Die Geschichte von Sin und Miriam 2 – Der Wächter [Buch]

Die Geschichte von Sin und Miriam Der Wächter - Sabine Schulter

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Sabine Schulter

Teile der Serie:

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

 

»Manche Dinge sind für einen so natürlich, dass man erst bei ihrem Verschwinden realisiert, dass man eigentlich keine Ahnung davon gehabt hat.«

Zwei Jahre sind nach den Ereignissen des ersten Buches vergangen. Miriam wird nach wie vor von ihren Wächtern beschützt und ist mit ihrem Medizinstudium beschäftigt. Zusätzlich unterstützt Miriam aufgrund ihrer extrem stark ausgeprägten magischen Fähigkeiten die Wächter bei der Arbeit.

Miriam schwebt ständig in der Gefahr, dass die Suchenden sie entführen.

Er sagte es auf solch eine entwaffnende Art, dass ich beinahe mit einem flotten Spruch geantwortet hätte, wenn Sins Stimmungswechsel von ruhiger Ausgeglichenheit zu einem flammenden Racheengel nicht beinahe greifbar gewesen wäre.

Dabei stoßen die Wächter in Frankfurt auf ein neues Verhalten der Suchenden aufmerksam, die schon wieder einen magischen Baum anzapfen und zu ihren Zwecken verwenden.

Und wie sich zeigt laufen die Spuren in Ägypten zusammen – also dort wo Sin seine Ausbildung beendet hat und Miriam ist ruck zuck wieder mitten im Geschehen.

Welchen Gefahren wird Miriam dieses Mal ausgesetzt sein, nachdem sie im ersten Band schon fast gestorben wäre?

Die Suchenden bekommen in diesem Band mehr Charakter. Scheinbar gibt es auch bei den Suchenden mehr Grautöne, als man es nach dem ersten Band denken könnte. In diesem Band kommen auch Suchende vor, die zumindest scheinbar oder vielleicht auch mit Überzeugung Frieden wollen.

»Keine Sorge, Schatz, einfach ist es an deiner Seite mit Sicherheit nicht«, versicherte mir Sin mit einem finsteren Blick. Ich seufzte und ließ es zu, dass er mir einen Arm um die Taille legte, um mich zu stützen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass seine gute Laune in den letzten beiden Wochen sehr gelitten hatte.

Sins Exfreundin und diverse andere Charaktere spielen auch eine Rolle.

Die Beziehung zwischen Sin und Miriam finde ich nach wie vor toll. Das Buch kommt wieder ohne Beziehungsdramen aus und ich mag die Chemie zwischen den Charakteren. Wie auch im ersten Teil fühlt sich das einfach gut an. Die im ersten Teil beschriebene Wohlfühlatmosphäre habe ich also auch hier. Mag sein, dass einigen das nicht genug Action ist, mir gefällt es.

Miri bringt sich durch ihre selbstlose und aufopfernde Art immer wieder in Gefahr und ihre Wächter zur Verzweiflung. Selbst mir als Leser geht das teilweise so.

Meine Wächter und die drei Jäger unterhielten sich den gesamten Flug hindurch über die Mission, aber ich brauchte meine ganze Willenskraft, um nicht zu hyperventilieren oder jemandem meinen Mageninhalt auf die Schuhe zu spucken.

Die Idee wie die Bäume und die Suchenden in unsere Welt gelangt sind, ist übrigens wirklich gut. Die Erklärung ist nicht angreifbar und einerseits simpel, andererseit komplex und plausibel. Tolle Idee!

Ganz nebenbei werden Themen wie der Hass auf Minderheiten angesprochen. Irgendwer muss ja am eigenen Scheitern oder den eigenen Problemen schuld sein. Das ist aber sehr unterhaltsam und ohne den erhobenen Zeigefinger verpackt.

Der zweite Teil geht wie auch der erste recht geruhsam los, endet aber ziemlich fulminant.

Fazit:

Sin seufzte schicksalsergeben. »Mit dir habe ich mir schon eine Frau angelacht. Alles klar, gib mir eine Minute, dann habe ich eure Position und ihr macht euch dort weg. Ich will nicht, dass ihr noch mehr in Gefahr geratet. Den Rest müssen die Jäger erledigen.«

Toller zweiter Serienteil mit vielen interessanten neuen Charakteren. Erfrischend anders und erwachsener als viele andere Bücher in dem Genre. Ich mag Sabine Schulters Schreibstil. Sie kommt ohne künstliche Dramatik und Cliffhanger aus und man hat trotzdem Lust auf mehr.

Bewertung:

4.5 out of 5 stars 4,5/5

Die Rezension der Serie gibt es hier.

Vergleichbare Serien / Bücher:

Verwandte Serien / Bücher:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Wie sollen denn die magischen Bäume sterben können, wenn sie automatisch dort entstehen, wo sich größere Menschenansammlungen befinden?
  • Den Drachen, der Miri ständig begleitet kann jeder sehen?! Ich war davon ausgegangen, dass der für nicht Magiebegabte unsichtbar ist. Es ergibt nicht viel Sinn, wenn den Drachen jeder sehen kann, weil das an zig Stellen in der Geschichte zu Problemen führen würde.
  • Der Tausch der Fähigkeiten ist aufgrund der geringen Blutmenge unlogisch. Eher wäre es zu erwarten, dass man zusätzlich für einen kurzen Zeitraum auf beide Fähigkeiten zugreifen kann.
  • Die Wächter sind ein durch und durch militärischer und disziplinierter Haufen und nach dem Mordanschlag wird ernsthaft darüber diskutiert, ob die Schüler noch Wächter werden können?!

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Laufen, Essen, Schlafen: Eine Frau, drei Trails und 12700km Wildnis [Buch]

Laufen, Essen, Schlafen: Eine Frau, drei Trails und 12700 Kilometer Wildnis - Christine Thürmer

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Christine Thürmer

Teile der Serie:

  • Laufen, Essen, Schlafen – Eine Frau, drei Trails uns 12700 Kilometer Wildnis (288 Seiten – keine Serie)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

»Weißt du, jeder von euch thruhikern hat seine eigene Geschichte. Euch zuzuhören, das ist für mich wie in einem Buch zu lesen. Nur dass ich in diesem Fall nicht in die Bibliothek gehen und mir ein Buch ausleihen muss – die Bücher kommen von ganz allein zu mir.«

Wie ihr meinem Blog entnehmen könnt, hat es mir die Idee einen Langstreckentrail zu wandern angetan. Daher hat mich auch interessiert was es neben dem Buch von Cheryl Strayed – das zur Hälfte um ihr Leben und Selbstfindung geht – weiterhin noch so an Büchern in dem Kontext gibt.

Dabei bin ich auf dieses gestoßen, das gleich alle drei Langstreckentrails der USA beschreibt. Den Pacific Crest Trail (Westen der USA von Mexiko bis Canada mit ca. 4300km), den Continental Divide Trail (Ostlich vom PCT mit knapp 4200-5000km – Stand 2007) und den Appalachian Trail (im Osten der USA mit 3500km).

»Ihr macht es genau richtig. Lebt euren Traum. Du weißt nie, wie viel Zeit dir dafür noch bleibt.«

Das Buch beginnt mit dem PCT. Die Autorin war körperlich nicht auf den Trail vorbereitet. Sie hat sich auf dem Papier vorbereitet. Ausrüstung geplant, optimiert und Planspiele gemacht (hey, das kommt mir sehr vertraut vor).

Da auf relativ wenigen Seiten drei Langstreckentrails untergebracht sind (mit ca. 13000km Strecke), sind sehr große Sprünge zwischen den Kapiteln. Es liegen oft mehrere hundert Kilometer zwischen den Kapiteln. Einigen gewissen Einblick bekommt man somit zwar aber der ist ziemlich lückenhaft.

Wie alle trail angels bieten die Andersons ihre Hilfe kostenlos an. Sie betrachten die thruhiker einfach als Freunde, die sie noch nicht kennengelernt haben, und freuen sich über deren Unterhaltung und Gesellschaft. Allerdings bezahlen sich das Bier, das Essen und das Benzin für die Wanderer nicht von selbst. Und so hinterlässt beim Abschied jeder der Wanderer eine kleine Spende im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten.

Ich musste an mehreren Stellen im Buch recht herzhaft lachen, weil ich mir die Situationen bildlich vorgestellt habe. Da zieht sich die Deutsche vor den prüfen Amerikanern aus und springt im Evaskostüm ins Wasser.

Die Hiker laufen durch ein Gebiet, in dem es einen Waldbrand gegeben hat. Durch die Asche sehen sie aus wie Schornsteinfeger, als sie im McDonalds einkehren.

Oder auch Striptease im Waschsalon (ich hab mich schon gefragt wie die Hiker das anders lösen).

Rein optisch unterscheidet man sich – abseits des High Tech Zeugs was man dabei hat als Thru Hiker oft nicht von einem Obdachlosen. Interessant ist auch, dass Vegetarier und notorische Fast Food Verweigerer auf dem Trail einfach nicht genug davon bekommen können. Es gibt keine Möglichkeit schneller Kalorien rein zu schaufeln, die man auf dem Trail ziemlich dringend braucht.

Now or Never als ehemaligem thruhiker war bewusst, dass die gemeinsame einmonatige Wanderung für seinen Freund Southpaw eine Belastung auf dem Weg nach Kanada gewesen wäre; etwas, was ihn von der Zielerreichung abgehalten oder ihn zumindest ausgebremst hätte. Und daher hat er abgebrochen, bevor es zur entscheidenden Belastungsprobe gekommen ist. Was ist dir wichtiger: der Trail oder unsere Freundschaft? Denn als echter thruhiker hätte sich Southpaw wohl für den Trail entschieden …

Wenn man sich allerdings Bilder vom Trail anschaue entschädigt das für einiges.

