉

I remembered a story I’d once read in the newspaper about a man who worked hard for decades so that he would be able to retire at sixty-five and travel the world … he was scared he didn’t have enough money, so he kept working “just one more year”—year after year. Then his heart gave out, he died at his desk …

Es gibt eine ganze Reihe Wahrheiten und Botschaften im Buch auf die man zumindest teilweise vermutlich selbst schon gekommen ist, wenn man halbwegs erfolgreich in Bezug auf Geld und Karriere ist. Am Empfehlenswertesten ist es das Buch mit 20 oder noch besser mit 15 Jahren zu lesen.

Ich habe aber Zweifel, dass man in dem Alter die Inhalte wirklich hören will und aufnimmt. Es könnte stellenweise ziemlich desillusionierend wirken. Beispielsweise wird einem  im Buch geraten die Karriere nicht primär nach den eigenen Vorlieben, sondern nach dem zu erwartenden Einkommen auszurichten und den Ausbildungskosten zu wählen (das schließt die Studienrichtung ein).

Es ist aber meiner Meinung nach keine gute Idee, wenn man z.B. Arzt ausschließlich deswegen wird, weil man damit viel Geld verdienen kann. Anderseits sollte man aber auch nicht auf eine Karriere abzielen, wo man nachher vollkommen unterbezahlt oder joblos ist.

Money is worth bleeding for, but it’s not worth dying for.

Einige Regeln oder Erkenntnisse sind offensichtlich (oder sollten es für jeden sein). Es ist z.B. grundsätzlich schlecht Kredite zu haben, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, weil man damit zusätzlich Geld ausgibt für einen vorgezogenen Nutzen, dafür aber zusätzlich in Form von Zinsen blutet.

Neben dem Grundregelwerk wird aber auch ganz konkret auf Zahlen und unterschiedliche Investmentvarianten (Index, Aktien, Fonds, ETFs, Bonds – also Anleihen – usw. eingegangen).

Das Buch ist manchmal speziell aus US oder kanadischer Perspektive geschrieben und stellt dies als allgemeingültig für den Rest der Welt dar oder ignoriert, dass es einen Rest der Welt gibt (Beispiele: Studienkredite und Rückzahloptionen / Altersvorsorgekonten und legale Steuervermeidung / Krankenversicherung). Auf diese Art bekommt der Leser aber auch einen tiefen Einblick in das US und kanadische System.

I mean, you could keep working if you wanted to, but if your boss told you to work sixteen-hour days and never see your family again? You’d tell him to kindly F off! And if he fired you? You’d get a nice juicy severance package, add it to your pile of money, and ride off into the sunset, cackling like a maniac.

Man lernt aber auch, dass Kapitalerträge in den USA / Kanada viel geringer besteuert werden als in Deutschland. Welcome so capital paradise.

Auch Themen wie Glück werden im Buch behandelt. Man z.B. kann Dinge kaufen die glücklich machen – das 10 Paar Schuhe, die 10 Handtasche. Dieses Glück ist aber sehr kurzfristig und nur begrenzt wiederholbar. In die Falle tappen viele Menschen besonders aus ärmeren Verhältnissen (Kristy hat extrem schnell die Kurve bekommen, sich allerdings auch ziemlich gute Objekte zum Abgewöhnen rausgepickt – wer braucht 10 Handtaschen für 500$ pro Stück?) und es ist auch noch gut für die Wirtschaft. Aber macht das dauerhaft glücklich, oder ist das nur das Hamsterrad? Es wird wohl jeder bestätigen können, dass Shoppinglück nur sehr begrenzt vorhält.

There will always be worries when you go against the norm. But just like the perceived danger during a turbulent plane ride, they’re mostly in your head.

Die Autorin labert nicht einfach nur rum, sondern bezieht sich auch immer wieder auf diverse Quellen und untermauert ihre Thesen und Erfahrungen. Das ist überwiegend unterhaltsam. Die Erklärungen zum Glück und wie das Gehirn diesbezüglich funktioniert sind die besten, die ich bisher gelesen habe und verdeutlichen recht gut, warum alles irgendwann langweilig wird, wenn es zu sehr normal und ohne Überraschungen abläuft.

