Ausreisser – Abenteuer Panamericana: In zwei Jahren von Alaska nach Feuerland [Buch]

Ausreisser Abenteuer Panamericana: In zwei Jahren von Alaska nach Feuerland - Michaela Schmitt

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Michaela Schmitt

Titel:

  • Ausreisser – Abenteuer Panamericana: In zwei Jahren von Alaska nach Feuerland (481 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

„Unser Leben ist von Gelegenheiten geprägt.
Auch von den verpassten“

Michaela und Thorben waren schon immer Reisefans. Als Michaela Mutter wurde war eigentlich geplant die großen Reisen ad acta gelegt sind. Die Reiselust war aber größer. So haben sie sich einige Jahre mit Überstunden und dem Rückfahren der Ausgaben vorbereitet und 2015 ging es mit der kleinen Tochter Romy auf die Panamericana. Zwei Jahre von Nordamerika nach Südamerika.

Der Ernst des Lebens ist acht Stunden am Tag mit voller Breitseite zu spüren und die Kindheit wird zu den Akten gelegt. Ich wünschte, dieses Wissen als Kind gehabt zu haben. Wie glücklich ich mich eigentlich hätte schätzen sollen. Beim Reisen fühle ich mich wieder frei. Wie ein Kind, das die Welt um sich herum entdeckt. Eine Welt, die man als Erwachsener längst vergessen hat.

Romy ist zu diesem Zeitpunkt ein Jahr alt.

Im ersten Moment denkt man sich vielleicht wie schrecklich das für ein Kind sein muss die ganze Zeit durch die Gegend zu reisen. Aber andersrum sind beide Eltern für das Kind da. Wo ist das heute schon noch so, wo in der Regel beide Elternteile arbeiten gehen?

Wie sich dann im Buch zeigt, ist es am Anfang wirklich nicht immer einfach, gerade für Romy.

Bereits kurz nach dem Beginn der Tour stellt sich heraus, dass Michaela erneut schwanger ist. Die beiden entschließen sich die Reise fortzusetzen und es einfach auf sich zukommen zu lassen.

Ich bin mit der Handwäsche für vier Personen regelmäßig überfordert und wünsche mir beim Bearbeiten der schmutzigen Kinderkleidung sehnsüchtig meine Waschmaschine zurück. … Doch ich klage nicht. Dazu habe ich kein Recht, weil wir es uns erlauben können, durch solch arme Gegenden zu reisen und nach unserer Rückkehr wieder eine Waschmaschine auf uns wartet, die ich nur befüllen muss.

Die Reise treten sie in ihrem Fahrzeug namens „Frosch“ an (alter Mercedes LKW). Da ich mich gerade mit dem Thema Hiking beschäftige ist es interessant zu sehen, dass man beim Campen ähnliche Probleme hat. Auch beim Campen muss man sich auf das Wesentliche beschränken, wenn auch nicht so radikal wie beim Langstreckenhiken.

Sie beginnen die Tour in New York und von dort in Richtung Panamericana mit einer Tour Quer durch Kanada. Von der Ostküste nach Dawson City auf der Nordwestseite, quer durch Alaska und dann gen Süden nach Vanvoucer. Von da aus folgt die Familie lose der Panamericana, macht aber immer wieder große Abstecher und erkundet die Länder auf der Route. Bereist wird dabei die USA, Mexiko, Belize, Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa Rica, Panama, Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien, Chile & Argentinien, Paraguay, Brasilien und Uruguay. Nachdem sie die Panamericana beendet haben, fahren sie noch ein ganzes Stück weiter auf der Ostseite von Südamerika Richtung Norden – 2 Jahre lang.

Nur die Eigenart der Klimaanlage, wie in allen tropischen Ländern auf Blizzard eingestellt, verkraftet sie nicht und ist wenig später erkältet. Da gondelt man durchs verregnete Kanada, fährt bis zum Eismeer, durchquert die Canyons in den USA, verbringt Wochen in der Wüste der Baja California und dem Dschungel Mexikos und wird letztendlich von einer kleinen Maschine in den eigenen vier Wänden niedergestreckt.

Toll ist, dass immer wieder Bilder eingebunden sind. Bei einem derartigen Reisebericht sind die aus meiner Sicht unentbehrlich.

Eine etwas seltsame Einstellung hat Michaela zu anderen Touristen (und nichts anderes ist Sie). Öfter mal hat man den Eindruck, dass sie von vielen Touristen angewidert ist und ihren eigenen Reiseweg für viel besser hält. Wenn jeder so wie die Familie mit dem Wohnmobil hinreisen würde, wäre das  nicht besser als eine Reisegruppe, die per Bus kommt. Für die Umwelt wäre am besten, wenn wir die Reisere einfach lassen würden oder zumindest keine Flugzeuge benutzen. Da fliegen aber viel zu günstig ist, sieht es nicht danach aus…

Natürlich freut sich jeder, wenn die Touristenmassen nicht gerade da sind, wo man selber ist, aber besser oder wichtiger als die anderen Reisenden braucht man sich auch nicht fühlen. Witzigerweise habe ich eine vergleichbare Einstellung bei den Thru-Hikern gefunden, die so über die Standardtouristen oder die Tageshiker denken.

Ich sehe an mir herunter und muss feststellen, wie anstößig unsere Kleidung wohl für die oberflächliche Gesellschaft sein mag, und wie uninteressant sie für uns selber geworden ist. Mittlerweile erfüllt nur noch ihre wahren Zwecke: Wärmen und Schützen. An Löchern, farblichen Unstimmigkeiten oder eingebrannten Flecken stören wir uns schon lange nicht mehr.

Interessant finde ich die vielen Begegnungen mit anderen temporären oder Vollzeitaussteigern. Wenn man mal darüber nachdenkt ist der Ansatz wirklich nicht schlecht: Wer weiß schon, ob man in 10 oder 20 Jahren noch Reisen kann und will oder nicht vorher erkrankt. Leben muss man heute und wenn man Reisen möchte, muss man das heute tun und nicht in 20 Jahren. Offenbar sehen das mehr Menschen so, als ich das vermutet hätte.

So handelt das Buch natürlich vom Reisen aber auch davon mutig zu sein, entgegen aller Konventionen zu handeln und einfach das Leben zu Leben auf das man Lust hat. Natürlich riskieren die beiden, dass sie später nur noch schlecht einen Job finden oder vielleicht auch einen schlechter bezahlten oder anderen Job machen zu müssen. Sie leben aber beide im heute und geben die Sicherheiten auf. Natürlich fehlen die Jahre bei der Rente. Aber mal ehrlich: Ich hab keine Ahnung, ob ich von der Rente noch leben kann, wenn ich mal im Rentenalter bin.

Kein Land war so anstrengend zu bereisen und hat uns so viel abverlangt. Und trotzdem leuchten unsere Augen auf, das Herz hüpft vor Freude, wenn wir an die vergangenen Wochen zurückdenken. Bolivien ist ein Abenteuerland. Eines der letzten echten

Durch die diversen durchreisten Länder erfährt man vom Reichtum (z.B. USA und Kanada) bis zu den ärmlichsten Lebensverhältnissen so ziemlich alles. Es heißt nicht umsonst andere Länger andere Sitten.

Michaela und Thorben müssen sich zwangsweise auf das wesentliche konzentrieren. Der Platz im Laster ist begrenzt. Es ist erstaunlich mit wie wenig man auskommt, wenn man all die Gewohnten Dinge nicht zur Verfügung hat.

Viele Dinge unseres Alltags sind eigentlich unnütz und teilweise sogar hinderlich. Hochhackige Schuhe? Braucht kein Mensch? Kosmetik? Überflüssig, Anzüge, Krawatten und Business Dress? Braucht auch keiner.

Je nach Ländern und Kontinenten unterscheiden sich die Vorlieben der Kinder und dementsprechend ist das Angebot in den Geschäften sehr unterschiedlich. Sind es in Europa niedliche Tiere wie Hund, Pferd und Katze, wird in Südamerika gerne mit den heimischen Exemplaren gespielt. So zählen einige kleine und große Gummispinnen zu unserem Bestand, maßstabs- und originalgetreu. Nachdem sich dazwischen ein achtbeiniges Spinnentier als recht lebendig entpuppt hat, ist es endgültig an der Zeit, für den restlichen Aufenthalt im Regenwald auszusortieren.

Diese Erfahrung machen Hiker, Langstreckensegler und Leute, die wie Michaela und Thorben als sogenannte Overlander durch die Welt fahren. Wenn die Thor Heyerdahl auf großer Fahrt ist, dann interessiert nach ein paar Tagen oder Wochen niemanden mehr wie die Klamotten aussehen oder ob man etwas unangenehm riecht.

Darauf kommt es nicht an.

Sehr interessant finde ich auch, dass am Ende des Buches die Kosten angegeben sind. Logischerweise ist die Art zu Reisen deutlich günstiger als die Standardurlaubstour, bei der allein die Flugkosten überproportional ins Gewicht fallen und teure Hotels, ein Bus oder ein Mietwagen evtl. ein Reiseleiter usw. bezahlt werden wollen. Günstig ist es aber auch nicht gerade. Allerdings sind die Entfernungen ja auch nicht gerade gering.

Fazit

Ich finde es toll, wenn jemand sein Ding entgegen aller vorgefertigten Meinungen durchzieht. Das ist Buch eine Reisereportage in epischer Länge. Teilweise hat das Buch aber auch beim Lesen seine Längen, daher ist mir die Bewertung auch nicht so leicht gefallen. Zum Glück sind aber auch relativ viele Bilder enthalten, damit man sich etwas mehr unter den Beschreibungen vorstellen kann.

Herzhaft beiße ich in eine nach Fisch riechende, trockene schwarze Gurke, setze mein höflichstes Lächeln auf und verschwinde zur Brüstung, um die Spezialität dahin zu befördern, wo sie hergekommen ist.

Man bekommt als Leser auch eine ganze Reihe Denkanstöße mit auf den Weg, die das Leben in Frage stellen was die meisten von uns führen (Schule, Studium, Arbeiten, 1 oder 2 Mal im Jahr in Urlaub fahren (wenn man es sich leisten kann) und vielleicht noch Kinder + Haus, wenn es gut läuft. Die Prozedur dann bis zur Rente). Es zeigt sich auch in diesem Buch, dass Glück in erster Linie nicht mit viel Geld zu tun hat.

Die Familie bereitet sich nach dem Bucherfolg, dass sie nach der beendeten Tour veröffentlicht haben,  auf die nächste Langstreckentour vor. Die Seidenstraße.

Und plötzlich ist alles ein letztes Mal. Das letzte Mal einen Supermarkt suchen, ein letztes Mal die Wäsche waschen. Das letzte Mal den Motor anlassen und die letzte Etappe in Südamerika fahren.

Wenn ihr an weiteren Infos interessiert seid, dann könnt ihr die Homepage anschauen – dort findet ihr übrigens einen Blog, der noch detaillierter ist als das Buch: https://hippie-trail.de/

Wenn ich mir etwas für den nächsten Teil wünschen darf. Noch etwas mehr individuelle Begegnungen, Gespräche, landesspezifische Besonderheiten oder individuelle Erlebnisse. Von mir aus auch Alltagssituationen. Vieles was für Michaela und Thorben Alltag war, ist für uns alles andere als das.

Bewertung:

3.5 out of 5 stars 3,5/5

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Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

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Pacific Crest Trail – Teil 3 – Resupply Strategie

Pollen paints the glassy surface of Wanda Lake on a clear, brilliant July day. Photo by: Melody Shah

Achtung, es folgt große Tabelle, lasst euch nicht davon erschlagen. Man erkennt an der Tabelle aber ganz gut, warum einige auch von einer logistischen Leistung sprechen und der Trail auch was für Planer ist.

Man darf nicht vergessen, dass die folgende Tabelle eine Planung für gut 5 Monate enthält. Wenn ihr sämtliche Einkäufe von 5 Monaten vorher planen würdet, käme auch einiges zusammen. Das sieht also viel schlimmer aus als es ist.

Ich versuche die diversen Farben und Informationen in der Tabelle nach und nach zu erklären. Fühlt sich gerade noch jemand an Geld oder Liebe mit Jürgen von der Lippe erinnerst? Nein? Ok, dann seid ihr nicht alt genug (was nicht unwahrscheinlich ist, wenn ihr den PCT wandert) oder habt das nie geschaut. 😉

Die Spalte Location steht – logisch – für den den Ort an dem man sich befindet.

Die Spalte Trail Miles distance gibt die Position auf dem Trail wieder. Zusätzlich ist die Spalte in dem Bereich gelb markiert, in dem einen Bärenkanister benötigt (zum Thema Ausrüstung siehe auch hier). Das ist ein Kanister, in dem Essen und Nahrung bärensicher untergebracht sind.

Trail km distance gibt die vorherige Spalte in km wieder. Zusätzlich ist die Spalte gelb markiert in Bereichen in denen man mit Ungeziefer rechnen muss. Das bedeutet mindestens ein Kopfnetz dabei haben und Deet (wobei das faktisch Gift ist, ist fand es auch nicht so super mich damit einzuseifen). Aber einen Tod werdet ihr an der Stelle sterben  müssen und ihr werdet viel besser verstehen was ich meine, wenn ihr auf dem Trail wart. 😛

Zusätzlich ist lange Kleidung, am besten auch gegen Ungeziefer behandelt, hilfreich. Unter Ungeziefer fallen alle Insekten, die einen attackieren. Von Mücken, über Fliegen (nicht die harmlosen wie bei uns) über Zecken. Orange sind Bereiche, in denen das Ungeziefer noch lästiger ist.

Die Distance from Last Resupply bezieht sich auf die Spalte Tage Essen. Immer wenn dort eine Zahl steht, ist das die Essensmenge in Tagen, die an dem Ort mitgenommen wird. Zusätzlich ist die Spalte türkis markiert in den Bereichen in den oft Mikrospikes, Crampons oder eine Eisaxt benötigt werden. Zum Essen kann man auf den ersten paar hundert Kilometern bis zu 7l Wasser und das Basisgewicht addieren. Da sind spielend 15-20kg zusammen. Später auf dem Trail kommt man dann oft auch mit 2l Wasser bis zur nächsten Quelle aus.

Die rote Markierung in der Spalte distance from trail bedeutet, dass man sich dort keine bounce box – also eine Box hinschicken sollte, in der man Nachschub wie Zeltheringe, Socken, Sonnencreme, Zahnpasta usw. hat. Also alles Dinge, die man nicht täglich benötigt. Diese Box öffnet man, legt etwas hinein, entnimmt etwas und schickt sie dann weiter (und man hofft, dass man keine Postmitarbeiter dabei hat, die sie einfach an die Absenderadresse zurückleiten – insofern: Wenn ihr irgendeine Adresse – Freund oder Bekannten habt, gebt lieber die Adresse als Absender an, als eure Adresse in Deutschland). An den rot markierten Stellen ist der Versand nicht möglich. Wo ich die Bounce Box eingeplant habe, erkennt man an den braunen Markierungen im Bereich Gas.

