The Expanse [Serie]

The Expanse 1 Leviathan Erwacht - Jamey Corey  The Expanse 2 Calibans Krieg - James Corey  The Expanse 3 Abaddons Tor - Jamey Corey  The Expanse 4 Cibola Brennt - Jamey Corey The Expanse 5 Nemesis Spiele - Jamey Corey  The Expanse 6 Babylons Asche - James Corey  The Expanse 7 Persepolis erhebt sich - James Corey  The Expanse 8 Tiamats Zorn - Jamey Corey The Expanse 9 Leviathan fällt - Jamey Corey

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

James Corey

Teile der Serie:

  • The Expanse 1 – Leviathan Erwacht (672 Seiten)
  • The Expanse 2 – Calibans Krieg (672 Seiten)
  • The Expanse 3 – Abaddons Tor (640 Seiten)
  • The Expanse 4 – Cibola brennt (656 Seiten)
  • The Expanse 5 – Nemesis Spiele (608 Seiten)
  • The Expanse 6 – Babylons Asche (624 Seiten)
  • The Expanse 7 – Persepolis erhebt sich (640 Seiten)
  • The Expanse 8 – Tiamats Zorn (608 Seiten)
  • The Expanse 9 – Leviathan fällt (624 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Band 1:

»Was für eine halbherzige Apokalypse veranstalten die da?«, fragte Amos. »Lassen Sie ihnen Zeit. Es ist ja ihr erster Versuch.«

Für alle, denen die Geschichte aus der Streaming-Serie noch nicht bekannt ist: Wir befinden uns in der fernen Zukunft. Die Menschheit hat sich in das Weltall ausgebreitet. Es gibt grob drei Fraktionen. Die Erde, die viel zu viele Menschen beherbergt und deren Umwelt stark geschädigt ist. Den Mars, der zwar technisch sehr gut ausgestattet ist, bei dem aber noch kein Terraforming gelungen ist und alles dazwischen, die sogenannten Gürtler, die eher einen minderwertigen Status haben aber die Drecksarbeit für Erde und Mars erledigen.

Wenn man es richtig betrachtete, waren die Menschen immer noch neugierige Affen. Sie mussten immer noch in allem, was sie fanden, mit einem Stock herumstochern, um herauszufinden, wozu es gut war.

In dieser Welt bekommt ein heruntergekommener Cop einen Auftrag, der ihn nicht mehr loslässt. Er und einige andere werden in Geschehnisse verwickelt, die alles auf den Kopf stellen und zum Krieg führen können.

Da ich kurz vor dem Buchstart alle Folgen von Expanse gesehen habe, drängt sich natürlich sofort der Vergleich zur Serie auf.

Der Schreibstil im Buch ist oft etwas anstrengend. Es kommt öfter vor, dass ich Sätze mehrfach gelesen habe, weil die Vergleiche oft nicht gewohnt oder passend sind. Somit habe ich mir öfter die Frage gestellt, was mir die Autoren (Pseudonym, es sind zwei Autoren) sagen wollen. Etwas Feinschliff hätte diesbezüglich geholfen. Es mag auch sein, dass die Übersetzung nicht überragend ist.

»Der Mann war fähig, bei einem Besuch Gottes und dreißig leicht bekleideter Engel, auf dem der Allmächtige verkündet, Sex sei schließlich doch eine gute Sache, den Eindruck zu erwecken, er fände das alles ein wenig deprimierend.«

Die Serienmacher kann ich nur loben. Ich finde die Serie noch einen Touch besser als das Buch. So simpel ist es aber in Summe dann doch nicht, das Buch ist an manchen Stellen auch einfach anders.

Davon ab ist die Serie aber zumindest in der ersten Staffel erstaunlich nah am Buch. Es gibt immer wieder Schlüsselszenen, die man erkennt. Es ist aber nicht so, dass sich die Serie vollständig am Buch ausrichtet. Die Änderungen sind oft subtil aber durchaus zahlreich. Ich hatte aber trotz der Menge der Änderungen selten den Eindruck, dass sie den Kern der Geschichte berühren. Gegen Ende gibt es dann schon eine Änderung, die ziemlich gravierend sein könnte.

