Zwei nach Shanghai [Buch]

Zwei nach Shanghai - Paul Hoepner, Hansen Hoepner

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Paul Hoepner, Hansen Hoepner

Titel:

  • Zwei nach Shanghai – 13600 Kilometer mit dem Fahrrad von Deutschland nach China (273 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Hansen muss so gut wie überhaupt nicht geschlafen haben, stattdessen bekam ich nachmittags eine ziemlich ausführliche E-Mail, in der er eine etwa 13000 Kilometer lange Route in 150 Etappen eingeteilt hatte. Spätestens da wusste ich: Mein Bruder meinte es bitterernst.

Paul und Hansen sind Zwillingsbrüder und entschließen sich mit dem Fahrrad nach Shanghai zu fahren.

Das Buch beginnt direkt mit einer Gefahrensituation. Nachdem ich nun selbst auf dem Pacific Crest Trail unterwegs war, kann ich das etwas besser nachvollziehen.

Im stillen Kämmerlein liest (trocken, warm, sicher) sich die Situation weit witziger / angenehmer, als sie in der Realität war. Das lässt sich einem Leser oder Zuhörer nur schwer vermitteln. Solche Situationen ergeben sich aber zwangsläufig auf einer Derartigen Reise.

Als sie uns fragen, woher wir kommen und wohin wir wollen, und wir wahrheitsgemäß antworten, dass wir auf dem Weg nach China sind, schauen sie uns halb belustigt, halb fassungslos an. »Die sind doch bekloppt«, ruft der eine dem anderen zu, das kann ich verstehen, auch wenn ich kein Wort Lettisch spreche.

Die Zwillingsbrüder sind vom Typ her sehr verschieden (bisher, dachte ich immer, dass das Gegenteil der Fall ist), sind sich aber trotzdem sehr nah aber es fliegen auch oft genug die Fetzen. Das Buch ist abwechselnd von beiden Perspektiven geschrieben.

Das Buch pickt sich diverse Situationen aus der Vorbereitung und der Reise heraus und lässt aber auch größere Teile aus. Insgesamt hatte ich aber das Gefühl einen ganz guten Überblick zu bekommen. Das Buch gibt realistisch wieder, dass eine derartige Tour einerseits ein Traum aber eben auch oft beinhart ist.

Die Reise beginnt in Deutschland und geht über Polen, Litauen, Lettland, Russland, Kasachstan, Kirgisistan nach China.

Es gibt die Aussteiger, dazu würde ich auch Nils zählen, es gibt die Leute, die ganz besonders von ihrem Fahrzeug begeistert sind und es an seine Grenzen bringen möchten, wie André, es gibt die Sinnsuchenden, wie Gilles und Lucie, es gibt die Extremsportler, die Abenteurer, die Kulturinteressierten und diejenigen, die für eine Zeit den Kopf freibekommen möchten.

Wie heißt es so schön? Wenn einer eine reise tut, dann kann er was erzählen. Bei den beiden ist auch einiges an Glück dabei. Von versehentlichen fast Grenzübertritten bis zum Entkommen von gewaltbereiten und betrunkenen Verfolgern ist alles dabei.

Man sieht auch, dass so eine Reise – die auf Bildern und vor dem geistigen Auge ganz toll aussieht, eben nicht nur toll ist und man irgendwann einfach die Nase voll hat. Das kenne ich so auch von meiner PCT Tour.

Wie so oft in derartigen Reiseberichten menschelt es sehr. Manchmal hilft es einfach mit den Leuten zu reden und Probleme lassen sich aus der Welt schaffen. Ob es verlorene Pässe oder andere Dinge sind, auch wenn es eigentlich nicht gehen sollte.

Fazit:

Paul strampelt wütend neben mir her und senkt den Kopf wie ein angriffslustiger angriffslustiger Stier: »Verdammt, ich hab einfach die Schnauze voll von dem Ganzen. Fahren, essen, schlafen, fahren, schwitzen, und immer die gleichen doofen Fragen.

Sehr interessante Reiselektüre und absolut empfehlenswert auch wenn eine derartige Reise sicherlich nicht jedermanns Sache ist.