In Warner Springs wird z.B. Essen für 4,5 Tage mitgenommen. Die Spalte M(ail) / B(uy) bedeutet, dass im Falle von B(uy) vor Ort Essen gekauft wird. M(ail) bedeutet, dass das Angebot vor Ort zu eingeschränkt ist oder das Essen einfach sehr teuer ist und man sich vorher ein Paket an die Stelle schicken muss. Die Maildrops sind grün eingefärbt. Das Packen und Verschicken von den Paketen erfolgt immer dann, wenn in der Spalte Location die Hintergrundfarbe hellgrün ist. In Camp packt man z.B. alle Pakete für M1 Maildrops – d.h. für Warner Springs und Kennedy Meadows. Wenn in der Spalte zwar M(ail) / B(uy) steht aber dahinter keine Tage, dann habe ich dort keinen Resupply geplant, M(ail) / B(uy) ist aber die Empfehlung von anderen Hikern.

Die Spalte Distance vom Trail gibt an wie weit vom Trail weg der Resupply Point ist. Oft muss man per Anhalter fahren, weil die Entfernungen einfach zu groß zum laufen sind. Zumal man auf dem Trail viel weicher läuft als auf einer Straße und auch die Schuhe keine Schuhe sind, die für Straßen gedacht sind. Davon ab kann ich euch garantieren, dass ihr auf dem Trail genug lauft. Jeder eingesparte Kilometer abseits des Trails ist Gold wert.

Gas bedeutet, dass man Gaskanister für den Kocher bekommt. Bei Supermarkt bedeutet das große X einen echten Supermarkt (roter Hintergrund), das kleine x mit orangem Hintergrund einen mittelgroßen Laden und das kleine x in schwarz einen kleinen Laden.

Outdoor bedeutet, dass es dort einen Laden für Hikernachausrüstung gibt, in dem man z.B. Schuhe oder andere Ausrüstungsteile nachkaufen kann.

Laundry bedeutet, dass man dort die Wäsche reinigen kann. Shower bedeutet, dass man dort Duschen kann und ATM, dass es einen Geldautomaten gibt. Klammern bedeuten jeweils Eingschränkungen (z.B. nur für zahlende Gäste oder vergleichbar).

Der Grobzeitverlauf gibt an wann man in etwa wo sein muss, damit man den PCT in einem Thru-Hike bewältigen kann, bevor es zu kalt wird. Man erkennt also, wenn man nicht gerade in Rekordgeschwindigkeit den PCT angeht (um die 60 Tage sind möglich, wenn man WIRKLICH fit und den PCT schon mal gelaufen ist), dann ist das Zeitfenster relativ knapp. Die Eckdaten sind:  Die Sierras sind erst im Bereich von Anfang oder besser Mitte Juni zu überqueren, weil dort sonst auf den Pässen viel Schnee liegt. Desto mehr Schnee bereits getaut ist, desto mehr Wasser gibt es in den Flüssen, die man Queren muss (Queren bedeutet, dass man durch den Fluss laufen muss – das kann je nach Strömung anspruchsvoll bis gefährlich sein). Zusätzlich nehmen dann die Moskitos deutlich zu (mit deutlich meine ich DEUTLICH). Wenn man zu Spät ankommt, dann liegt Schnee. Ende September schon nicht mehr sicher, dass man den Trail beenden kann.

Zero bedeutet einen Ruhetag einlegen – also so etwas wie Wochenende. Als Hiker ist man an diesen Tagen oft sehr beschäftigt, um Nahrung und Ausrüstung für den weiteren Weg zu Organisieren. D.h. die Ruhetage sind oft das Gegenteil von Ruhe.

Da ich gerade dabei bin: Ein Nero ist ein near zero also ein Tag an dem man sehr wenig läuft. In der Spalte Zero sind grün markiert die Orte, an denen mehr als >30% der Hiker eine Pause einlegen. Gelb markiert sind die Orte, an denen 10-<=30% der Hiker eine Pause eingelegt haben.

Wie ihr an der Gesamtsumme der Essenstage, an dem Grobzeitverlauf und an den Zeros erkennt, geht das nicht ganz auf. Man muss sich aber eh bewusst machen, dass so ein Plan als Vorbereitung sehr hilfreich ist, aber es auf dem Trail massenhaft Gründe geben kann davon abzuweichen. Es geht einem nicht gut. Man muss sich ausruhen. Man hiked gerade in einer Gruppe mit der man sich gut versteht usw. Daher ist ein Plan nur als sehr grober Rahmen zu verstehen. Der Vorteil, wenn man so einen Plan erstellt ist aber, dass man sich mit dem Thema beschäftigt und danach deutlich besser einordnen kann was einen erwartet. Und desto mehr man vorgeplant hat, desto leichter kann man Planänderungen und deren Effekte bewerten. Das Ziel ist also nicht, dass man den Plan 1:1 umsetze aber man kann so super bewerten wo man steht und was man braucht.

Die Strategie ist übrigens nicht meine Idee. Ich habe mehrere Quellen genutzt und das daraus abgemischt was ihr hier seht. Es gibt auch nicht DIE richtige Strategie. Jeder Hike ist anders. Wichtig ist nur, dass man nicht irgendwo im nirgendwo ohne Essen und Nahrung steht und noch 50km laufen muss. Dazu muss man auch nicht unbedingt so viel Aufwand treiben. Es gibt auch Lebenskünstler, die quasi ohne Vorbereitung einfach andere Fragen und damit durchkommen. Wenn ihr so viel Vertrauen habt, mag auch diese Variante ok sein.

LocationTrail Miles
distance
Trail km distanceDistance from
last Resupply
distance from
trail
GasSuperm.Outd.LaundryShowerATMMail
Buy
Tage
Essen
GrobzeitverlaufZero
Campo1,421.40xxxB1,521. Apr
Lake Maurena20200xxxxB1,522. Apr
Mt Laguna41,56721,50,4xxxB2,523. Apr1,0
Julian7712413xxxB
Warner Springs109,517632,51,2xxM14,526. Apr1,0
Paradise Cafe151,92441M
Idyllwild (Pines-to-Palms Hwy)151,924419B
Idyllwild (Devil’s Slide Trail)179,428969,92,6xxx(x)xxB501. Mai1,0
Cabazon209,53374,5
Big Bear City (Highway 18)266,142886,75xXxxB4,507. Mai1,0
Cajon Pass34255075,90,4xB1,5
Wrightwood (Acorn Trail)363,458521,43,6xXx(x)xxB4,513. Mai
Wrightwood (Highway 2)369,45945,5B
Agua Dulce / The Saufleys454,573191,10x(x)(x)xxxB1,519. Mai1,0
The Andersons478769
Lake Hughes485,778231,22,3xxB4,5
Hikertown Hostel517,68330.25xxM
Tehachapi – Tehachapi Willow Springs Road558,58999xXxxxB24. Mai
Mojave – Highway 58566,591280,811xXxxB7,51,0
Onyx652104917x
Kennedy Meadows702,21130135,70,7xxxxxM26,501. Jun1,0
Lone Pine  (Trail Pass)745,3119920xxxxxx
Independence – Kearsage Pass788,9127013xxx(x)xx
Bishop – Kearsage Pass788,91270103,755xXxxxxB509. Jun1,0
Muir Trail Ranch857,713801.5x
Vermillion Valley Resort878,8141489,95xxxxM21,516. Jun
Mammoth Lakes906,7145927,98 (Bus)xXxxxxB218. Jun1,0
Tuolumne Meadows942,5151735,80xx(x)B421. Jun
Lee Vining1019,2164057xxxxx
Kennedy Mdw (Sonora Pass Hwy 108)1016,9163774,411xxxxM3425. Jun
Sonora Pass Resupply1019,716410
Echo Lake Resort1092,317580xB
South Lake Tahoe1092,3175875,49xXxxxxB330. Jun
Soda Springs1153,418563,4x(x)xB
Truckee1153,4185661,18xXxxx204. Jun
Sierra City1195,41924421.5xxxxM34,506. Jul1,0
Quincy1267,1203912XxxxxB
Belden1286,8207191,4xxxxM34,510. Jul
Chester1331,321438xxxxB
Drakesbad Guest Ranch1349,721720.5x
Hat Creek (Old Station PO)1373,4221086,60,4xxxB215. Jul
Burney1411,3227137,97XxxB4,518. Jul1,0
Burney Falls State Park14192284xM
Mt Shasta1501,2241689,912xXxxxB4,5
Dunsmuir1501,224164,5xxx21. Jul1,0
Castella1501,224162,5xxx
Etna1599,7257498,510,4xxxxB4,526. Jul1,0
Seiad Valley1655,9266556,20xxxxB330. Jul
Callahans1718,727661xxM
Ashland1718,7276662,813xXxxxB503. Aug1,5
Green Springs Inn1735,427931,8
Hyatt Lake Resort1742,728051,4x
Fish Lake Resort1773,428541.25xx
Crater Lake P.O.1820,92930102,24M4408. Aug
Mazama Village Store – Crater Lake1820,929300,8xxxxx
Shelter Cove Resort1906,6306885,71,4xxxxM4412. Aug1,0
Elk Lake Resort1952,631421x
Sisters Mc Kenzie Pass1983,8319315xXxxxxB
Bend Mc Kenzie Pass1983,8319337xXxxxB
Big Lake Youth Camp1995,1321188,50,7xM44,516. Aug
Olallie Lake2066,233250x
Timberline Lodge20973375101,90(x)xxM42,5
Cascade Locks2146,9345549,90xxxxxB423. Aug1,0
Trout Lake2228,935878213x(x)xM53
White Pass2294,93693660.5xxxxM54,531. Aug1,0
Snoqualmie Pass2393,1385198,20,3x(x)xM5305. Sep1,0
Stevens Pass / Skykomish2464,139667116xxM5510. Sep
Dinsmores2461,1396124xx
Stehekin2571,94139107,811,1 BusxxxM54,515. Sep1,0
Manning Park, BC, Canada2661,4428389,50,9xxxx20. Sep
138,520

Update nach dem Trail:

Man sollte meiner Meinung nach einen Plan wie oben haben aber nach meiner Erfahrung hält man sich eh nur bedingt daran. Wenn man sich mit dem Thema beschäftigt (geplant) hat, fällt es einem aber auch relativ leicht spontan Anpassungen durchzuführen.

Bei mir war es so, dass ich quasi jeden Townstop mitgenommen habe, wenn möglich. Faktisch war mir das Stadtessen in der Regel wichtiger als maximale Effizienz. Zumal es gerade in den ersten paar hundert Meilen oft einfach ist die Städte zu erreichen (Stichwort: Lyft, Uber, Hitchen). Es kommt sogar selten vor, dass man bereits erwartet wird (Trail Angels). Später auf dem Trail funktioniert das nicht mehr so. Trail Magic ist da eher Mangelware. Generell nimmt das wohl nach und nach eh auf. In den letzten Jahren haben auch einige sehr bekannte Leute, die quasi schon feste Institutionen am Trail waren weggezogen sind oder zu Alt geworden sind, um sich jedes Jahr mit so vielen Hikern zu beschäftigen.

Durch die häufigen Townstops musste ich weniger Essen mitnehmen. Wie die persönlichen Vorlieben sind, muss man aber selber herausfinden. Fakt ist aber auch, jeder Stopp in einer Stadt hält einen auf und kostet potentiell mehr Geld.

Weitere Infos findet ihr hier:
Pacific Crest Trail – Teil 1 – Buch vs. Realität
Pacific Crest Trail – Teil 2 – Die Ausrüstung
Pacific Crest Trail – Teil 4 – Nahrung
Pacific Crest Trail – Teil 5 – Bounce Box und Resupply Boxen
Pacific Crest Trail – Teil 6 – Unterhaltung mit Hörbüchern
Pacific Crest Trail – Teil 7 – Navigation
Pacific Crest Trail – Teil 8 – Links & Guides
Generelle Infos zum PCT

Quellen:

 

Yogi’s Pacific Crest Trail Handbook 2018-2019 [Buch]

Yogi's Pacific Crest Trail Handbook 2018 - 2019 - Jackie McDonnell

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Jackie McDonnell

Titel:

  • Yogi’s Pacific Crest Trail Handbook 2018-2019 (438 Seiten)

Gelesenes Format:

Taschenbuch

Rezension und Inhalt:

Once snow starts melting, it melts FAST. The longer you can put off your Kennedy Meadows date, the better the snow situation will be. Of course, you’ll have more mosquitos and deeper crossings. Pick your poision. Aren’t choices great?

Das Buch ist eine Sammlung von Tipps und Hinweisen von mehreren extrem Thru-Hikern, die teilweise mehrfach die großen Trails (Appalachian Trail, Pacific Crest Trail und Continental Divide Trail) gelaufen sind. Die Hauptautorin und Namensgeberin hat 3,5x den Pacific Crest Trail, 2x den Appalachian Trail und 2x den Continental Divide Trail gelaufen. D.h. sie hat rund 20.000 Meilen hiking hinter sich. Die anderen Hiker, die im Buch zu Wort kommen liegen bei bis zu 50.000 Meilen gehikt.

Weite Teile des Buches sind recht allgemein gehalten und gelten ganz generell für Thru-Hiking. Neben dem allgemeinen Teil gibt es eine ganze Menge spezifische Informationen für den Pacific Crest Trail. Das reicht von Karten über Adressen für Resupply (wo kann man was kaufen, wo kann man Pakete hinschicken, wen kann man vor Ort ansprechen – Stichwort Trail Angel also freiwillige Helfer vor Ort).

Do not view this trip as a walk from Mexiko to Canada. That’s LONG way. Looking at he big picture can be overwhelming, especially when you’re in Mojave, it’s hot, you’re carrying six liters of water, you feel like you’ve been on the trail forever, then you realize that you have TWO THOUSAND more miles to walk. No, no, no. Don’t look at Canada as your goal. If you want to go to Canada, get on a plane and fly there.

Die ersten 150 Seiten sind überwiegend allgemeine Tipps. Der zweite Teil des Buches behandelt dann die “Städte” auf dem Trail mit Stadtkarten zu jeder Stadt, Adressen, Läden, Poststellen usw. – im Prinzip alles was man als Hiker benötigt. Der Zweite Teil ist so gestaltet, dass sich das Buch quasi Blockweise zerlegen lässt (ja, man soll das Buch wirklich zerstören 🙂 ). D.h. man trägt immer nur den Teil bei sich, den man gerade benötigt.