Ich glaube sowieso nicht, dass man einen Krieg wirklich verstehen kann. Es ist ein Wahnsinn, der uns im Blut liegt. Manchmal greift er um sich, manchmal hört er von selbst wieder auf.« »Das klingt mehr nach einer Krankheit.«

An einigen Stellen ist die Anzahl der Charaktere in der Serie verringert, das heißt statt zwei Personen wurde ggf. nur eine besetzt, die dann die aber trotzdem die Handlungen von beiden erfüllt. Manchmal wurden auch Personen hinzugefügt, die im Buch als Geister aus der Vergangenheit erwähnt werden, aber in der Serie schlecht visualisierbar gewesen wären. Das macht durchaus Sinn, weil es die Erzählung deutlich vereinfacht.

In der Serie spielen die leitenden Akteure von Mars und Erde von Anfang an eine wichtige Rolle, im Buch bekommt man anfangs nur die Konsequenzen von deren Entscheidungen mit. Ein Aspekt, der im Buch ausgeprägter ist, als in der Serie ist die Frage der Ethik. Was ist richtig und was falsch? Wie viele Opfer kann oder darf man bringen um ein Ziel zu erreichen?

Witzigerweise ist der Einstieg etwas zäh (das hatte ich an der Serie bereits kritisiert), das haben Serie und Buch also gemeinsam. Die technischen Hintergründe sind oft reichlich mau durchdacht und erklärt. Diesbezüglich sollte man also eine gewisse Toleranz vorweisen.

3.5 out of 5 stars 3,5/5

Band 2:

Wenn man wirklich etwas erreichen will, ist man doch immer auf sich selbst gestellt.

Das Protomolekül wurde bewusst auf Eros ausgesetzt und hat die Menschen auf der Station in etwas anderes umgewandelt. Als Eros zerstört werden sollte ist es geflohen und Eros wurde bei einem Sturz auf die Venus vernichtet. Aber auf der Venus entsteht etwas Neues.

Fred hat eine Probe vom Protomolekül.

Nur dass sich die Beobachter vorkamen wie eine Gruppe Eidechsen, die den World Cup verfolgte. Höflich ausgedrückt wusste niemand, was er da eigentlich beobachtete.

Im zweiten Teil kann man zusammenfassend nicht mehr nur von vielen kleinen Abweichungen im Vergleich zur Serie reden. Nach meinem Gefühl verfolgt die Serie zwar den Haupthandlungsstrang des Buches und die Essenz wird vermittelt aber die Verfilmung entwickelt zunehmend einen eigenen Charakter.

Da es hier um das Buch geht, stellt sich somit die Frage was besser ist? Das lässt sich aus meiner Sicht nicht beantworten. Avasarala wirkt im Buch für meinen Geschmack deutlich anders als die Umsetzung in der Serie. In der Serie würde ich die im Buch dargestellte Variante vermutlich weniger überzeugend finden. Für eine Politikerin ist ihr Sprachgebrauch schon arg derbe.

»Oh, bitte. Sie haben für die AAP gearbeitet. Das ist keine Regierung, sondern ein Rugby-Gedränge mit einer eigenen Währung.

Bei den Handlungssträngen versucht die Serie einerseits Dinge zu versimplifizieren, baut aber manchmal auch zusätzliche Elemente ein oder ändert zeitliche Abfolgen.

Wenn sich das weiter so fortsetzt, sollten sich die Details von Buch und Serie mehr und mehr voneinander entfernen. Ich bin gespannt.

Gewöhnungsbedürftig fand ich am Beginn des zweiten Teil, dass so viele neue Charaktere hinzu kommen. Da somit ständig die Sicht wechselt, kommt man sich partiell vor wie bei dem Herr der Ringe. Da kann es durchaus mal ein paar Kapitel dauern, bis der Handlungsstrang fortgesetzt wird, der zuletzt verfolgt wurde.

4 out of 5 stars 4/5

Band 3:

Heldentum ist ein Etikett, das die meisten Leute für Dinge bekommen, die sie nie tun würden, wenn sie gründlich nachgedacht hätten.«

Das Protomolekül hat sich von der Venus erhoben und den Ring erschaffen. Doch was ist der Ring? Was ist der Sinn davon? Holden hat sich mit der Tochter von Mao eine sehr mächtige Feindin geschaffen, die bereits ist alles zu tun um an ihm Rache zu nehmen.