Bisher habe ich über Geld und Glück geschrieben, die Autorin beschäftigt sich aber auch mit der Zeit nach dem “Frührente”. Was macht man, wenn man es geschafft hat. Eine Möglichkeit ist Reisen. Auch auf das wie wird kurz eingegangen aber dafür gibt es spezifischere Bücher. Wie gehe ich mit finanzieller Unabhängigkeit mit meinen Fähigkeiten und Interessen um? Geld verdienen braucht man ja nun nicht mehr zwingend. Also kann man sich probieren.

Auch der Vorruhestand mit Kids sind ein Thema. Es gibt auch genügend Leute, die den Ausstieg mit Kindern gemacht und geschafft haben.

Fazit:

The year before I retired, I took two pictures on my phone. For the entire year. That’s all the memories that were worth keeping. The year after I retired, my phone ran out of memory from all the photos.

Das einzige was mir am Buch wenig gefallen hat, war das Vorwort. Ich habe bei allen Aussteiger und Reisebüchern bisher kein Buch gelesen, dass so fundiert ist. Vielleicht mag es an meinem Informatikhintergrund liegen aber ich brauche Zahlen in solchen Büchern. Die liefert das Buch auf recht unterhaltsame Weise.

Dazu kommt, dass neben dem Zahlenmaterial eine ganze Menge zum drüber nachdenken vorhanden ist und man einiges lernen oder zumindest hinterfragen kann. Im Gegensatz zu anderen Erfolgsberichten ist in diesem Buch keine Magie im Spiel. Man muss sich nicht selbstständig machen oder ein guter Investor an der Börse sein.

Meine einzige Kritik aus der Sicht von deutschen Lesern ist, dass viele Hintergründe nicht auf Deutschland passen. Das sind z.B. Themen wie Steuern / Krankenversicherung usw. die für für die USA ausgelegt sind, aber nicht für Deutschland anwendbar sind. Selbst die angegebenen ETFs sind nur bei speziellen Banken erhältlich, da sie teilweise nur an US Börsen gehandelt werden. Das vermindert den Wert zwar aus deutscher Sicht ein wenig, aber die Grundansätze bleiben auch bei uns gleich.

Trotzdem kann man abseits dieser Punkte sehr viel mitnehmen. Ich wüsste nicht, dass ich ein eher sachlich aufgebautes Buch jemals so unterhaltsam gefunden habe.

Das ist eines der Bücher, dass umso mehr bringt, desto jünger man ist. Wenn man sich wesentlich jenseits der 40 befindet, dann ist es für die meisten Themen im Buch eh zu spät. Entweder man hat bereits danach gehandelt oder eben nicht.

Falls jemand das Thema interessiert, ohne das Buch zu kaufen zu wollen, findet sich hier eine kurze Zusammenfassung der FIRE Idee.

Bewertung:

4.5 out of 5 stars 4.5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Das Hauskapitel fand ich nicht vollständig überzeugend. Einerseits ist die Mathematik gut erklärt, andererseits müsste man das Hausthema auch mal durchspielen, wenn man keinen Kredit aufnimmt. Im Ruhestandsfall ist der finanzielle Vergleich ohne Kredit dann relativ simpel, weil man dann einfach die potentiellen Mietausgaben vs. nicht mehr verfügbares Monatsbudget durch den Kauf + Kosten pro Monat rechnen muss. Weiterhin ist zu beachten, dass man eine Mietwohnung auch nur begrenzt mit einem Haus vergleichen kann. Macht einen Gartenarbeit glücklich? Will man laut Musik hören, was man im Haus kann aber in der Mietwohnung vielleicht nicht?

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Life is Strange & Life is Strange: Before the Storm [Spiel]

Life Is Strange

Bisher habe ich auf dem Blog keine Spiele rezensiert, warum mache ich jetzt eine Ausnahme? Life is Strange hat viel mehr von einem Buch als von einem Spiel. Die Charaktere sind mitreißend und anders als in einem Buch könnt ihr die Handlung zumindest partiell mitbestimmen – teilweise mit gravierenden Auswirkungen.

Worum geht es?

In Life is Strange spielt ihr Max(ime), die jeder Max nennt (später auch Supermax). Max ist vor 5 Jahren mit ihren Eltern nach Seattle gezogen und hat ihre beste Freundin Chloe zurückgelassen, deren Vater gerade einen Autounfall hatte und dabei ums Leben gekommen ist. Nun kommt Max zurück nach Arcadia Bay, da die dortige Kunstschule durch hohe Spenden eine der besten des Landes geworden ist.

