Neuseeland 2012 [Reisebericht]

Neuseeland steht spätestens nach den Herr der Ringe Filmen auf der Liste der begehrten Urlaubsziele. Vorab: Neuseeland ist wirklich traumhaft und bietet eine Menge.

Man muss sich aber bewusst machen, dass man schon gute 24h unterwegs ist, bis man mal dort angekommen ist. Ganz so schlimm wie sich das anhört ist es aber auch nicht, wenn man sich eine gute Fluglinie sucht. Dann hat man etwas mehr Platz, besseres Essen und gutes Individualprogramm in form von sehr vielen aktuellen Filmen.

Wir haben Neuseeland in einer Reisegruppe besucht und waren mit dem Bus unterwegs. Wir haben sowohl die Nordinsel als auch die Südinsel bereist.

Auf der Nordinsel gibt es Stände, heiße Quellen, Regenwald mit Kauri Trees und Auckland, die größte Stadt in Neuseeland.

Auf der Südinsel gibt es Gebirge, Schnee, Schafe, trostlose Ebenen, die an Mordor erinnern und die Fun und Wintersportmetropole.

Man kann Neuseeland sehr gut zu Fuß, mit dem Mietwagen oder auch mit dem Rad bereisen. Auch für Backpacker gibt es zig Möglichkeiten.

Die Neuseeländer sind sowohl naturverrückt, gerne am Meer (was auch nicht schwierig ist, wenn das Meer in jeder Richtung nah ist und fast jeder ein Boot hat) und haben verrückte Sachen wie Jetboote oder Bungee Springen erfunden. Man hat den Eindruck, dass keine Erfindung verrückt genug sein kann, dass die Neuseeländer nicht drauf kommen.

Ansonsten spürt man sowohl in Neuseeland als auch in Australien die nähe zu England. Das fing mit Sky an, ging über fish & chips an jeder Ecke weiter.

Fernsehen ist aber eh keine besonders gute Idee in Neuseeland. Abseits von Sky sieht es recht dürftig aus.

Die Ureinwohner sind in der Vergangenheit genauso schlecht behandelt worden, wie in Australien oder auch den USA und leiden noch heute darunter.

Neuseeland hat sowohl hohe vulkanische Aktivität und ist zusätzlich stark erdbebengefährdet. Dessen sollte man sich immer bewusst sein. Bevor wir dort waren gab es Erdbeben und auch danach. Dementsprechend gab es auch diverse – vor allem ältere – Gebäude, die nicht betreten werden durften. Wenn man Museen besucht, wird das Thema dementsprechend aufgegriffen. Das Museum in Wellington ist diesbezüglich sehr empfehlenswert und kann auch international ganz gut mithalten, ist aber natürlich etwas kleiner als in anderen Ländern. Man muss immer berücksichtigen, dass in Neuseeland nicht besonders viele Menschen leben (keine 5 Mio. und ein großer Teil davon alleine in Auckland).

Das merkt man auch, wenn man sich den Regierungssitz ansieht. Direkt davor ist ein Park und jeder kann gemütlich rein und raus marschieren (zumindest zu der Zeit als wir da waren). Das wäre in Deutschland und den USA undenkbar aufgrund von Terrorangst. Das fand ich sehr entspannt und man hatte das Gefühl, dass Neuseeland so weit abseits vom Rest der Welt liegt, dass derartige Themen nicht so relevant sind.

Man erlebt auf jeder Tour Besonderheiten: Wir hatten auf dieser Tour einen etwas älteren Reiseleiter, der sich gedanklich schon im Ruhestand befand (so ganz motiviert war er nicht mehr). Er hat sich durch einige Eigenschaften ausgezeichnet. Er war ausgesprochener Wein und Gastronomiefreund. I.d.R. gibt einem der Tourgide auf einer organisierten Gruppenreise Tipps was man in den Ortschaften die man besichtig an Sehenswürdigkeiten vorfindet oder was man sich anschauen sollte. Unser Tourguide hat ohne Rückfragen nur auf besondere Restaurants und lokale hingewiesen. Das ist echt anstrengend nach einigen Tagen, wenn man NICHT nur die besten Lokale und Weinläden kennenlernen möchte.

Weiterhin wurde von ihm morgens vor der Abfahrt in der Regel durchgezählt (sofern man das bei unserem Guide so nennen konnte, 1, 2, 3 … ganz viele … ach, passt schon). An einem Tag an dem lt. Aussage unseres Guides besonders viel zu erkunden war, hat er sich Abends, nachdem die hälfte der Gäste schon aus dem Bus war spontan überlegt, dass er 15 Minuten früher losfahren will. Guter Plan!

Morgens sind wir in den Bus eingestiegen und er hat wie immer nur mal schnell so getan als wenn er zählt und meinte dann wir kennen ja unsere Sitznachbarn (dazu muss man sagen, dass in dem Bus in einem chaotischen Prinzip Sitzrotation erfolgte). Dementsprechend ist es dann keinem Aufgefallen, dass 2 fehlten.

Nach knapp einer Stunde kam der Anruf, dass die zwei an der Hotelrezeption stehen und wir sind mit dem Bus zurückgefahren, nachdem unser Tourguide zuerst versucht hat die beiden per Heli einfliegen zu lassen (wir waren vorher am Franz Josef Glacier und unser Guide hatte wohl gehofft, dass die von da mal eben die Gäste hinterherfliegen, weil er denen ja regelmäßig Tourinachschub bringt – haben sie aber nicht gemacht). Nachdem wir dann gut 1,5 Stunden verloren hatten war das natürlich kein Problem und vollkommen unkritisch lt. Tourgide (witzig, da wir am Tag vorher noch von ihm erzählt bekommen haben was wir alles vor haben und das wir früher aufstehen müssen). Aber Zeit ist ja bekanntlich relativ.

Wo wir gerade beim Heli sind. Das Erlebnis auf einen Glacier zu fliegen ist wirklich toll. Eben steht man noch unten im Tal bei 25° und ruck zuck steht man oben im Eis und ohne die Helis wäre dort oben totale Ruhe. Auf dem Weg dorthin fliegt man sehr nah über den Gletscher hinweg und kann das zerklüftete und spröde Eis sehr gut erkennen. Extrem beeindruckend und wie viele Aktivitäten in Neuseeland – es macht richtig Spaß aber eigentlich sollte man es aus Umweltschutzgründen lassen.

Ja, das ist natürlich auch sehr eilitär und verschwenderisch aber Spaß macht es trotzdem. 😉

 

Auf Herr der Ringe trifft  man in ganz Neuseeland. Es gibt sogar extra Reisen die darauf ausgelegt sind die Drehorte zu bereisen. Hier und da findet man auch einzelne Ausstellungsstücke z.B. in Hotels (oft Originalrequisiten vom Dreh). Wenn man großer Fan ist, dann kann man die Spezialtouren mitmachen aber man kommt auch bei jeder normalen Tour an einigen Drehorten vorbei. Da kommt es dann eher darauf an, ob man es merkt. So ganz offensichtlich ist es nicht immer.

Ein kleiner Geheimtipp: Der Weta Shop im Skytower in Auckland. Der ist definitiv einen Besuch wert und befindet ich unten im Skytower (Rolltreppe nach unten).

Im Skytower ist auch Skywalk und Skyjump angesiedelt. Skyjump ist was für alle Leute die aus geundheitlichen Gründen nicht Bungeejumpen wollen. Man wird an einem Stahlseil befestigt (mit einem Dämpfungselement wie beim Bungeespringen dazwischen) und springt aus ca. 200m Höhe ab. Oben wird man kurz gestoppt, damit man auspendeln kann (es fühlt sich echt komisch an in 200m Höhe frei zu hängen) und danach geht es quasi im freien Fall nach unten, der dann relativ sanft abgebremst wird. Der größte Schritt ist der oben über die Kante. Etwas vertrauen in die Technik braucht es da schon. Es ist aber wirklich ein Erlebnis.

Weiterhin kann man im Skytower einen Skywalk machen. Dabei läuft man auf einem Rundgang ohne Geländer um den Tower rum. Zusätzlich lehnt man sich vorwärts und rückwärts über die Kante und hängt in der Sicherung. Auch das fühlt sich der komisch an, wenn man sich vorwärts in die Sicherung  hängt.

Für die etwas weniger Mutigen gibt es noch Glasbodenelemente im Aufzug und im Turm selbst. Auch das fühlt sich beim ersten Mal komisch an, wenn man auf das Glas tritt. Wenn man das aber irgendwo schon mal gemacht hat, fällt es danach leichter.