In diesem Band entfernt sich die Serie noch deutlicher von den Büchern. Am stärksten trifft das auf Drummer zu. Die gibt es in den Büchern (zumindest bis Teil 3) nicht, dafür aber mehrere Charaktere, die sie ersetzt. Auch die anderen Charaktere wie z.B. Ashford sind in den Büchern deutlich anders dargestellt, als in der Serie. Selbst Führungshierarchien sind in der Serie anders dargestellt als im Buch. Die Serienversion gefällt mir an der Stelle tatsächlich besser.

Wäre er der XO gewesen, dann hätte er den Operationsplan als empfohlene Vorgehensweise bezeichnet und nur hineingesehen, wenn er einen Anlass zum Lachen gesucht hätte.

Später weicht die Story schon so stark ab, dass man das was noch zur Serie passt sehr kurz zusammenfassen kann. Insofern war ich überrascht wie nahe die Serienmacher bei den ersten beiden Staffeln am Buch geblieben sind und fand die Umsetzung in der Serie oft sogar besser.

Im dritten Teil kann man das so pauschal nicht mehr sagen. Es werden schlicht unterschiedliche Geschichten erzählt. Die im Buch ist im dritten Teil komplexer. In der Serie beschränken sich die Macher auf weniger Charaktere.

4 out of 5 stars 4/5

Band 4:

»Sie meinen, ich soll den Eindruck erwecken, Sie täten etwas, während Sie sich überlegen, was Sie tun können«, erwiderte Holden. »Wie übel sieht es denn derzeit aus?«

Die Menschen haben – wie immer – nichts aus der Vergangenheit gelernt und es geht wie immer um Besitzansprüche und darum sich untereinander zu bekämpfen. Wie sich zeigt ist das aber sehr unklug auf einer Welt, in der alles feindlich und tödlich sein kann und auf der es von Alien Überresten nur so wimmelt. Dazu kommt, dass jede Hilfe mindestens Monate bis Jahre entfernt ist.

Holden und seine Crew sollen die neutralen Vermittler zwischen den verschiedenen Parteien sein.

Beinahe tat es ihm leid, dass er ihre Aufmerksamkeit wieder auf die kleine und irgendwie sehr menschliche Notwendigkeit von Gewalttaten lenken musste.

Der vierte Teil lässt sich am ehesten losgelöst einzeln lesen. Der erste bis dritte Teil hängen ziemlich eng zusammen und bilden fast eine zusammenhängende Geschichte. Im vierten Teil geht es um den ersten besiedelten Planeten, nachdem im dritten Teil die Tore zu mehr als tausend Welten geöffnet wurde.

Ich habe das Buch recht flüssig durchgelesen. Wie auch bei alle Vorgängerteilen fehlt mir etwas die Spannung. Allerdings mag es auch hier wieder daran liegen, dass ich die Serie vorher gesehen habe. Die Geschichte in der Serie richtet sich grob an der Handlung des vierten Bandes aus, in den Details gibt es viele Abweichungen. Es gibt im Buch mehr Charaktere und im Buch kommen einige auch mal ein oder zwei Bücher überhaupt nicht vor. In der Serie hat man sich diesbezüglich um deutlich mehr Kontinuität bemüht.

4 out of 5 stars 4/5

Band 5:

Das Wichtigste an der Zivilisation ist, dass die Leute zivilisiert bleiben. Wenn man das eine beseitigt, kann man sich auf das andere nicht mehr verlassen.«

Die Handlung dreht sich darum, dass eine extreme Fraktion der AAP einen systemweiten Angriff plant und dann auch durchführt. Da sich die Haupthandlung um die Aliens in Band 4 kein Stück weiter bewegt hat, gibt es aber eine neue Ausgangssituation. Es geht wieder um das menschliche klein, klein sich genseitig ohne Rücksicht auf Verluste zu übertrumpfen und bekämpfen. Das zieht sich bisher durch die ganze Reihe durch.

Du weißt, dass du eine wirklich interessante Frage aufgeworfen hast, wenn niemand will, dass du die Antwort findest.