Da Yogi auch einen eigenen Outdoorladen aufgemacht hat, wird man auch mit einiger (schleich) Werbung konfrontiert. Die Qualität des Buches leidet darunter aber meiner Meinung nach nicht. Generell muss man sich darauf einstellen, dass im Buch primär US amerikanische Produkte genannt werden. Das macht aber auch durchaus sinn, weil man am besten mit Produkten loszieht, die sich in den USA ersetzen / reparieren lassen. Es kann auch nicht schaden, wenn die Mithiker Erfahrung mit den Produkten haben.

Das Buch besteht aus über 430 ziemlich klein beschriebenen Seiten – also wirklich einer Menge an Informationen!

If you’re considering quitting your hike, wait a week. Then re-think your decision. The PCT is an incredible trail. Every difficult situation is followed by something great. The scenery alone is enough to keep you amazed day after day after day.

Am Anfang werden die Autoren vorgestellt einschließlich deren Errungenschaften als Hiker. Dann folgt eine ganze Reihe von Links von Shops, Hintergrundinfos jeglicher Art, Videos, Tipps usw.

Es wird auch thematisiert, ob man eher Nordsüd oder andersrum hiken sollte und zu welcher Jahreszeit welche Variante empfehlenswert ist und welche Zeitfenster für den Hike bestehen.

Aus das Thema Essen auf dem Trail wird behandelt. Das ist für die Motivation nicht unwesentlich. Und da ein Thru-Hiker mehr Kalorien verbrennt als quasi jeder andere Sportler (4000-6000 pro Tag über einen Zeit raum von 130 Tagen), ist es ganz wesentlich, dass man die Kalorien mit dem Essen wieder zugeführt bekommt. Wenn das nicht gelingt ist der Hike schneller vorbei als einem lieb ist, zumindest wenn man keine Reserven hat.

Auch auf die “Sehenswürdigkeiten wird eingegangen und die unterschiedlichen Regionen entlang des Trails.

Es ist übrigens inspirierend Leuten “zuzuhören”, die 50.000 Meilen gehikt sind und die Lieber dafür noch immer nicht verloren haben. Für mich sind die grob 2500 Meilen des PCT schon mehr oder weniger nicht vorstellbar (wer ist schon ansatzweise so weit gelaufen am Stück). Aber 20.000 oder 50.000 Meilen? Wahnsinn im positiven Sinne.

Fazit:

When you go to bed at night on the trail, think about where you woke up yesterday morning. Think about how many miles, how many passes, how many ridges, how many fords, how many friends, how many conversations about everything and absolutely nothing, how many beautiful views happened in those two days. You’ll experience more in two days on the trail than in an entire month at home. THAT’s why we hike Pacific Crest Trail.

Das Buch ist eine tolle Sammlung von Tipps und Hinweisen für alle die Thru-Hike Interessiert sind oder den PCT selber wandern wollen. Man findet die Informationen auch fast alle im Internet. Der Rechercheaufwand ist aber viel größer.

Gerade der erste Teil des Buches gestaltet sich teilweise auch recht unterhaltsam. Ich musste an einigen Stellen lachen. Das schaffen einige Unterhaltungsbücher nicht.

Schade finde ich, dass es kein eBook gibt. Da das Buch nur über die Webseite von Yogi zu beziehen ist, ist es sehr teuer. Offenbar fehlt auch die Erfahrung mit dem Zoll. Ich habe schon länger keine Bestellung mehr aus dem Ausland bekommen, bei der versäumt wurde, die Rechnung außen anzubringen.

Das sorgt dann dafür, dass man das Buch selbst beim Zoll abholen muss. Somit ist man dann ruck zuck bei 100€ Kosten.

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5 (-0,5 weil gerade bei einem derartigen Buch eine eBook Ausgabe sinnvoll wäre)

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

[Einklappen]

The Equalizer 2 [Film]

@ Sony Pictures

Originaltitel:

The Equalizer 2

Laufzeit:

121 Minuten

Jahr:

2018

Veröffentlichungsdatum:

16.08.2018

Regisseur:

Antoine Fuqua

Buchgrundlage:

Hauptdarsteller:

Denzel Washington, Pedro Pascal, Bill Pullman, Melissa Leo, Ashton Sanders, Sakina Jaffrey, Jonathan Scarfe, Orson Bean

Rezension und Inhalt:

Der zweite Teil ist an die Geschichte des erstens angelehnt. Nachdem der ex CIA Mann Robert McCall untergetaucht war (er hat seinen Tod vorgetäuscht), konnte er seiner Vergangenheit entkommen, in der er als Auftragskiller für die CIA gearbeitet hat.

Im ersten Teil arbeitet er in einem Baumarkt und als ihm bei zufälligen Begegnungen um ihn Herum Gewalt gegen Wehrlose begegnet, beschließt er einzuschreiten – er wird zum Richter und Henker.

Im zweiten Teil hadert Robert noch immer mit dem Tod seiner Frau. Seine Freundin und Mentorin, die noch immer bei der CIA arbeitet wird ins Ausland abberufen, wo ein CIA Agent getötet wurde.

Der Mord erweckt auf den ersten Blick den Eindruck als wen er nicht professionell organisiert worden wäre. Roberts Freundin gerät aber schnell selber in die Schusslinie.

Wer steckt dahinter?

Fazit:

Das ist klassische Action wie im ersten Teil. Robert ist der Übertyp, der sich mal eben mit einer ganzen Einheit anlegt, die ausgebildet ist wie er. Aber wer Realismus sucht, ist in anderen Filmen besser aufgehoben. Hier gibt es mehr vom ersten Teil. 🙂

Das Ende ist absehbar. Wer den ersten Teil gemocht hat, wird auch die Fortsetzung mögen.

Bewertung:

3.5 out of 5 stars 3,5/5

Pacific Crest Trail – Teil 2 – Die Ausrüstung

Fire Creek Pass on the Pacific Crest Trail. Photo by Ed Pabor.

Ich hatte bereits angekündigt oder angedroht, dass es noch mindestens einen weiteren Beitrag zum Thema Thru-hike bzw. Pacific Crest Trail PCT gibt (aktuell sieht es aber aus, als wenn es noch mehr werden). Ich habe mir angesehen welche Ausrüstung man  mitnimmt auf einen derartigen Trail. Als Quelle dafür haben mir diverse Ausrüstungslisten von Leuten gedient, die den PCT gewandert sind und es gibt auch Zusammenfassungen, die im Rahmen von Umfragen von PCT Wanderern erhoben werden, welche Ausrüstungsgegenstände am beliebtesten waren und wie zufrieden die Leute damit waren.

Obwohl man nach einigen Tagen aussieht wie ein Obdachloser und auch so riecht (das nennt sich dann Hiker Trash), hat man durchaus Hightech Ausrüstung dabei.

Da ich im Beitrag diverse Markennamen verwende kennzeichne ich den Beitrag hiermit als Werbung, auch wenn das faktisch nicht zutrifft.

Was ist das Ziel?

Die besagten 30kg, die Cheryl Strayed in Der große Trip am Anfang auf dem Rücken hatte, sind totaler Overkill. Aber auch heute ist das Gewicht noch hoch genug. Das sogenannte Basisgewicht (also das Gewicht ohne getragene Kleidung und Verbrauchsgüter wie Wasser, Essen, Brennstoff, usw.) soll dabei möglichst minimiert werden. Die meisten Leute wandern heute mit einem Basisgewicht irgendwo im Bereich zwischen 5 und 9kg. Die Mehrzahl der erfolgreichen Thru-Hiker liegt bei einem Gewicht von <=7kg. Meine Aufstellung unten ist auf ca. 6,5kg ausgelegt. Wenn man noch sparsamer ist, kommt man auf ca. 5kg.

Im Selbstversuch?

Da ich mir durchaus vorstellen kann, einen derartigen Trip selber zu machen habe ich mir die Frage konkreter gestellt und mich gefragt was ich mitnehmen würde und wie schwer mein Rucksack mit der Ausrüstung ist.

Vielleicht interessiert ihr euch nicht die Bohne dafür selbst mal zu über längere Strecken ohne Hotel zu Hiken aber evtl. ist es trotzdem einfach mal ganz interessant sprichwörtlich am Wegesrand zu stehen und zu beobachten was ein Thru-Hiker heute so dabei hat.

Alle unten aufgeführten Produkte lassen sich natürlich durch Produkte anderer Hersteller ersetzen. Teilweise baut die Ausrüstung aber aufeinander auf. Ein Zelt, dass mit Hiking Stöcken aufgebaut wird, lässt sich nicht ohne errichten usw.

Update: 10.02.2023 (Ich habe die Ausrüstung auf den aktuellen Stand gebracht, es bringt wenig für aktuelle PCT Hiker, wenn hier nur Sachen in der Auflistung enthalten sind, die es nicht mehr gibt bzw. die ich vor mehreren Jahren benutzt habe. Durchgestrichene Gegenstände habe ich vor dem Hike als notwendig eingestuft und dann während des Hikes als überflüssig, zu schwer oder unpraktikabel erachtet)

Die großen vierBezeichnungGewichtPreis €Optional
ZeltZpacks Duplex (0,74)590700
6 HeringeZpacks  7 inch Super Sonic Stakes10017
2 HeringeZpacks 6.5 inch Red Tough Titanium Tent Stakes165
Sack für HeringeTent Stake Sack2,56,9
SchlafsackCumulus X-LITE 400 M + hydrophobic down + Pertex Quantum Pro + 5mm Reißverschluss 1:1 (Custom)672470
Drybag für SchlafsackCumulus Bag + Exped Pumpsack für Matratze als Drybag20
RucksackZpacks Arc Haul Backpack (62L) M680325
Rucksack AddonV-Top Strap1410
Rucksack Addon2x Belt Pouche4245
Rucksack Addon4x Ice Axe Loops310
Rucksack Addon8x Treckking Pole Holders (auch für Schirm nutzbar)2420
LuftmatratzeExped Synmat HL Winter LW (Gewicht mit Pack- und Pumpsack)675202
Schutz für Matratze ZeltZpacks Duplex Groundsheet88100
KopfkissenPillow Dry Bag (siehe unten)
Pack LinerZpacks Pack Liner Drybag5151,75
Halter für Licht an ZeltdeckeMini Carabiner37
Halter für Licht an Zeltdecke2.5″ Stick on Loop12
Hygiene
Zip Bag (Hygieneartikel)Noaks Bag S8
Zip Bag (benutztes Toilettenpapier)Noaks Bag L20
Optische Verpackung benutzes ToilettenpapierBig Stuff Sack10
ZahnpastaMeridol 20ml25
MinizahnspiegelFür Augentropfen / Salbe5
ZahnbürsteCuraprox 546014
Nagelklipser21
Handdesinfektion (Handsanitizer)GermFree Hand Sanitizer / Purrel Hand Snitizing Whipes75
ToilettenpapierCooleman Campers Toilet Paper50
Sonnencreme40ml Neutrogena SPF 7070
Schaufel für ToilettengangTheTentLab The Deuce® Original1725,5
KammJäneke Carbon-Kamm228,5
ZahnseideOral B 50 M ungewachst12
Gesundheit
Anti Zecken KarteRNK Zeckenkarte Safecard53,75
Erste Hilfe Miniseteigenbau im Noaks Bag M (Minischere, 50cm Pflaster zum zuschneiden, 2 Kompressen, Sicherheitsnadeln, 2 Verbandsrollen, Moleskin)6012
Blasenpflaster / GelpadsCompeed / Go-tac diverse Sorten26
BonbonsBalneo282,5
MagentablettenRennie5
MagentablettenOmeprazol in Noaks Zip Loc XS17
MagnesiumTetesept Magnesium 500+B12 (7)5
Anti DurchfallPerenterol3
NasentropfenOtriven Spray15
LippenschutzLabello15
Creme Gereizte HautPenaten Creme44
Wunddesinfektioneine Tube Neosporin17
Poison Oak abwascheneine Tube Zanfel44X
AugensalbeBephanten7
AugentropfenLac-Ophtal17
IbutablettenIbuflam 400 oder vergleichbar20
Elektronik
Zip Bag ElektroartikelNoaks Bag M13
USB Netzteil2 Port USB Charger49
SmartphoneiPhone 12162vorhanden
Schutz HandyHartschalenhülle19vorhanden
Ladekabel iPhoneStandard Apple Kabel15vorhanden
PowerbankAnker PowerCore 13000mAh Powerbank Externer Akku 2-Port 3A Tragbares Ladegerät mit PowerIQ und Voltage Boost Technologie24029,99
Tasche für HandyPhone Zip Pouch1511,4
GPS + SatellitenmessaginginReach Mini 2100355
Backup GPS und UhrFenix 6 Pro + PCT Mapset72750
Stirnlampe mit BandNitecore® NU25 USB5140
OhrhörerOriginal Apple Eearpods12vorhanden
KameraCanon G9X Mark 2206300X
StativPedco Ultrapod Lightweight Camera Tripod5315X
Micro USB KabelAnker236
USB-CAnker102,53
USB Kabel Garmin FenixAnker1530
Essen + Kochen
KocherSoto Windmaster6780
Gas2005
TopfEvernew Ultra Light Pot 0.9 L ECA252R11555
LöffelEsbit Löffel Titan Lang1813,95
MesserKA-BAR Neckknife 1118BP + Schnur4215
Bandana (Losen Dreck aus Wasser filtern)Unbekannt Bandana Kopftuch Halstuch Nickituch Biker Tuch Motorad Tuch verschied. Farben Paisley Muster233
Aufbewahrung EssenLarge Food Bag4340
Zip Bag Aufbewahrung MüllNoaks Bag L20
Pot CozzyAntigravity Gear Pot Cozzy3010
Wasseraufbereitung
2 Wasserflaschen je 1,5 Liter2 Smart Water bottles 1,5l75
Faltbare Flaschen2x Platypus Platy Bottle 2L Gray7515
FilterSAWYER PRODUCTS Sawyer PointONE Squeeze SP129 Wasserfilter7055
Durchspüladapter5
Chemische Filterung (Notfall)Micropur Trinkzubehör1020
AufbewahrungsbeutelGehört zum Filter14
Kleidung
Sonnenbrille / ErsatzbrilleMit Sichtkorrektur16200
Aufbewahrung KleidungPillow Dry Bag4035
DaunenjackeMountain Hardwear Ghost Whisperer Hooded Down Jacket – Men’s222225
1 Paar SockenInjinji Trail Xtralife Midweight Crew Socken9020
1 Paar SockenInjinji Trail Xtralife Midweight Crew Socken9020
1 Paar SockenInjinji Trail Xtralife Midweight Crew Socken9020
Bandana Multi Use23
Handschuhe (Wärme + Wasserschutz)Roeckl Kodiak14570
Anti Ungeziefer Hose langExofficio BUGSAWAY SANDFLY PANT20080
Kurze HoseIcebreaker COOL-LITE STRIKE LITE SHORTS HERREN12349
T ShirtIcebreaker COOL-LITE STRIKE LITE SHORT SLEEVE CREWE HERREN12560
LangarmshirtOutdoor Research Active Ice Sun Sleeves4020
LangarmshirtIcebreaker MEN’S COOL-LITE SPHERE LONG SLEEVE CREWE16090
UnterhoseFALKE Herren Sport-Unterwäsche Running Comfort Fit Briefs, black2825
Hut (Sonnenschutz)Outdoor Research Transit Sun Hat™9940
Gaiter (Schutz vor Steinen + Dreck in den Schuhen)Dirty Girl Gaiters3825
MützeZpacks Micro-Fleece Hat2720
Handschuhe (Wärme)Zpacks PossumDown Gloves4020
Für CampShamma Sandals Warriors Ultra Grip245120X
Hose (Schlafen / Base Layer)Icebreaker Oasis Leggins17575
Schuhe (Trail Runner)Altra Timp 1.5 oder Lone Peak 4.0744160
Hiking StöckeBlack Diamond Alpine Carbon Cork490148,3
Regenkleidung
RegenjackeMontbell Vertice Jacket186249
RegenhoseZpacks Vertice Rain Pants105150
Visor (sonst sieht man bei Wind mit der Jacke nichts mehr, weil die Kaputze nicht steif ist)Spiderweb Ultralight Visor3425
Handschuhe (Wasserschutz+Wärme) oben enthaltenRoeckl Kodiaksiehe o.siehe o.
Handschuhe (Wasserschutz)Zpacks  Vertice Rain Mitts2850
Diverses
Tasche für Geld Kreditkarte usw.Wallet Zip Pouch611,4
Kreditkarte, Geld37
Permits, Ausweiskopie26,5
Kugelschreiber10
Edding Permanent13
Reisepass40
KopfinsektennetzEven Naturals Moskitonetz259
Repair KitZpacks Sewing Repair Kit w/ Kevlar Thread105
Repair KitZpacks 3″ Circular Adhesive Reinforcement24
Repair KitDiverses13
zum Sitzen / knien usw.Foldable Foam Sit Pad Zpacks2810
SchirmLiteflex Silver Backpacking Umbrella22543
Gorilla Tape / Duct Tape10
BrillenschutzbehälterBrille 24 Plastikbox42
59965227,52
lbs13,21
Wüsten Equipment (oben enthalten):
SchirmLiteflex Silver Backpacking Umbrella22543
Sierra Equipment:
MikropspikesSnowline Light Chainsen Crampon26745
Baskets für Trekkingpolessiehe oben?Ohne Baskets sind die Poles nutzlos bei höherem Schnee
Anti Ungeziefer HemdExofficio BUGSAWAY CORFU L/S18080Wenig Atmungsaktiv und stinkt schnell – Alternativ: Merino Langarmshirt mit Insektenschutz (z.B. Permethrin) behandeln
EisaxtCamp Corsa Ice Axe205120
BärenschutzbehälterBearikade Expedition1021350
Gaiters gegen SchneeCAMP DUO GAITERS23060X
DaunenhoseCumulus Basic Down Pants S166139X
Einsparungspotenzial für Minimalisten (Baseweight um 5kg)
Kleidungkeine Unterwäsche, 2 paar Socken, keine Schlafhose, kurze Hose statt langer-370-151
Gesundheitalle Medikamente weg, nur minimales erste Hilfe Set-250-20
Die großen 4kleinerer Rucksack und Zelt-250-100
-870-371

