Leselaunen
Die Aktion „Leselaunen“ ist ein wöchentlicher Bericht und Austausch unter Buchbloggern über das aktuell gelesene Buch, die Lesemotivation und andere Kleinigkeiten im Leben eines Buchbloggers. Der Leselaunen Bericht erscheint wöchentlich am Sonntag um 20:00 und jeder darf jederzeit mitmachen und seinen Link dann bei Trallafittibooks verlinken. Einfach einen Leselaunen-Beitrag schreiben, verlinken, andere Teilnehmer besuchen/kommentieren und genießen!
Aktuelles Buch?
Aktuell lese ich gerade am dritten von vier Teilen der Dignity Rising Reihe. Ja, ich weiß – das war letzte Woche auch schon so. Aber ich bin fast durch (kurz nach 20:00 werde ich wohl durch sein).
Nach aktuellem Stand (ja ich weiß es ist immer Gefährlich solche Aussagen zu treffen ohne den letzten Band gelesen zu haben wird das eine 4,5/5 Bewertung – es gibt halt wieder diverse kleinere Logikschwächen, sonst wäre es sogar die 5/5). Ihr seht also ich finde die Serie ziemlich klasse. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Serie ziemlich erwachsen ist und von den üblichen Standardplots abweicht.
Momentane Lesestimmung
Ich bin nicht so richtig viel zum Lesen gekommen. Siehe auch und sonst so. Ich hoffe, dass in näherer Zukunft wieder etwas besser wird. Schaun wir mal.
Zitat der Woche:
Aber was auch immer in der Vergangenheit geschehen ist, ist weit fort. Wir leben doch heute. Und heute müssen wir versuchen richtig zu handeln. Das Gestern können wir nicht mehr ändern.« Hedy Loewe – Dignity Rising
Und sonst so?
In der Woche war ich ganz gut beschäftigt. Das war die erste volle Arbeitswoche und im Urlaub ist die Arbeit nicht weniger geworden. Zusätzlich gebe ich gerade eine Schulung, was auch immer ein wenig Ausnahmesituation ist, weil das Tagesgeschäft ja noch zusätzlich anfällt.
Die ersten Weihnachtsfeiern stehen an (ja, ich weiß sehr früh aber dafür auch noch mit weniger Trubel und entspannter). Meine Geburtstagsfeier hat einen weitere zwei Tage geschluckt. Einen Abend habe ich der Bewerbung (s.u.) gewidmet und ansonsten habe ich noch ein wenig an der Pacific Crest Trail Ausrüstung optimiert. Es ist schon lustig wie sehr man über das letzte Gramm nachdenkt, wenn man weiß, dass man das Gewicht hunderte Kilometer tragen muss.
Was braucht man, was braucht man nicht. Was wäre vielleicht besser? Nimmt man die Kamera mit (viel bessere Bilder) oder doch nur das Handy. Das sind immerhin 250g Unterschied. Klar ist es toll, nachher die Bilder zu haben aber wenn man wegen den 250g den Trail nicht schafft, dann nützt die Kamera auch nichts. Was man nicht gesehen hat, kann man nicht fotografieren. 250g mehr oder weniger sind ein gewaltiger Unterschied, wenn man sie 1000 oder sogar 4300km durch die Gegend trägt.
Reicht das einfache Insektenschutznetz oder das mit dem Blechring, damit man das Netz nicht ständig im Gesicht hängen hat. Wieviel Gramm Sonnencreme hat man dabei? usw. – DAS sind die sorgen eines Hikers. 😉 Klar gibt es größere Probleme auf der Welt aber die relevante Welt während eines Thru-Hikes wird erstaunlich klein. Es reduziert sich alles auf die elementaren Fragen. Ganz trivial: Wie überstehe ich die nächsten Stunden oder Tage?
Bewerbung
In dieser Woche war der große Tag – am Mittwoch konnte man sich für den Pacific Crest Trail bewerben. Wie jetzt? Bewerben für einen Wanderweg?! Ist ja nicht so, als wenn man Geld dafür bekommen würde, oder? Man will auch nicht in den Big Brother Container einziehen (ok, da wollen eh nur B- oder C-Promis hin) oder sucht einen neuen Job.