Die Fun und Action Metropole in Neuseeland ist Queenstown und ein ganz besonderes Highlight dort ist das Jetbootfahren (wobei das nicht nur dort geht) und der Skippers Canyon. Auch wenn die Bilder das nicht wiedergeben. Der Skippers Canyon (Geländewagentour ist 100%iges Pflichtprogramm. Jetbootfahren aber auch). Dabei sieht man dann übrigens auch gleich einen Drehort von Herr der Ringe.

Aber Achtung: Wenn man Höhenangst hat, sollte man den Skippers Canyon meiden. Die Straße dort führt direkt am Abgrund entlang und ist an vielen stellen nur so breit, dass keine zwei Autos nebeneinander herpassen. Da wo es passt setzt es erfahrene Fahrer voraus und ist sehr eng. Es darf dort aber jeder mit seinem Auto fahren. Wen man sich selber traut sollte man auf jeden Fall die Ruhe weg haben und vorsichtig fahren. Wenn man dort abstürzt, gibt es nichts mehr was sich zu retten lohnt. Dafür bekommt man wirklich atemberaubende Perspektiven geboten.

Zu den Jetbooten: Ich glaube es gibt keine Variante mit einem Boot mehr Sprit in kurzer Zeit zu verblasen. Die Jetboote haben keine Schraube, sondern einen Jetantrieb, der das Wasser direkt unter dem Rumpf (vergleichbar mit einem Düsenantrieb beim Flugzeug) einsaugt. Das Wasser wird dann mit sehr viel Druck hinten am Bot wieder ausgegeben. Jetboote haben kein Ruder. Rückwärtsfahren funktioniert über ein Schild hinter dem Antrieb und ist quasi die Schubumkehr im Flieger. Da die Richtung mit dem Antrieb direkt beeinflusst werden kann, sind die Bote extrem schnell bei Richtungswechseln. Die Boote benötigen sehr wenig Tiefgang (ein paar cm Wasser reichen).

Und bevor einer fragt: Ja, ich habe natürlich alles gemacht was man in den Videos sieht.

Das oben erwähnte ist ja schon beeindruckend genug. Die Neuseeländer kombinieren das dann mit Fahrern, die recht talentiert sind und heizen dann wirklich mit 50cm Entfernung an den Felsen vorbei (zumindest beim Shotover Jet) – es gibt auch andere Jetbootabenteuer, die nicht ganz so verrückt sind. Es hat übrigens auch schon Unfälle beim Shotover Jet gegeben. Das ist also wirklich nicht ungefährlich. Die Shotover Jetboote erreichen Geschwindigkeiten von 80km/h und haben rund 700 PS.

Gefährliche Tiere gibt es in Neuseeland keine aber die Sandfliegen sind extrem nervig. Das sind kleine Fliegen, die beißen. Von den Bissen hat man viel länger was als von Mückenstichen. Oft dauert es zwei oder drei Wochen bis das Jucken aufhört.

Auf dem Rückweg von Neuseeland haben wir die Gunst der Stunde genutzt und da wir eh in Singapur zwischengelandet sind, haben wir dort auch gleich ein paar Stunden im Flughafenhotel gepennt (dort kann man die Hotels im 3 Stunden Slots buchen) und am nächsten Morgen eine kostenlose Stadtrundfahrt mitgemacht, bevor wird den Heimflug angetreten sind.

Fazit:

Neuseeland ist definitiv eine Reise Wert. Ich denke in Neuseeland kann auch jeder Geschmack bedient werden. Das kann Wandern, Radfahren, auf eigene Faust losziehen mit dem Mietwagen, Rucksacktourismus oder eine organisierte Busreise sein. Alles kein Problem. Beim Wandern sollte man allerdings berücksichtigen, dass es sehr viele Flüsse gibt, die temporär komplett trocken liegen, sich aber bei Regen in sehr kurzer Zeit zu reißenden Gewässern entwickeln können.

Zu weiteren Reisebeiträgen geht es hier.

Florida (Orlando – Disney + Universal + Sea World, Tampa, Kenndy Space Center) 2009 [Reisebericht]

Universal Studios

2002 sind wir in Florida in Form einer Rundreise gewesen (dazu werde ich irgendwann einen separaten Post verfassen). Bei der ersten Tour waren wir nur relativ kurz in Orlando und haben die wirklich großen Freizeitparks in Orlando eher gestreift als im Detail gesehen. Somit stand für uns fest, dass wir noch mal nach Orlando wollen. Wir haben die Freizeitparks bei den ersten Besuch sehr genossen, denn das ist ganz sicher nicht nur etwas für Kinder.

Warum mag ich die Freizeitparks bzw. den Urlaub in Orlando?

Wenn man zur richtigen Jahreszeit fährt (März, April oder Oktober oder besser November), dann ist Orlando vom Klima echt toll. Die Temperaturen liegen zwischen 25 und 35C° – die Luftfeuchtigkeit ist relativ hoch, aber im Urlaub ist das ok (im März / April ist die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur geringer als Ende Oktober). Es gibt auch an jeder Ecke Klimaanlagen – man muss also eher aufpassen, dass man sich nicht verkühlt, vor allem wenn man nass wird (als kleine Warnung: Bei Wasserattraktionen wird man richtig nass – wenn man Pech hat ist man nach so einer Attraktion komplett durchnässt). Kleiner Tipp dazu: Alle direkt hintereinander besuchen und Wechselkleidung mitnehmen oder Kleidung,  die schnell trocknet und danach von den überall vorhandenen Klimaanlagen fern halten, bis man trocken ist.

Ansonsten sind die Tage in den Parks so vollgepackt mit Eindrücken, so intensiv, so voll mit Spaß und Adrenalin, dass man wirklich jeden Moment fühlt das man lebt und zwar intensiv und in vollen Zügen!

Epcot

Man wundert sich jeden Tag aufs Neue, dass so viele Eindrücke in einen so kurzen Zeitraum passen.

Die Planung

Gesagt, geplant, getan. Planung ist bei den Freizeitparks in Orlando wirklich alles. Beim ersten Besuch 2002 hatten wir nichts geplant (dafür aber einen guten Reiseleiter, der uns aber nur partiell begleitet hat) und man verschwendet wirklich unglaublich viel kostbare Zeit, wenn vorher nicht plant und sich informiert.

Hollywood Studios / MGM

Wenn man einen relaxten Urlaub mag, kann man sich die Planung natürlich auch sparen aber man verpasst viel und an kann mindestens 50% mehr Zeit einplanen um das gleiche zu schaffen und hat somit auch deutlich höhere Kosten.

Man braucht nicht denken, dass es einen Park von Disney, einen von Universal und dann noch nur noch Seaworld gibt. Allein von Disney gibt es 4 Parks, wenn man die Wasserparks, Autorennstrecke und das ganze Drumherum wie Reiterhöfe, Golfplätze usw. ignoriert.

Das ist schon fast wie ein kleines Land. Selbst die Polizei dort ist eine eigene Disney Polizei und da fahren hunderte Busse rum nur zum Transport der Disney Gäste. Die Infos einfach mal, dass man ein Gefühl der Größenordnung bekommt.

Animal Kingdom

Welche Parks gibt es in Orlando (Auslistung ohne Wasserparks)?

  • Disney – Animal Kingdom (Tierpark in Kombination mit Action Attraktionen) – mindestens 1 Tag einzuplanen
  • Disney – Epcot Quasi eine Art Weltausstellung mit allen Ländern in einem Park – kann man an einem Tag vergessen, weil es viel zu viele Shows zu bestimmten Zeiten gibt – mindestens 2 Tage einplanen
  • Disney – Magic Kingdom – das ist der ganz klassische Disney Park und am meisten auf Kinder ausgerichtet – ca. 1 Tag
  • Disney – MGM  bzw. Hollywood Studios – alles was mit Filmen zu tun hat – mindestens 1 Tag (bei Disney kommt in kürze noch Star Wars dazu, evtl. reicht dann ein Tag nicht mehr)
  • Universal Studios – der Name sagt alles – der Filmpark 1 Tag
  • Universal Islands of Adventure – 1 Tag (zu dem Zeitpunkt gab es den Harry Potter Parkteil noch nicht, vielleicht reicht ein Tag heute nicht mehr)
  • Seaworld – Park mit Meeresbewohnern in Kombination mit Action Attraktionen 1 Tag
  • Universal Citywalk (Shopping und Essgelegenheiten + Abendunterhaltung – Vergnügungsviertel von Universal)
  • Disney Downtown (Shopping und Essgelegenheiten + Abendunterhaltung – Vergnügungsviertel von Disney)

Epcot

Alle oben angegebenen Zeiten gehen davon aus, dass man sich recht flott von einer Attraktion zur nächsten bewegt (also nicht rennt aber auch nicht beim gehen einschläft oder sich von irgendwelchen Staus aufhalten lässt) und auch nicht lange irgendwo ansteht.

