Nevernight [Serie]

Nevernight Die Prüfung - Jay Kristoff  Nevernight Das Spiel - Jay Kristoff  Nevernight Die Rache - Jay Kristoff

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Jay Kristoff

Teile der Serie:

  • Nevernight 1 – Die Prüfung (704 Seiten)
  • Nevernight 2 – Das Spiel (704 Seiten)
  • Nevernight 3 – Die Rache (784 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Band 1:

Es ist nun einmal Tatsache: Wenn man nicht gerade ganz mit sich allein ist – und in einigen Fällen selbst dann –, kann man sich darauf verlassen, dass man mindestens einen Narren in seiner Nähe ertragen muss.

Um die Buchserie wurde auf den Blogs recht viel Tamtam gemacht. Mittlerweile bin ich etwas vorsichtiger geworden mit Büchern, die auf Blogs gefeiert werden. Mir geht es dabei etwas wie mit den Oscars.

Die gehypten Bücher sind oft besonders in irgend einer Art und Weise aber nicht zwingend nach meinem Geschmack. Das ist bei Filmen mit Oscars oft nicht anders. 1917 war das beste Beispiel dafür. Abseits der scheinbaren one shot Aufnahme bot der Film überraschend wenig.

Sie können dir hier zwar ein neues Gesicht geben, aber kein neues Herz. Egal was sie dir nehmen, das können sie nicht bekommen, es sei denn, du lässt es zu.

Der Einstieg in die Nevernight Serie ist definitv ungewöhnlich. Das Ende am Anfang vorwegnehmen und dabei zu verkünden, dass der Hauptcharakter stirbt ist mal was anderes. Ich kann aber nicht sagen, dass mir der Ansatz gefallen hat.

Die Grundgeschichte, um die es in Nevernight geht ist recht gewöhnlich. Die Eltern von einem Kind wurden hingerichtet und während sie zur Jugendlichen heranwächst sinnt sie auf Rache und richtet ihr ganzes Leben danach aus. Also im Prinzip Harry Potter, wo die Mordgelüste andersrum gelagert sind.

»Ein Verräter ist nichts weiter als ein Patriot, der nicht auf der Seite der Sieger steht.«

Der Schreibstil ist definitiv gewöhnungsbedürftig. Der Autor springt immer wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Anfangs ist es nicht ganz einfach in dem Gespringe herauszufinden was, wann passiert.

Die Zeitsprünge ziehen sich durch das ganze Buch. Manche mögen das für ein tollen Stilmittel halten, ich finde es für zumindest sehr gewöhnungsbedürftig.

Die Handlung wird von einer dritten Person in blumigeren / derberen Bildern erzählt. Den leicht sarkastischen Humor mag man oder eben nicht. Ich mag zwar gerne Sarkasmus aber in dieser Serie fand ich ihn die Umsetzung nicht so gelungen.

Es gibt viele Fußnoten (ähnlich Bartimäus). Ich fand sie aber in der Bartimäus Reihe deutlich witziger. Hier habe ich bestenfalls die hälfte der Fußnoten gelesen, weil sie oft Hintergründe erläutern und eher an Einträge aus einem Lexikon erinnern. Das Problem damit ist ähnlich gelagert wie dem sprunghaften Schreibstil. Die Texte der Fußnoten sind teilweise eine Seite lang und reißen mich immer wieder aus der Handlung.

Auf dich und mich wartet die Schattenstraße. Und wenn du das Tänzchen darauf richtig tanzt, dann wird deinen Namen nie jemand erfahren, und den von diesem Metzgerdorn an deinem Gürtel schon gar nicht.

Die Handlung ist im ersten Teil leider über weite Strecken eher langweilig.

Spannung kommt erst weit nach der Hälfte des Buches auf. Erst das letzte viertel ist dann so gut, wie eigentlich das ganze Buch hätte sein sollen. Zugute halten muss man Jay Kristoff, dass ich zu keinem Zeitpunkt die Person in verdacht hatte, die alles angezettelt hat und auch nicht den Plan dahinter. Das hat der Autor sehr gut gemacht. Ich kam mir vor wie bei einem Illusionisten. Die meiste Zeit wird man abgelenkt und verpasst das Wesentliche, bis der Trick aufgelöst wird.

Die Geschichte erinnert in der Grundausrichtung Schule / Ausbildung ein wenig an eine sehr dunkle Variante von Harry Potter (in der Nevernight Serie dürfte Snape Schüler umbringen). Die Motivation von Mia ist schlicht Rache und in der Ausbildung sterben die Schüler bereits wie die Fliegen.

Band 2:

Und wie gern begrüßte ich euch jetzt, da wir wieder vereint sind, mit einem Lächeln und überließe euch sogleich der Schilderung von Mord und Rache, gewürzt mit einer wohldosierten Prise geschmackvoll formulierter Unanständigkeiten.

Mia hat ihre Ausbildung beendet, die rote Kirche und sie selbst wurde von Ash verraten. Einen der drei Namen auf ihrer Liste zu tötender Personen konnte sie bereits streichen und somit eliminieren. Zwei hat sie noch auf der Liste und mit dem Wissen aus dem Buch  von Cloe stellen sich ihr neue Rätsel.

Band zwei beginnt recht spektakulär aber nach der umfassenden Ausbildung in Band eins ist es geradezu unglaublich wie stümperhaft und unprofessionell sich Mia verhält.

Zeitweise habe ich mich einen typischen Actionfilm wie zum Beispiel Rambo erinnert gefühlt (das betrifft übrigens auch schon das Ende von Band 1). Der “Held” mäht alles um aber bekommt selbst nur einige Verletzungen. Über 100 Leute töten? Für die “Heldin” kein Problem.

Mia wird bis zu einem gewissen Grad glorifiziert. Sie verschont einen Jungen aber hat so viel auf dem Gewissen, dass man als Leser schon Probleme bekommt die Leute zu zählen, die sie tötet. Jay Kristoff bekommt es aber trotzdem hin, dass ich eine gewisse Sympathie für Mia hatte.

»wenn meine Klingen mit dem Singen aufhören, nur weil du dich mit Furian nicht darauf einigen kannst, welche Farbe seine Kacke hat. Fick mit ihm. Erstich ihn. Erstich ihn, während du mit ihm fickst. Ist mir egal. Aber kriegt das irgendwie auf die Reihe, bevor wir deswegen alle draufgehen.«

Glücklicherweise fängt sie während des zweiten Bandes an ihre Handlungen zu hinterfragen, nachdem sie bisher weitgehend ohne Rücksicht auf Verluste und andere gehandelt hat. Der Wechsel kommt mir allerdings etwas flott, nachdem Sie vorher verbissen nur das Ziel Rache verfolgt hat.

Der zweite Band erinnert von der Geschichte recht stark an den Film Gladiator. Eine weibliche Hauptfigur mit knapp 18 Jahren nicht sonderlich glaubwürdig in der Rolle von Russel Crowe. Vor allem nicht in Massenschlachten mit bis zu 300 Leuten, in denen die Gladiatoren Kleiderschränke sind.

Kristoff ist übrigens der erste Mann, von dem ich halbwegs passable Sexszenen gelesen habe, auch wenn er sich teilweise selbst auf die Schippe nimmt. Es gibt in diesem Band ein paar, wenn auch nichts außergewöhnliches.

Ich fand den zweiten Band spannender und etwas besser als den ersten.

Band 3:

Ihr Knie stieß mit einer Wucht in seinen Schritt, mit der herabstürzende Kometen die Erde küssen. Eine Möwenschar, die auf einem Turm der nahe gelegenen Kathedrale gerastet hatte, flog kreischend auf, und jedes männliche Wesen in einem Umkreis von vier Häuserblocks rutschte unruhig hin und her.

Mia hat endlich ihre Rache an Scaeva und Duomo bekommen, auf die sie 8 Jahre hingearbeitet hatte. Das dachte sie zumindest. Sie hat aber nur den Doppelgänger von Scaeva getötet.