Desto mehr man sich mit dem Thema beschäftigt, desto klarer wird einem, dass es nicht wirklich viel braucht um glücklich zu sein. Thru Hiken ist ja auch immer eine Form von aussteigen auch wenn es nur temporär ist.

Etwas deutlicher als im Buch werden hier die Gefahren deutlich. Die Sierras können aufgrund ihrer Schneepassagen in Kombination mit extremen Gefälle hochgradig gefährlich sein.

Was man im Buch auch sehr eindeutig sieht: Auch das schwächste Glied der Gruppe (was die Kondition angeht), kann auch schnell das stärkste werden, wenn es z.B. um die Querung eines Schneefeldes geht. Natürlich kann man einen derartigen Trail als Solokämpfer bestreiten aber viele tun sich gerade an den problematischen Stellen zusammen.

Der Flug von Seattle nach Los Angeles dauert gerade mal zweieinhalb Stunden. Fünf Monate und einen Tag habe ich gebraucht für diese Strecke, die ich jetzt einfach so überfliege.

Die Thru Hiker halten zwar oft zusammen – gerade in kritischen Passagen – aber es ist auch jeder Einzelkämpfer. Jeder hat das Ziel vor Augen und die Abbrecherquote ist hoch. Die Wahrscheinlichkeit, dass man den Trail erfolgreich beende und bis nach Kanada schafft ist gering. Und auch wenn es oft heißt, dass eine derartige Herausforderung zu einem Großteil eine Mentale Herausforderung ist, können einen körperliche Gebrechen schnell zur Aufgabe zwingen.

Bernd gibt mir eine neue Perspektive. Was ist schon meine Kündigung im Verhältnis zu seinem Schicksal? Ich lerne hautnah zu verstehen, dass es Wichtigeres gibt als Karriere und Geld.

Auch wenn einige auf einem Langstreckentrail Freunde für’s Leben finden, ist das wohl eher die Ausnahme. Die meisten Begegnungen sind eher flüchtig (darin sind die Amerikaner ja eh sehr groß – man kann sich wunderbar eine Stunde mit einem Fremden unterhalten – unverbindlich und man sieht sich nie wieder). D.h. man trifft sich immer mal wieder aber sobald einer irgendwo ein paar Tage Pause einlegen muss (sei es wegen Krankheit, Verletzung oder familiärer Ereignisse), sieht man die anderen oft nicht wieder, obwohl sie vielleicht nur drei Tage hinter oder vor einem sind.

Statt einfach die Risiken abzuwägen, dann eine Entscheidung zu fällen und diese konsequent umzusetzen, habe ich viel zu viel Zeit und Energie auf sinnloses Grübeln verschwendet. Vielleicht sollte ich mehr Dinge im Leben nach diesem Motto angehen. Nicht alles endlos immer wieder infrage stellen – sondern einmal entscheiden und dann einfach handeln.

Die erste Hälfte des Buches beschäftigt sich mit dem PCT. Der CDT (grob 30%) und der Appalachian Trail werden dementsprechend kürzer behandelt.

Christine Thürmer gelingt dabei sogar noch der Karrieresprung zwischen dem PCT (vor dem Sie die Kündigung erhalten hat) und dem CDT wird sie sogar Geschäftsführerin.

Auch in diesem Buch geht es nicht nur um Laufen, Essen, Schlafen wie der Titel es vermuten lässt. Es geht auch sehr viel um die Leute, die man auf den Trails trifft. Zwischen Christine und dem Hikingpartner, den sie auf dem PCT getroffen hat, entwickelt sich auf dem CDT eine Beziehung, die allerdings Licht und Schattenseiten hat und am Ende nicht funktioniert.

Fazit:

Wenn ich wüsste, dass ich in zehn Jahren sterben werde, was würde ich in der mir verbleibenden Zeit machen? Arbeiten, Geld verdienen, Karriere? Nein, sicherlich nicht. Ich würde die Zeit nutzen, um meine Träume zu leben, etwas Ungewöhnliches zu tun.

Das Buch ist irgendwo zwischen unterhaltsam und lehrreich. Es werden irgendwelche Unterhaltungen und Begebenheiten entlang des Trails beschrieben. Aber teilweise sind dabei (ich vermute sehr bewusst) auch Hinweise auf Besonderheiten und Verhaltensweisen enthalten, die es entlang des Trails zu berücksichtigen gilt. Das Buch bewegt sich also recht gekonnt zwischen Unterhaltung und einigen grundlegenden Tipps. Wer sich für Langstrecken Hikes oder einfach mit der Idee einer temporären Auszeit interessiert, dem wird das Buch gefallen.

Seit Monaten muss ich meinen Proviantnachschub in stinknormalen amerikanischen Supermärkten kaufen oder, wenn es ganz schlimm kommt, sogar an Tankstellen. Gesunde und dabei bezahlbare Lebensmittel findet man da selten. Stattdessen ist das meiste völlig überzuckert und mit so vielen Konservierungsstoffen versetzt, dass es den nächsten Atomkrieg unbeschadet überstehen würde.

Oft konnte ich mir die beschriebenen Ereignisse bildlich sehr gut vorstellen und musste herzhaft lachen.

Was einem im Buch auch an mehreren Stellen klar wird: Lebe deinen Traum, wenn es irgendwie geht. Das Leben kann so schnell vorbei sein. Dann hilft alles Geld auf dem Konto nichts…

Die einzige Kritik die ich am Buch habe ist, dass es zu kurz ist. 😉

Wenn ihr weitere Beiträge zum Thema Reisen (und auch zum PCT) sucht, findet ihr sie hier.

Bewertung:

4.5 out of 5 stars 4,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

  • Wandern, Paddeln, Radeln
Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

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Die Geschichte von Sin und Miriam [Serie]

Die Geschichte von Sin und Miriam Die Erwachte - Sabine Schulter  Die Geschichte von Sin und Miriam Der Wächter - Sabine Schulter  Die Geschichte von Sin und Miriam 3 Die Revolution - Sabine Schulter

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Sabine Schulter

Teile der Serie:

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Buch 1:

Irgendwie fühlte ich mich wie ein Hund, auf den keiner aufpassen wollte, aber ich konnte Sophie verstehen und freute mich für sie, dass Fire sich einverstanden erklärte sie mitzunehmen.

Miriam ist 22 Jahre alt und studiert in München Medizin. Sie hatte ihr ganzes Leben lang das Gefühl beobachtet werden. Bis es vor 3 Jahren plötzlich weg war. Nun ist das Gefühl zurück.

Sin hat gerade seine Ausbildung beendet und ist zum 1. Wächter für Miriam ernannt worden. Er war es der Miriam – mit magischer Hilfe unsichtbar – bis vor 3 Jahren beschützt hat, bevor er seine Ausbildung in Ägypten abgeschlossen hat. Nun ist er zurückgekommen. Die Wächter können ihre körperlichen Attribute mit Magie steigern und einen Schild um sich weben, der sie vor Suchenden oder Menschen die nicht erwacht sind beschützt.

Werde dir erst einmal über deine eigenen Gefühle klar, bevor du an seine denkst.« Ich lächelte schief. Damit hatte sie recht.

Miriam erlebt die Phase des Erwachens. Nach dieser Phase kann sie die Magie der Wächter durchdringen und diese sehen. Weiterhin ist sie danach für die Suchenden interessant, weil diese sich von Magie ernähren – besonders von der Magie der Erwachten.

Sin und Miriam finden sich beide direkt interessant und es prickelt zwischen den beiden. Da Miriam Magiefähigkeiten aber außerordentlich hoch sind, werden noch zwei zusätzliche Wächter angefordert. Das Team setzt sind in Summe aus 5 Wächtern zusammen. Eine davon ist nicht sehr umgänglich uns steht auf Sin, der aber ihre Gefühle nicht erwidert.

Er konnte es nicht mit ansehen, wie die sonst so starke Miriam litt. Und doch wusste er nicht, wie er ihr helfen konnte. Die Albträume musste jeder für sich überstehen.

Aufgrund ihres extrem hohen magischen Gespürs soll Miriam auf Wunsch der Anführerin der Wächter als Jägerin tätig werden, um die Population der Suchenden zu dezimieren.

Welchen Bedrohungen wird Miriam ausgesetzt sein? Kann sie ein normales Leben führen oder wird sie ständig in Lebensgefahr schweben?

Ich beschloss alles vorerst zu verdrängen, bis ich mit Sophie darüber gesprochen hatte. Oder mit meiner Mutter. Vielleicht half mir eine andere Sichtweise besser, mit alldem klarzukommen.

Wie bei Sabine Schulter üblich wechseln die Perspektiven. Bei dieser Serie zwischen Sin und Miriam. Das ist interessant und gut gemacht allerdings kann man aus dem Perspektivwechsel durchaus noch etwas mehr rausholen als Sabine Schulter das hier macht. Obwohl nicht aus der Ich Perspektive geschrieben, fühlt ich mich als Leser aber fast so, als wenn direkt aus der Perspektive der Person berichtet wird.

Die Beziehung ist Anfangs eine klassische Dreiecksbeziehung. Bzw. man kann eher sagen, dass Thunder (alle haben Decknamen) versucht in die Kennenlernphase von Sin & Miriam zu pfuschen aber er mag sie nicht.