Blau = nicht im Basisgewicht enthalten

Orange = Optional

Wenn ihr nachrechnet, werdet ihr oben in der Summe nicht genau auf die 6,1kg kommen. Das liegt daran, dass man getragene Kleidung rausrechnet aus dem Basisgewicht. Das sind also die blauen Einträge. Ich war aber relativ zurückhaltend. Einige Hiker rechnen auch die Kamera und die halbe Kleidung als am Körper getragen. Fakt ist: Tragen muss man es am Ende so oder so. Ob man sich das Basisgewicht schön rechnet oder nicht ist egal. Daher gibt es noch ein alternatives Gewicht mit dem man rechnen kann, das sogenannte Skin out Gewicht. Das ist alles was man dabei hat, egal ob am Körper getragen oder nicht.

Update 30.06.2019 – Praxiserfahrungen und Änderungen

Nachdem ich nun bereits ca. 600 Meilen mit dem Material hinter mir habe, möchte ich einige Anmerkungen zu den obigen Ausrüstungsgegenständen machen.

  • Die Mikrospikes hatte ich ab dem San Jacinto quasi durchgehend dabei. Dieses Jahr wurden sie im Bereich des San Jacinto und im Bereich von Baden Powell benötigt. Einige Hiker sind auch ohne zurecht gekommen. Ich wäre es nicht.
  • Den Sonnen(Schirm) habe ich kaum benutzt. Allerdings war dieses Jahr kein normales Jahr. In der Wüste war es kühler als normalerweise. Wenn man mit Hiking Poles läuft, muss man den Schirm am Rucksack befestigen. Die Befestigung hat sich als nicht besonders Windfest erwiesen. Somit war der Nutzen des Schirms sehr eingeschränkt. Da ich immer mit Vierradantrieb (also mit Hikingstöcken) unterwegs war, da meine Füße eh ständig überlastet waren, konnte ich den Schirm auf dem Trail auch nicht bei Regen benutzen. Meist hat man zu dem Regen eben auch Wind und wenn man den Schirm dann nicht festhalten kann, stört er mehr als er hilft. Ich würde ihn nicht noch mal mitnehmen.
  • Mit dem Zelt bin ich grundsätzlich zufrieden. Allerdings ist das Zelt kein Regenzelt, sondern auf “normale” PCT Bedingungen ausgelegt. Wenn es viel regnet oder hagelt, kann das Zelt relativ unangenehm werden, weil sich viel Kondenswasser an den Wänden bildet (das läuft im Optimalfall an den Innenseiten ab und nach draußen über das Fliegennetz). Bei Hagel bildet sich durch das Aufschlagen der Hagelkörner an den Zeltwänden eine Art Sprühregen im Zelt. Das ist ein Highlight, wenn man mitten in der Nacht realisiert, dass es im Zelt regnet und man absolut nichts dagegen tun kann. Bei mehreren Tagen Regen hat man weiterhin das Problem, dass das Kondenswasser nach dem Einpacken des Zeltes auch am Boden ist und man das Zelt nicht mehr wirklich trocken bekommt. Man muss das Zelt also mittags trocknen und verliert Zeit (ich hab mich dann abends eher wieder ins Nasse Zelt gehauen, weil ich Mittags keine Lust auf 90 Minuten Zelttrocknen hatte). Der Packsack vom Zelt ist ungeeignet das Zelt außen am Rucksack zu befestigen, weil er dann sehr schnell kaputt geht. Dafür benötigt man eine stabilere Variante als den Standardpacksack des Zeltes. Das hat auch Dixie von Homemade Wanderlust in den Videos angemerkt. Da sie aber einen sehr bekannten Videoblog hat, wurde das Zelt bei ihr von Zpacks ersetzt, nachdem sie erste Löcher darin hatte allerdings vermutlich aus einem anderen Grund. Bei mir hat Zpacks auf 3 Mails überhaupt nicht reagiert. Der Kundenservice nach dem Kauf ist also meiner Meinung nach sehr dürftig oder schlicht nicht vorhanden.
  • Der Schlafsack ist super. Dieses Jahr ist es aber stellenweise etwas kalt für den unteren Grenzwert. Ich hatte manchmal etwas Feuchtigkeit im Zelt bzw. es lässt sich kaum vermeiden, dass man mit dem Schlafsack im Fuß- oder Kopfbereich gegen die Zeltwand kommt, an der sich gerade bei Regen viel Kondenswasser bildet. Der Schlafsack ist aber immer nur außen feucht geworden, wenn er die Zeltwände berührt hat. Angeblich ist das Außenmaterial wasserdicht. Zusätzlich nehmen die Daunen aufgrund einer speziellen Imprägnierung Wasser anfangs nicht auf. Die Kombination scheint zu wirken. Ich würde nicht darauf verzichten wollen. Der 5mm Zip statt dem 3mm Zip war auch eine sehr gute Entscheidung. der 3mm Zip ist nicht wirklich stabil und hat keinen Klemmschutz. Für den PCT ist die 3mm Variante eher ungeeignet. Der Reißverschluss über die gesamte Länge war auch sehr angenehm, da man den Schlafsack somit auch als Decke nutzen kann. Gerade in heißen Nächten oder auch einfach um mal etwas mehr Platz zu haben sehr angenehm.
  • Die Regenjacke war anfangs dicht, hat aber ziemlich schnell nachgelassen (Materialbeschädigungen sind keine vorhanden). Das Wasser kommt sowohl im Brustbereich als auch im Bereich der Schultergurte durch. Insofern ist die ihr Geld nicht wirklich wert. Als Windstopper und sofern man keinen Dauerregen hat und der Trail nicht durch Sträucher führt und man dadurch große Wassermengen abbekommt, hält sie aber ganz gut. Auch die Temperaturregelung über die Zipper unter den Armen ist top. Die dazugehörige Regenhose hat nach 600 Meilen bereits Materialschäden im Bereich des Hinterns. Das war aber bei dem dünnen Material zu erwarten. Man muss öfter über Bäume klettern und manchmal geht das nicht kontaktlos. Das kann man der Hose also nicht wirklich vorwerfen und ist einfach dem dünnen Material geschuldet. Schwerer ist in dem Kontext logischerweise stabiler. Für die zweite Runde PCT habe ich beide Teile erneut imprägniert. Das hat bei der Jacke aber auch nichts geholfen. Die kann ich also definitiv nur als Windjacke und nicht als Regenjacke empfehlen. Dafür ist sie aber viel zu teuer.
  • Der after sales support von ZPacks ist nach meiner Erfahrung nicht vorhanden. Gemessen an den Preisen ist das ziemlich armselig.
  • Bei den Microspikes sollte man nicht die kleinere Größe nehmen, wenn man  zwischen den Stufen ist (das kann sehr schmerzhaft werden, wenn man die länger trägt, weil sie dann drücken). Dazu kommt dann noch, dass man in der Regel auch nasse Schuhe / Füße hat, wenn man Mikrospikes trägt (zumindest bei Trailrunnern). Das macht es nicht besser, wenn zusätzlich Druck ausgeübt wird.
  • Ein separater Windstopper ist überflüssig, wenn die Regenjacke nicht zu dick ist erfüllt diese den Zweck.
  • Ich habe meine Campschuhe sehr schnell zurück gelassen um Gewicht zu sparen aber für Wasserquerungen hätte ich sie teilweise ganz gerne dabei gehabt und meine Blasenprobleme wären dann evtl. geringer gewesen.
  • Die Wollhandschuhe + Wasserschutzhandschuhe (beides Zpacks) würde ich nicht noch mal mitnehmen. Stattdessen würde ich wasserdichte Fingerhandschuhe mitnehmen, die z.B. auch zum Bergsteigen genutzt werden. Ihr denkt das ist übertrieben? Dieses Jahr definitiv nicht und wenn es nicht kalt ist, dann stören nasse Hände eh nicht. Ich hatte aber Tage, da hatte ich starke motorische Probleme weil die Hände so kalt waren bzw. bei einem Hageltag habe ich mein Zelt erst um 11 abgebaut, weil es vorher einfach zu kalt und feucht war ohne geeignete Handschuhe. Allerdings ist zu beachten, dass es dieses Jahr manchmal besonders kalt war und das nicht normal ist. Selbst im August habe ich in den Sierras die Winterhandschuhe teilweise benutzt zum Zeltabbauen. Für die zweite Runde hatte ich die ins Equipment aufgenommen und würde ohne deartige Handschuhe einen solchen Trail nicht mehr angehen.
  • Die Alpine Carbon Cork Hikingstöcke finde ich nicht gut, weil sie viel zu leicht brechen. Man bleibt mal in Felsspalten hängen, sie verklemmen sich bei einer Flussquerung oder man rutscht im Schnee aus und sobald man dann mal das Gleichgewicht verliert und die Stöcke zwischen Steinen verkanten brechen sie sehr leicht durch. Als Alternative bieten sich z.B. die Leki Khumbu oder Leki Corklite an, die aus Aluminium gefertigt sind. Die Gummischutzkappen habe ich auch getestet. Die sind bei harten, steinigen Untergründen besser geeignet (leiser und mehr Grip). Die Kappen verliert man nach ein paar Tagen, weil man immer mal wieder an Steinen hängen bleibt insofern sind die bestenfalls für den Transport geeignet und nicht für den Einsatz auf dem Trail.
  • Die kurze Hose habe ich nie benutzt, die war also für mich überflüssig. Die meisten hiken in kurzer Hose. Zu bedenken ist allerdings, dass man oft durch Sträucher läuft, die den Trail mehr oder weniger zugewachsen haben. Zusätzlich war den Leuten teilweise verdammt kalt, an kühlen Tagen mit Hagel, der manchmal mehr oder weniger den ganzen Tag gedauert hat.
  • Bzgl. der Socken habe ich gemerkt, dass kurze Socken für mich ungeeignet sind. Ich habe Shin Splints bekommen, die mit höheren Socken deutlich weniger schlimm waren. Das muss aber jeder für sich rausfinden.
  • Das Stativ habe ich bisher nie benutzt (erste 600 Meilen), erst beim zweiten Anlauf habe ich es einmal verwendet und dabei festgestellt, dass die Kamera eh keine tauglichen Nachtaufnahmen macht. Ergo: So eine Minikamera macht heute keinen Sinn mehr, entweder man geht gleich auf eine richtig gute (viel Spaß mit dem Gewicht oder man verzichtet ganz auf die Kamera).
  • Das Groundsheet für Cowboycamping habe ich nie benutzt und somit relativ schnell in die Bounce Box ausgelagert. Auch das ist eine sehr individuelle Sache.
  • Zahnseide eignet sich nicht zum Blasen entwässern, wenn sie aus Kunststoff ist. Die meiste Zahnseide ist heute aus Kunststoff. Da hilft ungewachst leider auch nicht.
  • Das foldable sit Pad war teilweise ziemlich hilfreich, auch wenn man im Zelt ist und die Matratze noch nicht aufgepumpt ist. Das würde ich wieder mitnehmen.
  • Mit dem Rucksack war ich nur bedingt zufrieden. Meiner Meinung nach benötigt man mit etwas über 180cm Körpergröße eher die L als die M Variante. Ich hatte teilweise das Problem, dass ich am Limit der oberen Einstellung für die Schultern war und die Schultergurteinstellung fast ausgereizt hatte und trotzdem zu viel Gewicht auf den Schultern lag. Zpacks gibt das so an, weil die meisten Leute es offenbar nicht mögen, wenn sie an den Rucksack stoßen, wenn sie den Kopf nach hinten legen. Aber was hilft mir das, wenn ich nicht genug Gewicht auf die Hüften bekomme? Die Sache mit dem Bogen (Arch) hat auch nicht wirklich gut funktioniert. Der Bogen verkürzt die Rucksackhöhe weiter, hat also o.g. Problem verschlimmert. Zusätzlich wölbt sich der Bogen oft nicht nach hinten – wie gewünscht – sondern z.B. seitwärts. Das führt dann zu einer extrem ungleichen Gewichtsverteilung. Der Beckengurt verstellt sich teilweise von selbst. Das hängt aber auch damit zusammen, dass ich den teilweise ziemlich anziehen musste, um überhaupt das passende Verhältnis zwischen Gewicht auf der Hüfte / Schulter zu erreichen.
  • Zur Fenix Watch habe ich im separaten Bericht einiges geschrieben. Die kann ich aufgrund der miserablen Software nicht empfehlen. Eine wirkliche Alternative dazu gibt es aber nicht.
  • Der Pillow Packsack als Kopfkissen mit Daunenjacke als Polsterung funktioniert für mich sehr gut. Er wiegt fast nichts und war das bequemste Ultra Leicht Kopfkissen, das ich getestet habe.