Weiterhin ist zu beachten, dass es in jedem Park unterschiedliche Öffnungszeiten gibt. D.h. an bestimmten Tagen haben einzelne Parks länger offen oder Spezielevents, die es eben nur an diesem Tag gibt. In Epcot gab es jeden Abend ein geniales Feuerwerk (das sollte man mindestens 2x mitnehmen) und jeden Tag andere Veranstaltungszeiten (in jedem Landesbereich in Epcot gibt es Shows passend zum jeweiligen Land). In Magic Kingdom gab es das Feuerwerk z.B. nur am Wochenende. An jedem anderen Tag verpasst man das also, wenn man sich vorher nicht informiert.

Epcot – Mexico

Generell stand man sich sowohl bei Disney als auch bei Universal besser, wenn man in den Hotels übernachtet, die zum Park gehören. Warum? In Universal gab es zwei Warteschlangen. Eine für Standardgäste und eine für Hotelgäste des Parks (Express). In der Zeit wo die Standardbesucher nicht einmal mit der Attraktion gefahren sind, waren wir gleich zweimal drin quasi ohne Wartezeit und dann ab zur nächsten Attraktion. Das ist einfach unheimlich effizient (auch wenn man dann von den anderen Gästen ziemlich böse angeschaut wird aber hey, so kann man sich wenigstens einmal im Leben wie ein VIP fühlen) – wer hat schon Lust zu warten und ansonsten hat man auch keine Chance Parks in der Größe in einem Tag zu besichtigen.

Seaworld

Bei Disney öffnen die Parks an bestimmten Tagen eher für Hotelgäste oder schließen Später. In Magic Kingdom war das damals schon heftig, weil der Park am Wochenende quasi durchgehend offen hatte (ich glaub bis 3:00 Nachts). Während alle anderen Gäste keine Attraktion mehr besuchen durften (ab ca. 18:00), war das für die Hotelgäste kein Problem (auch wenn dann nicht mehr alle Attraktionen offen haben).

Wenn man mal in den Parks ist, gibt es keine extra Kosten (so war es zumindest 2009). D.h. man muss lediglich noch das Essen bezahlen. Wichtig ist, dass man Ticket besitzt, die einem nicht nur den Besuch eines Parks erlauben, sondern so genannte Flexiticket, mit denen man eine bestimmte Anzahl von Tagen in alle Disney Parks kommt und bei Universal ebenso.

Hollywood Studios Backlot Tour

Der Transport zwischen den Parks ist innerhalb eines Unternehmens unproblematisch und kostet nichts. Von Disney nach Universal oder Andersrum gibt es keine Angebote (ist ja auch logisch, weil beide Konkurrenten sind). Seaworld arbeitet mit Universal zusammen, weshalb die Universal Tickets auch mit Seaworld Tickets in Kombination gekauft werden konnten.

Eine Besonderheit von Disney ist noch erwähnenswert. Dort gab es damals einen Fastpass (den gibt es auch noch heute aber die Regeln sind anders). Gerade bei beliebten Attraktionen sind die Wartezeiten lang. Den Fastpass konnte man sich einfach morgens holen und dann z.B. x Stunden später zu der Attraktion zurückkehren und kam dann fast sofort dran. Damals ging das noch bei beliebig vielen Attraktionen. Mittlerweile geht das nach meinem Stand nicht mehr, die Regeln sollte man sich aber unmittelbar vor dem Besuch anschauen.

Epcot – USA

Der Ablauf

Wir hatten bei dieser Tour zuerst einen Tag Universal Studios, einen Tag Bush Gardens, einen Tag Islands of Adventure (Tampa), einen Tag Kennedy Space Center, einen Tag Seaworld, einen Tag Magic Kingdom, zwei Tage Epcot, einen Tag Animal Kingdom und einen Tag Hollwood Studios – so grob zumindest. Bei Disney bietet es sich zum Beispiel an abends noch mal Schnell bei Epcot reinzuschauen, wenn man das Feuerwerk noch mal sehen möchte. Auch in den Hollywood Studios gibt es eine Abendveranstaltung (Fantasmic) mit Lasershow und Pyrotechnik. Teilweise liegen die Parks auch direkt nebeneinander und man kann auch schnell in den nächsten Park wechseln, wenn man die passenden Tickets hat, teilweise auch mit Wassertaxi (was sehr cool ist, da ist selbst der Transport ein Erlebnis).

Bush Gardens

Generell kann man sagen, dass sowohl die Disney Parks toll sind und die von Universal auch. Bush Gardens ist aber eine andere Hausnummer. Der Sicherheitsstandard ist deutlich niedriger (sowohl was die Qualität der Sicherheitsmaßnahmen in den Attraktionen angeht, als auch das Prüfen der Einhaltung durch das Personal. Bush Gardens war wird aber bei den älteren Kids wohl als cooler angestuft, da keine Disney Figuren und dafür diverse Achterbahnen. Ich würde Bush Gardens nicht noch mal besuchen. Die auf dem folgenden Bild sichtbare Holzachterbahn hat zumindest dafür gesorgt, dass ich den Rest des Tages Kopfschmerzen und mein Mitreisender Rückenprobleme hatte. 😉

Bush Gardens

Das Kennedy Space Center ist definitiv einen Besuch wert aber als wir da waren sind dort noch Spaceshuttles gestartet und standen auf den Rampen. Aktuell starten dort nur noch private Unternehmen. Von dem einstigen Raumfahrtprogramm der USA ist also nicht mehr viel übrig. Man hat beim Vergleich von unserem ersten Besuch 2002 nach 2009 aber bereits gesehen, dass die Nasa sich mehr und mehr auf Touristen ausgerichtet hat. Während das beim ersten mal noch wie eine Firmenbesichtigung gewirkt hat, war es beim zweiten Besuch hochgradig professionalisiert und schon eher wie in einem Freizeitpark. Beispielsweise wird in einer Attraktion ein Raketenstart simuliert (wobei es in Disney eine Attraktion gibt, die Schwerelosigkeit simuliert und das wirklich tuschend echt – die fand ich noch mal cooler – kleiner Tipp vor der Attraktion in Disney sollte man NICHTS essen). Es hängen zwar überall Tüten in der Disney Attraktion aber wie uncool ist es denn persönlich ein Raumschiff zu steuern mit seiner Crew und dann in eine Tüte zu reihern! Das geht überhaupt nicht. 🙂 Das Attraktion nennt sich übrigens Mission Space und man sitzt in einer großen Zentrifuge, die beim Start 2,5G erreicht und wenn sie dann nachlässt fühlt man sich schwerelos (im Prinzip ein billiger Trick aber es funktioniert in Kombination mit der Simulation perfekt). Wichtig ist nur, dass man dort nicht den Kindereingang ohne Zentrifuge nimmt, sondern den richtigen (orange / red nicht green)!

Die Attraktion wurde aber unterdessen renoviert, weshalb man sich green wohl auch anschauen sollte, da es nicht mehr wie vorher derselbe Flug ist nur ohne G-Kräfte.

Kennedy Space Center – Space Shuttle

Den Disney Parks (Achtung Randbemerkung – Florida = Disney World – L.A. = Disney Land) haftet das Image an eher für Kinder zu sein aber das ist nicht so. Magic Kingdom hat die primäre Ausrichtung auf Kinder aber trotzdem kann man sich als Erwachsener gut einen Tag dort aufhalten und Spaß haben. Das gilt für alle anderen Parks um so mehr, da deren Hauptfokus keine Kleinkinder sind.

Magic Kingdom

Und sonst so

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben oder wie war das noch? So auch in diesem Urlaub. Die Fahrt von Universal zu Disney war ein ziemliches Highlight. Wir hatten bewusst ein Taxi gerufen um Zeit zu sparen und schnell den Wechsel zwischen Universal und Disney hinzubekommen. Der Taxifahrer kam dann nach ich weiß nicht mehr genau dreißig oder 40 Minuten! Er hat lt. eigener Aussage seinen ersten Tag als Taxifahrer in Orlando gehabt und ist vorher angeblich in New York gefahren!

An der Stelle muss man erwähnen, dass man einen einfacheren Auftrag als Taxifahrer nicht bekommen kann, als von Universal nach Disney zu fahren. Denn Disney ist quasi auf jedem Schilf in Orlando ausgeschildert! Der Taxifahrer hat es fertig gebracht 3 mal im Kreis zu fahren und zwischendurch waren wird sogar auf dem Highway nach Tampa.

