Die Greifen Saga [Serie]
Mehrfach gelesen:
Nein
Autor(in):
Teile der Serie:
- Die Greifen Saga 1 – Die Ratten von Chakas (382 Seiten)
- Die Greifen Saga 2 – Die Träne der Wüste (424 Seiten)
- Die Greifen Saga 3 – Die Stadt des Meeres (446 Seiten)
Gelesenes Format:
eBook
Rezension und Inhalt:
Band 1:
»Du brauchst dich vor mir nicht zu schämen«, flüsterte sie und trat wieder näher zu ihm. »Für mich bist du schön, so wie du bist. Ich habe noch nie nach Vollkommenheit gestrebt. Die ist vergänglich und viel zu zerbrechlich.«
Die Eltern von Mica und Faím wurden von Räubern getötet. Seitdem leben sie in den Kanälen von Chakas und haben sich zwangsweise einer Bande angeschlossen.
Die Bande bietet ihnen zwar eine gewisse Sicherheit aber der Bandenführer zwingt sie zum stehlen und ihm selbst steht der weitaus größte Anteil zu. Die beiden befinden sich in einem Teufelskreis, aus dem sie nicht entkommen.
Direkt am Anfang kommt es zum Streit mit dem Bandenchef und Mica verliert ihren Bruder aus den Augen. Anschließend wird die Geschichte aus drei Verschiedenen Sichten erzählt (das kennt man von der Autorin ja schon), was zwar die Spannung steigert, einen aber auch immer wieder aus der jeweiligen Geschichte reißt.
»Ich glaube, an dem Tag, an dem du ein positives Gefühl für länger als einen Lidschlag an dich heranlässt, werde ich in alle vier Tempel gehen und den Göttern ein gewaltiges Opfer darbringen«, murmelte Mica bockig, während sie ihm folgte.
Die Charaktere sind interessant und diese Geschichte ist mit Jugendlichen, die ihre Fähigkeiten am ehesten mit anderen Büchern in dem Bereich vergleichbar. Die Alia Serie (Vorgänger) ist mit einer anfangs mehr oder weniger unbefähigten Person diesbezüglich unkonventionell.
Wie üblich ist bei der Autorin im ersten Band relativ unklar wer, welche Absichten verfolgt.
Der erste Band lässt sich einzeln lesen, ist aber in dem Sinne keine abgeschlossene Geschichte, sondern hört mitten in der Handlung auf. Es gibt aber keine größeren Spoiler.
Band 2:
Und man sollte Frauen nur Dinge schenken, mit denen man ihr zeigt, wie einzigartig sie sind. Blumen sind da auf jeden Fall fehl am Platz. Es gibt zu viele von ihnen, die sich zu ähnlich sind.« Mica war einen Moment sprachlos und klappte den Mund ein paar Mal auf und zu, ehe sie weitersprechen konnte. »Glaubt Ihr etwa den Scheiß, den Ihr von Euch gebt?«
Nachdem Mica und ihr Bruder getrennt wurden, müssen Sie sich beide einzeln durchschlagen. Sie ist kurz davor in die Diebesgilde aufgenommen zu werden. Er ist auf einem Schiff gelandet, auf dem er sich verdingen musste und zu allem Überfluss den Kuss einer Meerjungfrau erhalten hat (das scheint mehr Fluch als Segen zu sein).
Weiterhin gibt es andere Personen, die ihre Absichten verfolgen. Am Anfang von Teil zwei ist aber noch nicht zu erkennen wie die Geschichten zusammen laufen werden.
Kleinere Logikschwächen gab es in den Büchern immer mal, aber in diesem Band wird es schon etwas heftiger. Für mich ist der zweite Teil schwächer als der erste.
So langsam habe ich den Eindruck, dass die Autorin eine Schwäche für Schiffe hat, wie auch schon in Karinth Serie spielt hier viel von der Handlung auf einem Schiff.
Wer übrigens ein Widersehen mit Maryo kaum erwarten kann. Wie in jedem Teil der Abenteuer um Venera taucht er auf.
Band 3:
»Jetzt dürft Ihr Euch in aller Form für Euren Frevel entschuldigen. Ihr hättet sie nicht wütend machen sollen, das könnte unsere Chancen in dieser Verhandlung verringern …« »Das geht mir am Arsch vorbei«, knurrte Maryo, der zum Ufer trat. »Sie soll sich nicht so anstellen! Es sind nur ein paar Blumen. Die wachsen wieder nach.«
Drei Jahre sind Vergangen seit dem letzten Band, Mica wurde zur Greifenreiterin ausgebildet und Cass ist noch immer nicht zurückgekehrt. Der Kapitän ist seinen aufrührerischen Zielen deutlich näher gekommen. Mica ist nun mit Néthan zusammen, den Sie aber eigentlich nicht liebt.