Mia ist nun die meist gesuchte Mörderin des Landes, hat ihr Ziel aber noch nicht erreicht. Zusätzlich befindet sich Mercurio in der Hand der roten Kirche und Mia ist auch noch vollkommen unklar was es mit der Krone des Mondes auf sich hat.

Der dritte Teil ist der beste der Serie. Es kommen noch ein paar Charaktere hinzu (der Pirat gefällt mir dabei besonders).

Sondern vielmehr, dass sie so werden würde wie er. Aber wie viele andere Mias hatte sie auf diesem Weg geschaffen? Nach all dem, was sie getan hatte, dem vielen Blut und dem Tod?

Einige spannende Kniffe sind auch in der Geschichte drin. Die Idee, dass die Nevernight Bücher auch in der Geschichte auftauchen hat was. Dabei dient dies nicht nur als schmückendes Beiwerk, sondern ist wirklich gut als relevantes Handlungselement eingebaut.

Das Hinterfragen von Mias Handlungen finde ich auch gut gelöst. Etwas schwach ist allerdings, dass sie selber merkt, dass ihre Rachehandlungen ziemlich nutzlos sind und sie eigentlich nicht (viel) besser als Scaeva ist, sie das aber keineswegs daran hindert damit weiter zu machen.

so gern, wie sie ihn mochte, er war kein Typ, der sich eine gute Geschichte von der Wahrheit verderben ließ.

Wenn man ehrlich ist, hat sie wahrscheinlich hunderte Personen hinterlassen, die nun ähnlich handeln könnten wie sie selbst.

Kristoff hat auch einige sehr spezielle Formulierungen in die Geschichte eingebaut, bei denen ich zuerst schmunzeln musste. Ähnlich wie auch Armentrout wiederholt er sich aber diesbezüglich recht schnell.

Fazit:

aber ich werde meine meinung sagen, wenn’s recht ist …« »Und wenn es mir nicht recht ist?« »… dann sage ich sie trotzdem …«

Die Serie hat es mir nicht ganz leicht gemacht. Aufgrund der teilweise recht euphorischen Blogbeiträge war meine Erwartungshaltung ziemlich hoch. Vielleicht zu hoch.

Der erste Band hat mich aber ziemlich enttäuscht. Das Buch ist nicht schlecht aber meiner Erwartungshaltung keineswegs gerecht geworden. Die Geschichte ist ziemlich langatmig und dieses simple Rache um jeden Preis Motto macht Mia auch nicht gerade sympatisch. Somit wirkt der erste Band wie eine sehr dunkle Version von Harry Potter.

Die recht vulgäre Aussprache mag kurzfristig mal was anderes sein, aber das reicht dauerhaft kaum um Interesse zu wecken. Die Fußnoten sind auch nichts Neues und waren in Bartimäus witziger und vor allem kürzer.

Glücklicherweise wird die Geschichte mit jedem Band spannender und das simple Rachemotiv ist zumindest nicht mehr die einzige Motivation von Mia, wenn auch noch immer die stärkste.

Bedauern ist was für Schwächlinge, Mia. Und ein schlechtes Gewissen ist was für Feiglinge.

Interessant ist, dass es in der Geschichte kein direktes schwarz und weiß gibt. Mia ist nicht besser als die Leute, die sie umbringt. Sie bringt auch diverse Leute um, die einfach nur ihren Job machen (Soldaten).

Der zweite Band erinnert an den Film Gladiator und im dritten werden die diversen losen Enden zusammengeführt und es gibt deutlich weniger Längen als in den vorherigen Bänden.

Da der Autor zu vielen Wendungen neigt, verstrickt er sich leider auch ziemlich in Unstimmigkeiten (siehe diverse Kommentare im Spoilerbereich)