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

  • Zwei um die Welt in 80 Tagen ohne Geld
Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

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H.O.M.E. [Serie]

H.O.M.E. Das Erwachen - Eva Siegmund  H.O.M.E. Die Mission - Eva Siegmund

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Eva Siegmund

Teile der Serie:

  • H.O.M.E. – Das Erwachen (448 Seiten)
  • H.O.M.E. – Die Mission (448 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Buch 1:

Natürlich war es gefährlich, sein Herz im Gesicht oder auf der Zunge zu tragen, aber in diesem Augenblick fragte ich mich, ob es wirklich so viel besser war, es zu verstecken und zu verleugnen. Wenn man es zu oft zum Schweigen brachte, hörte es vielleicht irgendwann auf zu sprechen, dachte ich.

Die Hauptcharakterin Zoë befindet sich in einer Akademie und wird ihr ganzes Leben lang auf eine Mission vorbereitet, bis sie kurz vor Beginn der ominösen Mission in einer ganz anderen Realität erwacht, in der sie 12 Jahre verschwunden war.

Angeblich lag sie im Koma. Die Bruchstücke fügen sich aber nicht zusammen. Was ist real und was nicht?

Was ist wirklich passiert und welche Akteure stecken dahinter?

Wie bei vielen Jugendbüchern ist die Geschichte etwas naiv. Von Anfang an passen viele Dinge nicht zusammen aber die meisten Charaktere hinterfragen dies nicht.

Der Grundplot erinnert an “Matrix” – dem Leser wird das sehr schnell klar. Die Akteure benötigen deutlich länger für diese Erkenntnis, was aber nachvollziehbar ist.

Buch 2:

»Eigentlich« ist ein hässliches Wort. Es steht für all das, was wir uns vorgenommen, aber nicht geschafft haben. Dafür, wie es sein sollte, aber nicht war.

Zoë weiß nun, dass der größte Teil ihres Lebens nur in einer Computersimulation stattgefunden hat. Sie weiß wer dafür verantwortlich ist und kann doch nicht verhindern, dass sie zu einer Mission gezwungen wird, um den Reichen der Welt ein angenehmeres Leben zu ermöglichen.

Die obligatorische Liebesgeschichte ist auch hier vorhanden und spiegelt sich in einer Dreiecksbeziehung wieder.

Interessant ist die Gruppendynamik und die Gedanken zu erleben. Es stellt sich schnell heraus, dass es alle andere als einfach ist die Mission zu leiten.

Die Logik bleibt in zweiten Teil leider ab und an auf der Strecke.

Fazit:

Zwar war mir mittlerweile klar, dass diese kaputte, wasserlose Welt mit all ihren schlechten Menschen und Gefahren die echte Welt war, während sich Jonah in der falschen befand …

Aus meiner Sicht hätte man noch mehr aus der Serie holen können. Der Grundplot ist sehr interessant. Die Auflösung am Ende auch recht stimmig.

 