  • Die Powerbar reicht recht gut, wenn man das Telefon in der Regel im Flugmodus betreibt und nachts abstellt (Aufladen des Telefons nur bis rund 70%). In Schneesektionen, bei denen man deutlich öfter das GPS benutzt, wird es aber bei mehreren Tagen knapp. Entweder benötigt man dann mehr Power oder man darf dort nicht alleine wandern.
  • Die Lederhülle ist etwas schwach zum Schutz des iPhone. Egal in welche Hosentasche man das Handy hat, man stößt ab und an mit den Hikingstöcken dagegen. Dabei bekommt die Hülle immer mehr Macken und irgendwann dann das Handy, wenn die Hülle zu sehr nachgibt.
  • Anfangs hatte ich den Plan mit einem langärmeligen Schlafshirt und einem separaten Laufshirt in den PCT zu gehen. Nach ein Weile hat sich gezeigt, dass ich tagsüber i.d.R. das kurze und das lange Shirt an hatte und nachts das kurze Shirt zum Schlafen. Theoretisch wäre es auch möglich gewesen das kurze nur nachts und das lange tagsüber anzuziehen. Ich habe aber festgestellt, dass ich am besten mit möglichst vielen Schichten zwischen Hüftgurt und Haut fahre um die Schmerzen an den Hüftauflagen der Gurte in einem vertretbaren Rahmen zu halten (Unterhose, Hose, T-Shirt, Langarmschirt). Wenn ihr jetzt denkt – was für eine Mimose – wir unterhalten uns nach eurem Hike dann noch mal. 😉
  • Mit der Stirnlampe bin ich sehr gut zurecht gekommen. Ich habe sie aber in der Regel nur im Zelt benutzt. D.h. ich bin nur selten damit gehikt. Lediglich in den Sierras und in einer Höhle habe ich sie außerhalb des Zeltes benutzt oder zu Toilettengängen.
  • Das ist zwar kein Geheimtipp aber bei dem Sawyer verliert man die Schutzkappe in der Regel recht schnell. Die 750ml Smartwater Bottles haben Sportverschlüsse. Davon sollte man sich zwei besorgen. Einen auf dem Sawyer, den zweiten in Reserve. Wenn man den Sawyer kauft hat man in der Regel zwei Dichtungen dabei (eine in einem Zubehörteil). Die zweite Dichtung sollte man auf den Trail mitnehmen. Wenn die Dichtung nicht mehr funktioniert ist der Sawyer nutzlos. Zu fest sollte man den Sawyer nicht auf die Flasche schrauben, sonst beschädigt man die Dichtung zu schnell. Auch wenn es eigentlich klar ist aber wenn der Sawyer einmal gefriert ist er im Eimer. Die Gefahr bestand dieses Jahr sogar in der Wüste und zwar mehrfach. Ich hab immer vergessen ihn mit in den Schlafsack zu nehmen. Ob er noch funktioniert oder nicht, kann man nicht feststellen.
  • Ob man eine Kamera mitnimmt ist Geschmacksache. Ich würde auf jeden Fall keine Kamera mehr empfehlen, die mit 28mm startet, sondern mit 24mm. Das heißt die Canon würde ich nicht noch mal kaufen. Primär hat die Kamera bei Nahaufnahmen gute Dienste geleistet oder wenn ich den Zoom benötigt habe. Aktuell würde ich wohl die Sony Cyber-shot DSC-RX100 nehmen auch wenn die bei 28mm anfängt oder überhaupt keine separate Kamera.
  • Mit dem Icebreaker T-Shirt / Langarmshirt war ich zufrieden. Wenn sie nass sind, riechen diese Klamotten mit Merinowolle nach Schaf. Problematisch ist bei diesen Klamotten aber, dass man die keinesfalls zu warm und keinesfalls mit Vollwaschmittel (Bleiche) waschen darf. In den Trockner sollten die Klamotten auch nicht. Das ist teilweise entlang des Trails nicht sichergestellt (in den selfservice Waschmaschinen sind teilweise Waschmittelreste – wenn das Vollwaschmittel ist, dann ist das nicht gut) bzw. man muss auf jeden Fall darauf hinweisen, wenn man die Klamotten waschen lässt (z.B. im Hotel). Aufgrund einer falschen Wäsche musste ich beide Shirts austauschen. Das Langarmschirt war sofort hin beim ersten Waschen (zu Heiß oder Bleiche), T-Shirt hat es eine Wäsche länger gedauert, weil es durch die erste Wäsche auch vorgeschädigt war. Man sollte geeignetes Waschmittel für Merinoklamotten mitnehmen (kleine Tütchen z.B. vorher verschweißen). Ansonsten muss man im Supermarkt eine ganze Kiste kaufen. Oft gibt es kein geeignetes / kein Waschmittel in den Laundries. Bzgl. der Temperatureinstellung an den Waschmaschinen einfach die kälteste Variante nutzen. Auch die Antimückenimprägnierung für Kleidung hat dazu geführt, dass die Farbe ausgeblichen ist. Kontakt zwischen Kleidung und dem Zeug kann man kaum vermeiden. Das kann man der Kleidung auch nicht übel nehmen. Das Zeug ist pures Gift, dass man sich auf die Haut schmiert / sprüht.
  • Das inReach Mini (Navigation auf dem PCT) hat seinen Zweck erfüllt. In dem Low Energie Modus hält es diverse Tage. Allerdings ist dann auch keine Aufzeichnung des Tracks auf dem Gerät möglich und es können keine Nachrichten empfangen werden. Der Wetterbericht ist relativ gut, krankt aber etwas daran, dass man am Folgetag oft 20 Meilen oder mehr wandert und er dann nur noch bedingt passt. Dafür kann das Gerät aber nichts. Der Wetterbericht kann übrigens echt lebensrettend sein, wenn man dadurch z.B. einem Schneesturm entkommt. Das sollte man nicht unterschätzen. Auf dem Trail hat man Anfangs zwar oft Handyempfang. Das wird aber zunehmend weniger, wenn man weiter nach norden wandert.
  • Altra Timp vs. Lone Peak. Die Timps sind etwas weicher bzw. besser gepuffert. Dei Lone Peaks haben etwas besseres Profil und halten etwas länger. Zusätzlich haben die Timps im mittleren Bereich wenig Profil. Ich bin die erste Häfte primär in den Timps gelaufen, habe die aber bereits nach rund 250 Meilen getauscht, weil das Profil ziemlich schnell nachgelassen hat und ich dann auf sandigen Untergründen gerutscht bin. Die Standzeit war also relativ kurz. Im zweiten Paar hatte ich auch nach etwas mehr als 250 Meilen ein Loch im vorderen Bereich. Später bin ich dann primär mit den Lone Peak gelaufen.
  • Ich habe in der Wüstensektion mehrfach mit Mütze und Handschuhen geschlafen. Insofern sollte man sich gut überlegen, ob man die einspart bzw. nach Kennedy Meadows vor schickt.
  • In der kompletten Wüstensektion gab es kein relevantes Ungeziefer. Insofern kann man entsprechend imprägnierte Klamotten bis in die Sierras weglassen. Nach meiner Erfahrung haben sich die Moskitos davon eh eher unbeeindruckt gezeigt. Das einzige was hilft ist nicht stehen bleiben und das Schutznetz im Zelt und um den Kopf.
  • Gear Shakedowns: Lasst euch nicht einreden, dass ihr bestimmte Sachen nicht benötigt, nur weil ein “erfahrener” Hiker etwas selbst nicht benötigt hat. Das bedeutet nicht, dass ihr Erfahrungen von anderen ignorieren solltet. Aber nur weil jemand im Jahr xyz keine Regenjacke / Handschuhe bis Washington gebraucht hat, bedeutet das nicht, dass es dieses Jahr genauso ist. Genauso wie Aussagen wie Mikrospikes reichen in den Sierras aus vollkommen unqualifiziert sind. Es kommt ganz auf die Jahreszeit und das Jahr an. Die Pauschalaussagen gehen mir eh immer auf den Keks. Nur weil jemand zufällig bei seinem Hike nach 5 Minuten per Anhalter mitgenommen wurde ist nicht zwingend ein “easy Hitch”. Ich hatte sogar den Fall, dass mir jemand mitten in der Pampa mal gesagt hat – easy hitch – das waren ex PCT Hiker nur um mir dann zu Erzählen, dass deren Auto voll ist und dann waren sie weg. Mitgenommen hat mich dann 40 Minuten später jemand, der sonst ordentlich kassiert für die Fahrten. Die hat mich dann wohl auch nur mitgenommen, weil ich vorher sehr freundlich gegrüßt habe. Sonst hätte ich da vermutlich Stunden gestanden. Der Standardtourist ohne PCT Wissen hat in den USA im Schnitt auch eher wenig für “per Anhalter Fahren” übrig. In der Regel sind es locals die einen Mitnehmen nach meiner Erfahrung. Zumindest sind es oft Leute, die um den PCT wissen.
  • Filter für Wasser oder nicht? Ich war vor dem Hike maximal pro Filter eingestellt. Allerdings sollte man ein paar Sachen bedenken: In der Regel arbeitet man mit einer Dreckwasserflasche (das ist die mit der man im Fluss zapft) und in die zweite Flasche kommt nur sauberes Wasser. Man filtert also von einer Flasche in die andere. Man schraubt den Filter ständig an bzw. löst ihn wieder von der Flasche. Da läuft zwangsläufig auch mal was an der Dichtung vorbei und ggf. auch auf oder sogar in die Flasche mit dem sauberen Wasser. An den Händen hat man das vermeintlich verunreinigte Wasser beim Wasserholen eh und wenn man Tabletten (Isotonisch oder einfach für den Geschmack) in die Wasserflasche mit dem sauberen Wasser steckt, hat man die Hände in der Regel auch zuletzt im potenziell verunreinigten Wasser gehabt. Das soll heißen: Wirklich sicher ist man auch mit Filter nie, weil man dass gefilterte Wasser nicht mit absoluter Sicherheit vom vermeintlich dreckigen trennen kann. Wenn das Wasser optisch dreckig ist, hilft der Filter schon aber ob das nun wirklich das optisch dreckige Wasser ist das auch zu Erkrankungen führt? Dazu kommt, dass man zwischendurch auch mal Frost (auch in der Wüstensektion) hat und danach eh nicht mehr weiß, ob der Filter noch funktioniert. Man kann die Funktion nicht prüfen.
  • Der bärensichere Behälter passt ganz gut in den Rucksack. Ich habe mein Packsystem in der Zeit mit Behälter so angepasst, dass der Behälter ganz unten um Rucksack war. Nachteilig ist, dass der Druck auf das Steißbein relativ hoch ist. Ich würde empfehlen von Anfang an irgendwas zwischen Rucksack und Behälter packen um den Druck zu mindern – zum Beispiel einen Socken. Ansonsten kann es nach einigen Tagen zu unangenehmen Druckstellen führen. Das baut sich dann so extrem auf über längere Zeiträume, dass ihr irgendwann an den Punkt kommt wo es nicht mehr auszuhalten ist und dann kann es Wochen dauern, bis ihr wieder beim Status 0 seid. Also frühzeitig reagieren, bevor es zu spät ist. Man kann nicht alles aussitzen oder ignorieren.

Die Ausrüstung im Einzelnen:

Generell:

Egal wo man wandert macht es durchaus Sinn sich lokale Ausrüstung zu besorgen. Beispielsweise ist dann viel leichter Ersatzteile zu bekommen.

Zelt / Tarp Cowboycamping:

Zpacks™ Duplex (Zwei Trekkingstöcke dienen als Zeltstütze) – dieses Zelt gibt es aber auch in freitragender Ausführung, dann allerdings  schwerer

Cowboycamping bedeutet, dass man ohne Schutz einfach in seinem Schlafsack draußen pennt. In der Regel hat man einen Wetterschutz um den Schlafsack ein Biwi.

Ein Tarp ist wie ein Zelt ohne Wände und Boden. Es bietet also primär Schutz vor Regen und Schnee (allerdings auch nur begrenzt).

Für mich kam aufgrund der geringen Gewichtsunterschiede zu Zelten, die als Basis die Trekkingstöcke verwenden nur ein Zelt in Frage. Das ist aber eine Geschmacksfrage. Ich habe Leute gesehen, die mit extrem wenig Platz irgendwo knapp neben dem Trail gecampt haben, wo ich nie mein Zelt hinbekommen hätte.

Bei den Zelten gibt es auch diverse Varianten. Zelte die freistehend (das geht z.B. nicht bei Zelten, die mit Trekkingstöcken gestützt werden). Diese Zelte haben den Vorteil, dass man sie auch auf harten Untergründen wie z.B. Beton aufstellen kann (kommt auf dem PCT eher selten vor und wenn, dann hat man meist Steine, die einem das Aufstellen ermöglichen). Teilweise sind sie auch deutlich schneller / einfacher aufzubauen. Weiterhin gibt es Zelte, die oben eine Öffnung haben. D.h. man kann die Sterne bewundern, wenn man die Abdeckung gegen Regen nicht drauf hat. Die Abdeckung macht im Wind aber andersrum recht viel Krach.