Animal Kingdom

Während der Tour hat er dann mehrfach in der Zentrale nachgefragt wie er denn fahren muss. Die haben sich aber wohl nur an den Kopf gepackt, eine richtige Antwort hat er nicht erhalten. Nach gut einer Stunde und über 140$ auf dem Ticker waren wir dann in Disney (jeah, 2h vom Tag nutzlos verschwendet) und er hat allen ernstes den vollen Fahrpreis verlangt. Wir haben dann unser Pokerface aufgesetzt und ihm glaube ich 40 oder 50$ gegeben. Das hat er dann akzeptiert – wir waren uns auch nicht so ganz sicher was passiert wäre, wenn er die Polizei gerufen hätte. zumindest hätte es uns wieder eine Stunde gekostet. Wo auch immer der vorher Taxi gefahren ist aber in New York sicher nicht!

In Disney hatten wir dann gleich die nächste Überraschung. Unser Hotel (wir waren in einem der Billighotels von Disney – dazu später noch ein paar Worte) war wegen einem Cheerleader bzw. Musikgruppenevent total überbucht und die Rezeption war super überlastet. Nachdem man unsere Room Keys fertig gemacht hatte (Plastikkarten), hat man festgestellt, dass keine Zimmer mehr frei sind. Auf den Karten waren auch die Parktickets – was wir dann aber erst später erfahren haben. Behaltet das aber für den weiteren Verlauf bitte im Hinterkopf. 😉

Islands of Adventure

An der Rezeption hat mich dann eine Managerin relativ schnell abgewimmelt und mir gesagt, dass das Hotel voll ist aber “gleich” jemand kommen würde, der sich um mich kümmert. Gleich hat dann zwar eine Weile gedauert aber nach der Aktion mit dem Taxifahrer war das dann vergleichsweise flott (Zeit ist ja relativ). Dummerweise war meine Gemütslage gerade etwas unausgeglichen nach der zweistündigen Irrfahrt durch Orlando und somit war ich ziemlich angefressen als die uns “irgendwo, irgendwie” unterbringen wollten.

Wir hatten uns das Hotel so ausgesucht, dass es strategisch günstig lag und die Parks relativ schnell zu erreichen war. Da unsere Unterbringung mir völlig neu war und etwas abseits lag, war ich zuerst wenig begeistert. Da plan ich alles so schön vor und die bringen alles ruck zuck durcheinander. 😉

Wie sich später zeigte hatte die Sache dann auch einen Makel, der nicht offensichtlich war (Stichwort Park Tickets).

Nach einer Weile kam ein Holländer, der im nach seinem Studium eine Traineezeit im Park gemacht hat, und wohl selbst aus einer relativ reichen Familie stammte und recht Gesprächig war. Er hat uns mit einem Golfwagen und unseren Koffern in nach “Saratoga Springs” gebracht hat. Damals war das Resort brandneu. Wie sich dann später erwiesen hat, war die Lage und die verkehrstechnische Anbindung deutlich besser als erwartet.

Islands of Adventure

In Saratoga Springs kann (oder konnte) man Eigentumswohnungen kaufen oder Anteile daran (sharing Modell), die schweineteuer sind. Damals war der ganze Komplex fast leer. Das war wirklich cool, weil es total ruhig war und wir den See und das Frühstücksrestaurant fast für uns alleine hatten. Da waren mehr Mitarbeiter als Gäste anwesend. Auch die Busse waren fast leer und fuhren quasi direkt vor dem Restaurant ab. Unsere Wohnung war relativ groß  aber im Gegensatz zu dem extrem entspannten Frühstück und den genialen Transportmöglichkeiten war das eher unwichtig.

Dort haben wir natürlich neue Plastikkarten bekommen, nachdem die alten angeblich umgebucht wurden. Für das Zimmer haben die auch toll funktioniert.

Cirque du Soleil – La Nouba

Was war der Makel? Eines Tages standen wir morgens vor dem Parkeingang und kamen nicht rein, obwohl wir Tickets für x Tage hatten. Ruck zuck wurden wir aussortiert und weggeschickt (was natürlich bedeutet, dass man sich an der Schlange in den Park rein wieder hinten anstellen darf).

Beim nächsten Ticketverkäufer (natürlich auch mit Warteschlange) haben wir versucht dem Typen klar machen, dass wir sehr wohl bezahlt haben, was ihn aber nicht im geringsten interessiert hat. Bei der Umbucherei von dem Billighotel zu Saratoga Springs sind offenbar unsere Tickets nicht sauber übertragen worden und waren noch auf dem alten Hotel bzw. den alten ungültigen Karten vermerkt. Der Typ an der Kasse hat uns dann gegen Bezahlung Tickets gegeben und gesagt, dass wir das abends im Resort klären müssen.

Universal Studios

Alleine diese Aktion hat dann wieder eine Stunde gekostet und abends durfte ich dann im Hotel 1,5 Stunden versuchen den Leuten an der Rezeption klar zu machen, dass wir sehr wohl Ticket gekauft haben. Dafür hat es dann sogar die Managerin benötigt, weil die Bestätigung aus dem Reisebüro keinen interessiert hat. Was im Computer steht muss ja stimmen. Irgendwann hat dann jemand die Originalbuchung im Computer gefunden und dann war alles geritzt.

Gut zu wissen ist übrigens, dass es Internetseiten gibt, die sich mit den ganzen Besonderheiten in den Parks beschäftigen – von Karten, Tipps, versteckten Sachen, Empfehlungen, Events usw. – da kann man sich wirklich umfassend über alles informieren was irgendwie mit den Parks zu tun hat.

Eine der diversen Paraden

Eine Unart, die es 2009 bei Disney schon gab ist, dass alle Leute die Geld in den Parks anlegen pro Jahr Punkte dafür bekommen. Beispielsweise steckt man 50.000€ in den Park und bekommt jedes Jahr x Punkte dafür, mit denen man Weltweit in allen Disney Anlagen Urlaub machen darf. 2009 hat man aber schon erkannt, dass man den Investoren mehr bieten muss. Somit sind in den Parks oft Bereiche abgesperrt, die diesen Premiumgästen vorbehalten sind. Ein Beispiel sind die besten Plätze zum Bewundern des Feuerwerks in Epcot. 2009 waren diese Plätze aber nur von sehr wenigen Gästen oder sogar von keinen Gästen belegt. Einige der Angestellten hatten dann ein einsehen und haben diese Bereiche irgendwann geöffnet, wenn keiner der besser gestellten Personen kam (ja, dass ist dann Disney Magic, wenn man nett fragt und nett behandelt wird), einige aber auch nicht (da fehlt dann Disney Magic) …

Epcot Feuerwerk – Illuminations

Andere Sachen sind z.B. dass man an den Shows aktiv teilnehmen kann (das trifft mittlerweile wohl auch nur noch auf die Premiumgäste zu, früher war das einfach Glück, wenn man dabei sein durfte). Da geht dann schon etwas von der Magie verloren.

Und es gibt zig Besonderheiten wie zum Beispiel die Möglichkeit das Feuerwerk in Epcot auf dem Wasser auf einem kleinen Bot zu erleben. Auch das muss man viel früher vorplanen und organisieren, ist aber mit Sicherheit sehr geil.

Bei den Attraktionen sollte man möglichst früh die guten Attraktionen, die jeder Besuchen will angehen. Es gibt einige Attraktionen die sehr gut sind aber auch sehr überlaufen. Gut ist in der Regel hinten im Park anzufangen. Auf jeden Fall azyklisch zum Rest der Parkbesucher arbeiten. Nichts ist nerviger und nutzloser als mehr als 30 Minuten in einer Warteschlange zu stehen! Wobei die Warteschlangen oft auch so gestaltet sind, dass die Attraktion dort schon beginnt. Entweder sind schon sehr viele Details zu sehen, die einen auf das Thema einstimmen oder es gibt sogar schon Videobotschaften von irgendwelchen Stars.

Universal Citywalk – Hard Rock

Geld benötigt man in den Parks nicht. Früher hat man alles mit seiner Room Karte bezahlt und bekam am Ende die Abrechnung, heute hat man wohl Armbänder dafür inklusive Totalüberwachung wo man war und was man gemacht hat. Aber was soll’s.

Wenn man die Downtown Disney besuchen will und in den Vergnügungsbereich möchte unbedingt den Reisepass mitnehmen. Ohne Reisepass glauben die einem nicht, dass man über 18 (Einlass in bestimmte Zonen) / 21 (Alkohol) ist nicht, selbst wenn man 25 Jahre alt ist.

Epcot – Italien

Die Unterbringung

Die Hotels bei Disney / sind grundsätzlich alle gut. Der Unterschied bei den Hotels liegt primär in der Größe der Zimmer (was vollkommen egal ist, weil man eh nicht im Zimmer ist), der Ausstattung (Fernsehen usw.) was auch egal ist, weil man eh nicht auf dem Zimmer ist, dem Flair (z.B. Musik, Film, Sport, Maritim, Afrika bzw. Safari, Reiterhof), den Transportanbidungen (die sind wichtig), evtl. Restaurants bzw. allgemein dem Essensangebot und ob es sich um Massenabfertigung handelt oder nicht.