Maxime hat ihr Leben in Seattle gelebt und Chloe vernachlässigt. Wie es der Zufall will treffen beide sehr schnell wieder aufeinander. Chloe wird auf der Toilette vor den Augen von Max erschossen.

Nun kommt das besondere im Spiel. Max stellt fest, dass sie in der Lage ist die Zeit zurück zu drehen. Sie selbst behält aber die Position und ggf. eingesammelte Gegenstände. Somit ergeben sich eine Menge Möglichkeiten. Sie kann auf Personen und Gegenstände einwirken und damit versuchen die Zukunft zu ändern.

Zuerst scheint das ziemlich genial zu sein, da sie ihre Freundin dadurch überlebt. Aber wie sich schnell zeigt, steckt Chloe in noch mehr Problemen und in Arcadia Bay laufen seltsame Dinge ab.

Wie ihr euch bereits denken könnt ist es keine gute Idee die Vergangenheit zu ändern, weil man die Auswirkungen auf die Zukunft gerade bei weiter zurückliegenden Änderungen kaum absehen kann.

Life Is Stange Autoszene Max und Chloe

Entscheidungen haben Konsequenzen

Eure Entscheidungen wirken sich aus: Mal stirbt deswegen jemand (ja, zugegeben so drastisch ist es im realen Leben in der Regel nicht), mal sind Personen euch danach wohlgesonnen oder stehen euch feindlich gegenüber. Vielleicht fliegt ihr auch von der Schule.

Ich sag nur so viel: Fans von Kriminalromanen werden ihren Spaß bei der Geschichte haben. Die Handlung spielt an einer US-Privatschule und es werden ansatzweise typische Teenagerthemen behandelt, das ist aber nur in einem sehr geringen Maße der Fall.

Ein paar Klischees werden auch bedient, die aber bei vielen Schulen auch der Wahrheit entsprechen dürften. Es gibt natürlich ein paar reiche Schnösel, die anderen das Leben zur Hölle machen.

Abseits davon sind Max (vermeintlich brav, schüchtern und erfolgreich in der Schule) und Cloe (Rebellisch und oberflächlich supercool und badass) ein tolles Team.

Das Spiel ist in Episoden aufgebaut. Am Ende jeder Episode könnt ihr sehen wieviel Prozent der Spieler sich an den entscheidenden Punkten wie entschieden haben. Habt ihr irgendwem gerettet, jemanden vor etwas gewarnt, die Schlägerei gestoppt oder angestachelt?

Das ist durchaus interessant zu sehen. Während manche Entscheidungen keine bewussten Entscheidungen sind, weil viele Spieler einfach nicht gründlich waren und die Optionen übersehen haben, sind manche Entscheidungen auch nicht zu vermeiden. Die Ergebnisse sind teilweise relativ eindeutig, oft aber 50:50 Entscheidungen. D.h. entweder sind sie gleichwertig gut oder schlecht, je nachdem wie man das auslegen möchte.

Eure Meinung wird aber nicht immer erfragt. Bestimmte Teile der Geschichte sind vorgegeben. Manchmal sind die Auswirkungen auch nicht relevant und wirken sich nur in ein paar Zeilen Text aus. Manchmal verändern sie die Handlung aber deutlich.

Life is Strange Zimmer von Chloe mit Max und Chloe

Zwei Spiele

An der Überschrift erkennt ihr schon, dass es sich um zwei Spiele handelt. Life is Strange ist das zuerst erschienene Spiel. Ihr solltet es aber nicht zuerst spielen, da Life is Strange Before the Storm das Prequel ist und ihr mit dem Spiel des Hauptteils schon viel von der Geschichte kennt.

Life is Strange Before the Storm

Life is Strange Before the Storm spielt vor den Ereignissen von Life is Strange und setzt dort auf, wo Chloe sowohl ihren Vater als auch ihre beste Freundin Max verloren hat. Das reißt sie ziemlich von den Füßen und sie reagiert rebellisch und geht kaum noch zur Schule, obwohl so dort früher gut war.

Chloe hat anders als Max keine Spezialfähigkeiten. Sie kann also nicht die Zeit zurückdrehen. Aber sie hat ein hervorragend loses Mundwerk und man bekommt ihre Gedanken als Spieler mit. Chloe ist ein typischer Fall von harte Schale, weicher Kern aber sie ist durch die Ereignisse ziemlich zynisch geworden.