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Wenn die Wände Ohren haben, dann wurden die Gefährlichen Sachen (Ort und Zeit des geplanten Gespräches und zu erwartender Inhalt) bei der Unterredung mit dem Professor bereits gesagt. Somit hätte er auch problemlos mehr erzählen können.
  • Nachdem sowohl Kip als auch Zoës Familie verschwunden ist, da ist es ziemlich naheliegend, dass die Falle beim Professor lauert. Wobei man Zoë auch in der Wohnung ihrer Eltern schon hätte schnappen können. So gibt man ihr die Möglichkeit zur Flucht, die sie nicht nutzt.
  • Zoë ist der Meinung, dass man sie lebend braucht, ergibt sich aber bei der Bedrohung mit einer Waffe. Warum?
  • Die Basis der Geschichte ist nicht ganz logisch. Wenn alte Menschen den neuen Planeten aufgrund der Flugzeit eh nicht erreichen können, hätten sie wohl kaum so viel Geld ausgegeben. Später ist von drei Jahren die Rede, in denen man aber aufgrund von einer Reisegeschwindigkeit annähernd der Lichtgeschwindigkeit weniger altert. Das passt nicht so ganz zusammen.
  • Das Bestrafungsmodell ist unlogisch. Wenn Crewmitglieder getötet werden, dann scheitert die Mission. Somit ist töten als Strafe ein ungeeignetes Mittel.
  • Der Planet ist voller Leben und das größte Gewässer ist knapp über 250m lang? Davon mal abgesehen wie groß soll denn das Schiff sein, wenn in die Mensa schon 500 Leute passen, ein Riesenlager, die Cryokammern, Krankenstation, diverse Quartiere, Brücke, Gefängniszellen usw. vorhanden sind?
  • In dem Minisee sind Riesenkrokodile zu Hause, die viel Größer als die auf der Erde sind?
  • Das Jonah das Logbuch mit dem neuen Wissen über H.O.M.E. fortführt ist nicht so schlau. Nach der Auflösung hätte Zoë den Inhalt übrigens eh nicht gekannt und somit auch nicht der Leser.
  • Wieso muss man zum Sendemast laufen um zu Kommunizieren? Das Schiff sollte Kontakt haben. Sonst würde PIPER auch nicht funktionieren.
  • Wenn der Flug in nahezu Lichtgeschwindigkeit 3 Jahre dauert, wie lang ist die Laufzeit des Funksignals? Sicher nicht ein paar Stunden. Davon abgesehen würde jede Nachricht so lange benötigen. Wirkliche Kommunikation wäre also unmöglich
  • Das PIPER Programm könnte aufgrund der Kommunikationslaufzeiten nicht von der Erde gesteuert werden
  • Ein Bunker ist i.d.R. so gebaut, dass die kritischen Systeme wie die Luftversorgung redundant sind
  • Das Verhalten der  Nachtaffen in der Hütte (erste Begegnung) passt nicht zu ihrem hohen Intelligenzlevel.

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Der Zorn des Phönix [Buch]

Nebelsphäre Kiel Der Zorn des Phönix - Johanna Benden

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Johanna Benden

Teile der Serie:

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

„Nicht alle.“ Tyra stemmte sich ächzend vom Stuhl hoch. „Nur er da. Ausgerechnet ich habe den Kaputten gekriegt. Mein Gefährte hat echt voll den Sockenschuss.“


Die Ausgangslage am Ende des Vorgängernbandes ist schlecht. Sofie, Xavosch und Jan haben die erste Dreiergefährtenbeziehung. Die Dämonen sind fast bereit die Erde zu überrennen. Der Mensch der das Tor für die Dämonen öffnen soll und von einem Dämonen kontrolliert wird, befindet sich in Nordkorea und ist für die Drachen aktuell nicht greifbar.

„Ihr Menschen seid scheinheilig“, schnaubte Bruttach. Er bedachte Jude und Sofie mit einem strafenden Blick. „Keiner von euch beiden ist Vegetarier. Was glaubt ihr, wie das Fleisch auf eure Teller kommt? Denkt ihr, so ein Schaf entschließt sich freiwillig dazu, sich das Fell abzuziehen und seine Rippchen auf den Grill zu schmeißen?

Lt. Prophezeiung sollen Sophie (der Phönix), Jan und Xavosch dies verhindern können. Wie das funktionieren soll. Weiß aber keiner, da die drei nicht mal ihre Bindung beendet haben.

Die Gefährten entwickeln sich deutlich weiter, besonders Sofie. Allerdings nicht nur positiv, weil sie hautnah eine Krieg erleben.

Der Schreibstil ist nach wie vor locker und mit norddeutscher Sprache angehaucht.

Das Buch ist ein Plädoyer für sexuelle Toleranz.

Fazit:

„Ach du, mit der Zeit ist das so eine Sache. Auch bei uns Himmelsechsen. Fühlt man sich wohl, so wie ich mich in deiner Nähe, fängt das Biest an zu rennen. Geht es einem mies, dann kriecht sie seesternlangsam dahin. Wie alt man am Ende wird, ist dabei ganz egal.“

Mir hat die Dreiergefährtenbindung und auch der Zwang der von außen auf die Gruppe ausgeübt wurde, nicht gefallen.

Johanna Benden löst das Thema Dreiecksbeziehung aber recht souverän. Man sollte aber schon flexibel sein, um sich damit anzufreunden.

