ISDN z.B. mit Fritz Box 7590AX, 5590 und 5530 [Kommentar]

Es mag mittlerweile eine Nische sein aber es gibt noch immer Leute mit funktionierenden IDSN Telefonen. In meinem Fall sind es zwei DECT Telefone von der Firma Hagenuk, die vermutlich mehr 20 Jahre alt sind und noch immer ihren Dienst verrichten – mit dem ersten Akku. Das Unternehmen Hagenuk ist längst insolvent. Die Telefone funktionieren noch.

Da nun selbst AVM die ISDN Ports an seinen neuen Fritz Boxen einspart, stellt sich die Frage welche Optionen einem bleiben. Muss man zwangsweise auf neue z.B. Dect Telefone von AVM wechseln?

Die Telekom hat in der Vergangenheit für ihre Speedports als Zusatzoption ISDN Adapter angeboten, die aktuell recht günstig (weniger als 15€ einschließlich Versand) z.B. bei ebay zu bekommen sind. Klassischerweise sind die Telekom Geräte so ausgelegt, dass man möglichst wenig Eingriffsmöglichkeiten hat und sie nur mit anderen Telekom Geräten funktionieren. Mit einem Speedport Router hat man so mehr oder weniger eine automatische Konfiguration, die Daten werden aus dem Speedport übernommen.

Durch die Hintertür

Glücklicherweise baut die Telekom aber in der Regel eine Hintertür für die eigenen Techniker ein, bei der die stark zugangsbeschränkten Geräte manchmal doch sinnvoll manuell konfiguriert werden können.

Im Falle des ISDN Adapters von der Telekom ist das eine Updatemöglichkeit und und eine Weboberfläche, mit der sich zwei Varianten zur Konfiguration mit den Fritzboxen bieten

  1. Direkte Konfiguration der VOIP Nummern im ISDN-Adapter
    • Sollte an jedem jedem Router funktionieren (so lange der Router nicht in die VOIP Kommunikation eingreift, was Telekom Router z.B. gerne machen)
    • Keine Verschlüsselung der Kommunikation, sowohl intern als auch extern
  2. Konfiguration von VOIP Geräten in der Fritzbox, auf die mit dem ISDN-Adapter zugegriffen wird. D.h. die Telefonnummer ist in der Fritz Box als VOIP Nummer hinterlegt. Man legt in der Fritz Box ein IP Gerät an, dass man mit der VOIP Nummer verknüpft. Der ISDN Adapter meldet sich an dem IP Gerät an und ist indirekt mit der Rufnummer verknüpft, die man vorher dem IP Gerät zugewiesen hat.
    • Verschlüsselte Kommunikation ist möglich (von der Fritz Box zum Telekommunikationsanbieter, die interne Kommunikation mit dem Adapter ist unverschlüsselt)
    • Die VOIP Rufnummern sind in der Fritzbox konfiguriert, somit kann man ggf. sogar den Anbieter wechseln, ohne erneut auf die Adapterkonfiguration zugreifen zu müssen.
Wie funktioniert es?

Zuerst sollte man die aktuellste Firmware auf den Adapter aufspielen

  • Anmelden Knopf drücken, danach Reset Knopf drücken
  • 10 Sekunden warten
  • Reset Knopf loslassen, Anmeldeknopf loslassen
  • IP ermitteln (in Fritz Box Netzwerkübersicht).
  • Zugriff über Webinterface: http://ipv4_des_isdn_adapters/login.htm
  • PIN auf der Rückseite des Adapters eingeben

Anschließend kann man die Firmware aufspielen, die man hier findet: https://www.telekom.de/hilfe/downloads/firmware-isdn-adapter-speedport.bin

Danach startet man den Adapter neu und muss wieder o.g. Schritte ausführen (Achtung, auf die Reihenfolge achten, wenn man diesen Schritt später noch mal durchführt, kann man sonst die Einstellungen des Adapters zurücksetzen). Wenn man obige Schritte ausgeführt hat, greift man auf den Adapter über

http://ipv4_des_isdn_adapters/voip_index.stm

zu und wählt die Menüoption VOIP Account.

Die Konfiguration

Nun kann man mit der eigentlichen Konfiguration beginnen.