Saratoga Springs – Weg von unserem Wohnhaus zum Frühstücksrestaurant – das kann man sich morgens mal gefallen lassen

Wenn man richtig viel Geld ausgibt hat man auch einen Concierge und kann dann Mahlzeiten zu bestimmten Zeiten kostenlos im Hotel bekommen aber bei den Preisen, die man dafür bezahlt lohnt sich das eher nicht.

Spätestens beim Frühstück wird einem klar was ich mit Massenabfertigung meine. Wer in den günstigen Hotels den total überlaufenen Frühstücksbereich gesehen hat, kann die Aussage nachvollziehen. Ich hatte postwendend keinen Bedarf mehr an Frühstück, nachdem ich den Stress am frühen Morgen gesehen habe und habe mir irgendwo unterwegs einen Muffin gekauft und im Kiosk nebenan irgendwelche Babymilch (was ich erst nach dem Kauf bemerkt habe), die sogar günstiger war als die normale, als bei der ersten Floridatour in einem der günstigen Hotels war.

So gesehen hatten wir dieses Mal einen schönen Kontrast, weil wir in einer der teuersten Einrichtungen überhaupt untergebracht waren, dafür aber den günstigsten Preis gezahlt haben. Das Frühstück dort war in extrem entspannter und ruhiger Atmosphäre extrem angenehm und man brauchte nirgends anstehen. Cooler geht’s nicht! Selbst die Preise für das Frühstück waren dort nicht höher aber der Service um Längen.

Nascar Sports Grille

Wenn man Abends aus dem Park kommt und bei der Haltestelle vom Billighotel stehen hunderte Leute und an der eigenen 10 oder man gemütlich in ein Wassertaxi steigt und allein die Fahrt schon ein Event ist, dann ist das schon irgendwie Gold wert.

Ansonsten unterscheiden sich die Hotels halt wie schon erwähnt sehr vom Ambiente. Es gibt Gäste, die jeden Tag in einem anderen Hotel übernachten. Beispielsweise ist das Hotel im Animal Kingdom so angesiedelt, dass man Giraffen direkt vorm Fenster haben kann und das Afrika Feeling dort muss wirklich toll sein.

Einige Hotels haben eine Schwebebahnanbindung, die direkt in die Parks geht. Ein Hotel hat eine riesen Poolanlage mit Karibikflair und Flugzeug neben dem Pool. Man merkt also das man bei Disney ist jedes Hotel besonders und erzählt seine Geschichte.

Der Rückflug nach Deutschland war übrigens nicht so toll, weil ich meine eigenen Tipps oben (Stichwort Wasserattraktionen und Klimaanalgen) nicht beherzigt habe und somit die Nase zu hatte. Beim Starten und Landen hatte ich den Eindruck, dass mir die Birne wegfliegt. Nicht toll!

Epcot – Japan

Das Essen

Das kann man bei Disney ohne Planung auch fast vergessen. Zu den Hauptessenszeiten ist der Andrang in den leicht zugänglichen Restaurants extrem. In den Fast Food Restaurants (außer in Epcot) gibt es in allen Parks das gleiche. Die Burger und Pommes sind zwar i.d.R. besser als bei uns aber 10 Tage hält man das nicht durch. Spätestens nach fünf Tagen kann man das immer gleiche Fastfood nicht mehr sehen. Wenn man was besseres essen möchte, muss man vorher in einem der Restaurants (die teilweise sehr gut versteckt in den Parks sind und wirklich gutes Essen zu nicht mal so viel höheren Preisen haben) reservieren. Diese Restaurants sind oft schon ein Event für sich. Das liegt teilweise an der Optik (60er Jahre, Riesen Aquarium usw. als auch daran wie die Gäste behandelt werden).

Hard Rock – Burger und Cocktail

Wie man sieht brauchen selbst die Restaurantbesuche etwas  Planung. Man muss vorher in etwa wissen wo man ist und das Restaurant mindestens einen Tag früher reservieren oder eben Glück haben bzw. Fastfood essen, wenn es nicht klappt mit dem Platz im Restaurant.

Eine witzige Geschichte am Rande: Ich habe an einem Abend versucht für den nächsten Tag einen Platz im Restaurant zu reservieren. Zuerst wurde mir mitgeteilt, dass ohne Kreditkarte nichts geht, dann wurde mir gesagt, dass nichts mehr frei ist. Danach kam die Frage wo ich denn residiere. Als ich “Saratoga Springs” gesagt habe, brauche ich keine Kreditkarte mehr und ein Tisch ist auch sofort frei geworden. Willkommen im Land der Marktwirtschaft! 🙂

Fazit:

Für mich war das ein extrem erholsamer Urlaub – sicherlich nicht etwas für jeden – man muss seine Vorurteile schon etwas zurückschrauben – aber unheimlich intensiv, weil die Anzahl der Eindrücke in relativ kurzer Zeit sehr hoch ist.

Zu weiteren Reisebeiträgen geht es hier.

Antarktis und Falkland Inseln 2017 [Reisebericht]

Eisberg

Wie kommt man dazu eine Antarktistour zu machen?

Eigentlich fast per Zufall. Ich bin definitiv kein Kreuzfahrer. Das heißt nicht, dass ich keine Schiffe oder Seereisen mag – ganz im Gegenteil. Ich mag aber keine Schiffe mit tausenden von Leuten. Bei mir ist irgendwo im Bereich von 500 Leuten Schluss. Ein Schiff sollte sich wie ein Schiff anfühlen. Dazu gehört das man nach draußen kann und irgendwo auch draußen (also ohne Fenster davor einmal rumlaufen kann. Das ist heute bei den modernen Schiffen  schon kaum noch gegeben. Vor allem nicht bei den großen Kreuzfahrtriesen. Davon mal ganz abgesehen, dass die fast alle mit Schweröl fahren.

Ich war vorher schon mal mit Hurtigruten gefahren (die klassische Postschiffreise – auch wenn der Name heute nicht mehr sehr treffend ist). Nach dieser Tour war Hurtigruten natürlich so freundlich mich umfassend mit Werbung zu versorgen, die ich dann auch an meine Reisebegleitung weitergeleitet habe. Ich hatte mir das Prospekt zwar angeschaut und bei ein paar Touren gedacht, dass die interessant sein könnten. Aber aufgrund der hohen Preise war ich davon ausgegangen, dass das Thema für meine Reisebegleitung eh nicht relevant ist. Ich wurde eines Besseren belehrt. Aufgrund der totalen Begeisterung, die mir entgegenschlug habe ich mir dann Gedacht nutze die Gunst der Stunde und mach die Tour.

Für eine derartige Tour sollte man gesundheitlich fit sein, weil man mit dem Schiff in Bereiche fährt, die weit außerhalb von Versorgung per Flugzeug liegen. D.h. wenn man irgend eine kritische Erkrankung hat oder verletzt wird, kann einen nur der Bordarzt versorgen und das Schiff muss wieder in Hubschrauberreichweite fahren. Dementsprechend benötigt man auch ein Attest. Das dient aber wohl eher Versicherungszwecken und wird weltweit sehr unterschiedlich gehandhabt, wenn ich mir meine Mitreisenden so angeschaut habe (das Attest besagt quasi, dass der allgemeine Gesundheitszustand gut ist und man in die Tenderbote ein und Aussteigen kann, die ihr auf den Bildern findet). Da wir jemand hatten, der sich einige Wochen vorher den Fuß gebrochen hatte und quasi nicht laufen konnte, erweckt das dann den Eindruck, als wenn das Attest teilweise etwas laxer gehandhabt wird.

Reiseroute

Santiago de Chile

Wie kommt man in die Antarktis? Man kann nicht direkt dorthin reisen wo die Schiffe abfahren, weil der Antarktistouismus zum Glück noch relativ überschaubar ist. D.h. die Statt wo die Schiffe abfahren ist nicht so richtig groß (Stand heute ca. 120.000 Einwohner). In unserem Fall ging die Reise über Spanien nach Chile. Die Flugzeiten waren leider recht ungünstig. Wenn ich das vorher gewusst hätte, dann hätte ich den Flug selber gebucht aber vielleicht wäre da auch kein anderes Ergebnis rausgekommen. In Santiago de Chile haben wir nach der Ankunft recht viel Zeit am Flughafen vertrödelt (die Organisation um die Flüge klappt bei Hurtigruten oft nicht sonderlich gut nach meiner Erfahrung).