Mir hat die Kiel-Reihe besser gefallen. Zum Glück sind Geschmäcker aber verschieden. Ich bin auf jeden Fall gespannt auf die Fortsetzung in der Welt, die aber wohl mindestens bis 2020 dauert.

Bewertung:

3.5 out of 5 stars 3,5/5

Die Rezension der Serie gibt es hier.

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Wo kommen plötzlich die Unmengen von Dämonen in Band 4 her ohne Nahrung?!
  • Wieso ist ein ehemaliger Drache Anführer der Dämonen?
  • Wieso ist der Anführer der Dämonen plötzlich so leicht umzustimmen, nachdem er vorher über Jahrhunderte seinem Hass gefrönt hat?
  • Das Lenir und Aer verschollen oder vielleicht sogar gestorben sind, finde ich nicht toll

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Die Geschichte von Sin und Miriam 3 – Die Revolution [Buch]

Die Geschichte von Sin und Miriam 3 Die Revolution - Sabine Schulter

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Sabine Schulter

Teile der Serie:

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Und wenn ich mich in dieser Sache schon weltweit stark machen wollte, wo sollte ich dann aufhören? Überall auf der Welt litten Unschuldige. Alles Leid zu lindern war ein utopischer Wunsch. Es musste für mich vorerst genügen, dass ich meine Zukunft als Ärztin plante und derweil die Jäger gegen die Suchenden unterstützte.

Das dritte Buch beginnt zwar mit einem zeitlichen Versatz aber inhaltlich nahtlos dort wo der zweite Teil geendet hat. Die Bedrohung durch die Suchenden in Ägypten ist geringer geworden, da die Wächter einen Angriff führen konnten, der die Rudel zersprengt und ohne Führung zurückgelassen hat.

Allerdings gibt es offenbar weitere Wächter, die sich der Meinung anschließen, dass es einfacher ist, die Erwachten zu töten, als sie zu schützen. Somit würde den Suchenden die Möglichkeit genommen sich schnell zu vermehren.

Direkt zu Beginn des Buches wird ein Erwachter von seinem Wächter in Deutschland getötet. Die Gefahr für Miriam ist also mal wieder groß und wie sich in dem weiteren Verlauf zeigt, nicht nur für sie.

Wie klingt das für dich?« Leise musste ich lachen. »Als ob mein Hund gestorben wäre und du mir deswegen einen schönen Tag machen möchtest.«

Es scheint zumindest so, als wenn die fanatischen Ideologien das Motiv der Angreifer sind, oder steckt vielleicht noch viel mehr dahinter?

Mir hat beim zweiten Buch schon gefallen, dass eine Zeitspanne zwischen den Büchern liegt und der Leser nicht genau die Umstände und Rahmenbedingungen vorfindet, mit denen der vorherige Teil beendet wurde. Damit wird der Start direkt interessanter.

Man bekommt als Leser eben nicht genau die Situation vorgesetzt, die man erwartet hat. Das ist auch in diesem Band der Fall.

»Nein, das meinte ich nicht, sondern dass du meine Welt so bereicherst. Dass du alles dafür tun würdest, um mir ein Zuhause zu geben, und dass du mich so sehr liebst, dass du sogar daran zerbrechen würdest, wenn du mich verlieren solltest. Du hast keine Ahnung, was du mit deiner Art, deinem ganzen Wesen in mir auslöst. Aber ich genieße es so sehr!«

Die Geschichte erweckt anfangs den Eindruck, als wenn der Handlungsstrang aus dem zweiten Teil einfach fortgeführt wird. Als Leser tappt man lange Zeit im Dunkeln welche Motive und Akteure hinter den Aktionen stecken.

Der Schreibstil ist nach wie vor toll und ich bin diesbezüglich ziemlich begeistert von den Büchern von Sabine Schulter.

Sin und Miriam sind als Charaktere nach wie vor toll und auch die Chemie zwischen den Wächtern und ihr ist super. Einige Charaktere, die man im zweiten Teil liebgewonnen hat, tauchen auch in diesem Buch wieder auf. Somit findet man in diesem Buch also eine Mischung aus den Charakteren von Teil eins und zwei.