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Als Weberin würde ich freundlich sagen ihr könnt mich mal, wenn sie selber jedes mal den Tribut zahlt und ein Lehrer jedes Jahr zu Showzwecken einen Schüler verstümmelt.
  • Nach den bisherigen Erfahrungen ist doch schon vorher klar, dass es eigentlich um einen Vertrauensbeweis geht, als Mia gefangen wird. Verrät sie die rote Kirche unter Folter?
  • Angeblich werden die Anwärter, die keine Klinge werden zu Helfern. Das Verhältnis beträgt lt. Buch 20:1. Da die Ausbilder aber fast alle Anwärter umbringen würde das rechnerisch eher ein Verhältnis von 1:1 geben. Darüber hat der Autor wohl nicht so richtig nachgedacht.
    – Das Konzept, dass die letzten Anwärter, die noch leben auch die besten sind ist nicht zwingend korrekt. Wenn z.B. Mia und Lotty getötet werden gibt es niemanden mehr, der gut mit Giften umgehen kann. Andersrum hätte jemand möglicherweise durch Betrug in der Kategorie gewonnen, der keinen blassen Schimmer von Giften hat, weil er oder sie ein guter Dieb ist. Somit hätte er / sie mit einem einzigen Diebstahl die Kategorie des Giftmischers gewonnen. In beiden Disziplinen ist er oder sie deswegen aber nicht gut.
  • Die Motivation der Schüler erschließt sich nicht. Sie werden ausgebildet um beliebige Ziele zu töten und haben selber überhaupt nichts davon. Selbst Rache dürfen sie nicht üben, obwohl das Mias einzige Motivation ist.
  • Mia will einen nach ihrer Ansicht nach unschuldigen Jungen nicht töten, hat aber kein Problem damit Auftragskillerin zu sein und alle zu töten, die ihre Ziele kreuzen. Als ob die rote Kirche nur Aufträge nach moralischen Kriterien annehmen würde und die regulären Opfer schuldiger sind (wie wir später Erfahren ist ja eher das Gegenteil der Fall).
  • Adonai mit seiner Schwester zu erpressen ergibt wenig Sinn, wenn die Folge ist, dass sie sich beide ausliefern müssen. Wenn er sich und seine Schwester ausliefert ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie etwas später getötet werden.
  • Was hat Carlotte gedacht würde Osrik mit derartigen Mengen Schlafrezeptur machen?
  • Woher soll Remus wissen, dass er die Blutwanderung nicht mehr nutzen kann? Mia hat auf dem Weg zu ihm alles getötet war ihr vor die Nase kam. Dass die Soldaten, die Mia außer Gefecht gesetzt hat geredet haben sollen, wirkt äußerst konstruiert.
  • Mia erzeugt beim Rennen unter ihrem Tarnumhang Fußspuren und Geräusche und keiner bemerkt sie, obwohl sie an vielen Leuten vorbeiläuft, als sie die Verfolgung von Ash und den Angreifern aus dem Berg heraus aufnimmt?
  • Wo ist der Rest der Meister während Cassius und Mia kämpfen?
  • Die Rachemotive von Ash und ihrem Vater sind nicht nachvollziehbar. Er verpflichtet sich bei der roten Kirche und bringt diverse Leute um und verpatzt eine Mission. Anschließend will er sich an der Kirche rechen und die Kinder führen dies aus? Für mich nicht plausibel. Das ist so ungefähr als wenn ich zum Militär gehe, und nachher die Armee umbringen wurde, weil ich bei einem Einsatz verletzt wurde.
  • Wieso sind die ganzen toten Kamele und Soldaten in der Wüste nicht längst von den Sandkraken gefressen worden?
  • Woher soll Mia die Einladung haben, wenn niemand weiß, dass sie existiert – in ihrer vorgetäuschten Rolle?
  • Mia geht ein sehr hohes Risiko bei der Ermordung des Dons ein, wenn er sie beim Liebesakt auch gebissen hätte (sie hatte das Gift auf den Lippen), wäre sie auch gestorben. Die ganze Aktion ist eher ein Himmelfahrtkommando als ein Plan und das Ergebnis ist maximal Stümperhaft und keiner Klinge würdig. Bei dieser Herangehensweise würden die Klingen kein Jahr leben.
  • Natürlich würden sich die Frauen alle wieder mit Mia einsperren lassen und keine würde Mias Plan verraten, nachdem Mia sich allen offenbart hat und  vermutlich selbst nachhelfen musste, um die Frauen in den Käfig zu verfrachten, weil die Sklavenhändler verletzt sind.
  • Klar! Mia (zierlich und klein) tötet unbewaffnet drei starke Kämpfer, nachdem der Erzähler kurz vorher erzählt hat wie schwer es doch ist einen einzelnen großen und starken Typen zu besiegen.
  • Der Plan wie Mia Duomo und Scaeva umzubringen will ist mindestens so schlecht wie einige anderen Pläne von Mia. Warum sollte sie erst durch eine derartig ungewisse Zeit in Arenen gehen, bei denen sie gegen die besten Gladiatoren bestehen muss. Davon mal abgesehen, dass sie das nie schaffen würde. Sie ist Assassine und nicht Gladiator, nicht mal ansatzweise. Sie muss nur zu dem richtigen Zeitpunkt an Ort und Stelle sein. Ihre Ausbildung als Assassine war auch ziemlich überflüssig, wenn das Ziel war Gladiator zu werden. Wie sie selbst anmerkt, sind die Kampfstile sehr unterschiedlich.
  • Warum die rote Kirche nicht versucht hat Mia umzubringen als sie es noch problemlos gekonnt hätte, wird mir nicht klar.
  • Wieso ist der Raum des Champions nicht abgeschlossen? Als Mia zu ihm wollte war die Tür zu. Wieso bittet der Executus um Einlass und er Champion öffnet selbst die Tür? Das passt nicht, er behandelt die anderen Gladiatoren auch nicht so und die Tür müsste von außen verschlossen sein.
  • Die Sache mit dem vergessenen Unterhöschen ist reichlich konstruiert, oder?
  • Mia ist immer so schlau aber Eclipse uneingeschränkt zu trauen ist nicht schlau, da Eclipse sehr viel Zeit mit Ash verbringt. Wie sich später zeigt waren beide vertrauenswürdig.
  • Wieso kommt Mia nicht auf die Idee, dass zwischen dem Vergiftungsversuch und der zufällig rumliegenden Liste der zu verkaufenden Gladiatoren ggf. ein Zusammenhang besteht? Sie denkt nur über richtig und falsch der Rebellion nach und nicht darüber von wem Sie selbst als Spielfigur benutzt wird. Wie sich später rausstellt, hat sie die Zusammenhänge verstanden aber der Leser wir vom Autor bewusst im Dunkeln gelassen.
  • Die Sinnkrise von Mia kommt reichlich spät. Erst bringt sie massenhaft Leute um und bringt ihr Leben schon fast regelmäßig selbstmörderisch in Gefahr und dann plötzlich entwickelt sie ein Gewissen was halbwegs zuverlässig funktioniert.
  • Mia ist selbst klar, dass Arkades das Gift nicht benutzt hat, aber sie behauptet es mehrfach. Später wird auch klar, dass sie bereits eine andere Person verdächtigt hat. Die Aussagen dienen also offenbar nur dafür den Leser ins Bockshorn zu jagen.
  • Die angebliche Fluchtaktion ist zwar dramarturgisch hilfreich, aber in der Realität hätte Mia damit ihre Fähigkeiten verraten (wie soll sie aus ihrer Zelle gekommen sein?) und es macht auch keinerlei Sinn diese Flucht überhaupt möglich zu machen.
  • Die Geschichte um die Flucht der Gladiatoren wirkt reichlich konstruiert. Wegen dem Bekanntwerden des Aufstandes können die Sklaven nicht mehr verkauft werden. Es war aber überhaupt nicht nötig die Sklaven erst entkommen zu lassen. Mia hätte sie nicht aus den Zellen bringen müssen und Leona hätte diesem Plan nicht zustimmen müssen (warum sollte sie auch). Die Hinrichtung bringt angeblich so viel Geld wie der Verkauf der Gladiatoren (zweifelhaft, wenn man bedenkt, dass die Hinrichtung nur in der Pause stattfindet). Auch dass der Menschenhändler für Opfer irgendwelcher Hinterhofkämpfe so viel zahlt, als wenn Gladiatoren für die Arena gekauft werden (bis zu 100.000 Besucher) klingt nicht plausibel. Zumal einige von den Gladiatoren (Klingensänger) nicht mal mehr kämpfen können.
  • Wenn Leona mit ihren Legionären kommt, kann Mia wohl kaum denen gegenüber erwähnen mit wem Leona ins Bett gegangen ist, ohne das dies eine direkte Strafe nach sich ziehen würde.
  • Das Risiko, dass Mia im Massenkampf der Gladiatoren stirbt, ist immens hoch. Das ist kein Plan. War es nie.
  • Wenn Scaeva nicht der echte Scaeva ist, sind seine Frau und sein Sohn wirklich gute Schauspieler bzw. sein Sohn merkt es ja offensichtlich selber nicht und später wirkt berichtet, dass die Doppelgänger sogar seine Frau täuschen sollen…
  • Wie soll das Gespräch zwischen Leona und Mercurio unbemerkt bleiben, wenn es in einer Loge stattfindet, wo diverse Leute daneben stehen? Er ist schließlich der Tarnung nach nur Sklave und spricht überhaupt nicht unaufgefordert.
  • Die rote Kirche hätte niemals eine realistische Hoffnung darauf gelegt, dass Mia in der Lage ist Scaeva zu töten. So naiv waren die Meister nicht.
  • Zur der Zeit zu der die Geschichte spielt wären die Bürger von einem wiederauferstandenen Herrscher wohl eher weniger begeistert und würden das für Hexerei halten
  • Wo hat Ash den Rucksack mit der Bombe hingeworfen?! Die Meister stehen vor ihr. Die Klingen stehen hinter ihr. Alle werden umgehauen aber sie nicht?
  • Wieso erkennt Ash Tric in seiner neuen Form, Mia aber nicht? Erkennt sie ihn nur am Gesicht und nicht an der Stimme?
  • Wieso greifen die Draken Mia in der gefluteten Arena nicht an, nachdem sie im Kampf alles sofort gefressen haben was auf dem Wasser aufkam? Satt?
  • Mia trägt Jonnen durch die ganze Stadt nachdem gerade totale Chaos herrscht und er sich trotz Knebel noch bemerkbar machen kann? Davon abgesehen ist die Aktion dumm. Wenn man schon Schattenwesen hat die nicht sterben können, warum selber gehen? Das Solis wegen dem Verrat sauer auf Mia ist passt auch nicht, wenn genau das Ergebnis (Verrat) gewünscht war.
  • Klar, Mia hat ihre Grabbeinerne Klinge zufällig vergessen. Die ist ja auch nichts besonderes und auch der Flucht braucht man sowas ja auch nicht …
  • Die Idee mit den Büchern über Mia in der Bibliothek hat was.
  • Geniale Idee: Mia ist halb tot und will dann denn bestgeschützen Mann angreifen den es gibt. Das häte Mia eigentlich viel eher haben können. Er war immer an dem Ort…
  • Na logisch, gegen die paar Gegner im Wirtshaus antreten wäre ja langweilig gewesen. Da ist es besser sich mit 200 Piraten + Seeungeheuer und deren König anzulegen. Zugegeben die Lösung der Situation ist sehr einfallsreich. Wo auch immer Mia auf dem Stahlgitter den Schatten findet. Aber irgendwie gewinne ich in der Geschichte eh den Eindruck, dass die Schatten immer dann da sind, wenn der Autor gerade welche brauchen kann und sonst nicht.
  • Wie hat die Shahiide der Wahrheiten mehr als 300 Seiten in ein paar Minuten gelesen? Mehr Zeit hatte sie nicht um bis zu der Stelle im Buch vorzudringen.
  • Nach Trics letzten Worten zu Mia ist es etwas seltsam, dass er so stark in sie verliebt sein soll, wie es später dargestellt wird. Er hatte ihr vorher recht überzeugend vermittelt, dass er nichts mehr mit ihr zu tun haben will.
  • Die Idee, dass die Angriffsszene auf die rote Kirche zuerst im Buch nachgelesen wird und dann real passiert ist gut aber ohne irgendeinen Hinweis hat der Leser leider keine Ahnung wo der Übergang zwischen tatsächlicher Geschichte und Buch stattfindet.
  • Das Konstrukt, dass die Meister der roten Kirche ständig ein uns ausgehen und irgendwo Familie haben, halte ich nicht für realistisch. Dadurch wären sie extrem angreifbar. Warum Geld an die Kirche zahlen, wenn man die Familienangehörigen entführen kann und so die Kirche erpressbar macht?
  • Warum ergibt sich Drusilla und flieht nicht? Es war doch recht nahelegend, dass Mia sie nicht verschont. Für Gnade ist sie nicht bekannt.
  • Ich erkenne nicht so ganz wie Aelius drittes Buch Mia geholfen hat. Der Einzige Vorteil war ggf., dass die Klingen sich am Eingang versammelt haben. Aber sie Meister wussten eh, dass Naev und Mia sich nahe standen. Der Verrat von Adonai wäre aber nicht aufgedreckt worden ohne das Buch.
  • Das Gespräch in dem Mia der Göttin die Meinung geigt ist klasse.
  • Was hat Mia denn gemacht nachdem sie Cleo getötet hat und bevor sie bei Scaeva ankommt? Auf den dramatischen Auftritt gewartet?
  • Was ist denn das für ein Endkampf? Mia und ihr Vater gegen aufeinander los und zerstören eine ganze Insel und bewegen sich dabei wie Meteore, wirbeln durch die Luft, Berühren kaum noch den Boden. zerfetzen alles um sich rum. Dann schleicht sich Ash ganz gemütlich von hinten an und ihr Bruder auf ihrem Arm bringt Scaeva mit einem Zahnstocher um, der natürlich seelenruhig am Boden darauf wartet? Wirklich?
  • Ob es jetzt wirklich erstrebenswert ist als Untoter / Zombie den rest des “Lebens” zusammen zu verbringen?