Hoffentlich sehe ich ihn wieder, war mein erster Gedanke daraufhin. Dann fiel mir die Sache mit dem Erbrechen wieder ein und der herbeigesehnte Zeitpunkt verschob sich um einiges nach hinten.

Ich mochte die Charaktere bis auf Thunder von Anfang an. Der Schreibstil ist – wie ich es von der Autorin bereits gewöhnt bin – sehr natürlich.

Wie üblich bei derartigen Büchern kommen Sin & Miriam, obwohl sie sich sehr mögen, lange Zeit nicht zusammen. In diesem Buch sind die Gründe dafür aber sogar sehr gut nachvollziehbar und selbst ohne Diesen sind die Gründe nicht von der Hand zu weisen. Können Sie diese Schwierigkeiten überwinden?

Ich stütze die Arme auf den Tisch und sah ihm in seine goldenen Augen. »Manche Wagnisse sind es wert, sie einzugehen. Und ich war schon immer der Meinung, dass man sich von Angst nicht abhalten lassen sollte.«

Das Buch erzeugt anfangs absolute Wohlfühlatmosphäre bei mir – zumindest bis zur Mitte des Buches. Danach wird es spannender und somit geht die Wohlfühlatmosphäre etwas dahin. Aber es soll ja auch nicht langweilig werden. 😉

Das Buch ist in sich abgeschlossen. Es gibt also keine bösen Cliffhanger.

Anders als in manchen Jugendbüchern findet hier nicht das hässliche oder zumindest unauffällige / erfolglose Entlein bzw. Enterich das perfekte Gegenstück, sondern beide stehen voll im Leben, sehen gut aus, sind erfolgreich und selbstbewusst (was wohl eindeutig öfter so vorkommt und somit realistischer ist).

Buch 2:

»Manche Dinge sind für einen so natürlich, dass man erst bei ihrem Verschwinden realisiert, dass man eigentlich keine Ahnung davon gehabt hat.«

Zwei Jahre sind nach den Ereignissen des ersten Buches vergangen. Miriam wird nach wie vor von ihren Wächtern beschützt und ist mit ihrem Medizinstudium beschäftigt. Zusätzlich unterstützt Miriam aufgrund ihrer extrem stark ausgeprägten magischen Fähigkeiten die Wächter bei der Arbeit.

Miriam schwebt ständig in der Gefahr, dass die Suchenden sie entführen.

Er sagte es auf solch eine entwaffnende Art, dass ich beinahe mit einem flotten Spruch geantwortet hätte, wenn Sins Stimmungswechsel von ruhiger Ausgeglichenheit zu einem flammenden Racheengel nicht beinahe greifbar gewesen wäre.

Dabei stoßen die Wächter in Frankfurt auf ein neues Verhalten der Suchenden aufmerksam, die schon wieder einen magischen Baum anzapfen und zu ihren Zwecken verwenden.

Und wie sich zeigt laufen die Spuren in Ägypten zusammen – also dort wo Sin seine Ausbildung beendet hat und Miriam ist ruck zuck wieder mitten im Geschehen.

Welchen Gefahren wird Miriam dieses Mal ausgesetzt sein, nachdem sie im ersten Band schon fast gestorben wäre?

Die Suchenden bekommen in diesem Band mehr Charakter. Scheinbar gibt es auch bei den Suchenden mehr Grautöne, als man es nach dem ersten Band denken könnte. In diesem Band kommen auch Suchende vor, die zumindest scheinbar oder vielleicht auch mit Überzeugung Frieden wollen.

»Keine Sorge, Schatz, einfach ist es an deiner Seite mit Sicherheit nicht«, versicherte mir Sin mit einem finsteren Blick. Ich seufzte und ließ es zu, dass er mir einen Arm um die Taille legte, um mich zu stützen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass seine gute Laune in den letzten beiden Wochen sehr gelitten hatte.

Sins Exfreundin und diverse andere Charaktere spielen auch eine Rolle.

Die Beziehung zwischen Sin und Miriam finde ich nach wie vor toll. Das Buch kommt wieder ohne Beziehungsdramen aus und ich mag die Chemie zwischen den Charakteren. Wie auch im ersten Teil fühlt sich das einfach gut an. Die im ersten Teil beschriebene Wohlfühlatmosphäre habe ich also auch hier. Mag sein, dass einigen das nicht genug Action ist, mir gefällt es.

Miri bringt sich durch ihre selbstlose und aufopfernde Art immer wieder in Gefahr und ihre Wächter zur Verzweiflung. Selbst mir als Leser geht das teilweise so.

Meine Wächter und die drei Jäger unterhielten sich den gesamten Flug hindurch über die Mission, aber ich brauchte meine ganze Willenskraft, um nicht zu hyperventilieren oder jemandem meinen Mageninhalt auf die Schuhe zu spucken.

Die Idee wie die Bäume und die Suchenden in unsere Welt gelangt sind, ist übrigens wirklich gut. Die Erklärung ist nicht angreifbar und einerseits simpel, andererseit komplex und plausibel. Tolle Idee!

Ganz nebenbei werden Themen wie der Hass auf Minderheiten angesprochen. Irgendwer muss ja am eigenen Scheitern oder den eigenen Problemen schuld sein. Das ist aber sehr unterhaltsam und ohne den erhobenen Zeigefinger verpackt.

Der zweite Teil geht wie auch der erste recht geruhsam los, endet aber ziemlich fulminant.

Buch 3:

Und wenn ich mich in dieser Sache schon weltweit stark machen wollte, wo sollte ich dann aufhören? Überall auf der Welt litten Unschuldige. Alles Leid zu lindern war ein utopischer Wunsch. Es musste für mich vorerst genügen, dass ich meine Zukunft als Ärztin plante und derweil die Jäger gegen die Suchenden unterstützte.

Das dritte Buch beginnt zwar mit einem zeitlichen Versatz aber inhaltlich nahtlos dort wo der zweite Teil geendet hat. Die Bedrohung durch die Suchenden in Ägypten ist geringer geworden, da die Wächter einen Angriff führen konnten, der die Rudel zersprengt und ohne Führung zurückgelassen hat.

Allerdings gibt es offenbar weitere Wächter, die sich der Meinung anschließen, dass es einfacher ist, die Erwachten zu töten, als sie zu schützen. Somit würde den Suchenden die Möglichkeit genommen sich schnell zu vermehren.

Direkt zu Beginn des Buches wird ein Erwachter von seinem Wächter in Deutschland getötet. Die Gefahr für Miriam ist also mal wieder groß und wie sich in dem weiteren Verlauf zeigt, nicht nur für sie.

Wie klingt das für dich?« Leise musste ich lachen. »Als ob mein Hund gestorben wäre und du mir deswegen einen schönen Tag machen möchtest.«

Es scheint zumindest so, als wenn die fanatischen Ideologien das Motiv der Angreifer sind, oder steckt vielleicht noch viel mehr dahinter?

Mir hat beim zweiten Buch schon gefallen, dass eine Zeitspanne zwischen den Büchern liegt und der Leser nicht genau die Umstände und Rahmenbedingungen vorfindet, mit denen der vorherige Teil beendet wurde. Damit wird der Start direkt interessanter.

Man bekommt als Leser eben nicht genau die Situation vorgesetzt, die man erwartet hat. Das ist auch in diesem Band der Fall.

»Nein, das meinte ich nicht, sondern dass du meine Welt so bereicherst. Dass du alles dafür tun würdest, um mir ein Zuhause zu geben, und dass du mich so sehr liebst, dass du sogar daran zerbrechen würdest, wenn du mich verlieren solltest. Du hast keine Ahnung, was du mit deiner Art, deinem ganzen Wesen in mir auslöst. Aber ich genieße es so sehr!«

Die Geschichte erweckt anfangs den Eindruck, als wenn der Handlungsstrang aus dem zweiten Teil einfach fortgeführt wird. Als Leser tappt man lange Zeit im Dunkeln welche Motive und Akteure hinter den Aktionen stecken.

Der Schreibstil ist nach wie vor toll und ich bin diesbezüglich ziemlich begeistert von den Büchern von Sabine Schulter.

Sin und Miriam sind als Charaktere nach wie vor toll und auch die Chemie zwischen den Wächtern und ihr ist super. Einige Charaktere, die man im zweiten Teil liebgewonnen hat, tauchen auch in diesem Buch wieder auf. Somit findet man in diesem Buch also eine Mischung aus den Charakteren von Teil eins und zwei.

Lediglich am Ende ist man als Leser den Akteuren voraus und erkennt den Verräter schon etwas vorher, obwohl man nicht mehr Informationen hat als sie selbst. Das Ende ist leider insgesamt etwas schwach und nicht realistisch. Das kann den Eindruck einer ansonsten überragenden Buchserie aber nur leicht trüben.

Fazit:

Die Serie ist insgesamt herausragend.

Die Autorin hat einen wirklich angenehmen Schreibstil, der sich absolut natürlich anfühlt.

Im ersten Teil kommt über weite Teile eine Wohlfühlatmosphäre auf. Die Beziehung zwischen Sind und Miriam ist wirklich klasse. Besser kann eine Partnerschaft nicht sein.

Der zweite Teil führt diverse neue Charaktere ein und liest sich genauso gut wie der erste.

Und im dritten überschlagen sich die Ereignisse.