Beispiel: Vorwahl: 012345, Telefonnummer: 11111

Variante 1: VOIP Gerät in Fritz Box einrichten

  • In der Fritz Box unter Telefonie > Telefoniegeräte > LAN / WLAN IP Telefon je Nummer ein Gerät einrichten mit der jeweils gewünschten Rufnummer. Als Benutzername bei den Anmeldedaten Vorwahl und Rufnummer am Stück eingeben 01234511111. Das PW sollte keine Sonderzeichen / Umlaute enthalten.
  • Area Code Vorwahl ohne Landesvorwahl eingeben 012345 (den Area Code gibt man direkt auf der VOIP Account Seite ein und kann ihn dort speichern mit apply)
  • Im Voip Account Menü Add nutzen und den Eintrag wie folgt erzeugen:
  • Auth ID und User ID 01234511111
  • Im ISDN Adapter fritz.box bei SIP Domain, Proxy Server, Registrar eingeben

Das sieht z.B. so aus:

Variante 2: VOIP Nummern in Adapter einrichten (Beispiel Telekom Rufnummer)

  • Area Code Vorwahl ohne Landesvorwahl eingeben 012345 (den Area Code gibt man direkt auf der VOIP Account Seite ein und kann ihn dort speichern mit apply)
  • User ID Vorwahl und Telefonnummer an einem Stück 01234511111
  • Im Voip Account Menü Add nutzen und den Eintrag wie folgt erzeugen:
  • Auth ID in meinem Fall xxx@t-online.de (bei neueren Zugängen sollte t-online durch irgendwas mit Magenta ersetzt sein)
  • SIP Domain, Proxy Server, Registrar – tel.t-online.de

Das sieht z.B. so aus:

Für beide Fälle nicht vergessen den aktivieren Haken zu setzen.

Über das Menü VOIP Status sieht man ziemlich schnell, ob die Anmeldung erfolgreich war. Falls sie erfolgreich war, wechselt die LED zu weiß.

Die oberen Einträge entsprechen der Variante Rufnummern direkt im Adapter registrieren, der untere Eintrag entspricht der Variante Rufnummer ist über die Fritzbox registriert und der Adapter wiederum an der Fritz Box.

Lokales Prefix und Outbound Proxy wird bei mir in beiden Varianten nicht benötigt. Es ist nicht erforderlich sonstige Einstellungen zu ändern.

Fazit:

Selbst wenn ISDN Telefone so vor und nach aussterben dürften, kann man deren Leben ggf. noch ein paar Jahre relativ günstig verlängern, wenn man ein wenig Konfigurierarbeit in Kauf nehmen möchte.

Die Idee ist übrigens nicht von mir, sondern stammt aus dem Telekom hilft Forum (allerdings nicht vom Telekom Support, die behaupten in der Regel, dass der Adapter nur mit Speedports von der Telekom funktioniert).

Ich habe nur noch ein paar Punkte in der obigen Anleitung ergänzt oder angepasst. Support bekommt man von der Telekom für diese Lösung natürlich keinen.

Nachteilig ist auch, dass der Adapter zusätzlich Strom benötigt, ich vermute aber eher wenig im Bereich von 2 Watt basierend auf der Wärmeentwicklung.

 

Deutschlands volle Solidarität und die Ukraine [Kommentar]

Momentan schäme ich mich ein Deutscher zu sein. Warum? Einerseits lässt unser Bundeskanzler bedeutungsschwere Zitate zum Thema “volle Solidarität ab” und und an seinen Handlungen merkt man sehr schnell was das zu bedeuten hat – nichts.

Bei den Sanktionen hält Scholz und die Bundesregierung sich weiterhin zurück, damit man noch Reserve für weitere Eskalationsstufen hat. Was muss denn noch passieren, bevor man die zündet?

Aus meiner Sicht muss sofort auch der SWIFT Ausschluss kommen und die Gas und Ölimporte aus Russland müssen gestoppt werden (ja das ist auch schmerzhaft für die EU, ein Krieg direkt vor unserer Haustür sollte es aber auch sein). Es kann doch nicht sein, dass wir Putins Krieg sogar noch finanzieren. Stattdessen ist Deutschland eines der wenigen Länder, dass härtere Maßnahmen blockiert. Offenbar hat Russland zu viel Militäte und somit offenbar zu viel Militär, dass wir übrigens mit finanziert haben.

Davon ab finde ich die Mentalität der Mehrheit in Deutschland (lt. Umfrage absolut scheinheilig). Demokratie und Freiheit sind uns ganz wichtig und den Krieg in der Ukraine finden wir auch verwerflich – aber nicht mal einen monetären Preis dafür zahlen? Temporäre Mehrkosten beim Gas oder Benzin. Das geht doch nicht. So wichtig ist der Krieg dann doch nicht.