Big Agnes Copper Spur

Zelte können heutzutage, dank Hightechstoffen unglaublich leicht sein, besonders wenn die Hikingstöcke als Zeltstangen verwendet werden. Das obige Zelt aus der Tabelle bietet etwas mehr Platz, was einem erlaubt seine Habseligkeiten im Zelt zumindest ein wenig auszubreiten. Weiterhin ist eine gewisse Grundhöhe vorhanden, weshalb man sich im Zelt zumindest vernünftig hinsetzen kann.

Das Abgebildete Big Agnes kommt auf dem PCT auch sehr oft zum Einsatz. Im Gegensatz zum Zpacks Duplex ist es in der Grundausführung bereits freistehend.

2018 ist das Duplex das meistgenutzte Zelt gewesen aber auch das Zelt unter den Meistgenutzten mit der geringsten Zufriedenheit.

Eine Alternative zum o.g. Zpacks Duplex Zelt ist dieses (100g leichter):

BezeichnungGewichtPreis
Zpacks Plexamid Tent420549
Zpacks  6.5 inch Titanium V Stakes11030

Edit 28.08.2020 nach dem Hike: Der Kundenservice bei Zpacks ist quasi nicht existent. Wenn ihr Probleme habt euer Problem. Wenn ihr Ersatz braucht dann nur mit Standardlieferzeiten (und die sind in der Hikingseason lang). Zpacks ist alles andere als entgegenkommend, wenn ihr auf dem Trail seid. Das Duplex ist so lange ein gutes Zelt, wie es nicht regnet. Wenn ihr Pech habt und viel Regen ist das Zelt sehr schnell feucht von Innen durch Kondensation oder ihr habt sogar innen Regen durch Kondensation. Das hatte ich beides. Ich würde vermutlich trotzdem wieder das Zelt nehmen, da wir auch nicht gerade Standardwetter hatten. In den High Sierras ist es ein Problem, wenn man das Zelt in der nicht selbsttragenden Ausführung habt (wenn Schnee liegt). Nur mit den Stakes bekommt man das im Schnee nicht aufgestellt.

Ich würde auch nie ohne Zelt auf den Trail gehen. Die Entscheidung mit Zelt war also goldrichtig.

Edit Ende

Trekking Stöcke:

Black Diamond Alpine Carbon Cork

Braucht man die überhaupt? Da gehen die Meinungen auseinander. Einige finden, dass nur die Beine bewegen nicht gut ist und man auch die Arme mit bewegen sollte. Zusätzlich können die Beine über Treckingstöcke etwas entlastet werden.

Wirklich hilfreich sind die Stöcke in steilen Terrain oder bei Flussquerungen. Wenn man die Stücke als Zeltstangen einsetzt, dann benötigt man sie eh. In den Sierras, wenn Eis und Schnee liegt muss man sich eh zwischen Trekkingstöcken und Eisaxt entscheiden. Nur die Eisaxt kann einem das Leben retten, wenn man in einem Steilhang ins rutschen kommt. Der Trekkingstock eher nicht.

Zusätzlich gibt es die Fraktion, die der Meinung ist, dass man nur unsicherer wird ohne die Stöcke, wenn man ständig damit läuft und das man dadurch seine Beinmuskulatur schwächt.

Gossamer Gear Lighttrek 5

Von Hikern werden die Varianten mit Kork oder Korkimmitatgriffen teilweise bevorzugt, weil das bei Schweißhänden angenehmer ist. Dafür sind die aber auch wieder etwas schwerer. Wunder gibt es bei Hikingstöcken nicht. Desto leichter, desto instabiler. Karbonfaser verringert zwar das Gewicht, ist aber bei seitlichem Druck nicht besonders stabil. Wenn ja jemand seinen Rucksack drauf knallt, können die also brechen. Zusätzlich sind die Elemente zum Sperren gegen verrutschen bei leichteren Trekking Stöcken instabiler, halten also ggf. nicht das ganze Körpergewicht.

Zu bedenken ist, dass Carbon sehr leicht bricht, wenn es querbelastet wird, während sich Aluminium eher verbiegt.

Edit 28.08.2020 nach dem Hike: Mir sind die Stöcke während des Hikes gebrochen. Ich würde also eher Aluminium testen beim nächsten Hike

Edit Ende

Etwas mehr in Detail geht mein Kommentar / Vergleich zwischen den Leki Corklite / Khumbu und denn Black Diamond Alpine Carbon Cork.

Isomatte / Luftmatratze:

Therm a Rest NeoAir xLite (6,3 cm) – R3.2

Ich habe oben in der Tabelle eine Luftmatratze angegeben. Die habe ich mir auch schon besorgt und selber getestet. So gut wie im Bett ist die definitiv nicht aber man kann auch als Seitenschläfer darauf schlafen. Und gemessen am Gewicht ist die schon recht gut. Luftmatratzen bieten wenigstens einen gewissen Schlafkomfort und i.d.R. eine bessere Isolierung.

Exped Synmat HL Winter M (9cm) R-Wert 5

Luftmatratzen sind unterschiedlich konstruiert. Oben erkennt man, dass die Exped die Luftkammern entlang der Längsachse hat, die Therm a Rest genau andersrum. Es gibt auch Matratzen mit vielen kleinen Kammern. Ich habe alle drei Varianten getestet. Die Quervariante hat den Vorteil, dass sie nicht so leicht zusammengedrückt wird, wenn man auf der Seite schläft. Da die oben dargestellte Exped aber ca. 3cm Dicker ist als die NeoAir Xlite gleicht sich das wieder aus. Sea to Summit bietet eine ziemlich schwere variante mit zwei separaten Ebenen und kleinen Kammern an. Die fand ich aber schlechter als die beiden oben dargestellten Varianten.

Sea to Summit Comfort Plus Insulated (6,3cm) R-Wert 5

Auch was die Materialdicke angeht unterscheiden sich die Luftmatratzen erheblich. Gerade im Outdoorbereich mit man gut aufpassen, wenn das Material zu dünn ist, dann ist die Gefahr hoch, dass die Luftmatratze einen frühzeitigen Tod stirbt und das kann sehr unangenehm sein, wenn man dann direkt auf dem Boden pennen muss. Dem kann man wieder entgegenwirken, indem man eine Schutzfolie oder eine Schutzmatte (z.B. 3mm oder 5mm Isomatte) unter der Matratze positioniert.

Als Alternative kann man statt einer Luftmatratze auch eine Isomatte nutzen. Ein oft verwendetes Beispiel ist die Therm-a-Rest Z Lite Sol. Eine Isomatte hat den Vorteil, dass sie weniger anfällig ist (bei einer Luftmatratze reicht ein Loch und wenn man es nicht reparieren kann ist sie nutzlos – das kann bei geringen Temperaturen gefährlich werden, weil man dann keine Isolation mehr gegen Bodenkälte hat). Weiterhin hat eine Isomatte den Vorteil, dass man sich auch in Pausen einfach drauf setzen kann oder sie – wie bei der vorgenannten sogar als Sitz nutzen kann. Dafür ist der Schlafkomfort einer Isomatte deutlich schlechter. Das ist also eher was für Leute unter 30.

Neben dem Schlafkomfort ist es auch wichtig, dass die Luftmatratze eine gewisse Isolierwirkung hat. Die wird durch den R-Wert angegeben und gibt die Isolierung gegenüber dem Boden an. Die Dauen im Schlafsack bringen nach unten quasi nichts, weil man sie zusammen drückt ist die Isolierwirkung fast nicht vorhanden. Auf dem PCT benötigt man einen R-Wert von >=3.

Als Seitenschläfer sind viele Luftmatratzen relativ problematisch, weil man wegen der punktuellen Belastung bis auf den Boden durchsackt (Isomatten kann man direkt vergessen). Das ist a) äußert unbequem und b) wird der R-Wert dann natürlich nicht mal ansatzweise eingehalten. Größere Matratzen bei gleicher Dicke verstärken das Problem übrigens noch.

Da beim Aufblasen einer Luftmatratze immer Feuchtigkeit in die Matratze gelangt, neigen die Matratzen früher oder später dazu von innen zu schimmeln (lecker, oder?). Dementsprechend bieten einige Hersteller Pumpsäcke an, die das Aufblasen beschleunigen und dafür sorgen, dass weniger Feuchtigkeit in die Matratze gelangt. Der Pumpsack kann oft auch zum einpacken genutzt werden, ist aber in der Regel nicht Wasserdicht.

Folgende Matratzen habe ich getestet:

  • Therm a Rest NeoAir xLite Regular – Für Seitenschläfer nur bedingt zu empfehlen und relativ starke Knistergeräusche, wenn man sich bewegt. Die Matratze ist aber superleicht. Der R-Wert ist mit 3,2 in Ordnung. Bedingt geeignet für Seitenschläfer (wird von PCT Hikern oft benutzt in dieser oder in der Small version)
  • Therm a Rest NeoAir xLite Large – wie Medium aber man sackt bei punktueller Belastung noch leichter auf den Boden ab
  • Sea to Summit Comfort Plus Insulated – nicht bequemer als andere Matratzen und zusätzlich sehr schwer aber auch robust
  • Theam a Rest Pro Lite Plus Small – Für Seitenschläfer nicht geeignet und self inflating ist auch eher ein Werbeversprechen
  • Therm a Rest Z-Lite Zol – Superhart – für Seitenschläfer ein absolutes no go. Ist aber ruck zuck einsatzbereit. Kein Aufblasen nötig. Diese Matte wird von PCT Hikern sehr oft verwendet.
  • Them a Rest NeoAir Camper – aufgrund der Dicke relativ bequem auch als Seitenschläfer und ziemlich robust. Der R-Wert ist allerdings nicht sehr hoch mit 2.2 und das Gewicht auch – man sollte also eine Isomatte darunter legen. Meine Empfehlung für Seitenschläfer
  • Exped Synmat HL Winter M – aufgrund der Dicke relativ bequem auch als Seitenschläfer aber nicht so robust. Der R-Wert ist mit 5 top, allerdings wird der in der wohl kaum erreicht, wenn man auf der Seite schläft. Meine Empfehlung für Seitenschläfer

 

Schlafsack:

Cumulus X-Lite 400

Das ist relativ einfach. Die Meinungen beim PCT sind relativ einhellig, dass der Schlafsack im Temperaturbereich um 20°F liegen soll, was ca. -7°C entspricht.

Auch beim Schlafsack muss man beachten, wenn man Seitenschläfer ist. Im Rücken sind ggf. weniger Daunen, weil der Schlafsack evtl. für Rückenschläfer ausgelegt ist. Je nach Herstellerfirma kann man diesem Umstand mit einem sogenannten Overfill entgegenwirken. D.h. man kann den Schlafsack quasi konfigurieren und bekommt eine Individualanfertigung.

Als Dämmaterial bei Ultraleicht Schlafsäcken kommen ausschließlich hochwerte Gänsedaunen zum Einsatz (900er Qualität).

Mit -1°C Komfort / -7°C Grenztemperatur lag ich wohl im Mittelfeld. Ich hatte wenige Nächte, wo mir schon recht frisch im Schlafsack war. Ich weiß aber, dass einige auch Schlafsäcke hatten, bei denen die Komforttemperatur bei -7°C lag (-6°C Differenz wirken sich schon deutlich aus). Dazu kann man keine pauschalen Ratschläge geben. Je nach Eintrittszeit in den Sierras gibt es dort Schneestürme und ziemlich frische Temperaturen. Ein Hike 3 Wochen früher, später und high / low Snow Year oder wie bei mir Hagel in den Wüstensektionen kann da schon einiges ausmachen.

Eine Nacht in der man zwar wenig schläft und etwas bibbert bringt einen aber auch nicht um, wenn man nicht unter die Grenztemperatur kommt. Dafür spart man halt ein paar hundert Gramm Gewicht.

Bei Materialien mit Daunen sollten möglichst behandelte Daunen zum Einsatz kommen, die Feuchtigkeit nicht direkt aufnehmen (hydrophobic).

Ich habe mir den oben dargestellten Cumulus X-Lite 400 in einer customized Variante gekauft.

Folgende Möglichkeiten zur Anpassung bieten sich:

  • Reißverschluss 3mm oder 5mm (nach ersten Erfahrungen eindeutig 5 mm – ich habe die 5mm Version auf den Trail genommen, hatte aber zuerst die 3mm Version gekauft. Wenn man drin liegt ist die 3mm Variante unter guten Bedingungen schon recht fummelig – da sollte man also nicht die letzten paar Gramm sparen – ich gehe davon aus, dass der 3mm Reißverschluss den PCT nicht überleben würde) – Nachtrag: Auf meine Beschwerde hat Cumulus einen Schutz integriert, mit dem man den Innenstoff nicht mehr so leicht einklemmt. Die 5mm Ausführung hat den Schutz automatisch. Meine Empfehlung: 5mm Reißverschluss. Die paar Gramm sind es wert.
  • Reißverschlusslänge – Ich würde den Reißverschluss über die ganze länge empfehlen. Man kann bei nicht so kühlen Temperaturen den Schlafsack auch als Decke nutzen (Schlitz nach unten). Die Füße steckt man trotzdem rein. Das funktioniert top. Wenn man drin liegt (also nicht als Decke nutzt, dann muss man ihn auch zumachen, wenn es kühler ist, sonst verabschiedet sich das Oberteil ständig, wenn man sich dreht dann kann es ziemlich kühl werden. Das passiert mir zumindest nicht, wenn ich ihn als Decke nutze (Zip offen)
  • Material – Ich habe als Außenmaterial das Pertex Quantum pro 36g genommen, das wasserdicht ist – ggf. kann man auch zur 44g (also etwas stabiler) tendieren, weil das den Schlafsack etwas robuster macht. Das bleibt wohl eine Geschmacksfrage.
  • Hydrophodic Down (also Daunen, die nicht sofort Wasser annehmen)
  • Mein Schlafsack ist außen dunkelrot

Die von mir zuerst konfigurierte Variante wiegt: 672g

Spart das Gewicht nicht am falschen Ende. Man ist natürlich auf der Jagd nach jedem Gramm. Der Schlafsack ist aber elementar wichtig. Ich  habe doppelt gekauft, weil ich die paar Gramm für den Reißverschluss nicht investiert habe (den Schlafsack mit 3mm Reißverschluss und 2/3 Länge habe ich wieder verkauft).

Hygiene:

Wie ihr seht gibt es auf dem Trail kein Waschzeug, Deo, Shampoo. Dafür gibt es mehrere Gründe. Man sollte die Natur nicht verschmutzen und man muss das wenige vorhandene Wasser ja auch trinken, sollte also selber Interesse daran haben es nicht zu verdrecken. Weiterhin wären derartige Sachen zu schwer und letztlich bringt das eh alles nichts, wenn man sich nur mit einer Katzenwäsche waschen kann. Geduscht wird also in Hostels, Campingplätzen, bei freiwilligen Helfern (Trail Angels) usw.