Bewertung:

4.5 out of 5 stars 4,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Eine Person wird seit ihrem 10. Lebensjahr jeden Tag bewacht und dann als es für die Person durch das Erwachen gefährlich wird, bewacht sie keiner und stattdessen hinterlässt man ihr eine Nachricht, dass sie doch bitte zu Hause bleiben soll und zwar ohne Grund?! Das macht überhaupt keinen Sinn.
  • Ein Viertel der Weltbevölkerung sind Limare (ok und das hat sich bis zu den Menschen nicht rumgesprochen?) und die meisten davon sind Wächter. Also sind wir im Milliardenbereich.
  • Was hilft einem als Wächter eine Hellebarde? Die kann man doch eh nirgends mitnehmen
  • Wenn angeblich so wenig wie möglich Wächter von den Erwachten wissen sollen ist es nicht so schlau sie ins Rathaus zu bringen, wo diverse Limare sind. Auch später lernt Miriam so viele Limare kennen, dass von Geheimnis keine Rede sein kann. Im zweiten Buch weiß sogar ein ganzer Stützpunkt über Miri bescheid.
  • Wie soll die Existenz der Limare vor den Menschen verborgen werden, wenn die Limare mit ihren Wächtern, Trainingsräumen und Waffenkammern das halbe Rathaus belegen?
  • Wenn die Suchenden wissen wo Miris Wohnung ist und sie umzieht, dann sollten sie danach auch wissen wo Sins Wohnung ist.
  • Wie sollen denn die magischen Bäume sterben können, wenn sie automatisch dort entstehen, wo sich größere Menschenansammlungen befinden?
  • Den Drachen, der Miri ständig begleitet kann jeder sehen?! Ich war davon ausgegangen, dass der für nicht Magiebegabte unsichtbar ist. Es ergibt nicht viel Sinn, wenn den Drachen jeder sehen kann, weil das an zig Stellen in der Geschichte zu Problemen führen würde.
  • Der Tausch der Fähigkeiten ist aufgrund der geringen Blutmenge unlogisch. Eher wäre es zu erwarten, dass man zusätzlich für einen kurzen Zeitraum auf beide Fähigkeiten zugreifen kann.
  • Die Wächter sind ein durch und durch militärischer und disziplinierter Haufen und nach dem Mordanschlag wird ernsthaft darüber diskutiert, ob die Schüler noch Wächter werden können?!
  • Den Ansatz die Erwachten zusammen zu ziehen finde ich nicht logisch. Die Angreifer haben alle Zeit der Welt. Warum soll man angreifen, wenn man den Feind viel leichter aushungern kann?
  • Die offenen Kämpfe der Drachen, Wächter und Suchenden sind nicht so ganz logisch. Wie soll dass denn die Bevölkerung nicht mitbekommen?
  • Die Argumentation, dass die Jäger nur Befehle befolgen ist ziemlich schwach aus meiner Sicht. Mag ja sein, dass man beim Militär so tickt, dass man nur die Befehle des direkten Vorgesetzten zu befolgen hat, auch wenn man weiß, dass man denen des nächsthöheren Vorgesetzten genau zuwider handelt.
  • Das sich eine Anführerin der Jäger und Wächter auf einen Kampf um die Führung einlässt, obwohl es dazu weder Regelungen, noch einen Grund gibt, halte ich für reichlich unrealistisch. Das Ende vom letzten Band wirkt somit etwas gekünstelt. Bei der Auswahl des Führers der Jäger & Wächter ist es vollkommen irrelevant, ob derjenige am besten kämpfen kann.

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Mederia [Serie]

Sorell & Telheria Meridias erste Ignis - Sabine Schulter    Mederia 1 Aufziehende Dunkelheit - Sabine Schulter  Mederia 2 Kampf um Tetra - Sabine Schulter  Mederia 3 Die versiegelten Hallen - Sabine Schulter

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Sabine Schulter

Teile der Serie:

  • Zusätzlich verfügbar: Sorell & Telheria: Mederias erste Ignis (66 Seiten)
  • Mederia 1 – Aufziehende Dunkelheit (480 Seiten)
  • Mederia 2 – Kampf um Tetra (488 Seiten)
  • Mederia 3 – Die versiegelten Hallen (508 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Sorell & Telheria

„Das … ich … also“, beginne ich völlig neben mir und drehe mich tatsächlich einfach nur einmal im Kreis. Zum Glück befinden wir uns am Strand, denn wenn wir uns in einem Haus befinden würden, wäre ich längst in eine Wand gelaufen.

Die Geschichte dreht sich Darum wie Sorell (der als Holzfäller arbeitet) und Telheria (die in einer Wäscherei arbeitet um ihre Eltern beim Durchfüttern der vielen Geschwister zu Unterstützen).

Tel wird bei der Arbeit gemobbt und und sucht Trost bei Sorell. Die beiden verlieben sich Hals über Kopf ineinander. Vielleicht bin ich zu wenig naiv optimistisch für derartige Geschichten. Erfahrungsgemäß passiert es selten bis nie, dass einem der Traumprinz / die Traumprinzessin vollkommen ohne eigenes Zutun über den Weg läuft und sich dann nicht mal abwimmeln lässt, wenn man sich selbst griesgrämig verhält.

Die Entstehung der ersten Ignis ist dann aber schon interessant und insofern wirklich ein guter Teaser für die Hauptgeschichte. Der Teil entschädigt für den sehr seichten Einstieg. Diese Kurzgeschichte beantwortet einige Fragen, die in der Hauptgeschichte nicht beantwortet werden, ist aber optional.

Buch 1:

Manchmal ist es für die eigene Gesundheit besser, gewisse Dinge nicht zu wissen oder zu sehen. Du wirst irgendwann der Sache gewachsen sein und zurückkehren. Und dann kannst du vielleicht mit den restlichen Überlebenden alles neu aufbauen. Bis dahin konzentrier dich auf deine neue Aufgabe.

Der kleine Dämonenprinz Gray darf als Kind einen Blick auf sein Schicksal werfen. Dabei erfährt er wer in seinem Leben am meisten verändern wird. Zusätzlich erlebt er kurze Visionen, die irgendwo aus seinem zukünftigen Leben gegriffen sind aber mit der Person (seinem Schicksal) in Zusammenhang stehen.

Danach folgt ein Zeitsprung und die Geschichte geht 22 Jahre später weiter. Gray ist also 27 Jahre alt.

Direkt zu Beginn des Buches erfährt der Leser, dass die Mamorfeste im Osten, die lange als unbesiegbar galt und von Dämonen bewacht wurde, gefallen ist.

Schnaubend stampfte sein Hengst mit einem Huf auf den Boden. „Wollen wir unsere Reise beginnen?“ Lana blickte noch einmal zurück, doch die Bäume verbargen den Blick auf ihre zerstörte Heimat. Seufzend nickte sie und schwang sich ebenfalls auf den Rücken ihres Pferdes.

Lana lebt auf der anderen Seite des Landes Mederia in einer Stadt namens Ignis Fatuus und gehört dem Volk der Ignis an. Ihr Bruder besitzt die magische Fähigkeit des Traumwebens und sieht voraus, dass auch Ignis Futuus angegriffen werden wird.

Weiterhin eröffnet ihr Bruder ihr, dass sie sich während des während des Frühlingsfestes etwas mit Lana passieren wird, dass sie aus der Stadt forttreiben wird.

Ihr Bruder behält Recht. Die Stadt wird angegriffen und fällt. Lana kann fliehen und sie soll das Schicksal des ganzen Landes beeinflussen können. Ihre Flucht wird ihr durch Gray ermöglicht, der sie rettet.

„Hast du gesehen, wie finster mich alle gemustert haben? Als wäre ich nackt durch den Gastraum gelaufen.“ Bei dieser Bemerkung musste Gray lachen. „Glaube mir, dann hätten sie sicher nicht mehr so finster geschaut.“

Da bereits zwei Städte gefallen sind, bleibt Gray und Lana nur die Flucht zu den Elben. Werden die Elben sich gegen die übermacht verteidigen können?

Wie wird sich das Schicksal auf die beiden Auswirken und wie können sie ihr etwas gegen die scheinbar übermächtigen Feinde unternehmen?

Der Einstieg mit Fetzen aus der Zukunft ist ein sehr geschickter Ansatz um den Leser einzufangen und gehört in der letzten Zeit eindeutig zu den kreativeren Eröffnungen eines Buches, die ich gelesen habe.

„Weißt du“, antwortete er schließlich und sah dabei wieder nach vorn. „Es ist egal, ob wir ein großes oder ein ganz kleines Rad im Gefüge der Welt sind. Das Wichtige ist, dass wir zu diesem Gefüge gehören. Keine Apparatur der Welt funktioniert, wenn die kleinen Rädchen kaputt sind. Jeder von uns kann seinen Beitrag dazu leisten, dass große Dinge geschehen. Selbst wenn wir sie nur anstoßen. Also zweifle nicht an dir, sondern mache das, was du für richtig hältst.“

Bei dieser Buchserie handelt es sich um ganz klassische High Fantasy mit Dämonen (die aber nicht Böse, sondern gut sind), Elben, Menschen. Banshees und allerhand anderen Wesen teilweise mit magischen Fähigkeiten. Es werden dabei nicht immer klassische Pfade betreten (Elben beherrschen hier keine Magie!).

Man erlebt die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, deutlich mehr als bei anderen Büchern. Das passt zu einem Fantasiebuch wie diesem aber sehr gut.

Die ganze Art und Weise der Erzählung fühlt sich sehr stimmig an. Für mich passt alles wunderbar zusammen. Das Schicksalsthema zieht sich z.B. durch das ganze Buch – ich halte von Vorbestimmung normalerweise nichts – aber in Fantasybüchern finde ich das völlig in Ordnung. Die Welt ist Fantasievoll und kreativ.

Man findet in dem Buch die ganz klassischen Fantasyzutaten neu gemischt und zwar ganz hervorragend.