Lediglich am Ende ist man als Leser den Akteuren voraus und erkennt den Verräter schon etwas vorher, obwohl man nicht mehr Informationen hat als sie selbst. Das Ende ist leider insgesamt etwas schwach und nicht realistisch. Das kann den Eindruck einer ansonsten überragenden Buchserie aber nur leicht trüben.

Fazit:

Wem die vorherigen Bücher gefallen haben, der wird auch dieses Buch mögen. Die Spannung wird von Anfang auf einem hohen Niveau gehalten und es gib etwas mehr Action als in den ersten beiden Teilen.

Für mich ist der letzte Teil mindestens auf dem Niveau der Vorgänger. Es handelt sich insgesamt um eine herausragende Serie. Nach einigen Büchern war dieses mal wieder eins, dass ich innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe.

Bewertung:

5 out of 5 stars 5/5

Die Rezension der Serie gibt es hier.

Vergleichbare Serien / Bücher:

Verwandte Serien / Bücher:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Den Ansatz die Erwachten zusammen zu ziehen finde ich nicht logisch. Die Angreifer haben alle Zeit der Welt. Warum soll man angreifen, wenn man den Feind viel leichter aushungern kann?
  • Die offenen Kämpfe der Drachen, Wächter und Suchenden sind nicht so ganz logisch. Wie soll dass denn die Bevölkerung nicht mitbekommen?
  • Die Argumentation, dass die Jäger nur Befehle befolgen ist ziemlich schwach aus meiner Sicht. Mag ja sein, dass man beim Militär so tickt, dass man nur die Befehle des direkten Vorgesetzten zu befolgen hat, auch wenn man weiß, dass man denen des nächsthöheren Vorgesetzten genau zuwider handelt.
  • Das sich eine Anführerin der Jäger und Wächter auf einen Kampf um die Führung einlässt, obwohl es dazu weder Regelungen, noch einen Grund gibt, halte ich für reichlich unrealistisch. Das Ende vom letzten Band wirkt somit etwas gekünstelt. Bei der Auswahl des Führers der Jäger & Wächter ist es vollkommen irrelevant, ob derjenige am besten kämpfen kann.

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Berlin und Umgebung Städtetour 2011 [Reisebericht]

2011 habe ich meinen Job gewechselt und somit hatte ich unverhofft kurzfristig ein paar Wochen Urlaub, da ich meinen Resturlaub und die Überstunden abfeiern musste.

Somit habe ich mich spontan entschlossen nach Berlin zu fliegen, da ich dort zuletzt als Kind war, als es noch die Ost / West Unterteilung gab. Damals war ich nur in West-Berlin.

Von Pleiten und Pannen

An dem Anreisetag sind mir dann gleich zwei Missgeschicke passiert. Zuerst habe ich meinen Flug verpasst (ich hatte aufgrund der frühen Abflugzeit viel zu optimistisch die Zeit berechnet, obwohl ich es eigentlich hätte besser wissen müssen. Dummerweise war ich also zu spät für den Check in. Somit musste ich umbuchen was dann einen saftigen Aufpreis bedeutet hat, der viel teurer war als der eigentliche Flug. Das liegt an dem Konzept der Fluggesellschaften die ersten Tickets günstig zu verkaufen und dann die letzten sehr teuer. Da ich nun einen der letzten Plätze hatte und beim ersten Flug einen der ersten Plätze, gab es eine sehr hohe Differenz.

Die Lufthansa hat sich aber leider überhaupt nicht kulant gezeigt. Das hat mich dann dazu veranlasst konsequent nicht mehr Lufthansa zu fliegen bei allen Folgeflügen.

Da ich nun eh schon knapp dran war bin ich im Flughafen auch glatt an der Gepäckausgabe vorbei gelaufen und konnte meinen Koffer dann wieder mit Verzögerung abholen. Jetzt denkt ihr vielleicht wie bescheuert kann man sein? Da kommt man doch am Flughafen nicht dran vorbei. Nun der Flughafen in Berlin ist Uralt und ganz anders aufgebaut als moderne Flughäfen. In meinem Fall ward die Gepäckausgabe quasi ein paar meter hinter dem Flieger aber eben nicht auf dem Weg.