Wie auch den vierten Teil, kann man Teil 5 ohne Probleme einzeln lesen. Ja im Hintergrund schwingt die Aliengeschichte noch irgendwo mit aber es ist kein roter Faden zu erkennen. Da die Crew sich in Teil 5 in alle Himmelsrichtungen verstreut, kommt es einem auch eher vor, als wenn man einzelne Geschichten liest, die irgendwo / irgendwann wieder zusammenführen.

»Alles klar, Chrissie.« »Hören Sie auf, mich so zu nennen, verdammt. Ich bin die kommissarische Generalsekretärin der Vereinten Nationen und nicht ihre Lieblingsstripperin.«

Die Terroristenstory und Motivation ist ganz schön dünn. Es wird argumentiert, dass die Gürtler nun nicht mehr gebracht werden und ihnen durch die vielen neuen Welten die Grundlage entzogen wird, weil sie dort nicht Leben können. Das Gegenteil wäre der Fall . Die ganzen Welten müssten verbunden werden und es würden Rohstoffe transportiert. Im Gegenteil könnten sie das sogar dazu nutzen zu mehr Macht zu kommen (die Einschätzung bestätigt sich auch in den Folgebänden, insofern sind teil 5 und 6 relativ sinnlos).

Der Band liest sich aber abseits der o.g. Wiederholungen des immer wieder gleichen Themas recht unterhaltsam. Das liegt daran, dass die verstreuten Besatzungsmitglieder der Rosinante eine Geschichte verbindet, die erst nicht zusammen zu hängen scheint, dann aber doch auf einen gemeinsamen Punkt hinausläuft.

4 out of 5 stars 4/5

Band 6:

»Ich habe dreißig Schiffe, die dafür sorgen, dass Sie eine nukleare Einäscherung bekommen, die man in vier Jahren noch auf Proxima Centauri beobachten kann. Sie wissen schon. Falls dort jemand wohnt.«

Marco hat das Sonnensystem mit seinen Angriffen auf die Erde ins Chaos gestürzt. Der Verrat von Duarte hat den Mars schwer getroffen. Ist überhaupt noch jemand in der Lage sich gegen Marcos kleine Armee zur Wehr zu setzen?

Den sechsten Teil fand ich am schwächsten. Das klein, klein der verschiedenen Fraktionen, dass sich durch die ganze Serie zieht ist ziemlich dumm. Um die Aliens geht es bestenfalls noch am Rande und offenbar haben die Autoren es sich zur Aufgabe gemacht, möglichst alle Charaktere aus den vorherigen Bänden in ein Buch zu quetschen. Die Perspektiven wechseln ständig.

Über weite Teile kommt der sechste Teil relativ langweilig daher, lediglich am Ende kommt etwas Spannung auf. Die Handlung dreht sich primär darum das Chaos vom vorherigen Teil wieder zu bereinigen, soweit das möglich ist.

3.5 out of 5 stars 3,5/5

Band 7:

»Das ist der Vorzug des hohen Alters«, fuhr Avasarala fort. »Wenn man lange genug lebt, kann man zusehen, wie alles, wofür man gearbeitet hat, irrelevant wird.«

Seit dem sechsten Band sind viele Jahre Vergangen. Duarte hat die Zeit genutzt und in der selbst gewählten Welt und mit den Proben des Protomoleküls eine Militärdiktator aufgebaut, die technologisch überlegen ist. Da die Menschen in der alten Welt in den beiden Vorbänden durch Marcos Terroranschläge immense Verluste an Ressourcen erlitten haben, sind sie aber nicht in der Position und darauf vorbereitet es mit Duarte aufzunehmen. Zumal der sich für seine Flucht eine Welt ausgesucht hat, in der es eine alte Raumschiffwert der Aliens gibt und somit sind seine Schiffe technisch überlegen.

Die Vorgehensweise Ihres Reichs wirkt viel integrer, wenn Sie bestimmen, wo die Geschichtsschreibung beginnt und welche Teile nicht zählen.

Die Crew der Rosinante und ist deutlich gealtert und die Rosinante stellt mittlerweile nicht mehr das neue gefährliche Kampfschiff dar, sondern lediglich ein altes Schiff. Holden und Naomi haben genug und wollen aussteigen. Gerade als sie den Gedanken in die Tat umsetzen wollen, greift Duarte die alte Welt an.