„Dein Mitgefühl ehrt dich, aber du musst dir nicht immer solche Gedanken machen. Entscheidungen bringen Konsequenzen und mit denen muss man leben. Das wir hier unten sind, ist nicht deine Schuld, also brauchst du auch nicht die Verantwortung zu übernehmen. Lass uns das Beste aus der Situation machen.

Die Charaktere sind zur Abwechslung mal nich naiv und schwer von Begriff, sondern agieren ziemlich schlau.

Die Erzählperspektive ist keine ich-Perspektive aber der externe Beobachter weiß auch nicht alles und manchmal hat man den Eindruck, als wenn er nur das Wissen der Person hat, die gerade primär im Fokus steht. Das ist also ein gefühlt wie eine ich Perspektive, ohne dass sie wirklich verwendet wird.

Schön finde ich auch, dass es sich bei Gray und Lana nicht um Liebe auf den ersten Blick handelt. Die beiden mögen sich zwar und als Leser ergibt sich der Eindruck, dass sich zwischen den beiden etwas entwickeln könnte oder sollte aber in dem ersten Buch verbindet sie eher Freundschaft.

Ich kenne die Überlieferungen und weiß, welche Plätze die Gestaltwandler vor mir in der Welt eingenommen haben. Aber ich bin doch nur ich. Wie soll ich in ihre Fußstapfen treten oder auch nur von Wichtigkeit für den bevorstehenden Krieg sein? Das kann ich mir einfach nicht vorstellen.“

Auch wenn die eine oder andere Feministin sicherlich Lana kritisieren wird. Wenn man sich die Umstände anschaut in denen sie lebt, ist es ganz natürlich, dass sie als Frau nicht die totale Selbstsicherheit und das Selbstvertrauen hat, das Gray als Prinz besitzt. Er hat halt auch einen ganz anderen Werdegang gehabt als Lana.

Was ich auch sehr erheiternd finde, das oft auf irgendwelche pathetischen oder verklärten Aussagen ein Spruch kommt, der einen wieder auf den Bogen der Tatsachen zurückholt.

Buch 2:

Ohne eine Erwiderung von Mihana abzuwarten, wandte sich Lana ab, um zum Balkon zu gehen. Ihre Schritte waren vor Wut ungewohnt schwer, aber sie erhob sich leicht in die Luft, als sie von der Brüstung sprang. Gray bemerkte Mihanas zufriedenes Gesicht und lächelte, weil die Kriegerin genau das bekommen hatte, was sie sich erhofft hatte: Gegenwehr.

Lana ist eine Gestaltwandlerin. Das bedeutet, dass sie neben der Form ihres eigenen Volkes andere Formen annehmen kann. Die letzte Gestaltwandlerin hat vor 300 Jahren gelebt und im Krieg mit den Südländern einen entscheidenden Einfluss gehabt. Lana ist keine Kriegerin und wollte die Rolle nie, in die sie jetzt hineingezwängt wird. Auf Ihrer Flucht aus ihrer Heimatstadt, die bei einem Angriff der Südländer weitgehend zerstört wurde, hat sie den Dämonen Gray kennengelernt, der ihr seitdem mehrfach das Leben gerettet hat.

Nachdem Lana und Gray die Elben vor dem Angriff der Südländer gewarnt haben und entscheidend zu deren Verteidigung beigetragen haben, haben sie in der Hoffnung auf Hilfe einen der letzten Drachen befreit. Anschließend kam es zu einer zufälligen Begegnung mit den Ostländern, die sich Lana und Gray auf dem Weg Richtung Tetra – der letzten Bastion gegen die Südländer –  angeschlossen haben.

Lana lächelte traurig. „Ich weine nicht um Euch. Ich weiß, dass Ihr das alles mit Stolz getan habt. Aber ich weine um das, was Ihr erleiden musstet. Das Grauen, die Angst, den Schmerz. Ich wünschte, dass Ihr diese Erfahrungen nie hättet machen müssen.“

Da Lana bei der Rettung des Drachen fasst ihr Leben verloren hätte, sah Gray nur noch die Möglichkeit eine Seelenpartnerschaft mit ihr einzugehen, um ihr einen Teil seiner Lebensenergie zu übertragen und ihr Leben zu retten. Wie wird sein Volk darauf reagieren?

Es sieht so aus, als wenn in Tetra die entscheidende Schlacht geschlagen wird. Aber wird die Kraft der Verbündeten reichen? Wie lange kann sich Tetra dem Ansturm aus dem Süden widersetzen.

Das erste Buch habe ich am Wochenende verschlungen, dem zweiten ist es gelungen, dass ich mich den ganzen Montag lang auf den Feierabend gefreut habe und es gar nicht erwarten konnte weiter hu lesen. Das hatte ich jetzt schon eine Weile nicht mehr und genau so müssen gute Bücher sein.

„Hey, Wildkatze, bezirze meinen Bruder nicht. Ich bin hier, als komm schon“, reizte Famir sie und streckte sich, um seine Muskeln zu lockern. „Vermisst du es etwa schon, meine volle Aufmerksamkeit zu bekommen?“, fragte Lana kühl zurück. Gray belustigte das Verhalten der beiden. Zwischen ihnen hatte sich scheinbar eine große Freundschaft entwickelt und Lana konnte seinem Bruder durchaus Konter geben.

Sabine Schulter gelingt des Öfteren auch eine hervorragende Situationskomik, was das Lesen noch etwas versüßt.

Lena war im ersten Buch noch wenig selbstbewusst, obwohl ihre Fähigkeiten zu diesem Zeitpunkt schon überdurchschnittlich waren. Aber andersrum will wohl niemand in die Rolle eines glorifizierten Helden gedrängt zu werden, ohne dieser entsprechen zu können.

Ich finde es gut, dass die Charaktere immer wieder ins Grübeln kommen und Dinge hinterfragen.

Ich war mir in diesem Buch über weite Strecken nicht sicher, ob sich aus der freundschaftlichen Beziehung zwischen Lana und Gray mehr entwickeln kann oder nicht. Das ist mal was anderes. Ich stehe zwar auf happy ends aber leiden will ich vorher doch mit den Figuren und die Handlung sollte eben auch nicht zu offensichtlich sein. Das ist in diesem Buch sehr gut gelungen.

Ich beschwere mich in den Rezis öfter, dass nicht genug Emotionen rüber kommen. Hier ist alles vorhanden und zwar wirklich intensiv und dramatisch.

Wie man also hört – das Buch könnte meiner Meinung nach kaum besser sein.

Buch 3:

„Es ist lustig, wie gut man dir im Gesicht ablesen kann, was in dir vorgeht“, verriet ihr die Elbin. „Zuerst hast du dich eindeutig über meine Worte gefreut, dann hast du nachgedacht und nun siehst du aus, als ob die Welt morgen untergeht. Woran denkst du?“

Tetra konnte mit der Hilfe der Elben, der Ostländer, von Lana, den Dämonen und den Drachen bisher  standhalten. Aber das hat einen hohen Preis gefordert. Lana wurde von der eigenen Schwester verraten und anschließend gefoltert und dauerhaft gezeichnet. Das betrifft sowohl ihren Körper als auch die Dunkelheit, die in ihr eingepflanzt wurde. Lanas Scherbe wurde entwendet. Dauerhaft kann Tetra gegen den Feind nicht bestehen und somit bleibt Lana und ihren Gefährten nur die Flucht nach vorn.

Sie müssen den Feind auf seinem eigenen Territorium vernichtend schlagen. Doch den Kampf kann nur Lana führen. Hat sie gegen einen so übermächtigen Gegner überhaupt eine Chance? Warum sollte gerade sie erfolgreich sein, wenn es beim letzten Krieg vor 300 Jahren auch nicht gelungen ist?

„Ich widerspreche dir nicht, aber … trotzdem haben wir alle Angst und sind unsicher“, murmelte Lana leise. „Wie könnte es auch anders sein? Wir sind Wesen, die das Vermögen haben, an die Zukunft zu denken, und da bleiben auch die schlechten Möglichkeiten nicht außen vor. Aber wenn ich nur an das Jetzt denke, nur an diesen Moment, dann weiß ich, dass du es schaffen wirst, Lana.“

Wird sie sich dabei am Ende sogar selbst opfern müssen?

In dem Buch ist mir etwas nervig aufgestoßen, dass gut 15% Wiederholung der ersten beiden Teile sind. Ich weiß ja, dass die Verlage das offenbar von den Autoren verlangen, dass in jedem Buch einer Serie die Vorgängerteile durchgekauft werden aber hier fand ich das schon etwas arg. Es mag auch daran liegen, dass es für mein Empfinden in diesem Buch ziemlich verkrampft wirkt, weil die Charaktere so einiges von sich geben was nicht wirklich viel Sinn macht, nur um die Geschichte der Vorgängerteile aufzufrischen (zwei Beispiele: Lana vergisst Namen von Tieren, die sie ihnen selbst gegeben hat – das passt nicht zu ihr und Gray spricht von Ereignissen, die Lana nicht „gefallen – nein Folter gefällt, den wenigsten Menschen… – die Formulierung ist also mehr als unglücklich).

Mach dir also deswegen keine Gedanken, du hast schließlich Wichtigeres in der Welt zu tun.“ „Gibt es etwas Wichtigeres, als das oder eher diejenigen, für die man kämpft?“ Auf Lanas Frage hin blinzelte Talien überrascht und schüttelte schließlich den Kopf. „Nein, da hast du recht.