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Mortal Engines [Serie]

Mortal Engines 1 Krieg der Städte - Philip Reeve  Mortal Engines 2 Jadt durchs Eis - Philip Reeve  Mortal Engines 3 Der Grüne Sturm - Philip Reeve  Mortal Engines 4 Der verlorene Sturm - Philip Reeve

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Philip Reeve

Teile der Serie:

  • Mortal Engines 1 – Krieg der Städte (338 Seiten)
  • Mortal Engines 2 – Jagd durchs Eis (363 Seiten)
  • Mortal Engines 3 – Der Grüne Sturm (384 Seiten)
  • Mortal Engines 4 – Die verlorene Stadt (563 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Band 1:

Er durchquerte den Saal mit der Sammlung aus dem 21. Jahrhundert und umrundete die Plastikstatuen von Micky und Pluto, den tierköpfigen Gottheiten des untergegangenen Amerika.

In diesem Endzeitszenario sind Städte fahrbare Einrichtungen, die sich gegenseitig bekämpfen und die letzten Rohstoffe verschlingen. Die Meere sind ausgetrocknet.

Die Hauptcharaktere sind Jugendliche, die im Falle von Tom und Katherine sehr naiv sind, obwohl sie in einer dystopischen Welt aufgewachsen sind. Die eine eher am oberen Ende der sozialen Schichten, der andere eher am unteren Ende der Mittelschicht.

Hester stellt mit ihrer Vergangenheit einen eher angenehmen Ausgleich dar.

Wenn man den Film kennt, dann kennt man die Grundgeschichte. Im ersten Drittel des Buches passt der Film sehr genau zum Buch, dann wird das Buch deutlich detaillierter. Das Buch wurde aber im Film ganz gut eingefangen.

Dabei fielen ihm die Tagträume ein, mit denen er sich die langweiligen Tage im Museum vertrieben hatte. Manchmal hatte es ihn darin mit einem hübschen Mädchen in die Außenlande verschlagen, wo er einen blutrünstigen Verbrecher fassen musste. Aber nie war es in seinen Träumen so kalt und nass gewesen oder hatten ihm die Beine so weh getan, und nie war der Verbrecher Londons größter Held gewesen.

Die Geschichte ist eine klassische Abenteuergeschichte, die aber eher Kinder und Jugendliche anspricht. Es gibt auch ein paar heftige Unstimmigkeiten, ob das nun physikalische Gesetze, Logik oder Plausibilität angeht. Wenn man bereits ist das zu vernachlässigen, bietet das Buch gute Unterhaltung. Obwohl es sich um einen Mehrteiler handelt, kann man das erste Buch auch gut alleine lesen, weil es ein abgeschlossenes Ende hat.

Band 2:

Es ist einiges an Zeit seit dem ersten Band vergangen und Tom und Hester sind auf ihrem Schiff durch die Gegend gereist und haben sich mit Handel über Wasser gehalten. Plötzlich werden sie in neue Abenteuer verstrickt.

Der zweite Teil ist anfangs etwas plump. Freya ist eine der Hauptakteurinnen und nicht viel mehr als eine verzogene Göre, die eine Stadt anführt.

Es gibt einige neue Charaktere, einer davon reichlich undurchsichtig. Auch im zweiten Teil geht es recht abenteuerlich weiter.

»Verlasst die Stadt!«, brüllte Peavey. »Frauen und Bürgermeister zuerst!«

Auch Tom und Hester sind in diesem Band charakterlich ziemlich schwach in der ersten Hälfte. So kam ich mir eher wie in einer Seifenoper vor. Die erwartete Abenteuergeschichte kommt erst in der zweiten Hälfte in fahrt.

Glücklicherweise besinnen sich die Charaktere später und finden zu alter oder neuer Stärke. Bei Freya finde ich den Wandel übertrieben. Was mir gut gefällt ist, dass einige Charaktere mit ihren Taten davon kommen, auch wenn sie es nicht verdient hätten. Oft werden die schlechten Taten in Büchern am Ende gesühnt, was nicht unbedingt realitätsnah ist.

Witzig ist, dass der Autor am Ende noch eine Zeitrafferbetrachtung anschließt in der fast mehr passiert als im ganzen Buch.

Buch 3:

Es gab nun einmal Menschen, dachte Freya – wie Caul und wie Hester Shaw –, die für das Glück nicht geschaffen waren.

Zwischen Band 2 und drei gibt es einen 16 Jahre Zeitsprung. Somit wird recht schnell klar, dass die bekannten Charaktere Tom und Hester eher Nebenrollen einnehmen. Wie bereits im Vorgängerband angekündigt war Hester schwanger und lebt nun mit Tom und ihrer Tochter in “Amerika” oder zumindest nah dran.

»Grundgütiger Quirke!«, fluchte Tom. Allmählich hatte er das Gefühl, dass sein Gott ein Spiel mit ihm trieb. Wenn er das alles überlebte, würde er ernsthaft darüber nachdenken, sich einen anderen zu suchen.

Plötzlich taucht Gargle dort auf (den kennt der Leser bereits aus dem zweiten Teil) und will ein Buch, dass sich in Cauls Screw Worm befindet.

Wren als Nachfolgegeneration leider genauso naiv wie Tom früher. Wie man sich denken kann beginnt nun das große Abenteuer für Wren. Tom und Hester holt die Vergangenheit ein und beide haben sich ein wenig auseinander gelebt.

Es kommen ein paar neue Charaktere hinzu was der Reihe gut bekommt.

Band 4:

Hier hätte Hester sich wohl gefühlt, dachte er und wünschte, der Wind hätte die Jenny Haniver an jenem Morgen nach der Katastrophe in die entgegengesetzte Richtung geweht und ihn und Hester nach London hinein- statt daraus fortgetragen.