Da hab ich mich dann gleich noch in ein frisch auf die Wartebank gekleistertes Kaugummi gesetzt, was ich dann einen Tag später gemerkt hatte, weil überall der Mist in den Klamotten hing. Wenn es mal schief läuft, dann auch richtig.

Da es in Berlin ja quasi unendlich viel zu tun gibt, habe ich vorher alles im Detail vorgeplant. Aber wie üblich ist es sehr schwierig alle Aktivitäten vorher bzgl. des Zeitbedarfes zu schätzen. Somit hat die Planung zwar wie immer geholfen aber ich habe mir – auch wie immer – zu viel vorgenommen. Ich habe dann einfach vor ort spontan improvisiert und umgebaut.

Die Unterkunft

Geschlafen habe ich in einer Pension am Kurfürstendamm (Dittberner). Die Preise waren für ein Einzelzimmer sehr günstig. Die Pension wurde primär von Ausländern genutzt und war zumindest damals ein Geheimtipp. Das Gebäude war sehr alt. Es gab auch einen Aufzug (genauso alt) und die Treppe im Treppenhaus was aus Holz und knarrte bei jedem Schritt. Ich fühlte mich an Film- oder Buchszenen erinnert, bei denen man unbemerkt versucht ins Gebäude zu gelangen, wenn man abends zu spät heim kommt.

Das ganze Ambiente war zwar z.B. was Teppiche oder Internet anging modernisiert aber der Rest der Einrichtung entsprach noch weitgehend der ursprünglichen Einrichtung oder war zumindest Stilecht ersetzt worden. Somit wirkte die Pension sehr urig aber auch cool.

Tag 1:

Begonnen habe ich am ersten Tag mit einem Stadtrundgang. Ich hatte mich mit einem Freund getroffen, der in Potsdam wohnt. Bei dem Rundgang haben wir Berlin zu Fuß erkundet (bzw. hauptsächlich ich, der Freund hat den Erklärbär gemacht). Allein das ist in Berlin wirklich toll. Die Entfernungen sind weitgehend überschaubar. Das U- / S-Bahn Netz funktioniert gut und ist überschaubar. Man muss sich als Landei erst etwas an das System gewöhnen.

Anschließend haben wir zusammen den Bundestag besichtigt. Dort gab es 2001 zwei Touren – eine in der Kuppel und eine geht in das Innere des Bundestages. Für beide Führungen musste man sich zumindest im Jahr 2011 vorher anmelden.

Nachmittags haben wir uns dann noch zwei Führungen in die Berliner Unterwelten gegönnt. Zwei Bunker einer dem ersten und einer aus dem zweiten Weltkrieg. Einer davon mitten im U-Bahn Netz. Der ganze Bahnhof war so ausgelegt, dass er sich zum Bunker umfunktionieren lässt. Es laufen jeden Tag tausende daran vorbei ohne zu wissen was hinter den Türen ist. Ich finde der Teil gehört einfach zur Berliner Geschichte dazu.

Abends waren wir dann noch gemütlich mit dem Bekannten essen und dann haben wir uns noch den Fernsehturm besucht.

Das Loxx habe ich mir am ersten auch angesehen (das war eine deutlich schlechtere Version der Miniaturwunderlandes in Hamburg aber offenbar haben das andere auch so gesehen und die haben die Pforten bereits wieder geschlossen).

Tag 2:

Am nächsten Tag ging es in das Schloss Charlottenburg was wirklich toll ist. Schlösser gibt es um Berlin ja wahrlich im Überfluss.

Danach habe ich eine Führung im Olympiastation mitgemacht. Das ist wirklich beeindruckend. Vor allem auch, weil man noch immer die Geschichte (Nazivergangenheit) sieht und einem auch der Größenwahnsinn der Nazivorbereitungen auf die Welhauptstadt erkennt. Die Führung im Stadion kann ich sehr empfehlen. Dort habe ich dann auch das verspätete Mittagessen vertilgt.

Danach habe ich mir die Eastsidegalerie angeschaut, die wirklich sehenswert ist.

Weiterhin habe ich mir Madame Tussauds angesehen. Das fand ich aber nicht so beeindruckend, da ich bereits das Original in London 2x besucht hatte und auch die Niederlassung in New York bereits kannte.