Ich frage mich ja immer, ob es Leute gibt, die den dritten Teil einer Serie lesen, ohne dass sie die vorherigen gelesen haben aber vermutlich gibt es genug, die eine Zusammenfassung der Vorgängerteile zu schätzen wissen.

Lana und Gray tasten sich trotz der äußeren Umstände ganz langsam aneinander ran nur um sich dann von Banalitäten zurückhalten zu lassen, die vollkommen unwichtig sind.

Alles steuert hier auf das große Finale hin. Der letzte Teil ist leider nicht ganz so gut wie die beiden Vorgänger. Der Weg auf generisches Territorium erinnert mich ein wenig an den langen Weg nach Mordor in Der Herr der Ringe.

„Na?“, rief sie ihnen schon von Weitem aus zu. „Wie war ich?“ „Erfolgreich, würde ich sagen“, erwiderte Famir genauso laut. „Aber du hast mir Angst gemacht. Wenn du schon so gut eine Faelesgöttin spielen kannst, will ich gar nicht wissen, wie du als Königin der Dämonen sein wirst. Wehe, du scheuchst mich dann umher.“

Der letzte Teil hat mir nicht ganz so gut gefallen wie die beiden vorherigen. Vor allem der erste Teil des Weges lässt etwas die Spannung vermissen, die sich durch die vorherigen Bücher durchgezogen hat.

Fazit:

Mederia ist eine sehr unterhaltsame Buchserie um Lana und ihre Erlebnisse in einer fantasiereichen Welt. Von tollen Abenteuern, glaubwürdigen Charakteren und Dramatik ist alles dabei was man sich wünschen kann.

High Fantasy von ihrer besten Seite, auch wenn das letzte Buch nicht ganz mit den vorherigen mithalten kann. Das ist aber Jammern auf sehr hohem Niveau.

„Wir beide haben diese Reise als Fremde begonnen und zwischen uns hat sich eine Freundschaft entwickelt, die ich sehr zu schätzen gelernt habe, Lana. Deine positive Sicht und die Freude, die du selbst an kleinen Dingen entwickelst, zeigen mir jeden Tag aufs Neue, wie schön unsere Welt ist, selbst wenn die Zeiten dunkel sind. Du siehst das Wichtige in den Details.

Ganz großes Lesesuchtpotenzial und die Serie hat mich hervorragend unterhalten. Ich hoffe, dass die Autorin noch Lust auf diese Welt hat und noch mehr über Mederia und seine Bewohner schreibt.

Der einzige Wermutstropfen ist die Menge an kleinen Fehlern bzgl. der Rechtschreibung. Ich mache die zwar auch ständig, aber ich schreibe ja auch keine Bücher. 😉 Für die Bewertung macht das aber aus meiner Sicht keinen Unterschied.

Bewertung:

4.5 out of 5 stars 4,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Elementar

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Seite 72 Buch 1 – Da habe ich den Anschluss verloren. Der dunkle Ritter und die Banshee sind irgendwo in der Stadt. Lana ist außerhalb der Stadt im Wald. Wie kann sie die beiden belauschen?
  • Was bitte Jagd Sinsa denn, wenn er nichts berühren kann außer Lana?
  • Das Lana mit einem Schwert zu dem Elbenkönig vorgelassen wird, halte ich für unwahrscheinlich
  • Seite 290 Buch 1 – Was für diener sollen Kathasis helfen wollen und warum? Das ergibt keinen Sinn
  • Die Aktion von Jose ist der Hammer. Einfach mal Lana opfern und dann nicht mal einen Blick zurück werfen und nichts wie weg.
  • Wie kann Jose eigentlich wie ein Drache rufen, wenn sie sich nicht verwandeln kann?
  • Bei dem ersten Gespräch mit den Menschenköniginnen könnte man den Eindruck gewinnen, dass Lana scharf darauf ist sich im Kampf einzubringen. Wie kommen die Königinnen zu dieser Annahme? Lana hat das nie behauptet und es war eher das Gegenteil der Fall. Davon mal abgesehen geht Meroma so rüde mit Lana um, dass man sich schon fragt, ob sie sich im klaren darüber ist, dass sie Lana mehr benötigt als das andersrum der Fall ist. Danach wird von Meroma argumentiert, als wenn Lana um die Unterredung gebeten hätte und als wenn die Teilnahme an den Besprechung automatisch impliziert, dass sie sofort im Kampf eingreift. Die erste Aussage ist schlicht falsch und die zweite unlogisch. Das ganze Gespräch führt den angeblich besonnenen und fairen Führungsstil komplett ad absurdum. Auch Lanas Mutter zu verärgern, die scheinbar die Rolle der Anführerin der Ignis übernommen hat ist dumm und sicher kein guter Führungsstil.
  • Die Drachen sind alles andere als die Edlen Weltverteidiger als die sie hingestellt werden. Wenn Gray Lana nicht gerettet hätte, wäre Lana bei der selbstsüchtigen Befreiungsaktion von Jose drauf gegangen. Desto ironischer, dass die Drachen danach das Potenzial von Lana bewerten und befinden, dass sie es Wert ist, dass die Drachen sie unterstützen.
  • In Buch 2 S. 206 gibt Tesha plötzlich einen Kommentar ab. Er wurde aber vorher nicht erwähnt und hat die Drachen auch nicht begrüßt.
  • Was Lanas Schwester getan hat, geht mal überhaupt nicht. Da zählt auch nicht die äußere Beeinflussung oder die Pubertät – das ist versuchter Mord an der eigenen Schwester. Wenn man dann noch überlegt, dass ihr die Folter auch bewusst war… das spottet schon jeder Einstufung. Sie ist nicht besser als die Gegenpartei. Davon abgesehen hat sie auch noch den sichersten Splitter an den Feind übergeben, der noch vorhanden war und somit beste Voraussetzungen für die Weltherrschaft des Feindes geschaffen.
  • Cyanea ist auch der Hammer. Ich möchte mich schon vorher bei die entschuldigen für die Folter, die du bekommst bis du gebrochen bist. Als wenn man sich dafür entschuldigen könnte, dass man jemanden Foltert oder das man das zulässt.
  • Ich finde es reichlich auffällig mit zwei Drachen an der Seite in Richtung Mamorfeste zu fliegen. Aufgrund der geringen Entfernung der Feste besteht durchaus die Gefahr, vom Feind aufgegriffen zu werden. Vor allem nachts wäre der Angriff ein Leichtes, da die gefährlichsten Einheiten des Feindes auch fliegen können und die Drachen dann offenbar fast machtlos sind. Die beschleunigte Wundheilung dürfte 2h Flug in beide Richtungen und das Risiko kaum aufwiegen. Es hat in allen Punkten funktioniert aber das Risiko war immens groß.
  • Wie Lana und Gray es schaffen das offensichtliche zu übersehen ist schon beeindruckend. Aber andererseits irgendwie auch süß. Zumal man in der Position des allwissenden Beobachters auch leicht Reden hat…
  • Wieso zieht Lana eine Zeit nach der Entführung wieder allein durch die Stadt? Erst wird ein Riesentheater gemacht, dass man sie ja beschützen muss und dann plötzlich nicht mehr?
  • So schnell wie der Gegner bisher immer alles durch Spitzel erfahren hat, ist es sehr unglaubwürdig, dass Lanas Abwesenheit nicht vor Aufbruch der Reise, oder direkt danach dem Feind bekannt wäre.
  • Die ständige Wiederholung, dass Lana meint an Grays Seite keinen Platz zu haben, weil er König wird ist etwas nervig. Es gibt überhaupt keinen Grund für sie das anzunehmen. Eher ist das Gegenteil der Fall, weil sie eh schon eine Seelenbindung mit ihm hat. Zumal eh alle anderen die beiden als Paar sehen, einschließlich Grays Schwester
  • Talien und Gray dürften beide nicht unbekannt sein im Süden und würden somit bei der Reise in die Südlande mit hoher Wahrscheinlichkeit auffallen
  • Die Szene beim Kauf des Verbandsmaterials wirkt sehr konstruiert. Lana will natürlich zwingend alleine Verbandsmaterial kaufen und rein zufällig gerät sie Dabei in Schwierigkeiten weil sie nicht darüber nachdenkt welche Auswirkungen ihre Handlungen haben.
  • Ich bin kein Experte aber ist es nicht ziemlich unklug sein Blut mit dem Blut von jemand zu vermischen, der Vergiftet wurde?
  • Dass die lebende Dunkelheit fliegend nicht überquert werden kann ist unlogisch, wenn es für Gray einerseits kein Problem darstellt über die Wolken zu fliegen und sie andererseits relativ nah an die Dunkelheit rangehen konnten
  • Mihana haut die ganze Geschichte durch große Worte raus und wird immer als die große Kriegerin beschrieben. Aber geleistet hat sie in der ganzen Geschichte nichts. Vor allem nicht als Kriegerin.
  • Meiner Meinung nach ist es unlogisch, dass die Göttin sich offenbart als Lanas Schwester geopfert werden soll, aber nicht als Lana in die Hände der Feinde gefallen ist um gefoltert und vielleicht getötet zu werden
  • Wie ist Lana denn so plötzlich verschwunden, nachdem ihr die Gruppe Faeles gegenüberstand?
  • Wieso kommt eigentlich nur der Leser auf die Idee, dass es eine ziemlich blöde Idee ist die letzte fehlende Scherbe direkt zum Feind und in die versiegelten Hallen zu tragen? Da wäre es noch noch besser gewesen sie irgendwo auf der Reise zu verbuddeln.
  • Wenn die Götter so dringend Glauben benötigen, damit sie existieren könne, wie sollen sie dann entstanden sein, bevor es jemanden gab, der an sie geglaubt hat?
  • Wieso greift Lana Sakterkis überhaupt an, wo die Gefahr gebannt ist? Die Scherben könnten genauso wieder entfernt werden und Sakterkis wäre weiterhin gefangen.
  • Wieso kommt keine auf die Idee das letzte Eingreifen der Göttin irgendwie zu nutzen um Lana im letzten Kampf zu helfen?
  • Sakterkis kann offenbar durch den Spiegel hören. Ist es da nicht ziemlich unklug Lana direkt davor zu verraten wie der Zeittunnel funktioniert, der davor sorgen soll, dass er irgendwo und irgendwann landet, wo er möglichst keinen Schaden anrichtet?
  • Wo nimmt Sakterkis denn in der Zwischenwelt die Schatten her?