Vermutlich würde diese Mehrheitsmeinung schnell schwanken, wenn Herr Putin bei uns einmarschieren würde. Stattdessen begnügen wir uns mit dem weiter so und spielen den neutralen Beobachter, der lieber ein paar Helme liefert, wenn der Krieg verloren ist als Abwehrwaffen.

Zugegeben, die Abwehrwaffen wie Flugabwehrraketen oder Panzerabwehrraketen bringen jetzt vermutlich auch nicht mehr viel, die hätte man schon vor dem Angriff in das Land bringen müssen, denn jetzt werden sie nicht mehr rechtzeitig ankommen.

Und selbst wenn der Westen es nicht für die Ukrainer macht – wir sind ja gerade offenbar sehr berechnend – müsste man sich über jeden Panzer und jedes Flugzeug, dass Russland weniger hat freuen. Aktuell hätte – abseits von Atomwaffen – selbst die Nato wenig zu bieten, wenn Putin auf die Idee käme uns zu mit seiner Militärmacht zu befrieden und entnazifizieren (das macht er ja angeblich gerade in der Ukraine).

In Zeiten mit Typen wie Putin, Erdogan, Trump und Bolsonaro usw. sollte einem Demokratie und Entscheidungsfreiheit durchaus mehr wert sein als einige Euro beim Gas und Ölpreis, sonst könnte der Preis deutlich höher sein.

Irgendwelche Großdemos in westlichen Ländern interessieren H. Putin ungefähr so viel wie ein Käfer unterm Schuh. Warme Worte helfen den Unkrainern leider überhaupt nicht. Aber mehr als Schulterzucken scheint unsere Regierung gerade nicht liefern zu wollen.

Update 19:30

Scheinbar hat auch bei der deutschen Regierung ein Umdenken stattgefunden. Nun werden Waffen geliefert und SWIFT will man wohl auch zustimmen. Mal sehen, ob das mit den Waffen noch etwas bringt. Auf das Gas und Öl will man aber wohl nicht verzichten.

VR Bestandsaufnahme – Valve Index Review [Kommentar]

Valve Index VR Headset

VR Teil 1 – Test der Occulus Quest

Ich hatte 2019 bereits einen VR Tests mit der Occulus Quest gestartet. Für den Preis war ich wirklich beeindruckt von dem Gerät, auch wenn die Quest einige Macken hatte. Die Controller hatten einige Schwächen hatten (der Ring große Ring stört einfach, weil man damit teilweise irgendwo anstößt und die Batterielaufzeit war auch ziemlich mau). Weiterhin hatte ich mit der Fresnel Linse so meine Probleme, weil dadurch immer wieder optische Effekte wie Lichtblitze aufgetreten sind (interessanterweise primär auf einem Auge). Zu dem Testzeitpunkt konnte man die Quest auch noch nicht mit dem PC verbinden, was ein weiterer Nachteil war.

Somit konnte ich auch nur die Spiele testen, die auf der Quest liefen. Das bedeutete relativ geringe Auflösung und eine recht begrenzte Auswahl.

Daher habe ich die Quest zurückgeschickt und dachte nun über die Investition in ein “richtiges” VR Headset nach.

VR Teil 2 – Valve Index

Da ich kürzlich meinen Rechner auf den aktuellen Stand gebracht hatte und nun eine AMD 5900X + Geforce 3090 FE (die Grafikkarte war nicht geplant aber leider das einzige war mehr als ein paar Sekunden verfügbar war, eigentlich sollte es eine 3080 FE werden) mein eigen nenne, dachte ich mir, dass es Zeit für die zweite Runde VR ist. Dieses mal eben richtig. Der Preis hat mich zuerst abgeschreckt aber dann habe ich es mir insoweit schöngeredet, dass man die Basisstationen und Controller hoffentlich lange nutzen kann, auch wenn das Headset in ein paar Jahre überholt ist und ggf. ersetzt wird.

Das Setup

Das Setup von der Occulus Quest war sehr einfach. Aufsetzen und loslegen beschreibt es am besten. Man konnte optional einen Spielbereich einrichten und das war es auch schon. Das Einrichten des Spielbereiches war simpel. Man hat durch Bewegungen einfach die Grenzen des VR Bereiches vergrößert und zwar beliebig in der Form.