Wren hat einiges erlebt. Sie ist von zu Hause abgehauen und als Sklavin geendet. Sie hat einen Jungen kennengelernt und ist von Hester und Tom gerettet worden. Bei Ihrem Wiedersehen kommt es zum großen Bruch und Hester verschwindet.

Für den vierten Teil gibt es viele offene Handlungsstränge und somit ist dies der längste Teil der Serie.

Auch im viertel Teil gibt es neue Charaktere und sowohl die erste Abenteurergeneration (Hester / Tom), als auch die zweite (Wren und Theo) spielen eine Rolle.

In der gesamten Serie gibt es leider nicht einen Charakter, der vollständig sympatisch ist. Wenn die Charaktere zur Abwechslung nicht naiv handeln, dann dumm. Dazwischen gibt es in der Serie erschreckend wenig Spielraum.

Der zweite Teil des vierten Bandes ist relativ spannend. Das hätte ich mir vom Rest der Serie auch so gewünscht.

Fazit:

»Und wenn wir untergehen?«, fragte Tom. »Was dann?« Pomeroy lachte. »Dann sind die Nächsten an der Reihe. Ihre Tochter und ihr junger Freund zum Beispiel. Die Tochter eines Londoner Historikers und ein Antitraktionist – vielleicht sind sie die Zukunft.«

Meiner Meinung nach haben die Bücher kein Zielpublikum. Der Schreibstil (Naivität, Einfältigkeit) zielt eher auf Kinder ab. Die vielen Toten, die diversen Morde, die desillusionierte Welt und bösartigen Charaktere eher auf Jugendliche oder Erwachsene. Als Erwachsener fand ich die Serie aber in Summe etwas langweilig.

Am Ende gibt es sogar noch Selbstmord als krönenden Abschluss der Serie. Somit habe ich die erste Buchserie vor mir, die ich für keine Altersgruppe uneingeschränkt empfehlen kann.

Die Abenteuer sind klasse aber Emotionen oder Bindungen zu den Charakteren habe ich an keiner Stelle empfunden. Es gibt auch keinen wirklich guten Charakter. Alle haben ihre Macken. Insgesamt bietet mir die Serie zu wenig und den Erfolg kann ich nicht nachvollziehen.

Dem Dystopieszenario bleibt die Serie absolut treu. Viele Charaktere finden ein relativ unschönes Ende.

Ich habe eine weile überlegt, ob ich der Serie 3,5 oder vier Punkte gebe aber 4 bedeutet, dass ich die Serie irgendwann vielleicht noch mal lese. Aktuell sehe ich das bei dieser Serie nicht.

Bewertung:

3.5 out of 5 stars 3,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Endzeit gut und schön aber das Szenario ist ziemlich fragwürdig. Wohin die Meere verschwunden sind weiß man nicht so genau, warum die Städte teilweise mit Museen und Kichen überlebt haben auch nicht (die Städte wären bei einem Atomkrieg als erstes Zerstört worden – der beschriebene Krieg scheint noch viel schlimmer gewesen zu sein). Es macht auch wenig Sinn eine ganze Stadt mit hydraulischen Kiefern zu zermalen, was eh nur funktioniert, wenn die Stadt deutlich kleiner als die eigene ist. Allein der beschriebene Zerlegungsprozess würde so viel Ressourcen und Energie verschlingen, dass das überhaupt nicht realisierbar wäre.
  • Das Katherine und Bevis in Beisein von irgendwelchen Fremden Hochverratspläne schmieden ist gelinde gesagt vollkommen unglaubwürdig.
  • Was für ein Quatsch: Die Medusa zeigt “die Landschaft vor London mit dem fernen Schildwall im Fadenkreuz” wohlgemerkt bei 130 Meilen Entfernung im Dunkeln. Für eine derartige Sichtweite müsste man gut 3000m hoch sein. Eine Energiewaffe könnte auf die Entfernung eh nichts ausrichten, wenn sie sich in Erdnähe befinden, weil sie durch die Erdkrümmung schlicht in den Boden feuern würde. Davon abgesehen ist es abends und lt. Beschreibung dunkel. Hat schon mal jemand 200km Sichtweite erlebt und war abends im dunkeln?
  • Es geht weiter mit totalem Quatsch: Bereits heute wird Hightech so filigran gebaut, dass man auf einem beschädigten PC Mainboard oder einem Handy nichts mehr reparieren kann. Die Fabriken für Prozessoren oder Speicher kosten Milliarden und es wird mit extrem reinen Bedingungen gefertigt. Die Platinen besehten aus extrem filigranen Leiterbahnen auf teilweise diversen Schichten übereinander. Es ist unmöglich da irgendwo einfach was dran zu basteln, zumal jede Platine auf den jeweiligen Anwendungsfall optimiert ist. Die Waffen des beschriebenen Krieges wurden in unserer Zukunft entwickelt und sind noch mal deutlich fortschrittlicher. Die Ingenieure reparieren “beschädigte Schaltkreise” durch “Platinen aus zerlegten Stalkerhirnen”. Muss ich dazu was Sagen? Das wäre vielleicht mit Technik om Jahre 1980 noch halbwegs gegangen. Mit unser heutigen Technik – und gewiss mit Zukunftstechnik – geht das nicht.
  • Hester jagt Valentine jahrelang hinterher um ihn zu ermorden und dann ist ihr Hass plötzlich verflogen, als wenn nie etwas gewesen wäre
  • Wieso sollten im Schnee Ketten eingefahren und Kufen ausgefahren werden? Wo soll der Vortrieb herkommen? Ein Schneemobil bewegt sich auch mit einer Raupe fort.
  • Die mächtigen Städte scheinen eher nach Zufallsprinzip ausgewählt zu sein. Der Autor stellt Millionenstädte auf den gleichen Level wie 500 Einwohner Dörfer
  • Woher sollen Fryas Navigatoren auch nur halbwegs aktuelle Karten haben, wenn diese Regionen nie jemand bereist?
  • Wolverinehampton fährt Zickzack, während Akorage geradeaus fährt. Zusätzlich war vor der Verfolgung ein Abstand zwischen beiden und Wolverinehampton musste mindestens zu der Position fahren, an der Ankorage sich vorher befand. Somit sollte es fast unmöglich sein, dass Wolverinehampton im Sturm aufschließt.
  • Die Aussage von Wren ist unlogisch. Gargle hat das Buch zuletzt auf der Screw Worm gesehen. Sie sagt dann “die Bücher sind umgestellt worden, seit Sie das letzte mal hier waren”. Er war noch nie “hier”.
  • Warum sollte man U-Boote nicht mehr finden können, wenn sie groß sind und um die Welt fahren können ohne aufzutauchen? Das hat beides mit Sonar (darum oder um etwas vergleichbares geht es angeblich) nichts zu tun.
  • Theo ist genial. Er lenkt Cynthia so erfolgreich ab, dass sie in aller Ruhe ihren Mord zu Ende bringen kann (was ihr dann aber doch misslingt) …
  • Wenn eh ein Zeitzünder am Luftschiff angebracht ist, macht es keinen Sinn, dass Cynthia überhaupt an Bord ist, geschweige denn irgendwen tötet.
  • Den Stalker irgendwie notdürftig zusammen zu basteln, dürfte wohl kaum genügend Stabilität liefern, um ihn gefährlich zu machen
  • Annas Idee, dass sie zu Popjoy zu gehen und sich reparieren zu lassen ist hochgradig naiv. Sie weiß nicht, ob Sie oder die Stalkerpersönlichkeit gerade Oberhand hat und Popjoy dürfte wenig Interesse daran haben, dass der Anna Teil der Überlebende Teil ist.
  • Ein einziger kleiner Zeitungsartikel wäre wohl kaum in der Lage Pennyroyal zu vernichten, wo er doch so berühmt und erfolgreich ist.
  • Was sollte Theo auch sonst tun, als gerade Pennroyal die Pläne auf die Nase zu binden, nachdem sie ihn gerade bestohlen haben. Besser kann man Katastrophen nicht vorbereiten.
  • Warum sollte jeder Soldat Nagas Braut kennen, wenn selbst Kobold nur Geheimdienstberichte mit ihren Fotos erhalten hat.
  • Mitten im Angriff der gesammelten Traktionstädte muss Theo zurück um den Brief zu holen, den er schon gelesen hat. Die Todesgefahr ist ja auch nebensächlich.
  • Wieso ist Theo zu Fuß schneller in London als Harrobarrow, obwohl er viel später gestartet ist?
  • Naga hat ein Exoskelett und fällt um, weil ihn eine Gaspistole in den Brustpanzer schießt?! Wohl kaum. Dann müsste der Schütze auch zurückgeschleudert werden.
  • Woher soll Popjoy wissen, ob Fang überlebt haben kann? In die Kristallkugel schauen?
  • ODIN erhält seine Energie von ein paar Solarzellen? Sehr effizient …