Es kommt auch regelmäßig zu Sprachduellen. Das ist ein wenig vergleichbar mit der Schwertkampszene in Monkey Island. Ihr könnt die Sprachduelle nur gewinnen, wenn ihr die “richtigen Antworten” auswählt. Wenn ihr die Oberhand behaltet kommt ihr weiter / erreicht euer Ziel, ansonsten unterliegt ihr. An Chloes Mundwerk liegt es zumindest nicht, wenn ihr verliert. Anders als im Hauptspiel habt ihr hier aber keine Zeitreisefähigkeiten und könnt euch nicht einfach durch die Antworten durchtesten.

Chloe lernt in diesem Spiel Amber kennen, die Max bis zu einem gewissen grad ersetzen kann.

Life is Strange Chloe und Amber im Park

Die Botschaft der Spiele:

Die beiden Spiele haben einige Botschaften. Zuerst sieht es so aus, als wenn es sehr cool ist wenn man in die Vergangenheit zurückspringen kann, weil man quasi alles austesten kann ohne die Konsequenzen zu fürchten. Trotzdem weiß man aber auch nicht wie sich die Handlungen längerfristig auswirken. Manchmal ist in guter Absicht handeln eben auch nur das. Wie heißt es so schön – “gute Absichten pflastern den Weg zur Hölle”. Das zeigt sich im Spiel auch manchmal.

Einige Entscheidungen – die man nur im Sinne von guten Absichten trifft – eben nicht gut.

Man kann etwas noch so lange durchdenken und abwägen. Letztlich kennt man nie alle Konsequenzen und was Vorteile bringt, hat eben in der Regel auch Nachteile. Letztendlich muss man sich für etwas entscheiden und mit den daraus resultierenden Konsequenzen leben. Die Entscheidung kann nicht perfekt sein, aber aus dem aktuellen Blickwinkel und mit der aktuellen Informationslage richtig.

Auch Max leidet mit zunehmenden Spielfortschritt immer mehr unter den Zeitsprüngen. Sowohl körperlich als auch ihre geistige Verfassung.

Weiterhin werden dem Spieler moralische Fragen gestellt: Wie würde er reagieren, wenn? Würde man jemanden opfern, wenn man vielleicht damit jemand anderen Retten kann? Die Faktenlage ist dabei oft nur begrenzt umrissen oder man weiß nicht genau was resultiert. Wenn man jemanden vor etwas warnt führt das aufgrund seines Verhaltens vielleicht zu einem schlimmeren Ergebnis als ohne Warnung? Aber warnt man deswegen niemand mehr? Oder dreht man die Zeit wieder zurück, weil man nun um die ungeahnten Konsequenzen weiß? Was bewirkt das dann wieder?

Fazit:

Ich habe selten Spiele gespielt, die einen so einbeziehen und mitnehmen. Am ehesten lassen sich vielleicht frühere Lucas Arts Adventures oder Mass Effect / Dragon Age Spiele mit Life is Strange vergleichen. Bei den Adventures gibt es aber einen fast strikt vorgegebenen Handlungsstrang, die haben somit interessante Handlungsstränge aber eine echte Charakterbindung ergibt sich dort nicht. Bei Mass Effekt / Dragon Age könnt ihr auch durch eure Entscheidungen die Verhaltensweisen der Charaktere ändern aber beide bauen nicht ansatzweise so eine enge Charakterbindung auf wie Life is Strange.

Woran liegt das? Meiner Meinung nach an Kleinigkeiten. Die Charaktere haben bestimmte Styles sich zu bewegen oder Dinge zu machen, die sie wie echte Charaktere wirken lassen (was sie quasi auch sind, da das Motion Capture Aufnahmen sind – es handelt sich um echte Schauspieler, die aber zum Glück nicht B-Movie Niveau haben). Das baut eine starke Bindung auf und man leidet oder freut sich mit ihnen, zumal man die Handlung beeinflusst. D.h. man hat die Charaktere manchmal in bestimmte Situationen gebracht. Das hat bisher noch kein Spiel so gut umgesetzt wie die Life is Strange Serie.

Ich habe auch selten erlebt, dass es gelingt künstliche Charaktere so sexy wirken zu lassen. Das trifft sowohl für Max, Chloe und ganz besonders für Amber zu. Life is Strange ist eine sehr gute Mischung von Animation, Motion capture und Vertonung.