Ja, richtig. Der Pacific Crest Trail geht aber weitgehend durch einzigartige Natur und schon heute sind die Auswirkungen der Wanderer leider an vielen Stellen zu sehen. Aktuell dürfen 50 Leute pro Tag starten und das passiert gut 2 Monate im Jahr lang. D.h. in diesem Zeitraum begeben sich mehrere tausend Leute auf den Trail. Wer die Details nicht wissen will, sollte die nächste Zwischenüberschrift überspringen. Ansonsten – ich habe euch vorgewarnt.
Massentourismus und die Auswirkungen auf die Umwelt
An vielen stellen liegt Müll rum (zur Erklärung es gibt wirklich nur den Trail und teilweise 50km oder noch deutlich mehr keinen Mülleimer und erst recht keine Toiletten). Somit muss man alles mitnehmen was man mitgebracht hat. Einige lassen ihren Müll aber einfach zurück.
Wie funktioniert das mit dem “Toilettengang”? Für das große Geschäft buddelt man ein Loch was ca. 15 cm Tief ist. Im Optimalfall nimmt man sein genutztes Toilettenpapier wieder mit. Hört sich ekelig an? Ja, ist es auch ein bisschen aber es ist noch ekeliger, wenn man durch die Natur wandert und dort überall benutzte Toilettenpapier rumliegt oder sogar an Sträuchern hängt, oder? Ein wenig Einbuddeln (so es denn überhaupt gemacht wird), reicht leider nicht, weil es genug Tiere gibt, die das wieder ausbuddeln. D.h. man sollte einen geruchsdichten Beutel dabei haben (Ziploc), in dem man die Überreste mitnimmt. Es dauert Monate bis Papier verrottet (auch wenn dran steht, dass es verrottet).
Bei der ganzen Aktion muss man dann noch gut aufpassen, dass man sich die Hände desinfiziert, weil man sich ansonsten Durchfallerkrankungen einhandeln kann, die den Thru-Hike ruck zuck beenden.
Der Bewerbungsprozess (das Permit)
Den Ablauf habe ich in einem eigenen Blogbeitrag beschrieben. Im Prinzip war der Prozess nach 2 Stunden gelaufen. Ich bin ein Tag neben dem Starttag gelandet, den ich eigentlich haben wollte. Das war quasi optimal. Da dieses Jahr ein zufälliger Platz in einer Warteschleife ausgelost wurde, hatte ich mit ca. Platz 1000 noch Glück, dass die Auswahl der möglichen Starttage noch so groß war.
Zusätzlich zu der eigentlichen PCT Bewerbung benötigt man noch eine Erlaubnis um in Kalifornien Feuer machen zu dürfen (das schließt auch Gas- oder Alkoholkocher ein). D.h. die Erlaubnis benötigt jeder auf dem PCT.
Und wenn man den PCT komplett laufen möchte, dann muss man dafür die kanadische Grenze auf dem PCT überqueren. Da es dort keinen Grenzübergang gibt, an dem die Papiere kontrolliert werden, benötigt man auch dafür eine Erlaubnis. In dem Fall von Kanada. Ansonsten handelt es sich um eine illegale Einreise.
Wie geht es weiter?
Jetzt muss die Bewerbung geprüft werden (wenn ich inhaltliche Fehler gemacht habe, dann wird die Bewerbung abgelehnt). Das passiert nun in den nächsten Tagen. Die eigentliche Erlaubnis (das Permit) wird erst im Januar ausgestellt. Das hängt damit zusammen, dass jetzt nur die Permits für den kompletten PCT beantragt werden konnten. Im Januar wird es noch mal 15 Permits pro Tag für den kompletten PCT geben und die Permits für Teilstrecken – besonders für die Teilstrecke der Sierras, die mit Abstand die beliebteste ist.