Der Azblaster ist eine alternative zum Toilettenpapier. Damit sprüht man sich einfach Wasser in den Hintern um ihn zu reinigen. Das ist für uns in Deutschland ungewohnt aber in anderen Teilen der Welt vollkommen normal. Man kann natürlich auch Toilettenpapier nehmen aber im Sinne von “Leave no trace” sollte man das auch wieder mitnehmen zum nächsten Mülleimer und der kann etwas weiter weg sein.

Die kleine Schaufel benötigt man um seinen Stuhlgang zu verbuddeln. Bzw. man buddelt vorher ein Loch ca. 13cm tief und dann geht man auf die Toilette. Möglichst nicht auf dem Trail, wenn man nicht exhibitionistisch veranlagt ist. ^^ Ernsthaft: Man sollte sich mindestens 30 oder 40m vom Trail oder Zelten entfernen. Von Wasserquellen sollte der Abstand noch mal deutlich größer sein.

Schuhe:

Altra Lone Peak 3.5

Die meisten Hiker wandern heute mit leichten Trailrunnern, die zwar nur einige hundert km halten aber eben leicht sind, weniger zu Blasen führen aber auch keine Schutz für die Gelenke bieten. D.h. besonders anfangs, wenn man untrainiert ist, muss man vorsichtiger sein beim Auftreten. Wenn man heftiger umknickt ist der Hike entweder verzögert oder vorbei.

Salomon Speedcross 4 Wide

Zu den von mir oben eingesetzten Schuhen gibt es diverse Alternativen z.B.
Altra Lone Peak (sehr beliebt und ziemlich breit – die fühlen sich neu schon so an wie andere Schuhe nach x Jahren – das ist am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig – aktuell sind das aber die beliebtesten PCT Schuhe), Saucony Peregrine 4, Salomon Speedcross 4 (Wide – Steifer aber besser gepolstert als z.B. Bushido und sehr hohes Stollenprofil), La Sportiva Bushido (die sitzen wie eine 1, sind aber relativ weich, man spürt Unebenheiten recht deutlich und in der Mitte haben sie kein Profil, d.h. wenn man mittig auf z.B. auf eine feuchte Wurzel tritt, rutscht man sehr schnell aus), La Sportiva Akyra (vergleichbar Speedcross)  usw.

Wichtig ist, dass diese Schuhe leicht sind, schnell trocken und aus dem Grund i.d.R. auch keine Goretex oder andere wasserdichten Materialien genutzt werden. Der Hintergrund ist, dass Goretex die Feuchtigkeit zwar draußen hält, aber wenn sie mal im Schuh drin ist eben auch drinnen hält. Somit sind Goretex Schuhe nicht so Atmungsaktiv und wenn die Schuhe mal von innen nass sind (was sich an Regentagen eh nicht vermeiden lässt oder bei Flussquerungen, dann bleiben sie auch nass). Auch bei Schweißfüßen ist Goretex nicht sonderlich gut geeignet.

Wenn man vorher nur Goretex Schuhe gewohnt ist (wich ich z.B.), dann ist es aber sehr ungewohnt, wenn der Wind durch den Schuh weht. Für unser Wetter hier in Deutschland ist Goretex also meiner Meinung nach die bessere Wahl.

La Sportiva Bushido

Weiterhin sollten die Schuhe beim Ausrüster vor Ort neu zu beschaffen sein, weil man auf dem Trail mehre Paare verschleißen wird und vermutlich wenig Lust hat auf dem Trail rauszufinden, wenn die Schuhe nichts taugen.

Es gibt auch Unterschiede bzgl. dem Drop also der unterschiedlichen Höhe zwischen Ferse und Zehen. Dem natürlichen Laufen kommt ein Drop von 0 nahe (z.B. bei den Altras). Ein Drop von bis zu 10mm ist aber auch nicht ungewöhnlich. Letztlich ist das eine Geschmacksfrage. Besser oder schlechter gibt es in dem Sinne nicht.

Welche Schuhe habe ich getestet:

  • Altra Lone Peak 3.5 – Sehr weit und fühlen sich am Anfang sehr komisch an. 0 Drop ist auch sehr gewöhnungsbedürftig, wenn man immer Schuhe mit Drop hatte.
  • Altra Lone Peak 4.0 – Vergleichbar lone Peak 3.5 aber etwas besser für mich geeignet
  • Altra Timp 1.5 – wie Lone Peak aber mehr Polsterung, etwas weniger haltbar und etwas schlechteres Profil (habe ich primär genutzt)
  • La Sportiva Bushido – Passt wie angegossen – gutes Profil – man spürt aber Steine und Unebenheiten, mittlerer Drop mit 6mm
  • Salomon Speedcross 4 – Ist mir zu schmal, relativ steif aber stärker gepolstert als z.B. der Bushido, sehr hohes Profil, hoher Drop mit 10mm
  • Salomon Speedcross 4 Wide – Für mich angenehmer als die Standardversion, hoher Drop mit 10mm, rutscht bei mir an der Ferse etwas

Alle vorgenannten Schuhe werden von Hikern eingesetzt und sind in den USA zu beziehen.

Edit 20.08.2020 nach dem Hike: Ich empfehle insgesamt eher den Lone Peak. Mehr Cushion wie zum Beispiel beim Timp war zuerst gefühlt besser aber der Lone Peak hat sich am Ende als für mich besser geeignet gezeigt. Das ist aber bei jedem Hiker anders. Die Mehrheit hat 2019 den Lone Peak benutzt.

Edit Ende

Rucksack:

Zpacks™ Arc Haul

Beim Rucksack kommt es auf eine Mischung von leicht, möglichst wasserdicht und gut geeignet für größere Gewichte bis annähernd 20kg und genügend Volumen um alles unterzubringen an.

Wenn man 7kg Basisgewicht hat und z.B. Nahrung für 6 Tage benötigt (ca. 1kg pro Tag) und zusätzlich noch Wasser (Menge je nachdem wann die nächste Wasserquelle kommt zwischen 2 und 7 Liter). Dann hat man ein Gewicht von 10-19kg auf dem Rücken bzw. Hüften. Der Hauptteil liegt aber auf den Hüften, wenn der Rucksack richtig eingestellt ist und passt.

Die Zpacks Rucksäcke gehören zu den leichtesten aber nicht nicht zu den robustesten.

Edit 20.08.2020 nach dem Hike: Lasst euch auch keinen Fall einen zu kleinen Rucksack andrehen (bezogen auf eure Körpergröße). Zpacks macht das schon mit seinen Standardangaben. Ja, man stößt dann nicht mit dem Kopf an aber man hat bei voller Beladung keine Reserve um Gewicht von den Schultern zu nehmen. Das ist absolut übel.

Edit Ende

Eine Alternative, die etwas schwerer ist und auch oft auf dem Trail eingesetzt wird ist der Hyperlite Wind Rider 3400.

Hyperlite Wind Rider 3400

Eine etwas leichtere Alternative zu o.g. Arc Haul Rucksack ist diese (aber da passt auch weniger rein und er wird bei viel Gewicht angeblich unbequemer und soll auch nicht ganz so robust sein wie der andere):

Zpacks Arc Blast Backpack (55l)595325
Mikrospikes / Eisaxt / Crampons

In der Sierra läuft man teilweise auf bis über 4000m hoch. Dort gibt es je nach Schneejahr selbst im Juni oder Juli noch Schnee. Die Eisaxt dient dabei dafür sich sichere Tritte zu erarbeiten, wenn es anders nicht geht und noch viel mehr ein Abrutschen zu bremsen. Es gibt einige Pässe sehr lange nichts kommt, wenn man dort abrutscht und nicht früh genug stoppen kann. Das heißt die Eisaxt kann einem das Leben retten, wenn man weiß wie man damit umgehen muss.

Mikrospikes

Die Mikrospikes sind so eine Art Schneeketten für Schuhe, die es auch ermöglich auf Eis halbwegs sicher zu laufen. Wenn die Verhältnisse aber heftiger werden stoßen sie an ihre Grenzen. Mikrospikes können aber auch von Anfängern problemlos genutzt werden. In Norwegen war ich damit auch schon unterwegs und recht begeistert davon.

Edit 29.08.2020 nach dem Hike: In einem High Snow Year kommt man meiner Meinung nach an Crampons kaum vorbei in den Sieras. Dummerweise hat man z.B. auf dem Jacinto auch oft Passagen wo sich Schnee / kein Schnee ständig abwechseln. Dazu kommt, dass einige Leute schon rutschen, wenn sie Eis sehen und andere eher von Natur aus Bergziegen sind. Es gibt keine pauschale Empfehlung. Ohne Mikrospikes würde ich aber Bereiche wie San Jacinto / Sierras auch in einem Low Snow Year je nach Jahreszeit nicht angehen. Auf einem normalen PCT Hike sind sie meiner Meinung nach in bestimmten Regionen Pflichtprogramm.

Edit Ende

Profis halten die Mikrospikes für entbehrlich, weil sie halt nichts halbes und nicht ganzes sind. Gute Schuhe erlauben einen vergleichbaren Grip. Mit Crampons können Mikrospikes aber nicht mal Ansatzweise mithalten.

Crampon

Crampons sind eine andere Hausnummer und für eher stärker alpine Verhältnisse. Also mehr Schnee, Eis und starke Steigungen. Der Umgang mit Crampons muss genauso wie mit einer Eisaxt trainiert werden. Bei Stürzen kann man sich mit Crampons auch leicht verletzen. Zusätzlich kann man mit Mikrospikes bei wechselnden Verhältnissen (mal Schnee, mal kein Schnee) nicht durchgängig laufen. Man muss sie also ständig an und ausziehen. Das ist bei Mikrospikes nicht so.

Je nach Schneeverhältnissen und den eigenen Fähigkeiten sind jeweils die Crampons oder die Mikrospikes besser.

je nach Fußgröße benötigt ihr ein anderes Verbindungsstück (ggf. länger) zwischen dem Vorder- / Hinterteil.

Beispiel für Crampons als Alternative zu den Mikrospikes:

Kahtoola K•10 Hiking Crampons608100
Bekleidung:

Bei der Bekleidung kommt es darauf an, dass diese möglichst leicht ist, Feuchtigkeit schnell abführt und trotzdem ein gewisse Wärme aufweist. Die Kleidungsstücke sollten nicht doppelt vorhanden sein (ein Stück muss bis zur nächsten Waschmöglichkeit reichen).  Socken sind von der Regel ausgenommen – zwei oder drei paar sollten es sein. Die Kleidung besteht heute oft aus Kunstfasern, Merinowolle oder einem Mix aus beidem. Diese Kombination trocknet schnell und führt Schweiß vom Körper ab.

Oft sollen die Kleidungsstücke lt. Werbung geruchsabweisend sein. Anti Insekten Kleidung (Mücken, Moskitos, Zecken) kann auch nicht schaden. Zusätzlich benötigt man auch Anti Mückenmittel zum einreiben (im Prinzip ist das Gift). Wegen der Mückenplage hilft es auch ein Kopfnetz zu benutzen. Die Zelte haben i.d.R. einen Mückennetz, dass geschlossen werden kann. Somit hat man quasi ein Zelt im Zelt, dass komplett gegen Insekten geschützt ist, sofern sie nicht gleich mit rein kommen.

Edit 29.08.2020 nach dem Hike: Das Kopfnetz ist absolute Pflicht. Deet habe ich wenig benutzt, weil es mir nicht bekommen ist. Das ist halt gift. Lange Kleidung hilft in ein oder zwei Schichten fast nicht. Die einzig hilfreiche Lösung ist nicht stehen bleiben, was halt über den kompletten Tag leider nicht geht.

Edit Ende

Einige Kleidungsstücke wirken wie Luxus, sind es aber nicht. Beispiel: Schlafkleidung. Prinzipiell könnte man sagen wofür soll die gut sein? Man kann sich doch nackt in den Schlafsack hauen oder die Tageskleidung anlassen. Nackt hat den Nachteil, dass man den Schlafsack Fett und Schweiß aussetzt. Das wiederum vermindert die Isolierung gegen Kälte. Somit kann sich Schlafkleidung sehr schnell “rechnen”. Aber dann könnte man doch auch die Tageskleidung anbehalten! Die ist teilweise extrem dreckig. Somit ist es auch nicht so toll die Klamotten, die man tagsüber an hatte, und die ggf. auch feucht sind nachts zu tragen.

Edit 29.08.2020 nach dem Hike: Schlafkleidung ist für mich absolut notwendig. Die vollgesiffte Kleidung ist im Schlafsack echt ekelig.

Edit Ende

Die Campsandalen (das nutze ich jetzt als Oberbegriff, es müssen nicht zwingend Sandalen sein) wirken auf den ersten Blick auch überflüssig. Wenn man es nicht gewohnt ist Barfuß zu laufen, dann kann es je nach Untergrund sehr schmerzhaft sein oder man verletzt sich sogar. Zusätzlich haben Sandalen den Vorteil, dass die Füße aus den Schuhen raus kommen und somit deutlich mehr Luft abbekommen. Da die Füße auf dem PCT aber sehr wichtig sind, sollte man sie schonen wo es nur geht.

Edit 29.08.2020 nach dem Hike: Ich habe die Sandalen nie benutzt und schnell entsorgt. Da ist aber jeder Hiker anders. Entweder ich hatte Schuhe an oder eben nicht, wenn nicht war ich im Zelt.

Edit Ende

Wie man es aus anderen Bereichen kennt ist die Bekleidung so ausgelegt, dass man die Schichten bei Bedarf kombinieren kann. Im Zweifelsfall auch nachts.

Die letzten paar Gramm Gewichtsersparnis können ganz schön teuer werden, wie ihr oben in der Tabelle an einigen Teilen seht.

Wasseraufbereitung:

Es wird empfohlen, das Wasser zu reinigen, weil man sich sonst unschöne Erkrankungen einfangen kann, die den Trail i.d.R. beenden, weil man dadurch einige Zeit verlieren kann.

Es gibt aber auch Hiker, die das nach dem Motto: Dreck reinigt den Magen sehen und davon ausgehen, dass sie Glück haben.

Es gibt zwei Verfahren zum Reinigen des Wassers. Das erste Verfahren ist Filtern (dabei hat sich das oben in der Tabelle genannte Filtersystem auf dem PCT durchgesetzt, weil das Wasser dreckig in die Flasche gefüllt werden kann und der Filter einfach auf die Flasche geschraubt wird). Man trinkt also direkt aus dem Filter. Der einzige Nachteil ist, dass der Filter nie Temperaturen von unter 0°C ausgesetzt werden darf. Dann funktioniert es nicht mehr. D.h. bei Minusgraden muss der Filter mit in den Schlafsack.