Flug nach Santiago

Da habe ich dann auch gleich die Mentalitätsunterschiede kennengelernt, als der Flughafenkiosk einfach mal den Laden zugemacht hat, weil mitten im Tagesgeschäft eine Lieferung kam. Nachdem die Betreiberin dann eingeräumt hatte, war ihr das für den Tag genug und sie hat dann einfach zugemacht. Eine Flasche Wasser kaufen? Nö. 😉

Santiago de Chile

Da wir mitten aus dem deutschen Winter kamen (Anfang Januar) ist das dann ein ziemliche Kontrastprogramm, wenn man plötzlich 35C° hat und das dann nach einem sehr langen Flug noch mal ein ganzer Tag vor einem liegt (ich kann leider im Flieger nicht pennen).

Santiago de Chile

Santiago de Chile war sehr interessant. Nur leider hat die ganze Flughafenabwicklung Stunden gedauert, was meine eigentliche Planung ziemlich über den Haufen geworfen hat.

Santiago de Chile

Wir haben die wesentlichen Punkte aber gesehen. Santiago ist halt eine Großstadt, oft smogig, grün, wenn vorher genug Wasser da war und teilweise auch recht dreckig. Also in Summe durchaus sehenswert aber auf dauer nichts für mich.

Anden

Die Schiffstour

Von Santiago ging es am nächsten Morgen in der Frühe mit dem Flieger nach Punta Arenas.

In Punta Arenas gibt es eine Minizollstelle durch die man durch muss (vergleichbar mit dem Terminal in Bergen nur viel kleiner und viel unprofessioneller). Der Ablauf ist zumindest auf den ersten Blick sehr strukturiert organisiert. Zuerst müssen alle mit Handgepäck auf dem Bus raus. Dann wird alles durchleuchtet (wie am Flughafen) – allerdings mit dem Unterschied, dass man da alles durchbekommen würde, weil es schlicht keinen interessiert was da auf den Bildern zu sehen ist – es schaut nicht mal jemand drauf!, dann muss man wieder in den Bus einsteigen und wird die gut 200m zum Schiff gefahren (laufen ist nicht erlaubt). Achtung: Man kommt nicht mehr raus. Man darf den Anleger nicht betreten. Pläne für die Besichtigung von Punta Arenas oder lokale Sehenswürdigkeiten kann man sich also getrost sparen.

Sobald man auf dem Schiff ist, greifen gewohnte Hurtig Ruten Abläufe und die Organisation ist ziemlich gut. Es gibt für jeden Tag ein Tagesprogramm. Bei einer Expeditionsreise muss man sich aber immer darauf einstellen, dass etwas Mal etwas später oder früher durchgeführt wird. Das ist aber normal und darum heißt es ja auch Expeditionsreise. 🙂

Ansonsten hat man bei den Expeditionsreisen maximal weniger Gäste an Bord als bei einer normalen Postschiffreise (ca. 300) bei der Midnatsol. Aufgrund der Bestimmungen in der Antarktis (nur x Leute gleichzeitig an Land je nach Landestelle), stellt das aber auch das sinnvolle Maximum dar.

Das Expeditionsteam ändert sich bei fast jeder Reise in der Zusammenstellung. Es sind i.d.R. Wissenschaftler aus diversen Fachbereichen (Biologen, Geologen, Zoologen). Bergführer, Kajaktrainer, Journalisten, Fotografen oder auch lokal erfahrene Begleiter an Board. Innerhalb der gesamten Reise finden diverse Vorträge zu den jeweiligen Anlandestellen, der lokalen Tierwelt, geologischen Informationen, Klimawandel und lokaler Geschichte statt. Die Vorträge selbst finden meist auf englisch statt, wobei i.d.R. mehrere Leute aus dem Expeditionsteam deutsch sprechen und oft auch eine Liveübersetzung erfolgt (ich habe mir aber der Regel lieber das englische Original angehört). Weiterhin ist es die Aufgabe des Expeditionsteams in der Arktis die erlaubten Routen abzustecken und vorab das Terrain zu erkunden.

Garibaldi Fjord

Garibaldi Fjord

Garibaldi Fjord

Zuerst haben wir den Garibaldi Fjord besucht. Dort fließen zwei Gletscher zusammen – abseits davon und einigen gesichteten Tieren kommen einem derartige Bilder bereits von der normalen Hurtigrutentour vertraut vor. Hier hat dann auch die erste Benutzung der Tenderbote mit cruising stattgefunden. Somit konnte man sich an von nun an quasi tägliche Rituale gewöhnen (mehrere schichten Klamotten anziehen, die oberste Wasserdicht, die unteren Wärmedämmend). anschließend die von Hurtigruten gestellten Gummistiefel anziehen und oben drüber die Rettungsweste.

Cruising mit Tenderboten im Garibaldi Fjord

Gletscher im Garibaldi Fjord

Puerto Williams

Puerto Williams

Das Cruising mit den Tenderboten hat dann auch einen schönen Vorgeschmack auf die folgenden Wochen gegeben. Der nächste Anlandepunkt war Puerto Williams – das ist schon ein sehr krasser Kontrast zu Santiago. Hier leben die Menschen noch sehr puristisch aber der Einfluss des Tourismus zeigt sich bereits (und meiner Meinung nach eher negativ – in weitgehend nutzlosen bauten und „Verschönerungsaktionen“ mit überflüssigen Treppen und Hafenanlagen oder ähnlichem).

Puerto Williams

Das Museum ist übrigens noch mal eine Gelegenheit das Internet zu benutzen – die letzte vor Santiago de Chile. Auf dem Schiff ist der Internetzugang sehr teuer und auch sehr langsam und instabil, sofern man nicht zur Crew oder dem Expeditionsteam gehört oder den Premiumtarif zahlt.

In Puerto Williams gibt es hunderte streunende Hunde, die von Menschen dort zurückgelassen wurden und nun auf sich gesellt sind. Bei unserer Wanderung in die nahegelegenen Berge hat uns ein ganzes Rudel eskortiert bis wir wir die Wanderung beendet haben.

Kap Hoorn

Kap Hoorn
Anschließend ging es nach Kap Hoorn und dann in die Antarktis . In Kap Horn sind wir nicht an Land gegangen. Wir hatten fast perfektes Wetter aber leichten Seegang. Das hat für den Expeditionsleiter bereits ausgereicht die Anlandung abzusagen. Die Tenderbote haben sich am Anlegerpit unregelmäßig ca. einen halben Meter hoch und runter bewegt und zwischendurch auch mal einen halben Meter vom Pit weg. D.h. rein theoretisch hätte man ins Wasser fallen können. Die Expeditionsmitglieder sind aber ganz locker ohne festhalten aus den Boten raus und wieder reingegangen.

Kap Hoorn

Allerdings hat man die Bote auch nur mit einem Seil / Tampen vorne befestigt und dann mit dem Außenborder versucht das Boot stabil zu halten. Ich habe bereits bei diversen anderen Schiffsreisen erlebt, dass derartige Bedingungen überhaupt kein Problem darstellen. In Helgoland käme man bei etwas Seegang überhaupt nicht an Land, wenn man dort derart übervorsichtig wäre.

Hier ist auch die Stelle wo sich rächt, dass Hurtigruten zwar auf ärztliche Bescheinigungen besteht, die zwar zur versicherungstechnischen Absicherung dienen aber faktisch jeder noch so sehr im Gehen eingeschränkte auf die Tenderbote verfrachtet wird. Unter nicht optimalen Bedingungen führt das dann gleich zu einem Abbruch, weil auf diese Leute Rücksicht genommen wird. Frei nach dem Motto: Es muss für jeden sicher sein. Wenn man nur einmal im Leben die Möglichkeit hat und dann nur 100m entfernt scheitert, weil man selbst ein sehr überschaubares Risiko scheut, ist das halt traurig und verdient nicht die Bezeichnung „Expeditionsreise“. Hier unterscheidet sich das Werbeversprechen und die Realität also deutlich.

Vogel

Antarktis 

Eisber mit Pinguinen

Zum Größenvergleich – die kleinen schwarzen Punkte sind Pinguine, die den Eisberg zum Freizeitpark bzw. zur Rutschbahn umfunktioniert haben

Ich werde nicht auf die einzelnen Tage in der Antarktis eingehen (Fotos sagen hier auch mehr als 1000 Worte). Zusammenfassend habe ich nirgends in der Welt so viele Tiere auf einem so begrenzten Terrain gesehen. Bei diversen Landgängen konnten verschiedene Pinguinarten, Albatrosse, Robben, Seelöwen, Wale aus nächster Nähe betrachtet werden. Und ich rede hier nicht von ein paar Tieren sondern teilweise hunderten oder tausenden. Selbst wenn man jahrzehnte um die Welt tourt wird man kaum so viele Wale oder Albatrosse sehen wie in der Antarktis in ein paar Tagen.