Kaum ist der größenwahnsinnige Terrorist getötet, steht der größenwahnsinnige Diktator auf der Matte und es gibt mal wieder Krieg.

Nichts beschädigte die Moral so stark wie das Gefühl, es gebe keine Möglichkeit, etwas Herausragendes zu leisten.

Diesbezüglich ist die Expanse Serie leider ziemlich vorhersehbar. Gefühlt hat die Serie mit den ersten drei Teilen ihren Höhepunkt erreicht. Wer etwas weiter in die Zukunft schaut, stellt fest, dass sich Teil 7 – 9 um den Kampf gegen Duarte drehen. Zum Glück gewinnt die Alienhintergrundgeschichte aber wieder an Bedeutung. Die Autoren hätten aber etwas kreativer sein können bei der Grundlage, die sie sich in den ersten drei Teilen selbst aufgebaut haben.

Wie schon im letzten Teil, sind die alten Hauptdarsteller eher zu Nebendarstellern geworden. Die Hauptcharaktere in Band 7 sind Drummer und Bobbie. Aber man sollte das nicht überbewerten. Naomi, Holden und co erlebt man nun einfach eher aus Bobbies Sicht.

Was auch ganz interessant ist, dass die Crew der Rosinante nun Gürtler Taktiken anwenden muss. Sie wird plötzlich zu Guerillataktiken gezwungen. Insgesamt ist Teil 7 recht unterhaltsam uns spannend.

4 out of 5 stars 4/5

Band 8:

Sie hatte Zugang zu allem, was die Zensoren genehmigt hatten – ihr Vater war sehr großzügig, was ihren Zugriff auf Literatur und Filme betraf –, und sie neigte zu Geschichten über Mädchen, die allein in Schlössern, Palästen oder Tempeln lebten.

Vorab: Zum Kaufzeitpunkt war das eBook teurer als der Print. Hallo? Geht’s noch? Ein gedrucktes Buch ist zwei € günstiger als ein eBook? Das sollte man auf Prinzip schon nicht kaufen!

Duartes Sieg war beispiellos. Er hat die vereinigte Flotte von Erde und Transportgewerkschaft im Solsystem mit nur einem Kampfschiff geschlagen und nutzt nun ein paar Zerstörer um das gesamte System zu kontrollieren. Holden sitzt bei Duarte im Gefängnis. Wer weiß was er mit ihm anstellt und die Crew der Rosinante sitzt auf einer der Koloniewelten fest und ist dort gefangen.

Kriege endeten nicht, wenn eine Seite geschlagen war. Sie endeten, wenn die Feinde sich versöhnt hatten.

Der Band liest sich wieder etwas zäher und fühlt sich teilweise auch wie der klassische Zwischenband an.

Ziemlich interessant ist, dass die ganze Gruppe um Holden alt geworden ist. Es gibt wenige Buchserien, bei denen das ganze Leben der Protagonisten betrachtet wird.

Geschichten, die man in den Büchern selbst miterlebt hat, werden zu Legenden. Mit zunehmendem Alter klammert man sich mehr an Erinnerungen und trauert seiner Jugend nach und scheinbar unsterbliche Reiche erleben böse Überraschungen. Das Alienhintergrundthema schwingt in Band 8 wieder mehr mit und wird wohl im letzten Teil noch wichtiger werden.

Wie auch schon im siebten Teil muss man sich auf Verluste einstellen.

4 out of 5 stars 4/5

Band 9:

»Komisch. Du sagtest vorhin, die Sache mit dem menschlichen Schutzschild sei dir unbehaglich.« »Inzwischen bin ich von unbehaglich zu zornig übergegangen.«

Der letzte Band von The Expanse liegt schon eine Weile zurück. Zur Erinnerung: Das laconische Reich hat mit Duarte seinen Führer verloren. Die Erde und der Mars haben sich ergeben. Es gibt wieder einen Untergrund. Im Prinzip ist die Ausgangslage was das angeht nicht viel anders als beim Start der Serie.

Trotzdem ist das laconische Reich noch stark genug die Kontrolle auszuüben. Doch Duarte löst sich auf und existiert weiter aber was ist er und zu was ist er fähig?