Als Finale habe ich mir noch die temporäre Körperwelten Ausstellung angeschaut.

Abends habe ich mich dann mit ein paar Freunden in einer Cocktailbar getroffen.

Tag 3:

Am nächsten Morgen stand das Schloss Sanssouci auf dem Programm. Dort kann man sich wirklich tagelang aufhalten, wenn man alles sehen will. Das Problem ist, dass man dort wirklich viel läuft und einige Bereiche des Schlosses extrem gut besucht sind. Es gibt auch überall Audioguides. D.h. in jedem Raum bekommt man den Sinn, die Ausstattung, die Bilder erklärt. Wenn ihr das den ganzen Tag lang macht, dann geht es einfach nur noch rein uns raus. Irgendwann ist das leider einfach zu viel. Das ist aber ein absoluter Pflichtbesuch. Ich kannte auch noch den desolaten Zustand des Schlosses zu DDR Zeiten. Insofern ist es wirklich Wahnsinn was dort geleistet wurde.

 

Nach dem Besuch in Sansoucci habe ich dann noch die Gelegenheit genutzt mir im Schnelldurchlauf eine temporäre  Star Trek Ausstellung anzusehen, die im Filmpark Babelsberg angesiedelt war. Die hätte ich ohne meinen Lokalführer nie rechtzeitig gefunden. Leider war die Requisiten schon mehrfach quer durch Europa geschickt worden und teilweise durch unsachgemäßen Transport in einem jämmerlichen Zustand. Das schmerzt jeden Fan in der Seele!

Da in diesem Zeitraum auch noch die lange Nacht der Wissenschaften stattgefunden hat, stand als nächstes ein Besuch im botanischen Garten auf den Programm (geöffnet bis 1:00). Wenn man den besucht sollte man sich übrigens vorher anschauen wo die Eingänge sind. Zu der Sonderveranstaltung war nur einer besetzt und somit durften wir fast komplett rum laufen. Da man von Außen wegen der Mauer nichts sieht, ist das äußerst uncool.

Der botanische Garten in Berlin ist wirklich groß! Abends sind wir dann mehr oder weniger im Dunkeln quer durch den Garten getigert um rechtzeitig den Zug zu erwischen (es war schon nach 0:00). Das war dann etwas abenteuerlich und dabei wären wir fast noch irgendeine Privatparty geraten. 😉

Tag 4:

Am nächsten Tag habe ich dann mit der Museumsinsel begonnen, die ein absolutes Highlight von Berlin ist. Begonnen habe ich mit dem Neuen Museum, dann danach das Pergamonmuseum besichtigt. Das Pergamonmuseum muss man einfach gesehen haben. Allein die Größe der Exponate ist umwerfend. Verbunden mit dem Pergamonmuseum ist das Museum für asiatische Kunst. Beide sind absolute Empfehlungen meinerseits.

Das Bode Museum habe ich mir an dem Tag auch noch angeschaut.

Abends habe ich mir noch das DDR Museum angeschaut was einen wirklich in die Zeit der DDR zurückversetzt. Da ich diese Zeit noch erlebt habe, weil ich damals öfter zu Besuch bei einer Bekannten in der DDR war, war es für mich nicht neu aber trotzdem finde ich es gut, dass man sich das in einem Museum anschauen kann.

Bode Museum

Tag 5:

Am nächsten Tag habe ich mir noch das Alte Museum und das deutsche Historische Museum angesehen. Letzteres kann ich sehr empfehlen. Man sieht sehr eindrucksvoll wie Kriege entstehen. Die Zusammenfassung ist, dass man andere Völker nicht unterdrücken sollte. Der zweite Weltkrieg war letztendlich eine Folge der Restriktionen aus dem 1. Weltkrieg. Wenn sich ein paar Führer mehr mit der Geschichte beschäftigen würden, gäbe es weniger Kriege.

Fazit:

Berlin ist immer eine Reise Wert. Eigentlich sind 5 Tage deutlich zu kurz und meine Tage waren so voll gepackt, dass es wirklich anstrengend war. Man sollte es also vielleicht etwas relaxter angehen als ich es in dem Intensivurlaub getan habe.

Zu weiteren Reisebeiträgen geht es hier.

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