Dementsprechend einfach hatte ich mir das bei Index auch vorgestellt. Weit gefehlt. Klar, man muss die Basisstationen zum Tracking platzieren. Das dauert schon eine Weile, ist aber Systembedingt. Je nach Raumsetup ist die Auswahl der Aufstellungsorte nicht so einfach, weil sie im Optimalfall auf einem ca. 2m hohen Schrank stehen und Diagonal gegenüber. Weiterhin sollte die Sicht auf den VR Bereich nicht durch Gegenstände behindert werden. Wenn die Stationen platziert und eingestellt sind (leicht nach unten geneigt, wenn sie auf 2m stehen), kann man mit der Raumvermessung loslegen.

Das geht mit dem Controller der Index. Man muss im Standardmodus einen möglichst quadratische Linie um den Raum ziehen, der die Basis für den VR Bereich bilden soll. Wenn man das richtig gemacht hat (mindestens 2×1,5m, sonst ist kein Raum VR möglich), dann wird innerhalb des begrenzten Bereiches ein weiterer Spielbereich gebildet.

Spielbereich und Grenze?

Da geht es schon los! Was soll der Quatsch? Die Grenzen des äußeren Bereiches werden angezeigt, wenn man in ihre Nähe kommt, die Grenzen des Spielbereiches aber nicht. Wofür lege ich einen Spielbereich fest, wenn ich für den die Grenzen nicht aktivieren kann? Wieso hat man das nicht wie bei der Quest gelöst? Die braucht weder die Minimalgröße, noch hat man zwei separate Bereiche, von denen der erste Bereich (Grenzbereich) der eigentlich relevante ist aber sich deutlich schlechter anpassen lässt als der zweite Bereich (Spielbereich).

Den Spielbereich sieht man nur auf dem Boden. Wenn man im Sitzen / Stehen spielt lässt sich kein Grenzbereich definieren. Spiele wie Beatsaber sind also dann recht gefährlich, weil man überhaupt keine Begrenzungen sieht. Ich würde sogar davon abraten ohne freien Bereich von 2×1,5m zum Spielen derartige Spiele zu nutzen.

Kamera mal ja mal nein

Ansonsten ist es auch eher eine Glückssache, ob die Grenze bei Annährung angezeigt wird und ob die Kamerasicht dann aktiviert wird, mal ja mal nein. Wenn die Kamera überhaupt geht. Das ist auch eher eine Glücksfrage. Hier muss ich ganz klar sagen war die Occulus Quest um Längen besser. Sowohl was den Setupprozess angeht als auch bei der Kameradurchsicht.

Bzgl. der Grenzen scheint ein Unterschied zwischen Headsettracking und Controllertracking zu bestehen. Sobald ein Controller in den Grenzbereich kommt oder diesen Überschreitet wird immer zuverlässig die Grenze gezeigt. Mit dem Headset kann man auch öfter die Grenze überschreiten, ohne das es einen Effekt hat. Warum das so ist, kann ich bisher nicht nachvollziehen, denn wenn das Headtracking nicht funktionieren würde, müsste man das ja auch im Spiel merken.

Die Idee von der Kameradurchsicht ist, dass bei Annäherung an die gesetzten Grenzen die Sicht so umgeschaltet wird, dass man die Realwelt sieht und so Kollisionen mit z.B. Wänden oder anderen Gegenständen vermeiden kann. Stellt euch das grob vor wie beim Holodeck in Star Trek vor.

Anfangs konnte ich die Kamera überhaupt nicht zur Zusammenarbeit bewegen. Geholfen hat bei mir, als ich die Index Infrastruktur mit Schaltstecktoden an und ausschalten konnte und die Index + Basisstationen erst hochgefahren habe, wenn der Rechner bereits ins Windows gestartet war. Als ich diese Möglichkeit noch nicht hatte, kam in der Regel als Fehlermeldung “keine Kamerakommunikation möglich”. Ob nun der Strom der Index getrennt wurde, die Treiber gelöscht und neu installiert wurden, die Index neu gebootet wurde – hat alles die Kamera nicht zur Zusammenarbeit bewegt. Irgendwann ging es dann, nachdem ich die Steckdosen verwendet habe.

Ein erweitertet Setupmodus erlaubt es zumindest Grenzbarriere über die vier Eckpunkte zu definieren. Der Modus ist aus meiner Sicht die bessere Variante, da der Spielbereich eh quadratisch sein muss.