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Scythe – Das Vermächtnis der Ältesten [Buch]

Scythe 3 Das Vermächtnis der Ältesten - Neal Shusterman

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Neal Shusterman

Teile der Serie:

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Rowan hatte früh gelernt, dass man bei niemandem darauf vertrauen konnte, dass er sich treu blieb. Ideale verblassten, Tugenden trübten sich, und selbst der Königsweg hatte schlecht beleuchtete Nebenstraßen.

Scythe Goddard hat sich zum Herrscher über das Scythetum aufgeschwungen und den Rat der Scythe und alle potenziellen Rivalen und die Stadt der Scythe vernichtet, meint er zumindest.

Seine Bewegung der neuen Ordnung scheint zumindest in Nordamerika unangefochten zu sein und die Schuld schiebt er wie üblich in die Schuhe von anderen Personen.

Shusterman spielt in der Geschichte mit den Zeiten. Teilweise werden in dem Buch Ereignisse beschrieben, die parallel zum zweiten Band passiert sind. Nach meinem Verständnis wird die Handlung dabei aber recht unübersichtlich und die Zeitangaben sind auch nicht durchgängig konsistent.

Wie auch in den Vorgängern wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt und immer wieder von Briefen, Memos oder Mails unterbrochen.

Die verschiedenen Fäden aus den Vorgängerbänden werden im letzten Band recht geschickt zusammengeführt.

Leider schmeißt Shusterman die Regeln und stimmige Handlung ab und an über Bord, wenn es der Steigerung der Spannung dient.

Seltsam, dass man nicht bemerkte, was einem fehlte, bis man es fand.

Der Glaube bzw. Religion und ganz besondere Fanatismus wird kritisch hinterfragt, ohne dabei direkt auf Religionen unserer Welt einzugehen.

In diesem Band geht es auch viel um politische Ränkespiele und Macht um der Macht willen und der Versuchung in Grenzenloser Macht aufzugehen.

Fazit:

Es gab ein Problem, wenn man sich aufmachte, die Welt zu verändern: Man war niemals der Einzige. Bei einem endlosen Tauziehen mit mächtigen Gegnern – die nicht nur in die entgegengesetzte, sondern einfach in alle Richtungen zogen – konnte man sich vielleicht ab und zu vorwärtsbewegen, manchmal musste man aber auch ein paar Schritte zur Seite machen.

Der letzte Teil der Serie ist der spannendste (für eine höhere Wertung reicht es aber trotzdem nicht). Die diversen losen Fäden werden geschickt verknüpft.

Emotional spricht mich auch der letzte Teil nicht an und die Charaktere sind mir nicht ans Herz gewachsen.

Es werden zum Teil recht interessante ethische und gesellschaftskritische Fragestellungen angesprochen. Insofern bietet die Scythe Reihe recht gute Unterhaltung und diverse Denkanstöße. Einige Punkte sind nicht stimmig (siehe Spoiler) aber das ist bei den selbst gesteckten Rahmenbedingungen wohl unvermeidlich, wenn die Spannung nicht gänzlich verloren gehen soll.

Das Ende ist eine Geschmacksfrage un Shusterman lässt sich sogar offen weitere Bände anzuschließen.

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Wenn die Passagiere in 11.000 Metern aus dem Flugzeug katapultiert worden wären, dann hätten auch Ambudrohnen nichts mehr retten können. Zurecht wurde angemerkt, dass sie gefroren wären und beim Aufschlag aus 11.000 Metern höhe wären die in Einzelteile zerschmettert worden.
  • Das Verteidungssystem ist sinnlos. Die Schiffe sinken, Flugzeuge stürzen ab aber alle überleben? Wozu soll das gut sein? Um den Ort zu schützen und zo hoffen, dass nie jemand den Ort verlassen kann?
  • Die Zeitschienen passen bei den verschiedenen Handlungssträngen überhaupt nicht zusammen. Faraday ist 6 Wochen nach den Ereignissen von Band drei auf der Insel angekommen. Die Handlung wird parallel zu einer Handlung erzählt, die 3 Jahre nach den Ereignissen stattfindet. Zusätzlich hatte ich den Eindruck, dass die Sprünge in den einzelnen Zeitschinen nicht Konform zu den Ereignissen der anderen sind.
  • Der Schutzstatus von Gruppen, wie er im Buch beschrieben wird ist Quatsch: Akademiker, Landbevölkerung, Attraktiv – das kann alles durch eine Person abgedeckt werden und somit wäre auch nach der neuen Definition jeder geschützt
  • Wir befinden uns in einer Hightechzukunft und dort wird von surrenden Kameras gesprochen? Nett aber unrealistisch.
  • Der Thunderhead wird als unfehlbar und allwissend dargestellt und kann in körperlicher Form sogar Emotionen, Gefühle haben, trifft Entscheidungen und steuert die Welt und er ist nicht in der Lage ohne die Menschliche Ingenieure Fortschritte in der Forschung zu erzielen?
  • Wenn nur 30 Personen an Bord der Raumschiffe sind, die Reise über 1600 Jahre dauert, dann kann man es sich wohl kaum leisten, dass viele Menschen eines natürlichen Todes sterben. Der Nachwuchs bei einer derart kleinen Gruppe ist genetisch auch nicht gerade vielfältig. Mir ist eh nicht klar, warum überhaupt jemand bei der Ankunft leben muss. Ob vor Ort alle belebt werden oder einige sollte egal sein.
  • Wieso sind die Waffen an Goddards Schiff, die gleichen die wir vor 20-30 Jahren schon hatten?! Davon abgesehen sind Sidewinder für fliegende Objekte und nicht für Bodenziele, Mavericks sind für Bodenziele. Es gibt auch kein Flugzeug, dass ansatzweise 42 davon tragen könnte, schon gar nicht, wenn es nebenbei noch diverse Personen trägt.
  • Wieso hat der so weise Thunderhead keine Abwehrgeschütze errichtet oder noch einfacher früher den Start angesetzt, da doch schon deutlich vorher klar war, dass der Angriff kommt (spätestens als der Sender am Schiff positioniert wurde).
  • Die Rechenkapazität hat nichts damit zu tun, ob ein Computer seine Programmierung überwinden kann.

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4. Lesequartal 2019

Kurz zu meinen Wertungen:

>= 4 Sterne – sehr gute Bücher und auch mehrfach lesenswert

3 oder 3,5 Interessant zu lesen aber mir reicht es die Bücher einmal gelesen zu haben.

Meine Highlights in absteigender Reihenfolge:


Rebellion – Schattensturm – Jennifer L. Armentrout

Rebellion Schattensturm - Jennifer L. Armentrout

Ziemlich guter zweiter Teil mit einigen Logikschwächen. Das Buch handelt von Luc und seiner Freundin (zwei Nebencharaktere der Haupthandlung von Lux.