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Azur [Serie]

 Azur Wenn eine Diebin Liebt - Sabine Schulter  Azur Eine Diebin Bricht aus - Sabine Schulter  Azur Die Behüterin der Träume - Sabine Schulter

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Sabine Schulter

Teile der Serie:

  • Azur 1 – Wenn eine Diebin liebt (348 Seiten)
  • Azur 2 – Eine Diebin bricht aus (416 Seiten)
  • Azur 3 – Die Behüterin der Träume (384 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Buch 1:

Statt zum Reitunterricht oder Fechten zu gehen, habe ich mit den Jungs aus der nicht ganz so privilegierten Nachbarschaft Fußball gespielt, habe mir die Knie aufgeschrammt und bin voller Matsch heim gegangen. Das bedeutete für mich zu leben. Nicht in feiner Kleidung auf Empfänge zu gehen und unwichtigen Gesprächen zuzuhören, die einen nicht interessieren.

Jess (Codename Azur) ist eine Traumdiebin. Sie ist gut darin aber sie macht es nicht freiwillig. Bei jedem Job schwebt sie in Gefahr, denn die Hüter versuchen die Traumdiebe auszuschalten.

Träume können in der fiktiven Buchwelt gestohlen und weitergegeben werden. Nach den gestohlenen Träumen kann man süchtig werden. Derjenige dem der Traum gestohlen wird bekommt Alpträume und leidet unter Schlafmangel und trifft möglicherweise Entscheidungen, die er sonst nicht getroffen hätte.

Der Anführer der Diebesgilde, der deren Tätigkeiten steuert heißt Saphir. Saphir hat in seinem Land bereits maximalen Einfluss, will aber seinen Einflussbereich erweitern. Dafür hat er sich zum Ziel gesetzt mithilfe der Einflussmöglichkeiten seiner Diebe einen Krieg auszulösen. Er geht davon aus, dass sein Land den Krieg gewinnt und er danach seinen Einflussbereich noch weiter vergrößern kann.

„Jess ist irgendwie anders. Noch nie habe ich das Gefühl gehabt, um eine Frau kämpfen zu wollen. Aber bei ihr? Für sie würde ich die Welt aus den Angeln heben, wenn ich könnte.“

Als Gegenpol zu den Dieben gibt es die Behüter, die versuchen die Diebe zu fangen und Informationen von ihnen zu verlangen. Die bisher gefassten Diebe sind aber alle kurz nach der Festnahme auf mysteriöse Weise gestorben.

Das Buch ist aus mehreren Perspektiven (Jess bzw. Azur und Cedric) geschrieben, was aus meiner Sicht die Geschichte grundsätzlich etwas interessanter gestaltet. Mir hat dieser Ansatz auch bei anderen Büchern schon gefallen.

Diese Sekunde, bevor mein Körper sich an seinen schmiegt und sich unsere Lippen finden, ist fast magisch und ich hätte nichts bedauert, wenn ich in diesen Moment gestorben wäre.

Es passiert natürlich was zu erwarten ist – Azur verschießt sich in einen Behüter, ihren natürlichen Feind als Diebin. Es ist mit 20 Jahren ihre erste echte Liebe (was aber an ihrem Hintergrund liegt – der im Rahmen der Rezi nicht verraten wird – und nicht daran, dass sie etwa Spätzünderin ist).

Das stehlen von Träumen bzw. das konsumieren von fremden Träumen wird hier so schlimm dargestellt wie die Sucht nach harten Drogen mit der entsprechenden Beschaffungskriminalität. So ganz überzeugt hat mich das nicht.

Mit einem Zwinkern wendet er sich ab und geht durch den Laden davon. Er ist fast hindurch, als mir bewusst wird, dass er mich ausgetrickst hat. Als ich ein mehr als ungehaltenes Geräusch mache, höre ich ihn glatt lachen. Und irgendwie schleicht sich auch auf meine Lippen ein breites Grinsen.

Trotz der recht simplen Storyelemente hat mich die Art und weise wie Jess und Cedric sich näher kommen gefangen genommen. Das Buch hat mich also eher durch die Schreibweise die Dialoge und die Charaktere der Behüter und von Jess und ihren (Diebes-)freunden abgeholt.

Die Charakterentwicklung finde ich Interessant. Cedric teilt die Welt in schwarz und weiß ein. Die Ereignisse um Jess lassen ihn aber sehr schnell erkennen, dass sein Weltbild zu simpel war. Vor allem vor Jess Hintergrund, denn Jess wurde viel Leid zugefügt.

Ich muss lachen. „Tja, die besten Dinge finden sich ungewollt.“ „Wohl wahr“, lächelt nun auch Val wieder.

Nachdem ich jetzt eine ganze Reihe von Büchern gelesen habe, die mich emotional nicht so abgeholt haben hat das hier funktioniert. Auch hier gibt es ähnlich wie in der Biss Serie einen Hang zum kitschigen – das mag man eben oder nicht. Wer Bücher von Jennifer L. Armentrout mag, wird sich hier auch direkt zu Hause fühlen

Buch 2:

Darauf kann ich nichts sagen und blicke ihn daher einfach finster an. Cedric lacht, beugt sich zu mir und küsst mich auf die zusammengepressten Lippen. „Ich stehe ziemlich drauf, wenn du so ein Gesicht machst.“ Ja, nun, wie soll man bitte auf diese Eröffnung reagieren? Finster schauen fällt auf jeden Fall flach, wodurch ich ihm lieber einen Hieb in die Seite verpasse.

Jess hat sich den Behütern anvertraut und Ihre Identität als Diebin in einer emotional aufgewühlten Situation preisgegeben. Wieder erwarten haben die Behüter es besser aufgenommen als erwartet, dass sie eigentlich deren natürliche Feindin ist.

Doch Jess trägt weiter das Gift in sich, dass Saphir einsetzen wird um sie zu töten, wenn auch nur ein hauch eines Verdachtes gegen Sie aufkommt. Zusätzlich hat Saphir einen Profikiller für den nächsten Einsatz von Jess rekrutiert. Ahnt er etwas und will er sie dem Einfluss der Bewacher entziehen? Welche Qualen und Misshandlungen kommen dann auf Jess zu? Wie soll sie dieser scheinbar ausweglosen Lage entkommen und welche Gefahren erwarten Sie bei ihrem Weg? Während Cedric ihr vertraut, hasst sie sich selbst für das was sie getan hat und kann ihn sehr lange nicht richtig an sich heranlassen und hat danach auch noch ständig Zweifel.

Verständnislos sehe ich Julian an, der mich nun so breit angrinst, als ob er die Lösung des Welthungers gefunden hätte. „Was meinst du?“ „Deine Eltern, Ced, sie sind die Connors.“ „Das weiß ich, Julian, ich bin ebenfalls einer“, erinnere ich ihn.

Die Charaktere machen viel von dem Charme der Serie aus.

Julian ist auch ein ziemlich cooler Charakter. Er ist zwar nicht so stark und selbstbewusst wie Cederic und Vincent aber ziemlich schlauch und absolut Vorurteilsfrei.

Jess ist relativ vielschichtig. Einerseits die Taffe Diebin, die körperlich fit, reaktionsschnell und erstaunlich sehr selbstbewusst bzgl. ihrer Diebesfähigkeiten ist und andererseits die traumatisierte Jess, die diverse Ängste hat, die aus ihrer Vergangenheit resultieren.

„Frag mich doch selbst. Ich stehe schließlich neben dir“, unterbricht Jess sie schnippisch. Auf einmal kommt mir die Idee, Jess mit Val bekannt zu machen, nicht mehr ganz so gut vor.

Cedric war bisher nie verliebt und hat sich eher die Frauen gesucht, bei denen er schnell mal eine Nummer schieben kann und sobald es ihm unangenehm wurde hat er die Beziehung beendet.

Aufgrund der komplett unterschiedlichen Hintergründe von Jess und Cedric gestaltet sich deren Näherkommen recht interessant. Die Szenen sind oft Sex nah (also quasi das Vorspiel) und nach einer Zeit ziehen sie schon etwas bzw. werden etwas zu viel für meinen Geschmack.

Ich tausche einen finsteren Blick mit den anderen. Vincent sieht so aus, als ob er gleich mit einem Brandsatz zum Read-Tower gehen würde, um die Diebe auszuräuchern, wohingegen Julian sehr konzentriert auf den Tisch starrt. Er scheint einen Weg finden zu wollen, um Jess noch schneller zu helfen.

Saphir ist einerseits Klischeehaft aber anderseits der perfekte Bösewicht – er ist ein sadistisches, skrupelloses, Monster.