Die Inhalte

Wie immer bei VR ist die der initiale WOW-Effekt groß. Plötzlich sitzt man mitten in einem Flugzeug (Flight Simulator), X-Wing (Star Wars Squadrons) oder versucht mit Lichtschwertern dem Beat zu folgen (Beatsaber). In Super Hot findet man sich in Matrix artigen Gefechten wieder (die Zeit wird steht dort, so lange man sich selbst nicht bewegt, desto schneller man sich selbst bewegt, desto schneller läuft die Zeit).

In Half Life Alyx stapfen sogar riesige Roboter und Mutanten durch das Zimmer. Das ganze Spiel ist so ausgelegt, dass man quasi alles anfassen kann und somit VR maximal erlebt. Der Effekt nutzt sich aber schnell ab. Das ist ungefähr so, wie man bei den 3D Filmen am  Anfang auf maximale Effekte gesetzt hat. Das hat anfangs seinen Reiz, verliert ihn aber schnell wieder.

So weit so schön. Realistisch betrachtet findet man aber nur 15-20 VR Spiele, die es sich aktuell lohnt zu spielen. Für mich gewinnen am meisten Simulationen oder simulationsartige Spiele wie z.B. Flight Simulator, Star Wars Squadrons, War Planes usw.

Aber alleine der Flight Simulator könnte fast Grund genug für VR sein, wenn er denn nicht so schlecht programmiert wäre. Für die dargestellte Qualität sind die Leistungsanforderungen ein Witz (extrem zu hoch). Selbst absolute High End Systeme gehen bei eher mittelmäßiger Grafik (man muss die Einstellungen gewaltig runterschrauben) in die Knie.

VR Erfahrungen

VR macht Spaß. Das liegt auch daran, dass damit Spielerfahrungen möglich werden, die sonst nicht möglich sind. Es ist eben schon sehr cool, wenn man plötzlich im Cockpit eines X-Wings sitzt oder auch im Flugzeugcockpit sitzt und ganz normal in alle Richtungen schauen kann. Näher an echtes Fliegen kann man ansonsten nicht herankommen, wenn man nicht gleich in ein echtes Flugzeug steigt. Wenn man den Kaufpreis zu Flügen in echten Flugzeugen in Relation setzt, kommt einem der Preis für das Headset plötzlich nicht mehr so hoch vor.

Nach der initialen Begeisterung versucht man dann aber die Kinderkrankheiten zu beseitigen, die man anfangs eher als “schaue ich mir später an, wird schon zu beheben sein” abtut.

Bei mir waren das mehrere Effekte. Ich hatte immer wieder Mikroruckler, die ich auch bei optimaler (genau diagonal gegenüber) Positionierung der Lighthouse Basisstationen nicht in den Griff bekommen habe.

Egal wie ich die Basisstationen aufgestellt habe, bei schnellen Kopfbewegungen ist das selbst im Steam Startraum passiert. Dabei war es auch egal, ob 80 oder 144Hz ausgewählt waren.

Nach etwas Recherche im Netz scheint das aber eher ein Nvidia (speziell bei der 30er Serie) als ein Index Problem zu sein. Offenbar fällt das bei VR Headsets deutlich mehr auf, als auf dem Monitor. Dort ist mir zumindest diese Art des Ruckelns noch nie aufgefallen. Lt. einem Thread im Nvidia Forum arbeitet man am Problem. Wann es gelöst wird, ist offen. So ganz einfach scheint es auch nicht so sein, da das Problem offenbar schon seit dem Release der 30er Serie besteht. Verursacht wird der Effekt offenbar durch einzelne übersprungene Bilder. Das sieht man selbst bei Bildraten von 144 Hz noch.

Anatomische Besonderheiten

Der Sweetspot (Bereich mit hoher Schärfe) und das Field of View (also der Sichtbereich) sind individuell sehr unterschiedlich. Wenn eure Augen tief innen liegen, dann werdet ihr mit beidem Probleme haben. Das FOV ist umso größer, desto näher ihr an der VR Brille seid. Am besten hättet ihr also ein flaches Gesicht. Bei der Index kann man zwar die Distanz zwischen Display und Auge einstellen aber das funktioniert nur sehr begrenzt. Bei mir sind die Knochen über den Augen oder die Brille im Weg. Ich habe sogar die Linsen von VR Optiker probiert aber auch die helfen diesbezüglich nicht, da sie den Abstand zu den Linsen auch vergrößern.