Berg

Weiterhin hat man bei einigen Anlandungen auch die Möglichkeit sich über weitere Strecken zu bewegen oder ehemalige Forschungs- und Walfangstationen zu besichtigen oder kleinere Berge bzw. größere Hügel (ein paar hundert Meter) zu erklimmen. In der Arktis sind die Routen teilweise relativ eng vorgegeben, damit man die Tiere nicht zu sehr stört (was ich auch in Ordnung finde).

Pinguin mit Nachwuchs
Das Erlebnis Antarktis lässt sich nur schwerlich mit anderen Urlaubsreise vergleichen. Es ist allein schon beeindruckend, wenn man Eisberge an sich vorbeitreiben sieht, die größer als das Schiff sind. Und es wird einem auch sehr schnell klar, wie lebensfeindlich die Umgebung ist (zumindest aus menschlicher Sicht) und unter welchen Bedingungen die Tiere dort leben (und man ist ja quasi unter Optimalbedingungen dort – im Hochsommer) und trotzdem leben dort unheimlich viele Tiere dort.

In der Antarktis (bzw. teilweise auch schon davor / danach) werden einige optional (teilweise deutliche Zusatzkosten) Angebote seitens Hurtigruten gemacht. Zum Beispiel ein Kajakschein (das ist quasi eine komplette Grundausbildung), ein Kajak Schnuppererlebnis, Schneeschuhwandern oder ein Fotokurs. Den Fotokurs halte ich am ehesten für verzichtbar. Man sollte sich zwar mit seiner Kamera beschäftigen und nicht nur auf Automatik knipsen, wenn man optimale Ergebnisse möchte aber die Fotografen an Bord haben ihre Nase schon recht hoch im Wind getragen und die Fotos waren auch nicht besser als die von vielen Passagieren. Ohne Motiv und Gelegenheit kann halt kein Fotograf etwas reißen. Wenn die Gelegenheit sich bietet, dann kommt es auf die Technik, den grundsätzlichen Blick und die Kenntnis der Kamera an. 😉

Wal
Das Kajak Erlebnis ist sehr speziell und eine sehr wackelige Angelegenheit. Bei uns ist auch niemand gekentert aber kurz davor waren wir wohl schon. Und ich glaube nicht, dass das Kentern im arktischen Wasser trotz Überlebensanzug eine sehr angenehme Erfahrung ist. Der Anzug ist zwar theoretisch geschlossenen aber ich unterstelle, dass es trotzdem im arktischen Wasser ziemlich kalt wird, wenn man kentert. Bis dann ein Tenderboot zur Stelle ist, das einen rausfischt vergehen auf jeden Fall einige Minuten. Und ob der Anzug wirklich dicht ist, erfährt man erst im Wasser.

Kajaking

Das Schneeschuhwandern ist uneingeschränkt empfehlenswert. Wobei hier die Midnatsol schon recht viele Leute an Board hat und die Gruppen somit schon sehr groß sind, wie man unten erkennt.

Schneeschuhwandern

Weiterhin wird jeder Tag im Rahmen des normalen Tagesprogramms eingeteilt. Es dürfen also nie alle Gäste gleichzeitig an Land (aus organisatorischen Gründen und weil es auch aus Naturschutzgründen nicht erlaubt ist). D.h. der Tagesablauf ist dann immer so, dass Gruppe 1, 2, 3 jeweils leicht versetzte Anlandezeiten haben. Dann kommt in der Regel eine Pause und danach geht es mit anderen Gruppen weiter. Somit ist die Landzeit für jede Gruppe begrenzt. Alterniert wird das jeweils für die Gruppen, die an Bord bleiben mit Vorträgen des Expeditionsteams. Wobei die Anzahl der unterschiedlichen Vorträge in dem Reisezeitraum begrenzt ist (ist also nicht wie auf der Uni, sondern eher auf den Standardtouristen ausgelegt, der sich entspannen möchte).

Wir hatten insgesamt Glück mit dem Wetter in der Antarktis – nach dem etwas enttäuschenden Kap Hoorn Erlebnis und dem extrem übervorsichtigen Expeditionsleiter hatten wir schon mit dem schlimmsten gerechnet. Allerdings haben wir den letzten Tag in der Antarktis nicht mehr genutzt – auch hier wurde vorsorglich wegen schlechtem Wetter abgebrochen. Das konnte man am folgenden Tag bei Windstärke 12 aber recht überschaubarem Seegang zumindest nachvollziehen. In Kap Hoorn war die Entscheidung für mich aber nicht nachvollziehbar. Aber gut, nun hab ich es umrundet, kann auch nicht jeder von sich behaupten.

Falklandinseln

Falklandinseln

Die Falklandinseln sind auch sehr empfehlenswert und ein deutlicher Kontrast zur Antarktis . Es wird wieder deutlich grüner, auch wenn die Vegetation selbst in den Sommermonaten überschaubar ist Auch auf den Falklandinseln sind Anlandungen und Wanderungen enthalten und auch hier bekommt man einiges an Flora und Fauna geboten. Zusätzlich ist britisches Flair inklusive.

Falklandinseln - Albatrosse

Falklandinseln

 

Und sonst so:

Während der Tour haben wir uns eine ziemlich starke Erkältung eingefangen (vermutlich von anderen Reisenden angesteckt, mindestens das halbe Schiff war im verlauf der Reise krank), dass hat den Urlaub etwas getrübt – zumal man sich ja aufgrund von „ich bin ja nur 1x im Leben hier“ auch nicht bremst und trotzdem unvernünftigerweise jeden Berg hoch rennt und das dann teilweise auch nicht in relativ hoher Geschwindigkeit, weil man ja alles sehen weil und die Landzeit begrenzt ist. Dadurch wird dann natürlich alles noch schlimmer.

Falklandinseln

Meine Reisebegleitung hatte durch die starke Erkältung dann noch Augenprobleme als wir an den Falklandinseln angekommen sind. Selbst die Hauptstadt der Falklandinseln ist sehr klein. Sie hat zwar sogar ein Krankenhaus (weil die Falklandinseln seit dem Flaklandkrieg Militärstützpunkt sind) aber einen Augenarzt gibt es dort nicht. Die Untersuchung dort war also recht abenteuerlich. Mit einem Ultraschallgerät wurde das Auge untersucht (die nutzt man i.d.R. nicht dafür – ein Augenarzt erkennt diese Art der Erkrankungen einfach mit einem Blick ins Auge – die Daten wurden dann zu einem britischen Experten geschickt und dann hieß es auf die Rückmeldung warten. Währenddessen habe ich die Optionen mit der Ärztin bei einem positiven Befund diskutiert. Variante 1: Mit dem Hubschrauber nach Argentinien, Variante 2: Mit einem Mitlitärflugzeug von den Falklandinseln nach England. Man kann sich sicherlich vorstellen was beide Varianten kosten würden. Der Experte hat dann in England entschieden, dass wahrscheinlich nichts kritisches vorliegt.

Man sieht an dem konkreten Beispiel wie weit weg man von der Zivilisation ist, wenn wirklich etwas passiert. Der Spaß hat dann übrigens knapp 500 Pfund gekostet.

Auf einer Insel in der Antarktis war eine Forschungsstation angesiedelt. Dort gab es auch ein kleines Museum. Da unser Schiff aber zu groß war (zu viele Personen) durften wir dort nicht an Land. Daher sind die Bewohner der Station zu uns an Bord gekommen. Die Station wird nur im Sommer bewohnt. Neben der Forschung ist die Aufgabe der Bewohner die Station zu erhalten und eben auch den Touristen zu erklären was sie machen.

Die Freiwilligen in der Station werden aus huderten Bewerbern ausgewählt. Man wohnt dort quasi in einem Raum, arbeitet von morgens bis abends (eine Tätigkeit ist Renovieren z.B. Vogelscheiße vom Dach kratzen und das Dach anstreichen, bevor es wieder zugekackt ist) und hat kaum Freizeit. Ruhe gibt es auch keine, weil rund um die Uhr Licht da ist und somit die Pinguine rund um die Uhr Krach machen. Bezahlt wird der Job übrigens nicht.

Die Person die uns erklärt hat was die Aufgabe der Personen in der Station ist war eigentlich Zahnärztin. Sie hat für den Halbjahresjob in der Station ihre Anstellung geschmissen und hat überlegt, ob sie das im nächsten Jahr noch mal machen möchte (obwohl sie verheiratet war). Mit ihrem Mann telefonieren konnte sie in dem halben Jahr einmal und Strom gibt es auch nur für Notfälle.

Wenn man krank wird, muss man hoffen, dass ein Schiff vorbei kommt oder man einfach irgendwie durch kommt.