Das erste Buch hat mir persönlich etwas besser gefallen. Richtig Spannung kommt hier erst im Finale auf und die Art und Weise wie es zu der Situation kommt finde ich sehr unglaubwürdig. Ohne zu viel zu verraten, hätte ich es glaubwürdig gefunden, wenn die Protagonisten irgendwie auffliegen oder sich verraten aber selbst in die Höhle des Löwen zu gehen und sich dort zu outen und sein Leben uns das von anderen zu riskieren (oder sollte man eher sagen „wegwerfen“) ist schon mehr als dumm.

Das Buch ist so geschrieben, dass es abgeschlossen ist. Das dritte Buch ist also eher optional aber trotzdem sehr lesenswert.

Buch 3:

Das kommt davon, wenn man so offen gegenüber seinen Freunden ist. „Sehr gut erkannt, Sherlock“, brumme ich unwillig und rutsche auf meinem Stuhl nach vorn, damit ich den Hinterkopf auf die Lehne in meinem Rücken stützen kann. So kann ich die Decke anstarren, ohne Vincents beknacktes Grinsen sehen zu müssen.

Nachdem Azur / Jess den Fängen von Saphir entkommen ist wurde sie selbst zur Hüterin. Das war teil des Deals damit sie straffrei aus der Angelegenheit kommt.

Seit diesen Ereignissen sind 2 Jahre vergangen und neue Hüter werden von der Gruppe um Jess ausgebildet. Bei denen Neuen hat Jess und ihre Kameraden Kultstatus.

Aber einer von den Neuen nimmt es mit den Gesetzen nicht so genau genau dieser Neue weckt komische Gefühle in Jess. Weiterhin breitet sich eine neue Art von Alpträumen aus, die von Träumer zu Träumer überspringen. Besteht ein Zusammenhang?

Kaum tritt ein Problem auf, macht ihr euch solche Sorgen umeinander, dass ihr wie ein Schutzschild wirkt, das nicht durchdrungen werden kann. Egal was passieren wird, ihr werdet definitiv nicht auseinandergedrängt. Ihr werdet wütend aufeinander sein, eifersüchtig, kratzbürstig und euch auch richtig fetzen, aber am Ende richtet sich alles wieder. Vertrau deiner Beziehung zu ihm mehr, Jess. Cedric kommt mit alldem schon klar.“

Die Idee, dass die vertrauten Gefährten nun Ausbilder sind hat was. Hier wird ein wenig die Top Gun Karte gespielt. Legendärer Held übernimmt die Ausbildung. Das funktioniert auch hier ganz hervorragend und ist interessant. Und sie machen sich verdammt gut in der neuen Aufgabe.

Ich konnte mich mit Adam nicht so anfreunden. Er ist sehr selbstbewusst (wobei ich den Begriff immer Irreführend finde – sich seiner selbst bewusst sein heißt sowohl seine Stärken als auch Schwächen kennen – Adam ignoriert seine Schwächen und kennt seine Stärken – so wird das Wort ja in der Regel auch im allgemeinen Sprachgebrauch verwendet), eingebildet, rebellisch, nicht besonders schlau und meiner Meinung nach die schlechtere Variante con Ced und Vinc.

Dies Buch liest sich durch die fünf neuen Charaktere (wobei nur zwei davon wirklich relevant für die Geschichte sind) anders als die vorherigen beiden und auch aufgrund der Tatsache, dass die Gruppe der Behüter um Jess klassische Recherche / Polizeiarbeit wahrnimmt.

Wir sind einfach nur zu nette Diebe.“ „Hah!“, macht Cedric. „Vergiss es. Jess war eine nette Diebin. Was ihr seid, muss ich noch herausfinden.“

Die Geschichte ist etwas Abwechslungsreicher als der Grundplot der ersten beiden Teile, der ja recht überschaubar war.

Emotional nicht ganz so stark wie der erste Teil aber besser als der zweite Teil.

Fazit:

„Euch stehen Kinder gut“, bemerkt Karmesin mit einem zufriedenen Blick. „Wollt ihr mir die beiden Wildfänge nicht abnehmen?“ Pia, Cedric und ich sehen wohl im gleichen Maße entsetzt aus, wohingegen Sarah laut „Ja“ schreit.

Die Grundstory – größenwahnsinniger machtgieriger Typ will die Welt einnehmen – aus den ersten zwei Büchern ist mir etwas arg plump. Die Charaktere, deren Entwicklung, die Dialoge und der Schreibstil machen aber für mich eine Menge wett.

Im dritten Teil wird die Geschichte auch Abwechslungsreicher.

Auch die Idee ist mal was anderes. Gerade im Fantasybereich liest man ja schon recht oft das gleiche. Die Welt hier relativ normal und Lediglich das Stehlen von Träumen und die Damit verbundene Gabe ist besonders.

„Gewalt wird nicht durch Gewalt gelöst“, ermahnt ihn Julian. „In welchem Schundblatt hast du denn diese Lebensweisheit gelesen?“

Das dritte Buch hat nur noch lose mit den ersten beiden zu tun. Cedric und Jess sind hier nicht mehr ganz so sehr im Mittelpunkt, spielen aber trotzdem eine wichtige Rolle. Zusätzlich gibt es diverse neue Charaktere, von denen Adam die wichtigste Rolle spielt.

Insgesamt eine tolle Serie, die vor allem nach dem letzten Teil gewaltiges Potenzial für weitere Fortsetzungen hat.

Bewertung:

4.5 out of 5 stars 4.5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Die Diebesgilde nimmt mehrere Stockwerke ein und ist fix an einem Ort in der Stadt und dann soll es angeblich bisher niemandem gelungen sein diese aufzuspüren?
  • An Azurs Stelle hätte ich mir sorgen gemacht, dass Cedric und co mich an der Stimme erkennen, denn als Azur hat sie bereits zu den Behütern gesprochen.
  • Wieso sollte Saphir Azur nicht mehr so einsetzen können wie bisher? Er weiß nicht, dass ihre Identität den Bewahrern bekannt ist (S. 201 – Buch 1). Er wird sie also wie immer einsetzen und sobald die Behüter eingreifen wird Sphir Azur töten.
  • Ich unterstelle, dass es unmöglich ist Selbstbewusstsein zu erlangen, wenn man von seinem Vater wie der letzte Dreck behandelt wird und ständig um sein Leben fürchten muss, wenn man einen Fehler macht oder den Ansprüchen nicht genügt. Wenn man als Frau ständig mit einer Vergewaltigung durch die Männer rechnen muss…
  • Die Behüter haben keinerlei Vertrauen verdient, wenn der Chef der Behüter offenbar nicht in der Lage ist Azurs Anwesenheit vor seiner komplette! Truppe zu verbergen. Seine Entschuldigung fällt dementsprechend lächerlich aus.
  • Die Erklärung wie das Gift im Körper der Diebe per Signal freigesetzt wird, halte ich für äußerst dünn und auch die Aussage, dass es physisch quasi nicht freigesetzt werden kann, obwohl des direkt unter der Haut sitzt.
  • Dass Azur / Jess mitten in der Diebesgilde die Konfrontation mit Saphir sucht finde ich ziemlich unglaubwürdig. Einen schlechteren Ort konnte sie sich dafür nicht aussuchen und es war absehbar, dass sie dabei in Gefangenschaft gerät oder getötet wird und dass andere Diebe dabei vielleicht auch getötet werden. Es wäre viel glaubwürdiger gewesen, wenn Saphir selbst hinter den Verrat gekommen wäre. Das Highlight ist dann, dass sie bei Miranda bleibt, und Saphir entkommen lässt, obwohl sie der eh nicht mehr helfen kann, wobei das immerhin keine direkten Auswirkungen hat, weil Saphir nicht weit kommt. Nachdem sie sich vorher schon immer Vorwürfe gemacht hat, kann sich sich nun vorwerfen direkt für den Tod ihrer Freundin mitverantwortlich zu sein, denn der war in dieser Form leicht vermeidbar.
  • Ich finde es interessant, dass das Entwenden von Träumen einerseits als hochgradig schlimm dargestellt wird, aber selbst die vorgewarnten Opfer schlafen in aller Ruhe. Ich würde erwarten, dass die Opfer auch mal wach sind und nicht schlafen können.
  • Wieso wurde das Opfer von Opal nicht einfach geschützt in dem in der Wohnung jemand stationiert wurde oder die Zielperson überhaupt nicht anwesend ist?
  • Wieso sind die Diebe alle auf freiem Fuß nachdem Sapirs Imperium vernichtet wurde und die Behüter die Gilde gestürmt haben? Saphir war ja offensichtlich freiwillig Dieb.
  • Auf die Augenbinden bei den Dieben hätte ich mich nicht eingelassen
  • Die Idee der Legalisierung des Traumstehlens ist unrealistisch. Genauso gut könnte dann die Regierung auch gelegentlichen Raubüberfall oder andere Verbrechen legalisieren. Die Legalisierung von Diebstahl ist nicht vergleichbar z.B. mit der Legalisierung von Kanabis Anbau, bei der man niemanden direkt schädigt. Mit den Traumdiebstählen legalisiert die Regierung den Einbruch in Häuser, den Diebstahl von Träumen und deutliche Beeinflussung der Opfer in ihren Reaktionen und Entscheidungen. Man stelle sich das mal vor: Man hat eine wichtige Prüfung auf die man Monate oder Jahre hingearbeitet hat und in der Nacht vorher klaut ein Dieb einem legal einen Traum. Im Buch sind die Auswirkungen davon teilweise verheerend, weil die Leute dadurch im Extremfall nach zwei bis drei gestohlen Träumen sogar morden. Man fällt durch die Prüfung, weil jemand einen legal sabotiert hat.
  • Wieso sollte der Bürgermeister Zugriff auf die Dienstpläne der Behüter haben?

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