Beim FOV komme ich horizontal also auf rund 95°, was nicht gerade überragend ist. Das Vertikale FOV ist bei mir oben durch die Knochen über den Augen sehr stark eingeschränkt. Selbst wenn ich nur das FOV nach unten bewerte komme ich vielleicht auf 80°. Keine Ahnung wie man bei dem Test auf 130° kommen kann. Mit meiner Anatomie geht das definitiv nicht. Nach wie vor ist also VR nichts anderes als eine Taucherbrille tragen. So fühlt es sich zumindest an. Das trifft offenbar für alle VR-Brillen abseits der Pimax zu.

Sowohl mit den Linsen als auch mit der Brille hatte ich Probleme bzgl. des Sweetspots im horizontalen Bereich. Wenn man zu weit nach links oder rechts schaut wird es unscharf. Das sind aber Erfahrungen, die bei jedem Tester anders sind. Das hat auch wieder mit der Position der Augen zu tun.

Mein Augenabstand liegt mit 66mm im Normbereich. Diesbezüglich ist die Index übrigens klasse, weil die IPD im 0,1mm Bereich den Abstand anzeigt. Weniger toll ist, dass sich die Einstellung auch gerne mal von selbst ändert bei Kopfbewegungen.

Abseits davon hat man selbst bei weißer Schrift auf schwarzem Grund ständig irgendwelche glare Effekte. Das wird durch eine Brille oder Zusatzlinsen eher noch verstärkt.

Die Bildqualität

Die Displays der Index sind heute im Vergleich bestenfalls Mittelmaß. Die Auflösung ist eher gering verglichen mit vielen anderen Headsets. Das hilft zumindest bei PCs mit weniger Leistung. Trotz der – im Vergleich zu anderen Headsets offenbar – geringen Abstände zwischen den Pixeln lassen sich die einzelnen Punkte problemlos ausmachen. Das nennt sich Fliegengittereffekt.

Der Schwarzwert ist eher mau, selbst die Quest war diesbezüglich aufgrund des OLED Displays deutlich überlegen.

Abseits davon hat das Display sehr gute Bildwiederholraten und die Farbdarstellung ist ok.

Fairerweise muss man aber sagen, dass obige Effekte im Spielbetrieb kaum auffallen. Falls doch, dann am ehesten dadurch, dass man näher ran muss, um etwas lesen zu können. Das Fliegengitter ist schnell vergessen und selbst an den Schwarzwert kann man sich gewöhnen.

Controller

Die Controller habe ich im ersten Moment als nicht viel besser als bei der Quest eingestuft. Das war aber ein Fehler. Die Feinheiten machen es aus. Die Ringe an den Quest Controllern stören da man die vergisst und daher bei Bewegungen öfter mit den Controllern aneinander stößt. Das Problem gibt es bei den Index Controllern nicht. Weiterhin ist die Akkulaufzeit bei den Index Controllern deutlich größer.

Gerade bei Beatsaber merkt man aber auch das deutlich bessere Tracking, das eben wesentlich genauer ist als bei einer Occulus Quest über die integrierten Kameras.

Das Fingertracking ist nach meiner Erfahrung ziemlich ungenau und somit nur bedingt hilfreich. Das stört in etwa so viel wie man es anfangs toll findet, wenn es dann eben nicht der realen Stellung der Finger entspricht.

Die Controller scheinen aktuell die besten am Markt zu sein.

Der Ton

Der Ton ist wirklich klasse und das beste was ich bei einem VR Headset bisher gehört habe. In dem Bereich nichts zu beanstanden und auch nicht viel zu sagen.

Was noch fehlt wäre höchstens Surroundton aber andersrum vielleicht besser nicht. Dann wird das Headset noch schwerer und vermutlich auch hässlicher. 😉

Sonstiges

Ein paar Sachen sind mir sonst noch aufgefallen. Beim Updateprozess muss man jedes Gerät einzeln Updaten. Erst Basisstation 1, dann Basisstation 2, dann Headset, dann Controller 1, dann Controller 2. Ernsthaft? Das ist das Headset was angeblich am einfachsten zu bedienen ist und dann sowas? Wenn ich als Normalanwender updaten will, dann will ich einen Button und fertig. Zumindest als eine Option. Vor allem macht es keinen Sinn auf den beiden Basisstationen und auf den beiden Controllern unterschiedliche Firmwarestände zu haben.