Die Standardpreise sind meiner Meinung nach für die kurze Spielzeit viel zu hoch. Beide Spiele hat man je nach Spielweise in je ca. 15 Stunden durch. Die Spiele sind ursprünglich in mehreren Episoden erschienen, die einzeln veröffentlicht wurden. 20€ für das Gesamtspiel sind bei der Spielzeit angemessen. Pro Episode 15 oder 20€ sind aber für meinen Geschmack viel zu viel. Wenn man etwas im Netz sucht findet man aber günstige Keys. Ich habe für beide Spiele 20€ bezahlt.

Kleines Beispiel gefällig? Jemand hat Before The Storm durchgespielt. Dabei hat man natürlich selbst keine Wahlmöglichkeiten mehr, aber allein die Szene zeigt ganz gut, warum ich die Spiele mag. Das ist so herrlich nerdig.

Im Herbst kommt für die beiden Spiele eine Remastered Version raus, die wohl eine Mischung aus besserer Grafik und neuen Mocap Aufnahmen ist. Ich hoffe, dass damit nichts vom Reiz der Charaktere verloren geht.

Bewertung:

4.5 out of 5 stars 4,5/5

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Die wohl am meisten diskutierte Frage: Habt ihr Arcadia geopfert oder Chloe: Für mich sehr eindeutig. Ich bin da wohl zu sehr in dem best friends forever modus (auch wenn das in der Realität natürlich eher selten vorkommt). Somit habe ich ganz klar Chloe vorgezogen. Warum? Na hört mal – mit Logik braucht mir keiner kommen. Man kann nicht Menschenleben nach Anzahl abwägen. Wann ist das Leben von x mehr Wert als y? Wenn sie eine bessere Schulbildung haben, wenn sie sich sozial engagieren? Würdet ihr jemanden aus euerer Familie Opfern, wenn ihr dadurch 1000 namenlose Menschen rettet? Nein? Somit ist das keine mathematische Frage. Weiß ich, ob davon jemand aus Arcadia die Karriere eines Diktators vor sich hat? Wenn Logik also kein Argument ist, dann halt persönliche Bindung. Faktisch ist es auch das was in der Realität zählt. Die meisten Leute interessiert es nicht, wenn weit weg Menschen sterben, die sie nicht kennen. Selbst Menschen, die z.B. im Gesundheitssystem arbeiten müssen sich diesen Panzer zulegen. Das würde man auch emotional nicht verkraften, wenn man mit jedem mitleiden würde. Also konzentriert man sich auf sein Umfeld. Davon abgesehen ist nicht mal sicher, dass der Sturm nicht kommt, wenn Max die Zeit nach den ganzen vorherigen Änderungen nicht mehr ändert. Zumal sie ja schon zig mal in der Zeit gereist ist und diverse Zeitlinien verändert hat. Wieso sollte es nun keine Konsequenzen mehr haben, wenn Max und ihre Handlungen wirklich die Ursache sind. Danach verändert sie mit dem Wissen was sie hat immer noch noch immer die Zeit. Sie sorgt dafür, dass der Mörder von Rachel gefasst wird. Davon abgesehen: Das Leben seiner Freundin für eine mögliche Zukunft verwetten, die man nicht kennt? Das Ende bei dem man Chloe opfert geht überhaupt nicht: Erst ein dramatischer Kuss zwischen Max und Chloe und dann sitzt Max selenruhig daneben während Chloe erschossen wird. Davon ab hat Max wohl einiges nachzuholen: Eine beste Freundin zu haben, die direkt nach dem Tod ihres Vaters beides verliert und sich nie zu melden. Schon strange sich so zu verhalten. 😉
  • Ok, kommen wir nach obiger Analyse zu Life is Strange Before the Storm – Vor dem Hintergrund der obigen Entscheidung könnte man meinen, dass man den Staatsanwalt ziehen lässt, weil er ja eben auch nur alles macht um seine Tochter zu beschützen. Das sehe ich aber nicht so, da er mit Verbrechern zusammenarbeitet und seine Tochter damit aktiv gefährdet. Zumal er dann auch noch einen Mord an Rachels echter Mutter beauftragt. Also no way. Das musste Rachel mitgeteilt werden. Zumal man ja weiß wie Rachel auf Lügen reagiert, wenn sie es rausfindet. Ist also auch etwas Eigennutz dabei. Ist das inkonsequent? egoistisch oder doch halbwegs rechtschaffen? 😉
  • Wie bei vielen Filmen gibt es eine ganze Reihe Logikschwächen: Zuerst landet Max wieder im Klassenzimmer, als sie die zurückspulen Funktion benutzt. Oft behält sie aber Gegenstände und ihre eigene Position im Raum, obwohl sie zur Originalzeit woanders war. Eigentlich kann es nur eine der Varianten geben, außer sie kann sich bewusst entscheiden. Durch die Positionsänderungen im Raum wäre das Benutzen der Rückspulfunktion mit anwesenden Personen quasi unmöglich. Gut zugegeben sie benutzt zwei Varianten des Zurückspringens – einmal die mit Foto (das scheint den Originalzustand des Fotos wiederherzustellen) und dann die Variante ohne Foto. In der Regel behält sie ihr Wissen um die Dinge, die in einer möglichen Zukunft passieren. Bei wenigen Ausnahmen ist das aber nicht so?
  • Max hat den “Alptraum” vom Sturm bevor sie die Zeit überhaupt verändert. Somit kann sie ihn nicht verursacht haben.
  • Wieso weiß Max bei einem der letzten Zeitsprünge nichts mehr von dem was sie erlebt hat und Chloe behält es? Es was die ganze Zeit andersrum. Max hat immer alles behalten. Wieso sollte sich das nun plötzlich ändern? Das ergibt keinen Sinn.
  • Wieso bekommt David nichts von dem was Max macht? Wenn er überall Kameras hat, sollte er zumindest in dem Haus wo er wohnt etwas mitbekommen, wenn er alles auch aufzeichnet.