In den drei Jahren viel passiert was ich nicht überzeugend finde. Einerseits liebt Mica weiterhin Cass, andererseits hat sie Néthans werben nachgegeben und ist mit ihm zusammen.
Im letzten Band gibt es viele offene Abenteuer und offene Handlungsstränge, die die Autorin alle interessant auflöst. Das Ende war zwar anders als erwartet aber trotzdem gut.
Im letzten Teil der Serie trifft der Leser übrigens auch auf Alia und Ihren Mann, sowie erneut auf Maryo.
Fazit:
Wieder ein Abenteuer mit Schiffen und 1001 Nacht flair. Das Abenteuer spielt nach der Alia Serie und weit nach den Legenden von Karinth. In der Gesamthandlung stellt diese Serie eher einen unbedeutenden Nebenstrang dar.
Die Geschichte liest sich genauso gut wie die beiden anderen Serien. Mir sind zwar einige Untiefen aufgefallen aber insgesamt nicht so viele, dass der Lesespaß dadurch eingeschränkt wird.
Die Serie kann man einzeln lesen aber rein zeitlich spielt sie nach den Legenden von Karinth und der Alia Serie. Somit empfiehlt es sich auch sie als letztes zu lesen, wenn man das Gesamtwerk der Autorin angehen will.
Bewertung:
4/5
Vergleichbare Bücher / Serien:
- Elementar
- Amani
- Throne of Glass
- Die Wächter von Astaria
- Mederia
- Die Chroniken der Nebelkriege
Verwandte Bücher / Serien:
- Einem Antführer, der seine Herrschaft auf Furcht gründet, ist niemand treu erheben, sobald er tot ist. Somit wäre die Mannschaft dem Kapitän auch nicht treu ergeben, sondern höchstens aus Furcht.
- Die Aktion mit dem Augen Verbinden ist quatsch, wenn die Anwärter eh getötet werden, wenn sie sich gegen die Gilde entscheiden oder nicht aufgenommen werden. In dem Fall kann man sich das Augen Verbinden auch sparen.
- Wenn man als Schiffsjunge nicht in die Wanten darf, wieso wurde er dann am ersten Tag im Sturm hoch gejagt?
- Steinwind ist toll und Belek ist total nervig, obwohl sie beide die gleichen Entscheidungen getroffen haben bzgl. des Greifens. Warum?
- Woher weiß Mica welche Wege die Diebesgilde nutzt und nicht nutzt, wenn sie noch nicht mal dazu gehört?
- Offener für Angriffe hätte der Zirkel nicht sein können. Die Situation ist ungefähr so, als wenn man in ein Haus einzieht wo man nicht weiß welche Schlüsselanzahl es gibt und das Schloss trotzdem drin lässt.
- Die Gedanken von Steinwind hätten auch die Wahrheit verraten und der hätte sich nicht dagegen schützen können. Später kommt die Wahrheit über den Greifen ans Licht. Das wäre aber auch einfacher gegangen.
- Du darfst dein Leben nicht von anderen bestimmen lassen sagt der Mann, der Faím zu (lebenslangem) Dienst auf seinem Schiff verdonnert?
- Einen Größenwahnsinnigen der immer in den eigenen Wunden rumstochert und einen Krieg anzetteln will zu unterstützen und sich erpressen zu lassen, ist wenig glaubwürdig, wenn der Meisterdieb den Erpresser leicht töten könnte. Die Begründung, dass der Erpresser den Meisterdieb an seine verstorbene Frau erinnert ist etwas dünn.
- Die ganze Geschichte um die Suche nach Wüstenblume ergibt keinen Sinn. Wüstenblume ist zu einem Ort geflogen, wo Cassiel eine Mission hat. Innerhalb kürzester Zeit sind dort die Magier und planen einen Hinterhalt, von dem die Diebe aber von wissen? Wie soll das denn zeitlich funktionieren? Vor allem stellt sich die Frage warum der Greif überhaupt dort ist, denn Mica kommt ja erst wegen dem Hinterhalt. Die zeitliche Reihenfolge ergibt überhaupt keinen Sinn. Oder kurz zusammengefasst: Der Greif kennt Micas Ziel, bevor die Magier wissen wo sie einen Hinterhalt planen müssen und dementsprechend noch weit bevor Mica überhaupt von dem Hinterhalt erfahren hat. Auch die Aussage, dass sie unbewusst Bilder von der Mission geschickt hat ist wenig sinnvoll, da sie vorher nicht genau wusste wo es hin geht.