Man merkt also – man muss schon irgendwie ein spezieller Typ Mensch sein. 🙂

Fazit:

Die Naturerlebnisse auf der Tour sind aber definitiv spektakulär und machen einiges wett. Abseits von Santiago und den Falkland Inseln bekommt man viele karge Landschaften zu sehen und es ist auch durchweg recht kalt – das ist bei so einer Tour natürlich zu erwarten aber sicher nicht jedermanns Sache. Will sagen man kann diese Tour z.B. schlecht mit einer Australien oder Neuseeland Tour vergleichen. Das was man sich klassisch unter Urlaub vorstellt ist eher keine Expeditionsreise in die Antarktis , das Erlebnis ist aber trotzdem sehr interessant und einzigartig. Es wird einem auch sehr bewusst, dass es diese abgeschlossene Welt wohl so bald nicht mehr geben wird, wenn wir Menschen so weitermachen wie bisher (das schließt mich selbst und alle anderen Expeditionsteilnehmer natürlich ein, weil wir alle zu viel Reisen – wie wäre es denn mit einer Umweltschutzsteuer für jeden Flugkilometer und einer für jeden mit Motorschiffen gefahrenen Kilometer?).

Zu weiteren Reisebeiträgen geht es hier.

Meine Top 5 Urlaubsreisen [Reisebericht]

Ich habe eine Weile hin und her überlegt und war am Anfang unschlüssig, ob Reiseberichte wirklich auf einen Buchblog gehören. Aber ich habe jetzt auf einen Buchblogs Reiseberichte gelesen und mich interessieren sie durchaus. Also warum nicht. Ihr habt ja über die Schlagwortfunktion oder das Menü die Möglichkeit euch dran vorbei zu arbeiten, wenn es euch nicht so sehr interessiert.

Nachdem Sarah jetzt auch was zu dem Thema geschrieben hat, und mich dazu ermuntert hat auch zu bloggen, war das letzte Quäntchen Anstoß vorhanden.

Meine Top 5 Urlaubsreisen (in dieser Reihenfolge):

Warum in der Reihenfolge?

Ich war jetzt zweimal in Australien (die dritte Tour folgt dieses Jahr) und ich habe mir vorher nicht so richtig einen Kopf darüber gemacht aber das was wir uns für gewöhnlich unter Australien vorstellen ist Sydney, Ayers Rock, Great Barrier Reef – das die Westküste aber eigentlich das ist, was wir dem Fernsehen von Australien kennen und erwarten ist den wenigsten bewusst. Die drei erstgenannten liegen so weit auseinander, dass man zwingend Fliegen muss für jedes Ziel oder seeehr viel Zeit mitbringen.

Die Westküste Australiens war am ehesten das was ich als Traumurlaub bezeichnen würde. Von Schwimmen mit Delfinen im mehr über einsame Paradiesstrände komplett für sich allein, zu denen man mal eben mit dem Motorflieger gejettet ist bis zu einem Sternenhimmel in dem Man die gesamte Galaxie gesehen hat (noch besser als im Planetarium) und übernachten im Luxuszelt mitten im Nationalpark war alles dabei (der Gekko über der Toilette direkt nach dem Aufstehen war irgendwie süß – ja und ich hab vorm abziehen auch geschaut ob einer in der Toilette saß – das kommt wohl auch vor!).

Definitiv die Nummer 1! Teilweise kam mir das schon abstrakt elitär vor. Ist schon strange, wenn man selbst in so einem Luxus lebt und nebenan wohnen Leute im Studialter die Work & Travel betreiben in sagen wir mal besseren Hütten auf engstem Raum. Ich mag es nicht wenn Leute mich nicht wie einen gleichgestellten behandeln und das hab ich im Urlaub auch schon erlebt. Ich bin kein Stück besser als irgendjemand sonst, nur weil ich vielleicht gerade mehr Geld auf dem Konto habe. Dementsprechend braucht mich auch niemand so behandeln.

Die Westküste lässt sich komplett erfahren im doppelten Wortsinn.


Die Westküste der USA war meine erste richtig große Tour und einfach nur traumhaft. Die Westküste der USA bietet mit ihren Nationalparks (mein Favorit Yosemite direkt gefolgt vom Great Canyon) einfach Natur pur. Sowohl in Yosemite als auch im Grand Canyon hätte ich Tage verbringen können und einfach nur staunen. Leider gibt kein Foto auch nur ansatzweise die Schönheit wieder. Wer den Great Canyon auch nur ansatzweise realistisch erleben will, sollte sich den entsprechenden Film im IMAX 3D anschauen.

Durch Städte wie Las Vegas hat man aber auch extreme Kontraste. Totale nutzlose Verbrennung von wertvollen Ressourcen (wenn man sieht wie viel Wasser im Colorado River noch in Mexiko ankommt, sofern noch was ankommt und wie die Ammis Golfplätze mitten in der Wüste maximal verschwenderisch bewässern…), megageile Shows und Kitsch pur, der aber trotzdem irgendwie cool und beeindruckend ist.


Neuseeland – was soll ich groß schreiben? Jeder kennt Herr der Ringe und der Hobbit und wenn man die beiden Filme kennt, dann kennt man auch Neuseeland. Vulkanische Aktivität, grüne Landschaften und Mordor quasi in echt und Gletscher. Und auf der Südinsel ist von Jetbootfahren (wer hat’s erfunden?) bis Bungeespringen (wer hat’s erfunden?) alles an Fun Aktivitäten im Angebot was man sich vorstellen kann. Die Neuseeländer sind verrückt.

Und an Herr der Ringe und Hobbit Locations kommt man in Neuseeland – zum Glück – nicht vorbei.

Und bevor einer fragt: Ja, ich habe natürlich alles gemacht was man in den Videos sieht.


Florida – das ist vermutlich ein wenig wie Twilight. Einige lieben es, andere hassen es. Die Freizeitpark in Orlando sind einfach Weltklasse. Für mich ist das Entspannung pur. Man erlebt ins so kurzer Zeit so viel erleben und fühlt sich wieder mindestens 20 Jahre jünger. Ein paar Attraktionen sind zwar wirklich nur für Kleinkinder, das ist dann eher nichts für mich aber der Teenager im Mann ist noch vorhanden. Übrigens muss ich da bald wieder hin. Ich habe Harry Potter (eigener Parkteil bei Universal) noch nicht gesehen und Star Wars  (auch eigener Parkteil) wird in Disney noch gebaut. Man braucht übrigens nicht denken, dass man da in zwei Tagen durch ist. Für die großen drei: Disney, Universal und Seaworld kann man gemütlich 10 Tage einplanen und zwar ohne die Wasserparks!


Antarktis + Falklandinseln – Bei der Tour bin ich etwas zwiegespalten. Eigentlich sollte ich keine Werbung dafür machen dorthin zu fahren. Meiner Meinung nach ist der Tourismus in der Region jetzt schon grenzwertig (obwohl die Regeln sogar verhältnismäßig streng sind). Es war der teuerste Urlaub den ich je gemacht habe aber nicht der beste. Ohne Frage war der Urlaub toll. Ich habe nie so viele Tiere (nicht mal ansatzweise) auf so engen (und aus unserer Sicht) lebensfeindlichem Raum gesehen. Die Tiere dort haben keine Angst vor Menschen und das ist gut so und einzigartig. Aber in der Zeit in der ich dort war hat sich gerade ein riesiges Stück vom Larsen Eisschelf gelöst das hat mit der Klimaerwärmung zu tun (ja, das passiert immer wieder aber eben nicht in dem Ausmaß wie momentan).

Auf dem Schiff wurden eine ganze reihe Wissenschaftlicher Vorträge gehalten. Das Schiff war ein Expeditionsschiff (mit Wissenschaftlern diverser Gattungen) unter anderem auch von einem reinen Klimaforscher.

Für mich war das Fazit eindeutig. Nein Mr. Trump das sind keine fake News!

Natürlich trägt man mit dem Reisen auch nicht gerade wenig dazu bei, dass sich das Klima weiter erwärmt (wenigstens ist das Schiff nicht mit Schweröl, sondern mit Diesel unterwegs gewesen auch wenn das nur ein schwacher Trost ist).

Sorry, sollte eigentlich kein Umweltschutzpost werden aber wenn man in der Antarktis war, dann kann man nicht anders!


Noch etwas Teasern gefällig? Was euch noch so erwartet in den nächsten Wochen und Monaten? Gern, kein Problem:

Zu den obigen Reisen schreibe ich vor und nach noch detaillierte Berichte, die deutlich mehr in die Tiefe gehen.

Vielleicht stelle ich später auch die vollständigen Galerien zu den einzelnen Reisen online.

Interessiert euch sowas oder seid ihr der Meinung, dass das doch mal überhaupt nichts mit Büchern zu tun hat und nicht auf einen Buchblog gehört?

Zu weiteren Reisebeiträgen geht es hier.

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