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Abenteuer Baltikum [Buch]

Abenteuer Baltikum Mein Lauf 2000km an der Ostseeküste - Guido Lange

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Guido Lange

Titel:

  • Abenteuer Baltikum – Mein Lauf 2.000km an der Ostseeküste (185 Seiten – Print Ausgabe lt. Amazon, ich hatte zur Rezension ein PDF Exemplar mit 148 Seiten)

Gelesenes Format:

Pdf Rezensionsexemplar

Rezension und Inhalt:

“Denn ich bin ja eigentlich Ingenieur, auch wenn ich nach fünf Jahren Studium nur acht Tage in diesem Beruf gearbeitet habe.”

In dem Buch geht es anders als zum Beispiel in meiner Langstreckenwanderung auf dem PCT nicht um das Hiken, sondern um das Laufen (ist die deutsche Sprache an der Stelle nicht herrlich ungenau, Laufen kann sowohl gehen als eben auch schneller fortbewegen im Sinne von Rennen bedeuten, letzteres ist aber eher für kurze Strecken gedacht). Der Autor hat in den letzten Jahren 22.000km zurückgelegt.

Auf dem PCT gab es sehr wenige Läufer, sondern fast nur Wanderer. Wenn dann aber ausnahmsweise mal einer vorbei kam, war ich immer ein wenig neidisch. Oft werden das einfach Leute gewesen sein, die eine kurze Etappe zurückgelegt haben aber rein logistisch hat Laufen auch Vorteile. Man hat weniger Essen / Trinken dabei und somit muss man weniger Gewicht schleppen.

“Wenn du ein Reiseziel hast, dann kann das Fernweh so richtig groß werden.”

Man hat öfter ein Bett, weil man einfach schneller voran kommt. Gerade wenn man in dünn besiedelten Gebieten unterwegs ist. Wenn man im Bett schlafen kann, braucht man auch kein Zelt und keine Matratze und der Rucksack wird wieder erheblich leichter. Aber zurück zu diesem Buch: Ich kann die Motivation für das Laufen also eher aus logistischen Gründen nachvollziehen. 😉

Im Buch geht es ganz konkret um einen 2000km langen lauf an der Ostsee entlang. Dabei ging es dem Autor nicht nur darum zu laufen, sondern auch Menschen kennenzulernen (nur zum Vergleich, er hat in 107 Tagen ca. 2000km laufend zurückgelegt), Wanderer schaffen mindestens die gleiche Distanz in der Zeit, eher mehr (beim Wandern sind selbst mit +/-1000 Höhenmetern pro Tag über 30km pro Tag drin).