Ich mag Luc. 😉

4.5 out of 5 stars 4,5/5


Red Rising Dark Age – Pierce Brown

Red Rising Dark Age - Pierce Brown

Der zweite Teil der zweiten Trilogie schwächelt etwas. Tote sind wieder da und ich hatte das Gefühl, dass etwas die Ideen ausgehen. Ansonsten gibt es das was die Serie ausmacht. Gewalt, Folter, Ränkespiele und Machtkämpfe.

4 out of 5 stars 4/5


Shadows – A Lux Prequel – Jennifer L. Armentrout

Shadows A Lux Prequel - Jennifer L. Armentrout

Die Vorgeschichte zur Lux Serie, kann man gelesen haben, muss man aber nicht. Viele neue Erkenntnisse bringt der Teil nicht, wenn man die Hauptserie kennt. Wer den letzten Fitzel Lux aufsaugen mag, für den ist das Buch aber eine Leseempfehlung.

4 out of 5 stars 4/5


Die Krosann Saga – Sam Feuerbach

Die Krosann Saga 1 Die Auftragsmörderin - Sam Feuerbach  Die Krosann Saga 2 Der Schwertmeister - Sam Feuerbach  Die Krosann Saga 3 Die Sanduhr - Sam Feuerbach  Die Krosann Saga 4 Die Myrnengöttin - Sam Feuerbach Die Krosann Saga 5 Der Seelenspeer - Sam Feuerbach  Die Krosann Saga 6 Der Verräter - Sam Feuerbach

Serie um einen verwöhnten Prinzen und eine Auftragsmörderin, die sich in der Serie beide deutlich wandeln. Es handelt sich um eine klassische Abenteuergeschichte, die leider oft ziemliche Längen hat und wo der rote Faden ab und an verloren geht.

Ich mag den teilweise recht sarkastischen / schwarzen Humor.

3.5 out of 5 stars 3,5/5


Celesta – Diana Dettmann

Celesta 1 Asche und Staub - Diana Dettmann  Celesta 2 Staub und Schatten - Diana Dettmann  Celesta 3 Schatten und Glut - Diana Dettmann  Celesta 4 Glut und Asche - Diana Dettmann

Die Serie ist ein Pageturner aber oft zum Haareraufen. Um die Spannung hoch zu halten, wirken die Geschichte und die Charaktere oft sehr konstruiert. Schade.

3 out of 5 stars 3/5


 

Die Krosann Saga [Serie]

Die Auftragsmörderin Die Krosann Saga 1 - Sam Feuerbach Der Schwertmeister Die Krosann Saga 2 - Sam Feuerbach Die Sanduhr Die Krosann Saga 3 - Sam Feuerbach Die Myrnengöttin Die Krosann Saga 4 - Sam Feuerbach Der Seelenspeer Die Krosann Saga 5 - Sam Feuerbach Der Verräter Die Krosann Saga 6 - Sam Feuerbach

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Sam Feuerbach

Teile der Serie:

  • Die Krosann Saga 1 – Die Auftragsmörderin (378 Seiten)
  • Die Krosann Saga 2 – Der Schwertmeister (376 Seiten)
  • Die Krosann Saga 3 – Die Sanduhr (374 Seiten)
  • Die Krosann Saga 4 – Die Myrnengöttin (397 Seiten)
  • Die Krosann Saga 5 – Der Seelenspeer (380 Seiten)
  • Die Krosann Saga 6 – Der Verräter (372 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Band 1:

Seit jenen Tagen machte Karek fast täglich einen Abstecher zu den Hunden, denn er empfand es als eine seiner wenigen freudvollen Tätigkeiten. Wahrscheinlich, weil ich mir diese Aufgabe selbst auferlegt habe.

Anfangs habe ich das Buch für ein reines Kinderbuch gehalten. Das liegt daran, dass die Charaktere oft relativ einfältig sind. Formulierungen wie:
“Aber er” (Anmerkung: ihr Schatten) “war noch da, schwarz und böse wie sie selbst, weshalb sie ihn stets voller Misstrauen beobachtete und dafür sorgte, dass er sie nicht verriet.”
wirken auf mich eher so, als wenn die Charaktere nicht besonders schlau sind. Andererseits werden aber oft ziemlich gewalttätige Aktionen beschrieben, die wiederum nicht zu einem Kinderbuch passen.

Er vermisste das Lesen sehr und freute sich auf einige Stunden, in denen er in grenzenlose Welten, geschaffen nur durch schlichtes Aneinanderreihen von Buchstaben, abtauchen konnte.

Eine interessante Abwechslung ist, dass der Prinz um den sich die Geschichte dreht, relativ dick und pummelig ist, was in derartigen Büchern extrem selten vorkommt. Er hat aber einen rebellischen und scharfen Verstand auch wenn er das nicht immer zeigen kann. Dazu kommt ein deutlich ausgeprägter Sinn für Sarkasmus (sowohl beim Prinzen aber besonders bei der Auftragsmörderin), den ich sehr begrüßt habe.

Nika reagierte ungehalten. »Du hast doch einen riesigen Schädel. Was davon geht dort nicht rein? Oder musst du zuerst Luft ablassen und Platz machen?«

Die Geschichte entwickelt sich relativ langsam und anfangs war sie nicht sonderlich spannend. In der zweiten Hälfte des ersten Bandes wird es dann langsam spannender. Der Autor spinnt mehrere Geschichtsstränge gleichzeitig, die abwechselnd verfolgt werden.

Der Prinz entwickelt sich im Buch relativ schnell vom wohlbehüteten Prinzlein zu einer Person, die relativ schlau reagiert (wenn man das Alter berücksichtigt).

Es war Zuneigung. Kindliche Liebe. Doch mehr fiel ihr nicht ein, um es schlechtzumachen. Er liebte sie,

Obwohl die Serie in Bände eingeteilt ist, liest sie sich eher wie eine durchgehende Geschichte. Die Serie kommt dabei ganz klassisch ohne Cliffhanger zwischen den Teilen aus. Was die Serie sein will Kinderbuch (passt teilweise, wegen der manchmal doch eher einfachen Darstellung), Jugend oder Erwachsenenbuch (passt teilweise auch wegen des manchmal rabenschwarzen Humors oder der ab und an doch recht üppigen Gewaltdarstellung), ist mir nie klar geworden.

Band 2:

»Du bist ein erstaunlicher Bursche, Karek. Intelligent, willensstark und mutig auf der einen, jedoch naiv, selbstgerecht und zaghaft auf der anderen Seite. Eigentlich ist es gleich, ob du zu gut oder zu närrisch für diese Welt bist. Beides beschert dir nicht unbedingt ein langes Leben.«

Der Prinz ist einer Auftragsmörderin entkommen oder besser gesagt hat sie ihn verschont und will sie sogar wieder treffen, weil er die Hoffnung hat das Rästel um die mächtigen Artefakte aus vergangenen Zeiten zu lösen.

Im zweiten Band nimmt die Geschichte etwas fahrt auf, so richtig viel passiert aber noch nicht. Die Geschichte startet recht gemächlich.

Band 3:

Der Prinz versucht das Artefakt (die Sanduhr) zu bekommen, bevor Schohtar sie in die Finger bekommt und trifft dabei auf neue Gegner und Freunde.

Jetzt sah sie die beiden Jovali-Krieger an. »Ihr müsst zwei von diesen dreckigen Jovali sein.« Zum Glück klang ihr Tonfall etwas freundlicher als ihre Ausdrucksweise. Etwas. Nika hatte es schon immer drauf, mit den ersten wenigen Worten Freunde fürs Leben zu gewinnen.

Der Band ist zwar unterhaltsam aber im Hinblick auf den aufrührerischen Schohtar bringt er die Handlung leider nicht voran.