- Komischer Greif, der seelenruhig auf einem Dach sitzt und zusieht, wie die Person überfallen wird, mit der er sich verbunden hat, nachdem er sie vorher so dringend gesucht hat.
- Néthan der Held der Frauen? Ja, es ist ja so wichtig Mica vor einer Vergewaltigung zu schützen aber er hat regelmäßig Frauen getötet, die ihm nicht mehr gefallen haben …
- Cilian kennt Néthan kaum und lässt ihn im Knast und dann soll er Mica unterrichten (Qualifikation und Fähigkeiten – egal) und der Greif wird auch begeistert sein. Davon abgesehen ist er der Inbegriff von “sexueller Übergriff”, also optimale Voraussetzungen für einen Lehrer. Dazu kommt die Tatsache, dass er vorher Frauen nach Lust und Laune um die Ecke gebracht hat, wenn er Ihnen überdrüssig war.
- Was für ein Zufall, dass Mica zu abergläubig ist um je den Namen ihres Bruders zu vergessen und ihr Bruder ihren Namen zufällig per Zauberei vergessen hat, bevor Cass an Bord kommt und rein zufällig hat sie Cass natürlich gerade verpasst …
- Wenn man drei Jahre lang mit Unmengen an Gold durch die Gegend fährt, dürfte sich das wohl wie ein Magnet auf Piraten wirken und man dürfte das kaum ohne Kampf schaffen.
- Wie kann es sein, dass Cassiel seinen Bruder nicht erkennt, als er später auf ihn trifft? Gut zugegeben, es sind seitdem viele Jahre vergangen.
- Arens Frau und seine Tochter wurden gerade versehentlich von seinem Sohn abgefackelt. Sein anderer Sohn verbrennt fast vollständig und will sticht auf seinen Bruder ein und Aren ist die Ruhe selbst, schlägt den einen Sohn ko und rettet den anderen und nimmt ihm Kurzerhand all seine Erinnerungen? Kommt mir ziemlich kühl und berechnend vor für eine derartige Situation.
- Warum sollte der Greif von Mica sich für Aren interessieren. Sie kennt ihn doch nicht bzw. nachher wird erwähnt, dass der Greif ihn mag. Irgendwie ist mir entgangen wann das passiert ist.
- So kann man sich auch einen Angriff auf eine Stadt schön reden als Aggressor – “er würde alles dafür tun die Mannschaft zu beschützen” – Vielleicht nicht angreifen?
- Tolle Verhandlung: Verhandlungspartner A: Ich habe viel Gold. Ok, dann lasst uns in den Krieg ziehen. Verhandlungspartner B: Die Menge ist unerheblich hauptsache “viel” – Noch Fragen? Davon abgesehen könnten sich die Babaren das Geld auch ohne Gegenleistung holen und mit dem Kapitän haben sie ja offenbar eh eine Rechnung offen.
- In ein kleines Boot als zweite Person einsteigen, ohne das man bemerkt wird, dürfte quasi unmöglich sein, weil sich das Boot aufgrund des Gewichtes bewegen würde. Dafür ist es unerheblich, ob man unsichtbar ist oder nicht.
- Magier können sich verjüngen, alle möglichen Verletzungen können durch Magie geheilt werden aber die Haarfarbe lässt sich nicht ändern? Wenig glaubwürdig. Zumal Graue Haare wohl das geringste Problem sein dürften, wenn einem Lebensjahre entzogen worden sind.
- Wieso kommt niemand auf die Idee, dass die Beziehung zu Cass von Mica und Néthan + die Eröffnung seines Vaters direkt vor der Mission dafür sorgt, dass sie eigene Interessen verfolgen und somit für die Mission nicht geeignet sind. Da sollten die Herrscher sich evtl. selber hinterfragen, statt die entsprechenden Personen “bestrafen” zu wollen.
- Bevor ich auf das Schiff des Kapitäns gegangen wäre, hätte ich zumindest freies Geleit ausgehandelt. Ob er sich dann dran halten würde, ist ein anderes Thema. Wahrscheinlich nicht.
- Die Wiedersehensszene vor dem Kapitän zu veranstalten ist äußert schlau von Mica und Faím. Einfacher kann man ihm kein Mittel zur Erpressung in die Hand spielen. Er hätte einfach ihren Bruder mit Mica erpressen können.
- Au Weia: Super Sache was Alia macht – direkt mal die eigenen Leute vor dem Feind zusammen stauchen und danach die Situation einschätzen. Das hat sie auch schon besser hinbekommen.