Bei anderen Filtersystemen muss man relativ viel Zeit damit verbringen das Wasser von einem Gefäß mit dreckigem Wasser in ein Gefäß mit sauberen Wasser zu bringen. Der Filter wird also zwischen den Behältnissen eingesetzt. Das System ist dafür ausgelegt, dass man das eine Behältnis z.B. an einen Baum oder Strauch hängt. Das ist ein Filtersystem was oft am Appalachian Trail eingesetzt wird, weil es dort überall Bäume und Sträucher gibt und mehr Wasserquellen als in einigen Sektionen des PCT.

Die chemische Reinigung hat den Nachteil, dass sie geschmacklich nicht toll ist und man 30-120 Minuten warten muss, bis das Wasser trinkbar ist.

Auf dem Bild sehr ihr übrigens über 100€. Sollte man nicht meinen, oder? Aber andererseits sind die Teile zwingend überlebensnotwendig. Dafür ist es dann wieder wenig, oder?

Kurz zur Erklärung. Ihr seht dort Teile von zwei Firmen, Sawyer und Platypus haben beide Filtersysteme im Angebot. Platypus setzt aber auf das Konzept von zwei Behältern. Das Wasser wird dabei immer in einen Dreckwasserbehälter gefüllt und dann in einen Sauberen rein gefiltert.

Sawyer setzt darauf, dass der Filter direkt auf die Flasche aufgesetzt wird. Das Wasser wird also direkt gereinigt, wenn man trinkt. Das ist bei Wasserschläuchen / -säcken aber nicht so praktisch. Dafür bietet sich dann ein Inlinefilter an. Also ein Schlauch vom Sack zum Mund mit dem Filter dazwischen. Der Schlauch und die beiden Wassersäcke sind von Platypus. Der Filter und die Adapter von Sawyer.

Das was ihr dort seht ist so nicht vorgesehen. Der Schlauch ist nur für den Anschluss an sauberes Wasser und ohne Inlinefilter gedacht. Ich habe den Schlauch einfach durchgeschnitten und dann die Inlineadapter von Sawyer integriert. Ihr seht dort also quasi MacGyver für Anfänger.

Das ist übrigens nicht der Saywer mini, sondern die Standardausführung. Der Mini ist zwar etwas leichter, bietet aber nur 1/4 des Durchflusses des großen und verstopft auch viel schneller. Die meisten PCT Hiker starten mit dem Mini und wechseln dann nach kurzer Zeit auf den großen Filter.

Edit 29.08.2020 nach dem Hike: Die Standard Ausführung des Sawyer wurde 2019 von der überwiegenden Mehrzahl der Hiker genutzt. Das würde ich wieder so machen und nehmt die Ersatzdichtung mit, die dabei ist! Die Steckt in einem Aufschraubadapter den einige zu Hause lassen. Ohne die Dichtung ist der Filter wertlos. Und passt auf, dass der Filter nie friert. Ich hatte am Jacinto eine Nacht unter 0 und wusste danach nicht, ob der Filter noch funktioniert.

Edit Ende

Bei dem Inlinesystem werden einfach die Wassersäcke mit dem Filter verbunden. Bei dem direkten System mit stabilen PET Flaschen kann man den Filter direkt auf die Flasche setzen. Hier mal am Beispiel mit dem Wassersack, was man normalerweise so nicht macht, weil es unpraktisch ist. Der Wassersack ist halt relativ instabil.

Wenn man dazu noch zwei PET Flaschen oder Smart Water Bottles mit je 1 oder 1,5L nimmt, dann hat man die komplette Wasserversorgung für den Trail, die dann aus 2-7l besteht.

Statt den Wassersäcken kann man auch einfach normale Flaschen nutzen, dann kann man sich wiederum das Gewicht des Schlauches mit Inlineadaptern sparen. Dann hat man halt mehr Flaschen dabei, die mehr Platz wegnehmen. Normale Smart Water Bottles oder Gatorade Flaschen gibt es auch entlang des Trails. Wenn man die Flaschen nicht mehr braucht, dann schmeißt man sie am nächsten Mülleimer weg. Der Vorteil bei dieser Variante ist, dass die Wasserflaschen in der Regel kleiner sind und man weniger Wasser verliert, wenn mal was undicht ist. Weiterhin sind die Flaschen billig und lassen sich leicht ersetzen. Zusätzlich gibt es auch noch den Inhalt dazu.

Edit 29.08.2020 nach dem Hike: Ich bin mit 2x Platypus und 2x 1,5l gut gefahren. Damit gehen knapp 7l. Es gibt je nach Jahr auch Abschnitte wo sogar das knapp sein kann aber in der Regel sollte es reichen.

Edit Ende

Essen / Kochen:

MSR Pocket Rocket 2

Jeweils Beitrag zum Thema Resupply und Essen habe ich separat erstellt. Gegessen wird auf dem Trail alles was schnell zubereitet ist und viel Kalorien hat. Das können Fertiggerichte mit Reis, Nudeln, Couscous, Pasta usw. sein. Auch Gebäck, Chips, Nüsse, getrocknete Früchte, Schokoriegel, Müsliriegel, Nutella, Erdnussbutter. Einige Hiker kochen nicht und nehmen nur Nahrung mit, die sie nicht erwärmen müssen. Gewicht spart das am Ende aber nicht wirklich.

Evernew Ti Ultralight Pot 0,9L

Die Kunst ist es mit möglichst wenig Brennstoff das Gericht in einen essbaren Zustand zu bringen. Auch beim Kochen gibt es natürlich verschiedene Varianten. Kocher die mit Alkohol betreiben werden mit Gas oder mit Holz. Alkohol ist aufgrund der Gefahr von Waldbränden entlang des PCT teilweise verboten. Holz macht nicht viel Sinn, weil man a) nicht überall Holz findet, b) nicht überall Feuer machen darf und c) das Holz auch nicht sehr ergiebig ist. Das sind halt keine Eichen, die da Wachsen. Somit ist ein Gaskocher die sinnvollste Variante.

Soto Windmaster

Edit 29.08.2020 nach dem Hike: Den Soto Windmaster kann ich wie oben dargestellt (3-Arm) sehr empfehlen. Den würde ich wieder nehmen.

Edit Ende

Elektronik:

Das Thema ist so universell, wie jeder Hiker. Einige nehmen eine Kamera mit, andere nur das Smartphone (das nimmt heute fast jeder mit, allein schon wegen der Karten und GPS). Einige nehmen einen Satellitennotsender mit (je nach Gerät eignen sich diese auch für die Navigation oder zum Versand von Mails). Wobei man die Navigationsfunktion nach meiner Erfahrung eher vergessen kann.

Daher habe ich mir als Backupnavigation die Garmin Fenix 5 Plus zugelegt (die habe ich auf dem Trail dabei gehabt) und die Fenix 6 Pro Saphire nach dem Trail) getestet.

Garmin inReach Mini

Garmin inReach Mini

Der Satellitensender ist zwar ein teures “Vergnügen”, kann aber das Leben retten (im Zweifelsfall auch das eigene). Wenn man die SOS Taste drückt, wird man schnellstmöglich z.B. per Hubschrauber rausgeholt.

Edit 29.08.2020 nach dem Hike: Ich würde nicht ohne inReach gehen aber das hängt auch davon ab, ob man eher Solohiker ist oder andere um sich rum hat, die ein entsprechendes Gerät haben.

Edit Ende.

Auch die Powerbanks sind bei jedem Hiker unterschiedlich. Mal 10.000 mAh, mal 20.000 mAh und mal mit Solarzelle und mal ohne. Die Solarzelle bringt einem primär in der Wüste was, wenn man den Charger oben auf dem Rucksack positioniert. Wenn man aber einen Schirm gegen die Sonne benutzt, funktioniert das auch schon wieder nicht wirklich. Auch in diesem Bereich sind generelle Empfehlungen schwierig.

Edit 29.08.2020 nach dem Hike: Ich bin sogar in den Sierras mit 10.000 ausgekommen. Das setzt aber voraus, dass man nicht weite Strecken durch Schnee navigiert. Dann braucht man deutlich mehr Strom und sollte meiner Meinung nach nicht solo laufen. Das Handy sollte man nur auf 70-80% aufladen jeweils und nachts ausschalten.

Edit Ende

Bei den Stirnlampen gibt es auch diverse Ansätze. Es gibt Stirnlampen, die mit Standardbatterien funktionieren. Die bekommt man an jeder Ecke und sie halten etwas länger als Akkus.

Wenn man aber eh eine Powerbank dabei hat (und die hat quasi jeder dabei), macht es mehr Sinn mit aufladbaren Lampen zu wandern.

Je nach Anforderungen gibt es ganz unterschiedliche Modelle für Leuchten. Die Zebralight nutzt Standardakkus. Diese haben den Vorteil, dass sie sich mit einem Miniladegerät auch als Powerbank nutzen lassen. Der Nachteil ist, dass man die Akkus nur einzeln nacheinander laden kann. Das dauert viel zu lange, wenn man 3-4 Akkus nutzt (das entspricht einer typischen Powerbank mit 10000-13000 mAh – dort sind die gleichen Akkus verbaut).

Weiterhin hat die Zebralight ausschließlich weißes Licht. Weißes Licht erhält nicht die Nachtsichtfähigkeit im Gegensatz zu rotem Licht. Die Zebralight ist aber sehr hell, hat angenehmes Licht und trägt sich sehr angenehm. Zusätzlich hat sie einen recht weit reichenden Beam. Die Akkukapazität beträgt um 3300 mAh pro 18650er Zelle.

Zebralight Stirnlampe (18650 Standardakku für den man ein Ladegerät benötigt) – ca. 150g mit Ladegerät und Akku

Die Fenix ist ziemlich Floodig. Das heißt, dass sie die unmittelbare Umgebung sehr gut ausleuchtet. Sie produziert ziemlich viel Licht, ist sehr gut in der Helligkeit dosierbar und der Akku hält ziemlich lange. Durch die Metallausführung ist sie auch ziemlich stabil. Der Akku hat ca. 2000 mAh.

Fenix HL32R – 108g – sehr gute Helligkeit und Laufzeit und stabil aber mit 108g schon relativ schwer

Die Nitecore ist sehr leicht aber auch nicht sonderlich stabil. Zusätzlich ist der Akku so klein, dass sie im Prinzip nur für eine Nacht reicht. Die Helligkeit ist deutlich geringer als bei der Fenix und schon grenzwertig für Nachthikes.

Im Gegensatz zu den beiden oberen Lampen hat die Nitecore zwei Helligkeitsstufen für rotes Licht. Die hellere Stufe ermöglicht eine recht gute Orientierung. Damit kann man z.B. auch sein Zelt suchen und sich draußen bewegen. Bei der Fenix ist das Rotlicht quasi nur im Zelt nutzbar.

Zusätzlich besitzt die Nitecore einen Flood Modus, der die unmittelbare Umgebung erleuchtet. Dieser Modus soll auch recht Farbecht sein um z.B. Essen zu betrachten (mit nicht farbechtem Licht, kann man nicht bewerten, ob etwas gar oder essbar ist). Der Akku bietet gerade mal 610 mAh.

Edit 29.08.2020 nach dem Hike: Die Nitcore ist meiner Meinung nach für den Trail genau die richtige. Leicht und ausreichend hell für gelegentliche Nachthikes.

Edit Ende

Nitecore 25 USB – ca. 51g (kürzeste Laufzeit und geringste Helligkeit und nicht gerade stabil)

 

Bouncebox

Das Thema gehört eigentlich nicht hier her, da es sich dabei nicht um Ausrüstung handelt, die man dabei hat. Die Bounce Box ist ein Paket oder ein Eimer, dass man ein paar hundert km voraus schickt und in dem Auffüllmaterialien / Ersatzteile und Dinge sein können, die man nicht täglich benötigt. Zum Beispiel ein Rasierapparat, Shampoo usw. Auch das ist je nach Hiker individuell und gehört eher zum Themenblock Resupply.

Warum das Ganze?

Warum leicht ist wohl relativ klar. Wenn die Frage ist warum tut man sich das an. Ich habe mal in einem Buch gelesen, dass die Leute die fragen müssen warum man einen Thru-Hike macht es nie verstehen werden. 😉

Das ist wohl sehr unterschiedlich. Einige lieben die Herausforderung und wollen einfach das Ziel erreichen.

Einige wollen Rekorde setzen und Bestmarken aufstellen oder z.B. alle drei großen amerikanischen Trails gelaufen haben (Tripple Crowner).

Einige laufen um des Laufens wegen, weil sie die Natur lieben oder weil sie gerade eine Beziehung beendet oder ihren Job verloren haben. Wobei man sich wohl nicht erhoffen kann, dass die Situation nach dem Hike besser geworden ist. Aber wie heißt es so schön: Zeit heilt Wunden

Mich persönlich würde die atemberaubende Landschaft und das Natur pur Erlebnis faszinieren und einfach mal eine Zeit lang alles hinter sich lassen und frei zu sein. Ich habe es im Studium schon geliebt mir meine Zeit frei einteilen zu können. Das geht im Arbeitsalltag oft nur sehr begrenzt.

Ihr braucht aber eine sehr starke Motivation um den Hike bis zum Ende nach Kanada zu laufen. Nur die Landschaft wird da eher nicht ausreichen nach meiner Erfahrung.

Fazit:

Wie ihr seht ist das Thema Ausrüstung hochkomplex und sehr individuell. Jedes Gramm was man einspart erleichtert den Weg aber senkt den Komfort. Dem einen ist seine Kamera wichtig, dem nächsten die Schlafklamotten oder saubere Kleidung für den Besuch von Städten. Generelle Empfehlungen gibt es nicht.

Ich hoffe ich konnte euch wenigstens ein wenig für das Thema interessieren / begeistern. Fragen können natürlich auch gern gestellt werden.

Wäre das was für euch oder eher nicht oder seit ihr eh schon Spezialisten um Ultraleichtbereich?

Weitere Infos findet ihr hier:

Pacific Crest Trail – Teil 1 – Buch vs. Realität
Pacific Crest Trail – Teil 3 – Resupply Strategie
Pacific Crest Trail – Teil 4 – Nahrung
Pacific Crest Trail – Teil 5 – Bounce Box und Resupply Boxen
Pacific Crest Trail – Teil 6 – Unterhaltung mit Hörbüchern
Pacific Crest Trail – Teil 7 – Navigation
Pacific Crest Trail – Teil 8 – Links & Guides
Generelle Infos zum PCT

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