Band 4:

Karek hat die Sanduhr zerstört, einige Verbündete gefunden und ist wieder in der Burg seines Vaters, der aber krank ist und somit seine Aufgabe als König nur noch sehr eingeschränkt erfüllen kann.
Die Geschichte entwickelt sich in diesem Band äußert gemächlich weiter. Rückblickend ist in den ersten vier Bänden nicht viel passiert. Karek hat einige Freunde gefunden und ein magisches Artefakt gefunden und verloren. Davon abgesehen könnte dieser Band auch der erste sein.

Band 5:

Der Prinz antwortete: »Er hat im Kampf alle besiegt. Und nun scheint er Teil der Lösung zu sein.« »Pah! Wenn Krall Teil der Lösung ist, dann gibt es kein Problem.« Nika machte aus ihrer Wertschätzung gegenüber dem neuen Oberhaupt der Jovali kein Geheimnis.

Karek ist dem Hinweis von Fata gefolgt und hat eine Insel entdeckt, auf der er eine Myrnengöttin getroffen hat, die ihm weitere Aufgaben aufträgt.

Wie auch in den vorherigen Reihen setzt der Autor auf die recht unterschiedlichen Fähigkeiten von Kareks Gefährten. Einer ist ein sehr guter Schwertkämpfer, einer erkennt die Wahrheit, einer ist sehr klein und einer äußerst unscheinbar. In diesem Band schlüpft der Leser auch in die Rollen der Gefährten und erfährt Teile der Handlung aus ihrer Perspektive.

»Es ist wie mit einem Stück Brot, Blinn. Du kannst es liegen lassen oder ergreifen. Freiheiten hat man erst, wenn man sie sich nimmt.«

Der fünfte Band fängt relativ schwach an, steigert sich dann aber gegen Ende deutlich. Gemessen an dem was in den ersten vier Bänden passiert, nimmt in diesem Band die Schlagzahl deutlich zu. Wirkliche Pageturner Eigenschaften entwickelt aber auch dieser Band nicht.

Band 6:

Fast alles scheint verloren zu sein. Kareks Vater ist tot, Felsbach gefallen. Katerron steht vor dem Nichts. Die Charaktere haben somit die Mammutaufgabe das Blatt zu wenden.

‘Gib einem Menschen Macht und du erkennst seinen wahren Charakter.

Im letzten Teil gibt es zum Glück etwass mehr Spannung als in den Vorgängern. Der Finale Kampf ist dann aber erstaunlich schnell vorüber.

Fazit:

Die Reihe erinnert mich stark an die Bücher von Thomas Finn, ohne den selben Level zu erreichen. Die Abenteuer sind durchaus interessant und animieren zum weiter Lesen aber oft laufen die Charaktere irgendwelchen Hinweisen hinterher, ohne das erkennbar ist, wie es im Krieg gegen Schohtar helfen soll oder wo der rote Faden ist.

Erstaunlich, mit welcher Naivität Menschen das glauben, was sie glauben wollen.

Die Auftragsmörderin ist als Charakter eine Abwechslung zu anderen Geschichten und auch die die anderen Charaktere sind oft vielschichtiger, als der erste Blick verrät. Insgesamt hat mir aber etwas die Spannung in der Serie gefehlt. Bis einschließlich des dritten Bandes ist inhaltlich fast nichts passiert. Es wurden ein paar Bande geknüpft, Verschwörungen aufgeklärt, Fähigkeiten trainiert, Erfahrungen gesammelt aber die Lange ist nicht viel anders als zu Beginn.

Der Autor hat einige interessante Ideen eingebaut (eine Art von Teleportation, eine Zeitreise vergleichbar mit der in Harry Potter und der Gefangene von Askaban nur deutlich kürzer und nicht so anspruchsvoll) und einige Erkundungen in der “Haut” von Tieren.

Alles Leben ist endlich. Ein Grund mehr, endlich zu leben.

Aus meiner Sicht macht es bei dieser Serie keinen Sinn einzelne Bücher zu bewerten, da die Bücher alle nur Teilabschnitte ohne Schluss darstellen. Mir ist auch nie klar geworden wer die Zielgruppe der Bücher sein soll. Die Schreibweise bzw. der Scheibstil deutet eher auf Kinder bis Teens hin, der Gewaltlevel ist meiner Meinung nach aber für ein Kinderbuch ungeeignet. Somit bleibt eigentlich nur die Einstufung als Jugendbuch, wobei ich Zweifel habe, dass die Serie für die Altersgruppe noch interessant genug ist.

Wie schon öfter in der letzten Zeit, weiche ich bei meiner Bewertung von der typischen Durchschnittsbewertung ab. Ich habe auch eine Weile überlegt, ob ich 3,5 oder 4 Sterne vergebe aber die 4 Sterne sind aus meiner Sicht nicht gerechtfertigt.

Bewertung:

3.5 out of 5 stars 3,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Das belauschte Gespräch von Mondek, Schohtar und Korn ist ja geradezu darauf ausgelegt, dass ein lauschender ja alles versteht. Die Erklärung mit dem Pergament war für Schlohtar viel zu langwierig und vollkommen unnötig.
  • Karson segelt mal einfach zur Hauptstadt des Königreiches in den Militärhafen und verlässt diesen ohne einen Kratzer wieder?! Da kann es ja für Schohtar nicht schwer sein, die Stadt zu erobern.
  • Wieso darf Tatarie den König behandeln? Erst verdächtigen der König und Karek Sie etwas im Schilde zu führen (später erfahren Sie auch, dass sie für Geld fast alles macht). Weiterhin hätte der König wohl einen vertrauenswürdigeren eigenen Heiler. Es gibt also überhaupt keinen plausiblen Grund, warum der König sich von ihr behandeln / vergiften lässt.
  • Es passiert öfter in der Buchserie, dass die Charaktere Dinge schon wissen aber es dann im folgenden Verlauf so dargestellt wird, als ob die Figuren zum ersten Mal davon hören
  • Den angeblich so schlauen Charakteren geht erst nach einer Ewigkeit auf, dass der König vergiftet ist. Der Leser hat den Verdacht viel früher.
  • Wie Karek in die Falle des Verräters tappt ist unglaubwürdig. Natürlich fällt es ihm genau in dem Moment ein, in dem er von Schwertern bedroht wird. Vorher hat er nur Ahnungen, kann sich aber nicht genau erinnern. Wie praktisch für den Autor.
  • Wieso läuft es eigentlich oft darauf hinaus, dass Die Bösewichte offenkundig ihre vermeintlichen Verbündeten verraten, die anderen Verbündeten aber keine Gefahr für sich erkennen?
  • Wie Nika sich in Buch 5 kopflos hinter Blutspur hermacht, nur um dann in die Fänge von Schohtar zu geraten ist wenig glaubwürdig.
  • Das Tedore mit seiner Flotte in den Norden stürmt und Felsbach mehr oder weniger Schutzlos zurücklässt ist dumm und passt nicht zu seinen sonst begonnenen Handlungen
  • Wieso wurde die Felsbach so leicht eingenommen, wenn der König mehrere tausend Soldaten hatte?
  • Blutspur wäre wohl kaum alleine am Markt und so leicht gefangen zu nehmen
  • Jemand wird von der Wucht des Einschlages umgeworfen – bei einem Pfeil ist das genauso wie bei einer Kugel nicht möglich, weil Pfeile einfach zu leicht sind, um jemanden umzuwerfen.
  • Erst nimmt Karek riesige Anstrengungen auf sich, um die Artefakte zu finden, dann drückt er den Gürtel Blinn in die Hand, als der alleine los zieht, obwohl überall Söldner marodieren?!
  • Die Mondphasen wiederholen sich, woher leitet Nika ab, dass Bolk in der aktuellen in der Stadt ist?
  • Beim finalen Kampf lässt sich Schohtar doch etwas arg vorführen, dass passt nicht dazu, dass er erst so geschickt geplant und taktiert hat.Die Geschichte handelt vom Kampf mehrerer Reiche aber trotz der Kombination von Streitmächten und dem einziehen aller Männer kommt die “größte jemals zusammengestellte Armee” auf nicht mal 5000 Soldaten?

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