Für mich steht nun das Gespräch mit dem Arbeitgeber an (das ist wichtiger als das Permit). Ein halbes Jahr unbezahlter Urlaub oder ein anderes Modell (z.B. 8 Stunden Arbeiten, nur 5 bezahlt mit Stundenaufbau) wäre die Voraussetzung. Im ungünstigsten Fall kann ich nur einen Teil des PCT wandern, mit dem normalen Urlaub wäre das dann wohl ca. ein Monat.
Urlaub als Section Hike oder Thru-Hike?
Ein Section-Hike ist natürlich was ganz anderes als ein Thru-Hike. Bei einem Section Hike steht man quasi direkt unter Zeitdruck. Die Möglichkeiten in einigen Trailsektionen ein und auszusteigen sind überschaubar. Einige Stellen sind auch nicht gerade einfach zu erreichen ohne eigenes Auto. Somit muss man ziemlich genau vorplanen wo man wann wieder sein will.
Zumal ich dann natürlich den schönsten aber auch anstrengendsten Teil (Sierras bzw. John Muir Trail), ohne eine vergleichbare Vorbereitung wandern möchte. Natürlich kann ich auch bei uns trainieren. Aber wenn man nebenbei Vollzeit arbeitet, sind die Trainingsmöglichkeiten primär auf die Wochenenden beschränkt. Das ist also kein Vergleich zur Vorbereitung auf dem Trail, wo man vorher 6 Wochen lang jeden Tag 10 Stunden läuft. Dementsprechend sieht das Ergebnis auch dann aus, wenn die Thru-Hiker auf die Section Hiker treffen. Während die Thru-Hiker die Berge hoch fliegen, sterben die Section Hiker tausend Tode.
Wenn ich den kompletten PCT wandern kann, dann benötige ich auch ein Visum, was dann auch noch beantragt werden muss. Es gibt also genug zu tun. Aber Step by Step, wenn der Arbeitgeber nein sagt, muss ich mir eh überlegen wie ich weiter vorgehe.
Ausrüstung?
Die Ausrüstung habe ich nun bis auf Kleinigkeiten komplett. Was jetzt noch offen ist, sind Luxusfragen. Die Kamera mitnehmen oder nur das iPhone?
Ansonsten weiß ich, dass ich einen Satelliten Notsender mitnehmen werde (damit kann man im Bedarfsfall Hilfe per Hubschrauber anfordern – es gibt aber drei Geräte mit verschiedenen Fähigkeiten und Gewichten und ich bin noch unschlüssig welchen ich davon nehme. Der eine kann als Navigationsgerät dienen (ist der schwerste), der andere bietet dieselbe Fähigkeit aber nur mit Handy (also weniger Redundanz) und der Dritte kann Emails versenden und empfangen und hat die vermeintlich beste Abdeckung weltweit, ist aber brandneu. Im Gegensatz zu den alltäglichen Alltagsfragen (gebe ich 50 Euro für irgendwas aus oder nicht), können die Entscheidungen in dem Fall aber durchaus größere Auswirkungen haben.
Philosophische Fragen
Ihr seht also, das sind Fragen, die einen im Vorfeld beschäftigen. Wenn man dann auf dem Trail ist, hat man vermutlich ganz andere Sorgen. Wo gibt es die nächste Stelle mit Wasser und dementsprechend wie viel Wasser muss man mitnehmen? Wie lang reicht mein Essen noch? Wo verbringe ich die nächste Nacht? usw.
Die wenigsten Leute schaffen den kompletten Trail. Man muss bedenken, dass das eine enorme gesundheitliche Belastung ist und man quasi auf fast allen Komfort verzichtet, an den wir uns alle im täglichen Leben gewöhnt haben.
Aber ist eine geringe Chance genug Grund seine Träume nicht zu verfolgen? Nee, oder? Und wer sagt, dass man unbedingt ankommen muss? Vielleicht ist ja auch hier der Weg das eigentliche Ziel. Der Weg beginnt im Falle des PCT schon viel früher. Schon mit dem Lesen von Büchern, Blogs und der Vorbereitung einschließlich Zusammenstellen der Ausrüstung.
Wie war eure Woche? Konntet ihr mehr Lesen als ich?
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