Die Basisstation laufen im Standardmodus rund um die Uhr. Da ist sogar ein Motor für den Laser drin, der immer mitläuft. Strom sparen scheint bei Steam kein Thema zu sein. Den Standbymodus muss man erst manuell aktivieren. Standby bedeutet, dass die Basisstationen immerhin in Bereitschaft gehen (Motor aus), auch dann leuchten die LEDs noch. Auch die Index kennt kein echtes Standby. Die Leuchtdioden leuchten sowohl an den Basisstationen als auch am Headset immer. Somit kann man gleich noch 3 schaltbare Steckdosenadapter zusätzlich planen. Das ist nicht zeitgemäß.

Die Index ist mit Kabel schon ein ordentliches Gewicht auf dem Kopf. Das Kabel stört bei Bewegungen im Raum regelmäßig. Man kommt sich deutlich beschränkter vor, als dies z.B. bei der Quest ohne Kabel der Fall war.

Das Headset wird auch ganz schön warm. einerseits liegt es auf dem Gewicht auf und wenn ihr euch schnell bewegt müsst ihr die Schraube hinten auch schon etwas anziehen, damit das Headset fest am Kopf sitzt, ansonsten habt ihr Trägheitseffekte, wenn ihr den Kopf schnell bewegt und dann abrupt stoppt. Dadurch wird euch allein vom Tragen schon warm darunter. Die Displays helfen dabei noch.

Fazit

Nachdem ich die Occulus Quest vor einem halben Jahr getestet habe und die Valve Index eigentlich in jedem Test als optimale VR Mischung mit perfektem Tracking beschrieben wird, hatte ich persönlich mehr erwartet.

Dabei war ich mit dem Tracking der Controller sehr zufrieden. Mit den Mikrorucklern beim Drehen im Raum war ich aber absolut nicht zufrieden. Dafür kann die Index aber scheinbar nichts (siehe oben).

An den Controllern und am Ton gibt es auch wenig zu bemängeln.

Die Linsenthemen FOV und Sweetspot sind so individuell, dass man die nicht verallgemeinern kann. Dafür ist jeder Mensch zu unterschiedlich. Generell wäre mir ein größeres FOV lieber. In dem Bereich gibt es aber nur Pimax als Konkurrenz, deren VR-Brillen als wenig einsteigerfreundlich gelten. Weiterhin hat Pimax den Ruf quasi keinen Service bieten (auch dann nicht, wenn der Service manchmal aufgrund von Qualitätsproblemen angebracht wäre).

Somit ist mein Fazit: VR ist cool aber die Hardware ist noch immer in den Kinderschuhen und hat noch immer Kinderkrankheiten. Es ist zwar eine nette Spielerei aber haben muss man das nicht zwingend, auch nicht als leidenschaftlicher Spieler.

Am besten wäre vermutlich aktuell die Pimax 8KX. Die kostet aber auch schon 1500€ ohne Zubehör. Das heißt man benötigt trotzdem noch Basisstationen und Controller. Dann hat man ein Headset, bei dem man die Kopfhalterung tauschen muss, da der Ton der Standardhalterung sehr schlecht ist (somit landet man also in Summe schon bei ca. 2100€). Auch bei Pimax scheint es aber Linsenprobleme zu geben (vermutlich sowohl Fertigungstoleranzen  als auch abhängig von den jeweiligen Testern, wenn man Rückschlüsse aus Tests und Benutzerfeedback zieht).

Von VR 2.0 sind wir also leider noch ein ganzes Stück entfernt. Die Bestandteile sind vorhanden aber aktuell gibt es leider keinen Hersteller, der das out of the box und als Set liefern kann oder will, selbst wenn man bereit ist solch hohe Beträge zu bezahlen.

Leselaunen Snow White oder auch nicht

Die Aktion „Leselaunen“ ist ein wöchentlicher Bericht und Austausch unter Buchbloggern über das aktuell gelesene Buch, die Lesemotivation und andere Kleinigkeiten im Leben eines Buchbloggers. Der Leselaunen Bericht erscheint wöchentlich am Sonntag um 20:00 und jeder darf jederzeit mitmachen und seinen Link dann bei Trallafittibooks verlinken. Einfach einen Leselaunen-Beitrag schreiben, verlinken, andere Teilnehmer besuchen/kommentieren und genießen!

Da ich unten ggf. einige Markennamen erwähne, kennzeichne ich den Beitrag hiermit als Werbung.

Aktuelles Buch:

Da ich erst Samstag wieder so richtig mit Leden begonnen habe und heute bei uns eine Geburtstagsfeier stattfindet (nein, nicht meine), muss ich mir noch was aussuchen.