»Wir sollten zuerst die existenzielle Bedrohung ausschalten. Dann können wir unter zivilisierten Umständen damit fortfahren, uns gegenseitig zu töten.«

Der erste Teil des letzten Bandes schwächelt an diversen Stellen, weil die Autoren (James Corey ist ein Pseudonym für zwei Autoren) relativ unkreativ konstruierte Situationen schaffen, die wenig glaubwürdig sind. Nach einer Weile bekommen sie aber die Kurve und verpassen der Serie einen würdigen Abschluss.

Den Autoren ist es gelungen einen spannenden Band zu schreiben. Im Detail ist die Geschichte dabei oft nicht stimmig aber das war auch in den Vorgängern schon so. Trotzdem ist der Band aus meiner Sicht genau das was man von der Expanse Serie erwartet und es geht auch wieder mehr um die Aliens und die Alientechnologie. Das ist zwischendurch leider arg untergegangen.

»Wir sind bereit«, sagte Elvi. »Das ist übertrieben«, widersprach Fayez. »Wir haben einen willkürlich bestimmten Zustand von ›Leck mich doch, wir versuchen es jetzt einfach mal‹ erreicht und tun so, als wären wir bereit.«

Eine Meisterleistung ist, dass sich der letzte Band wie eine Hommage an die ganze Serie anfühlt und trotzdem eine spannende Geschichte beinhaltet. Das gelingt in dieser Form sehr selten. Der ganze Band fühlt sich nostalgisch an und trotzdem wird die Story voran getrieben.

Das Ende der Serie ist für die Charaktere durchwachsen aber ganz ein positives Ende für die Hauptcharaktere wäre auch überraschend gewesen bei der Bedrohungslage. Etwas willkürlich erscheint mir am Ende wer im Finale stirbt, denn es gab vorher genügend vergleichbare Situationen, bei denen der Kern der ursprünglichen Truppe intakt geblieben ist.

Wer ein Ende erwartet, bei dem man noch erfährt wie es den verbliebenen Charakteren weiterhin geht, liegt falsch. Auch wenn sich die Autoren einen halbwegs langen Abgang gönnen, ist im diesem Band per Gongschlag mit dem Abschluss der Haupthandlung Ende.

4.5 out of 5 stars 4,5/5

Fazit:

Wären die Menschen fähig gewesen, mit dem zufrieden zu sein, was sie hatten, dann würden sie immer noch auf Bäumen hocken und einander die Flöhe aus dem Fell klauben.

Die Buchserie ist meiner Meinung nach nicht ganz so glanzvoll wie die Streaming-Serie. Das soll nicht heißen, dass sie schlecht ist aber den Serienautoren muss man auch bescheinigen, dass sie sehr viel richtig gemacht haben. Sie haben das Maximum aus den Büchern rausgeholt (Zumindest bis Staffel 5). Die Bücher haben stellenweise schon ihre Längen. Wenn es um die Technik geht hatte ich oft den Eindruck, dass die Strategie der Autoren wie folgt lautet: Wenn du sie nicht überzeugen kannst, dann verwirre die Leser. Oft kann man diesbezüglich nur den Kopf schütteln.

»Glauben Sie, Holden führt etwas im Schilde? Sind Sie dem Mann mal begegnet? Er hat noch nie im Leben irgendetwas heimlich getan.«

Gerade am Anfang der Serie sind die Sätze und Formulierungen oft so konfus, dass man sich fragt, ob die Autoren oder der Übersetzer irgendwas durcheinander gewürfelt haben. Ich habe oft Sätze oder Passagen mehrfach gelesen.

Die Stärke der Serie ist die Alienhintergrundgeschichte, die sehr langsam erzählt wird, und gerade in Band 5 und 6 fast komplett in den Hintergrund gerät. Die zweite Stärke der Serie sind die Charaktere. Die Truppe um Holden ist immer wieder im Fluss (mal kommt jemand temporär dazu oder geht weg) aber trotz der immer neuen Charaktere (auch um die Truppe herum) bleibt die Kerngruppe gleich.

Im letzten Teil besinnst sich die Serie wieder auf ihre Stärken und bekommt ein würdiges Ende. Aber kein durchweg positives.

Bewertung:

4 out of 5 stars  4/5

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