“Ich hatte es getan. Erst hatte ich es beschlossen, dann geplant und dann hatte ich meine Reise begonnen. Das war eigentlich sehr einfach und doch irgendwie sensationell.”

Es ging nicht darum neue Rekorde aufzustellen. Das ist auch gut so, denn somit bleibt mehr Zeit für das Erlebnis.

Mir kam beim Lesen mir einiges bekannt vor. Die Planung eines derartigen Unterfangens, die Abstimmung mit dem Arbeitgeber usw.

Das Buch liest sich besonders anfangs flüssig weg. Da geht es um den Lauf an sich, der Teil beginnt detailliert für den ersten Teil der Strecke, der weitere Verlauf wird dann aber sehr flott abgehandelt. Nebenher geht es auch etwas um Gesundheit und Essen.

Gut gelungen sind die vielen Fotos über das ganze Buch verteilt. Das ist oft nicht so, vermutlich aus Kostengründen befinden sich die Fotos oft am Ende.

Insgesamt ist der Textteil auch aufgrund der vielen Fotos überschaubarer als in anderen Reisebüchern. Ich finde es aber so ganz gut, in ein Reisebuch gehören meiner Meinung nach auch eine Reihe Fotos und das sollten schon mehr als 10 oder 20 sein.

“Aus einem Weg wurde eine Treckerspur, dann ein einspuriger Trampelpfad, dann ein Wildwechsel und dann einfach nichts mehr.”

Nach dem ersten Teil geht der Autor auf einzelne Aspekte ein: Faszination des Laufens, gesundheitliche Auswirkungen und Dehnübungen, das Essen in den einzelnen Ländern, die verschiedenen Untergründe und Wegtypen beim Laufen. Das geht manchmal so tief, dass es weniger der Unterhaltung dient, als primär jemanden, der den Lauf selber machen möchte.

Ab der Mitte geht es dann um Menschen und Kulturen. Das ist neben dem Anfang aus meiner Sicht der interessantere Teil des Buches.

Wie sich zeigt, unterscheidet sich ein PCT Hike, die Wanderung an der Ostsee entlang oder andere Varianten davon nicht so großartig. Ein wesentlicher Unterschied bei dieser Reise ist allerdings, dass sie nicht von vielen gemacht wird, während z.B. auf dem PCT jedes Jahr tausende wandern.

Fazit:

Aufgrund der überschaubaren Dicke und der vielen Fotos habe ich das Buch als kurzweilige Reiselektüre empfunden. Das Buch bewegt sich zwischen Unterhaltung und Ideen Tipps wie man selbst so eine Reise angehen kann.

Gerade im ersten Teil legt das Buch nach der Einleitung eher den Fokus auf Planung und Tipps, der zweite Teil dient eher der Unterhaltung.

Die Aufteilung in die Kapitel finde ich gewöhnungsbedürftig. Ich fand das Buch dadurch ziemlich sprunghaft. Das liegt auch daran, dass manche Themen in mehreren Kapiteln vorkommen, manchmal angerissen, manchmal tiefer behandelt. Durch die Inhaltliche Trennung nach verschiedenen Themen ergibt sich auch nicht das Gefühl einer durchgängigen Reise. Man ist quasi am Anfang schon mal angekommen und bewegt sich dann entlang der Kapitel immer wieder sprunghaft bis zum Ziel.

Es zeigt sich wieder was eh schon klar war. Wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erleben. Zwei bis drei Wochen Urlaub reichen dafür definitiv nicht. Um wirklich etwas zu erleben, muss man schon mehr aus seinem Alltag ausbrechen.

Das trauen sich nach wie vor die wenigsten Menschen (gut, man muss es sich auch erlauben können). Am besten macht man derartige Reisen, wenn man noch gesund ist, und in der Lage die Strapazen auf sich zu nehmen und das ist eben nicht erst im Rentenalter, weil man es dann eben oft nicht mehr will oder kann. Ich kann also jedem nur empfehlen, lest Bücher wie dieses und macht dann selbst solche Reisen. Ob nun diese oder eine andere.

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5

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Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Wie ist denn die Ostseezeitung auf den Autor aufmerksam geworden? Ein Interview wird zumindest nicht erwähnt. Später macht es den Eindruck, als wenn der Autor in jedem Land versucht hat seine Geschichte bei Zeitungen zu platzieren. Was war die Motivation dafür?

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