Aktuelle Lesestimmung:

Die Tribute von Panem X Das Lied von Vogel und Schlange - Sozanne Collins

Samstag ganz gut, den Rest der Woche nicht so aber immerhin habe ich mal wieder ein Buch beendet. Die Rezension zu Die Tribute von Panem X Das Lied von Vogel und Schlange ist auch bereits online.

Zitat der Woche:

Es gab ein Problem, wenn man sich aufmachte, die Welt zu verändern: Man war niemals der Einzige. Bei einem endlosen Tauziehen mit mächtigen Gegnern – die nicht nur in die entgegengesetzte, sondern einfach in alle Richtungen zogen – konnte man sich vielleicht ab und zu vorwärtsbewegen, manchmal musste man aber auch ein paar Schritte zur Seite machen. Neal Shusterman, Scythe

Und sonst so:

Bei uns im Unternehmen spürt man die Folgen von dem Corona Shutdown immer mehr. Mittlerweile sind wir bei 10 Tagen Kurzarbeit pro Monat angekommen. Eigentlich soll der Urlaub weg und auch die Überstunden. Somit würde man nur noch ca. 5 Tage im Monat arbeiten. Gleichzeitig sollen aber die Projekte nicht leiden. Einige haben jetzt 0 Tage Kurzarbeit (einige sind ja immer wichtiger) und andere müssen das volle Programm fahren. Das ich die Planung auch ständig ändert (6 Tage, 8 Tage 10 Tage Kurzarbeit pro Monat plant man auch Ständig alles um und kommt real fast nicht mehr zu effektiven Fortschritten).

Etwas schräg finde ich die weltweiten Demonstrationen zum Thema Black Lives Matters vor dem Corona Hintergrund und den Einschränkungen, die man im öffentlichen Leben hat. Auf den Demos werden zwar von vielen die Stofffetzen (die Bezeichnung Schutzmaske ist wohl reichlich übertrieben) getragen, aber der Abstand interessiert dort niemanden.

Als wenn Trump irgendwie interessieren würde, ob im Ausland (Frankreich, Deutschland) irgendjemand auf die Straße geht. Den interessieren doch nicht mal US-Amerikaner, wenn sie nicht zu seiner Wählerschaft gehören.

Nicht das wir uns falsch verstehen, ich finde schon gut, dass es Gegenwind gibt aus der Bevölkerung aber Trump juckt das eh nicht und ich glaube auch kaum das dadurch der latente Rassismus verschwinden wird, den es in den USA schon seit Jahrhunderten gibt. Zumal wir Deutschen aufgrund der Geschichte auch nicht gerade gut geeignet sind um diesbezüglich Kritik an anderen zu üben.

Meine Serverbasteleien unter anderem im Kontext Blog sind nun erledigt. Evtl. fällt noch die eine oder andere Nacharbeit an. Nun ist Plesk als Verwaltungssoftware gekündigt (-6,5€ pro Monat Kosten und einer von meinen beiden VPS ist so verkleinert, dass ich in Zukunft die halbe Größe Buchen kann, sobald der Jahresvertrag ausläuft -4€ pro Monat), dafür verrichtet nun der Raspberry Pi 4b seinen Dienst als lokaler Backupserver.

Bis sich das finanziell rechnet müssen 2-3 Jahre ins Land gehen. Ich würde mittlerweile  weniger Geld für die Speicherlösung am Pi ausgeben (Statt NVMe 1TB SSD eine Standard SSD und ein günstigeres Gehäuse und schon liegt man mindestens 80€ günstiger (-40€ SSD und -40€ Gehäuse) – die Anfangsüberlegung war, dass ich die SSD auch sinnvoll verwenden kann, wenn das Pi Projekt nicht so läuft wie geplant und dann sind NVMe SSDs unterdessen einfach die sinnvollere Variante).

Alle drei Server laufen nun mit Ubuntu 20.04 und ich zwei sind nahezu identisch (was den Administrationsaufwand in Zukunft senken sollte).

Weitere Leselaunen:

* Das erste Mal am Klavier bei Andersleser Shoppen – verrgert – trotzdem tolle Woche bei Taya’s crazy World Snow White oder auch nicht bei Torstens Bücherecke *

Corona Stilblüten

Da werden die Verbrecher sicher vollstes Verständnis haben. Wenn die Polizei keine Zeit hat, kann man schließlich keine Verbrechen begehen!

Wie jetzt? Wenn ich den Notruf wähle kommt niemand und bringt mir neues Klopapier?! Das ist aber wirklich besorgniserregend.

Manchmal sind Ammis oem … knuffig? 😉

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